Heute ist der berühmte griechische Bass Nicola Zaccaria 84jährig in Athen gestorben.
Falls jemand den Sänger nicht oder nicht mehr kennt, hier seine Daten:
Zaccaria, Nicola, Baß, * 9.3.1923 Piraeus bei Athen; eigentlicher Name Nicolas Angelos Zachariou. Er studierte am Königlichen Konservatorium von Athen. Debüt 1949 an der Königlichen Oper Athen als Raimondo in »Lucia di Lammermoor«. Durch Gastspiele in Italien kam er zu ersten internationalen Erfolgen. 1953 sang er an der Mailänder Scala den Sparafucile in Verdis »Rigoletto« und ist dann bis 1974 immer wieder an diesem bedeutendsten italienischen Operntheater aufgetreten; auch an der Oper von Rom hatte er während dieser langen Zeit eine sehr erfolgreiche Karriere. Man erlebte ihn an den großen italienischen Bühnen und beim Maggio musicale von Florenz. Seit 1956 regelmäßige Gastspiele an der Staatsoper von Wien. Auch bei den Salzburger Festspielen wirkte er mit; hier sang er neben seinen Opernpartien (1957-58 Minister in »Fidelio«, 1960 Mönch in »Don Carlos«, 1960-61 Komtur im »Don Giovanni«, 1962-63 Ferrando im »Troubadour«) 1959 auch das Baßsolo in der Missa solemnis von Beethoven. 1957 Gastspiel an der Covent Garden London als Oroveso in »Norma«; dort hörte man ihn 1959 als Kreon in Cherubinis »Medea« mit der berühmten Primadonna Maria Callas als Partnerin. Weitere Gastspiele führten ihn an die Opernhäuser von Köln, Brüssel, Dallas, Genf, an das Moskauer Bolschoj Theater, nach Rio de Janeiro, Mexico City und Monte Carlo, an das Deutsche Opernhaus Berlin, zu den Festspielen von Edinburgh, Aix-en-Provence, Orange und Athen. Am 1.3.1958 sang er an der Mailänder Scala in der Uraufführung der Oper »L'Assassinio nella cattedrale« von Pizzetti. 1976 trat er an der Oper von Dallas als Marke im »Tristan« auf, 1982 bei den Festspielen von Macerata als Colline in »La Bohème«. Er durchlief eine ebenso erfolgreiche Karriere als Konzertsänger. Aus seinem umfangreichen Bühnenrepertoire verdienen der Zaccaria in Verdis »Nabucco«, der Silva in dessen »Ernani«, der Conte Rodolfo in Bellinis »La Sonnambula« und der Sarastro in der »Zauberflöte« besondere Erwähnung. – Der Künstler war in zweiter Ehe mit der bekannten Mezzosopranistin Marilyn Horne (* 1929) verheiratet.
Sang auf Columbia u.a. in einer Reihe von vollständigen Opernaufnahmen, teilweise als Partner von Maria Callas (»Norma«, »Aida«, »Un ballo in maschera«, »Il Trovatore«, »La Sonnambula«, »Rigoletto«, »La Bohème«, »Turandot«, »Barbier von Sevilla«, »Falstaff«), auf RCA (»Italiana in Algeri« von Rossini, Remigio in »La Navarraise« von Massenet, »Orlando furioso« von Vivaldi), auf CBS in »Mignon« von A. Thomas; auf Columbia gestaltete er das Baß-Solo in Beethovens Missa solemnis; Mitschnitte von Opernaufführungen auf ANNA Records (u.a. »Medea« von Cherubini). Ähnliche Aufnahmen bei Replica (»Poliuto« von Donizetti mit Maria Callas, Scala 1960), HRE (»Fanciulla del West«, Scala 1956), Movimento musica (»Don Carlos«, Salzburg 1960), Melodram (»Fidelio«, Salzburg 1957, »Olympia« von Spontini), Fonit-Cetra (»Tancredi« von Rossini).
[Lexikon: Zaccaria, Nicola. Großes Sängerlexikon, S. 26348
(vgl. Sängerlex. Bd. 5, S. 3786 ff.) (c) Verlag K.G. Saur]