Jean-Frédéric EDELMANN (1749-1794)

  • Mozart schrieb aus Augsburg am 14.10.1777 an seinen Vater: „...ich hatte […] die Ehre in gegenwart des gestarzten H: sohn, und der langhachsigsten gnädigen jungen frau, und der Einfältigen alten frau so beyläufig 3/4 stunde auf einen guten Clavichord von stein zu spiellen. Ich spiellte Phantasien, und endlich alles was er hatte Prima vista. Unterandern sehr hübsche stücke von einem gewissen Edlmann.“


    Der gewisse Edlmann, Jean-Frédéric (auch: Johann Friedrich) Edelmann wurde am 5. Mai 1749 in Straßburg geboren. Dort studierte er als Sprößling einer Orgel- und Cembalobauerfamilie an der protestantischen Universität zunächst Jura und im Anschluß Musik. 1773 ging Edelmann zusammen mit dem Sohn seines Förderers Johann de Dietrich nach Paris. Zunächst wirkte Edelmann dort als Komponist und verdiente sich seinen Lebensunterhalt mit Klavierrunterricht. Zu seinen Schülern gehörten u.a. Étienne-Nicolas Méhul (1763-1816) und Jean-Louis Adam (1758-1848), Vater des wohl bekannteren Adolphe Adam (1803-1856). Edelmann gelangte in den Genuß der Gunst von Christoph Willibald Gluck und gehörte bald zu dem anerkannten Clavieristenkreis um Johann Schobert, den Alfred Einstein in seiner Mozartbiografie als eine Frühausgabe des "Sturm und Drang" [...]. bezeichnete; weiter vermeldet Einstein: Als Rousseauist und Spaziergänger schwärmte er auch praktisch für die Natur: Ein Pilzgericht, das er gesammelt hatte, beförderte ihn nebst Frau und Kind, einem Dienstmädchen und drei Freunden in das Land, aus dem man nicht wiederkehrt. [...]


    Im Sommer 1787 errichtet Gottfried Ludwig Edelmann (1753-1794), Bruder unseres Komponisten, in Neuwied am Rhein (bei Koblenz) eine Niederlassung seiner Straßburger Instrumentenfabrik. Allerdings wird hier (noch) nicht produziert, sondern nur verkauft.


    Zu Beginn der Französischen Revolution wurde Jean-Frédéric Edelmann 1789 zum Administrator des Départements Bas-Rhin ernannt, was seine Rückkehr aus Paris veranlasste. Sein Studienfreund Philippe-Frédéric Baron de Dietrich (1748-1793) avancierte zeitgleich zum Straßburger Bürgermeister. Nachdem Edelmann zusammen mit seinem in Straßburg als Instrumentenmacher wirkendem Bruder Louis (Gottfried Ludwig) eine wahre Schreckensherrschaft betrieben haben soll, soll er auch für die Hinrichtung seines Freundes und Begleiters nach einem Prozess in Besançon am 29. Dezember 1793 verantwortlich zeichnen. Am 14. Juli 1794 (nach anderen Quellen 17. Juli 1794, was wahrscheinlicher ist: der 14. Juli ist wohl eine Verwechslung mit dem Sturm auf die Bastille 1789) wurde Edelmann zusammen mit seinem Bruder (nach einem gemeinsamen Gefängnisaufenthalt in Metz ab November 1793) in Paris als Vorsteher der Straßburger Jakobiner guillotiniert.


    Jean-Frédéric (auch: Johann Friedrich) Oberlin (1740-1826), ein evangelischer Pfarrer aus dem Elsaß erwähnt die Umstände in "Johann Friedrich Oberlin's vollständige Lebensgeschichte": Unter den Personen, die bei diesem entsetzlichen Schiffbruch Rettung bei Oberlin fanden, muß ich auch meiner Freundin, Marian Helferich gedenken, einer jungen Deutschen, späteren Gattin von Louis Edelmann, Gemeinderathsmitglied zu Straßburg, der in Verbindung mit seinem Bruder Friedrich Edelmann, dem Compositeur der Oper Ariadne auf Naxos, unter der Guillotine zu Paris seinen allzufeurigen Patrionismus aushauchte.


    Das Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte, Band 36 (2010) beinhaltet auf den Ss. 179-202 einen Artikel von Rudolf Ewerhart: „Ein Straßburger Claviermacher am Mittelrhein“. Darin erfährt man z.B über den Vater der beiden unedlen Männer: Anlässlich einer Soirée beim älteren Edelmann bei Caminfeuer und Punsch zkizziert er ein sympathisches Bild des Gastgebers: „Er scheint ein Mann von guten, reinem Sinne und warmen Herzen zu seyn. Alle, die ihn kennen, lieben und schätzen ihn.“

    Über die Instrumente von Louis Edelmann liest man: ...unterstreicht Edelmann, dass sich die Klänge von Saiten- und Pfeifenwerk derart mischen, daß es dem Ohr nur ein Instrument zu sein scheint. Bei mäßigem Tempo, bei länger zu haltenden Tönen oder Akkorden wird der Reiz aber auch darin bestanden haben, dass nach dem Anschlag der schnell abklingende Klavierton sich in dem länger währendem Klang der Pfeifen verlor. Instrumente dieser Spezies trugen stets den Stempel des Außergewönlichen, waren geschätzt und dabei nicht billig.


    Die Musik Jean-Frédéric Edelmanns, die in der überwiegenden Anzahl aus Werken für Clavier solo oder sonstiger Instrumentalmusik mit einem Clavier besteht, mag für den Hörer teilweise primitiv und trivial klingen: Alberti- und Triolenbässe gehören hier zum Standard. Dabei ist die Musik aber keineswegs langweilig, sondern sehr einfallsreich und trotz so manch sturer Wiederholung sehr abwechslungsreich und gefällig; so mancher Hauptsatz einer Edelmannschen Claviersonate ähnelt dem Kopfsatz einer Sinfonie im typischen Mannheimer Stil. Besonders die langsamen Sätze weisen sehr viel Gefühl auf und erinnern beispielsweise an den Mittelsatz aus Mozarts A-Dur-Konzert KV 488 (Sonate Fis-Dur op. 1 Nr. 6). Gerade das Andante dieser Sonate, das in fis-moll steht, beinhaltet eine traumhaft schöne Stelle (T. 16ff. - in der Einspielung bei 1:02), die - als würde der Komponist die Einzigartigkeit seiner Erfindung unterstreichen wollen - nicht wiederholt wird. Ein ähnliches Baumuster findet man auch oft bei Mozart, der offenbar die Einfachheit dieser Kompositionen schätzte; man findet durchaus so manche „Anleihe“ Mozarts bei Edelmann, wenn man genau hinhört. Offensichtlich hat Edelmann auch das Menuett aus Mozarts „Kleiner Nachtmusik“ zuerst komponiert: man findet die Melodie im Dur-Teil des 2. Satzes der c-moll-Sonate op. 10 Nr. 3. Bedenkt man, daß Mozart in Augsburg Kenntnis über die Kompositionen Edelmanns erlangte, so dürfte Edelmanns Ruhm weit über die Grenzen von Paris hinausgegangen sein. Leider ist von ihm heute nicht mehr viel bekannt und es steht noch viel Editionsarbeit an.


    Quellen: Wikipedia / deutsche-biografie.de

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Fasziniert von seiner Musik schrieb ich an die Clavieristin Sylvie Pécot-Douatte - und erhielt Nachricht von Ihrer Mutter: die Tochter sei am 11. Januar 2004 im zarten Alter von nur 46 Jashren in Paris verstorben. Sie sandte mir ihr Buch À la recherche d'Edelmann, le musicien guillotiné (EAN 9782747517300), das ich fleißig studiert habe und in einer gewissen Art ins Deutsche transferieren möchte: ich beabsichtige, dabei quasi mit Sylvie Pécot-Douatte auf eine musikalische und historische Entdeckungsreise zu gehen ... zumal Edelmann Gouverneur des Départements Bas-Rhin war, in dem ich jahrelang wohnte.


    Natürlich hat Pécot-Duoatte eine Tripel-CD mit den 21 Claviersonaten Edelmanns hinterlassen:



    Von Ihrer Mutter weiß ich:


    CD1:

    7 sonates pour clavecin de J. F. Edelmann (CD CAL 9237, 1998) sur Clavecin von Nagel, copie d'après François Blanchet, 1730.

    CD2:

    Sonates opus V et VII (CD CAL 9236, 1999) sur pianoforte de l'atelier Marc Ducornet à Paris, copie de trois instruments différents du facteur Johann Andréas Stein d'Augsbourg.

    CD3:

    Sonates 6, 8 et 10, CD édité par Calliope (CD CAL 9296, 2000) sur piano Erard 1834, de la collection Jean-Marc Touron.


    Die Werke an sich begeistern mich sehr; so unterschiedlich auch die erste CD gegenüber den beiden anderen CDs ist: stilistisch erinnern mich die auf dem Cembalo eingespielten Werke eher an Hyacinthe Jadin und gelegentlich an frühe Haydn-Sonaten; die auf den anderen beiden CDs wiederum eher an frühen Mozart und gelegentlich sogar Schubert. Besonders auffallend fand ich, daß ein Thema des ersten Satzes der Sonate A-Dur op. 5 Nr. 1 (CD2, Track 11) frappant eine Wendung aus Mozarts Zauberflöten-Ouvertüre vorwegnimmt (und zwar die Takte 58ff.), welches wiederum angeblich aus der Claviersonate B-Dur op. 24 Nr. 2 von Muzio Clementi stammen soll...



    Ich kann diese Dreierbox uneingeschränkt empfehlen und verspreche jede Menge musikalischen Spaß, Erstaunen, Wehmut und (zumindest auf CD1) eine seltene Tonart: Die Sonate op. 6 Nr. 1 steht in Fis-Dur und gehört zu meinen liebsten.

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Die Werke, welche auf CD1 beheimatet sind und auf einem Cembalo wiedergegeben werden, wirken auf den Hörer und Spieler zum Teil eher primitiv und trivial; so mancher Sonatenhauptsatz hat den Charme eines aperitiven Mannheimer Sinfoniesatzes: simpel in der Gestaltung und wild aufbrausend ("Viel Lärm um nichts") und doch sehr gefällig. Dabei erstaunen die langsamen Sätze dieser Sonaten um so mehr; besonders empfohlen sei hier die Fis-Dur-Sonate op. 1 Nr. 6, die allein schon durch ihre ungewöhnliche Tonart be- und heraussticht. Damit nicht genug: im Durchführungsteil wechselt der Komponist die Vorzeichen von 6# zu 5b (b-moll, T.69), streift die Tonarten Ges-Dur und es-moll und gelangt erst kurz vor Ende des Satzes durch erneute enharmonische Verwechslung (T. 98) zur Fis-Dur-Notation zurück. Das nachfolgende Andante steht in mozartischem fis-moll, hat auch den Charakter des Mittelsatzes von KV 488 (ist dabei aber viel früher entstanden) und beiheimatet eine jener unglaublich schönen Stellen (T. 16ff. - in der Einspielung bei 1:02), die - als würde der Komponist die Einzigartigkeit seiner Erfindung unterstreichen wollen - zum Leidwesen des Hörers (oder Spielers) nicht wiederholt wird. Den Spieler sollte dies animieren, diese Stelle besonders schön zu spielen! Der Finalsatz - Allegro molto - ist ein typischer "Rausschmeißer", suggeriert höchste Virtuosität und Staunen, basiert aber letztlich lediglich auf heißer Luft... und macht dennoch Freude beim Hören und Spielen.



    Die A-Dur-Sonate aus op. 6 (Nr. 4) ähnelt eher einem Concertino für das Clavier: mit einem rhythmisch markanten Motiv wird der pompöse Satz eröffnet und spielerisch weitergeführt: einige Übergriffe der rechten über die linke Hand bereiten einiges Spielvergnügen; nach der kurzen und eher belanglosen "Durchführung" hält der Satz nach einer wilden und dramatischen Zuspitzung in h-moll inne... es folgt ein kleines Recitativ, bevor die Reprise einsetzt. Das Adagio steht ebenfalls in A-Dur, ist sehr gefühlgeladen. Die Sonate schließt mit einem Menuetto, dessen Trio wiederum sehr stark das Menuett-Trio aus Mozarts berühmter Alla-turca-Sonate in Erinnerung ruft.


    Ganz wie eine Opera-Seria-Sinfonia beginnt mit einem Allegro maestoso die D-Dur-Sonate op. 1 Nr. 3: man hört hier regelrecht ein virtuelles Orchester spielen. Das Andante (D-Dur) könnte von Johann Christian Bach stammen - es steht auch ganz im Zeichen der italienischen Sinfonia, ist sehr melodiös und wartet mit einem dramatischen Mittelteil auf; wiederum führt ein (wohl frei zu improvisierendes) Lento zur Reprise zurück. Kurz und knackig ist der vife Schlußsatz. Alle diese Werke sind gekennzeichnet von ziemlich sturem Einsatz der Triolen- und Albertibässe.


    Einen ganz anderen Charakter präsentieren die CDs 2 und 3, für welche die Clavieristin einen Hammerflügel benutzt. Die Werke wirken hier "reifer", kerniger, ernster oder ernstzunehmender: eine völlig andere Welt offenbart sich einem hier. Während manche Werke der CD1 (z.B. die A-Dur-Sonate op. 1 Nr. 4) sehr deutlich Mozarts Kinderwerke (die ja keineswegs zu verachten sind) in Erinnerung ruft, hört man bei den auf Hammerflügel eingespielten Werken teilweise schon romantische Züge à la Schubert wie bei Hyacinthe Jadin. Auch hier wird man aber ständig an Mozart oder Haydn erinnert, was auch nicht weiter wundern sollte. Zum einen war es der Stil der damaligen Zeit, zum anderen war Edelmanns Ruhm offenbar weit über die Grenzen von Paris aus vertreten und seine Musik dürfte Vorbildfunktion erlangt haben. Offensichtlich hat Edelmann auch das Menuett aus Mozarts „Kleiner Nachtmusik“ zuerst komponiert: man findet die Melodie im Dur-Teil des 2. Satzes der c-moll-Sonate op. 10 Nr. 3.



    Die Werke der CDs 2 und 3 tragen überwiegend nicht mehr die obligatorischen italienischen Satzbezeichnungen, sondern häufiger programmatische Titel ("La Capricieuse", "La Gémissante", "La Coquette", "La Brillante") wie bei Carl Philipp Emanuel Bachs Charakterstücken oder schlichtweg die französische Form italienischer Satzbezeichnungen ("Avec tristesse", "Aven expression", "(Trés) Gayment", "Trés animé", "Légèrement (et avec gaieté)". Diese Emanzipation unterstreicht wohl die deutliche Abgrenzung zum italienischen Stil, der noch bei den früheren Werken (CD1) vorherrscht. Diese eher französischen Werke wirken z.T. ziemlich proklamativ, weniger verspielt, dafür erdig resp. bodenständig und scheinen weniger mit komposirorischen Unzulänglichkeiten behaftet zu sein, als die "italienischen" Werke (merkwürdig, daß Mozart, der einige Kostproben von Edelmanns Werken in Augsburg spielte, dies nicht kritisierte, wo er doch sonst alles verachtete, was nicht aus seiner eigenen Feder floss...).


    Sylvie Pécot-Douatte spielt alle Werke mit der erforderlichen Kompetenz, Delikatesse und Hingabe. Die Pianistin hat perfekt und sehr differenziert ausgewählt, welche Sonaten sie auf welchem Instrument spielt.


    Vielleicht stört es den einen Hörer oder die andere Hörerin, daß die Clavieristin oftmals kleine Verzögerungen im Spiel unterbringt (ob beabsichtigt oder nicht, lässt sich nicht mehr herausfinden; man kann sie erst nach der eigenen Abberufung fragen, die Antwort dann aber hier leider auch nicht mehr posten).

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Dankenswerter Weise haben Miklós Spányi (Tangentenflügel Ghislain Potvlieghe nach Baldassare Pastori 1799), Erika Petöfi (zum Festetics-Quartett gehörig), László Paulik und Balázs Bozai vier „Clavierquartette“ von Edelmann eingespielt (Es-Dur, c-moll, g-moll, D-Dur):



    Eine wahrlich hinreißende CD: die Anfang der 1780er Jahre entstandenen Werke haben einen sehr divertimentohaften Charakter in den Ecksätzen, die mollgefärbten Mittelsätze sind sehr melancholisch und alle vier Quartette haben sich herausragende Interpreten ausgewählt. Der Unterschied zwischen Divertimento, (echtem) Quartett und anderen Gattungsbezeichnungen war erst durch Haydn und Mozart forciert worden. Bei Edelmann heißen diese Formationen noch "Divertissements", "Sonates en quatuor" oder gar "Concerts" - in der Tat vereinen sie auch Eigenschaften aller dieser genannten Genres nach heutiger Definition; dennoch würde ich sie eher als Divertimenti bezeichnen, was definitiv keine Abwertung sein soll, denn sie bereiten dem Hörer allergrößtes Vergnügen.


    Wenn ich nicht irre, wird im Finalsatz des D-Dur-Quartetts beim Tangentenflügel der Tuchzug, den ich hier zum ersten Mal bewusst wahrnehme, verwendet (ab 1:50); dieser erzeugt einen Klang, welcher jenem einer Harfe sehr nahe kommt und daher auch "jeu célèste" genannt wird. Dieses Gimmick wird im Mittelteil des Satzes eingesetzt und sorgt so für einen starken Kontrast zu dem lebendigen Kehraus, der den Mittelteil umrahmt.

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Lieber Ulli


    Ich nehme Deinen Beitrag zum Anlass meine Edelmann CD- Hervorzukramen und nach langer Zeit zu hören. Irgendwie bin ich dieser CD ausgewichen, weil mich irgendwie der Gedanke bedrückt hat, dass der Komponist durch die Guillotine hingerichtet wurde. Unschuldig wie ich glaubte. Nach deinem Beitrag sehe ich das entspannter und höre mit genuss 7 seiner Cembalsonaten, die von außerordenlicher Schönheit sind. Er handelt sich um 7 Sonaten aus der von Dir gezeigten Box, die 1998 als Einzelveröffentlichung bei Calliope erschienen ist. Edelmann hat ja neben insgesamt 28 Cembalosonaten aauch ein paar andere Werke hinterlassen, Und zwar mehr, als bei Wikipedia gelistet sind - die Liste ist laut Angabe unkomplett und das sowohl auf der deutschen als auch auf der französischen Wiki-Website.


    Hier nun ein Cip, der genau der Auswahl auf meiner CD entspricht. Wie ich sehe hat es dann weiter Einzelveröffentlichungen gegeben - die vermutlich auf der in Deinem Besitz befindlichen Box zusammengefasst wurden.

    Hier nun für alle die nicht das Glück haben eine dieser beiden Ausgaben zu besitzen:

    Mit etwas Fortune finden sich die Aufnahmenin Zukunft beim Label "BRILLINT CLASSICS " wieder.....



    mfg aus Wien

    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Tamino XBeethoven_Moedling Banner
  • Irgendwie bin ich dieser CD ausgewichen, weil mich irgendwie der Gedanke bedrückt hat, dass der Komponist durch die Guillotine hingerichtet wurde.

    Ich hatte zunächst einen erweiterten Threadtitel im Sinn, wie er bei den übrigen Zeitgenossen Mozarts Usus ist; irgendetwas mit "kopflos", fand dies dann aber doch zu makaber.


    :untertauch:


    In ihrem Buch beschreibt Sylvie Pécot-Douatte übrigens gleich auf den ersten Seiten den Abtransport von Besançon (dem heutigen Hauptsitz des Ensemble Cristofori mit A. Schoonderwoerd) via Metz nach Paris, wo Edelmann aus der Kutsche heraus einige der 16 Märtyrerinnen des Karmeliterordens gesehen haben soll, welche (ebenfalls) am 17. Juli 1794 hingerichtet wurden (was meine Vermutung zu den Daten im Einführungsteil unterstützt).


    In irgendeinem/r Film, Serie, Dokumentation sprang mit diese Szenerie vor einigen Monaten förmlich ins Gesicht; mit dem Unterschied, daß Edelmann durch Abwesenheit glänzte (so wie auch Joseph Martin Kraus in Verdis Un ballo in maschera fehlt).

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Sehr zauberflötig klingt auch die hier enthaltene Scene „Mais, Thésée est absent“ (Track #2)



    :/ Das Werk Ariane dans l'isle de Naxos stammt von 1782 und klingt wie „Zur Hülfe, zur Hülfe, sonst bin ich verloren ....“ 8-)


    Langsam stellt sich die Frage: wieviel Edelmann steckt in Mozart?

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Edelmann hat ja neben insgesamt 28 Cembalosonaten aauch ein paar andere Werke hinterlassen, Und zwar mehr, als bei Wikipedia gelistet sind - die Liste ist laut Angabe unkomplett und das sowohl auf der deutschen als auch auf der französischen Wiki-Website.

    Neben den bei den Wikipedien gelisteten Werken beheimatet die IMSLP noch eine Sinfonie D-Dur (op. 4) für Clavecin mit Begleitung zweier Violinen (sowie zweier Hörner und Baß ad libitum und zugleich verloren gegangen) sowie eine Violinsonate f-moll (op. 4 Nr. 3); hier sieht man schon wieder, daß die Verleger sich bezüglich der Opuszahlen gegenseitig ignoriert haben.


    Eine angebliche Sinfonia Concertante für Cembalo und Zupforchester (nicht identisch mit dem Clavierkonzert op. 12) wird nachfolgend als op. 1 geführt, dabei ist op. 1 längst mit den 6 Sonaten (Paris, 1775) belegt:



    Die Besetzung mit „Zupforchester“ scheint mir eher der Phantasie der Produzenten dieser CD entsprungen zu sein; klingt aber ganz nett.

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Vielen Dank für diesen Hinweis! Ich habe das heutige Sonntags-Sonderangebot (50% auf alles) meines bevorzugten Download-Händlers eclassical zum Anlass genommen, diese CD zu erstehen, und ich teile die Begeisterung.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.