"Die schöne Helena" - Die schönste Operette der Welt über die schönste Frau der Welt

  • Die Operette des Monats Juni 2009 im ZDF-Theaterkanal ist Jacques Offenbachs "La Belle Helene" - eine Produktion aus Zürich mit Vessalina Kasarova unter der Leitung von Nikolaus Harnoncourt. Ferner gibt es ein Wiedersehen mit dem im vergangenen Jahr so tragisch ums Leben gekommenen südafrikanischen Tenor Deon van der Walt.


    Die schöne Helena
    Operette von Jacques Offenbach
    Opernhaus Zürich, 1996


    Helena - Vesselina Kasarova
    Paris - Deon van der Walt
    Calchas - Carlos Chausson
    Menelaos - Volker Vogel
    Agamemnon - Oliver Widmer


    Chor und Orchester des Opernhaus Zürich
    Musikal. Leitung: Nikolaus Harnoncourt
    Kostüme: Jean-Charles de Castelbajac
    Inszenierung: Helmut Lohner
    Bühnenbild: Paolo Piva
    Fernsehregie: Hartmut Schottler



    Zitat

    "Die schöne Helena", sie war für die alten Griechen die schönste Frau der Welt; "La Belle Helene" war einmal für Europas Theatergänger die schönste Operette der Welt, denn hier hatten Jacques Offenbach und seine Librettisten Henri Meilhac und Ludovic Halevy 1864 tatsächlich die klassische Form solcher Werke geschaffen: Eine verführerische Frau läßt sich nicht einfach herumkommandieren von einer Männerwelt, die sich bei dieser und jeder Gelegenheit als ziemlich trottelhaft oder verlogen herausstellt, selbst wenn es sich wie hier um mythologische Heroen, Könige und Hohepriester handelt. All das geschieht in trocken pointierter Sprache und auf einer Woge knapper, einfallsreicher Musik, nicht ohne tiefere Bedeutung und immer bühnenwirksam, für jedes Publikum ein helles Vergnügen, das alle Sinne und sogar den Geist anspricht.
    Das Opernhaus Zürich, seit Jahrzehnten berühmt für seine Rehabilitierung degradierter Meisterwerke des Musiktheaters von Monteverdi bis Mozart und darüber hinaus, nahm nun auch diesen heiteren Klassiker ernst. Nikolaus Harnoncourt entwickelt aus dem authentischen Notentext und bei größtmöglicher Annäherung an den Originalklang eine melodisch und rhythmisch überbordende, beispielhafte Interpretation. Die Titelpartie ist mit der in den letzten Jahren kometenhaft berühmt gewordenen jungen und schönen Vesselina Kasarova besetzt, die als Mezzosopranistin die gleiche Stimmlage hat wie die legendäre Hortense Schneider, für die Offenbach diese Rolle schrieb. Ihr zu Seite stehen der international renommierte lyrische Tenor Deon van der Walt (Paris) und der auf allen Opernfestspielen gefragte Bass-Bariton Carlos Chausson (Calchas) als Protagonisten eines hochrangigen Sänger-Ensembles. Mit Chor und Orchester der Züricher Oper erreicht die musikalische Qualität unter Nikolaus Harnoncourt einen Glanzpunkt in der Theatergeschichte des Werkes.
    In die Inszenierung fließt die komplexe künstlerische Persönlichkeit des Wiener Schauspielers und Intendanten Helmut Lohner ein, dessen Regie-Konzept sich in den kongenialen Bühnenbildern von Paolo Piva besonders verwirklicht. Die modernen Kreationen des Kostümbildners und Modeschöpfers Jean-Charles de Castelbajac betonen die parodistische Heiterkeit der Opera bouffe in exzellenter Weise.
    Da in der mehrsprachigen Schweiz in der französischen Originalsprache gesungen und gesprochen wird, schuf der bekannte Offenbach-Übersetzer Josef Heinzelmann Untertitel für die Übertragung in Deutschland.


    Der erste Sendetermin ist Pfingstmontag, 1. Juni 2009 um 11.50 Uhr

    Wiederholungstermine gebe ich noch bekannt.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Wie fast alles, was im Züricher Opernhaus über die Bühne ging, wird auch diese Operette bereits kommerziell vermarktet, d. h. die passende DVD gibt es schon seit längerem zu kaufen, bei unserem Werbepartner jpc gibt es Video-Ausschnitte zu sehen.



    Aufnahme: 1997 live, Zürich
    Spieldauer: 115'20
    Dirigent: Nikolaus Harnoncourt
    Orchester des Opernhauses Zürich
    Chor des Opernhauses Zürich
    Chorleitung: Ernst Raffelsberger
    Inszenierung: Helmut Lohner


    hier noch die gesamte Darstellerliste:
    Achille: Steve Davislim
    Agammemnon: Oliver Widmer
    Ajax I: Ruben Amoretti
    Ajax II: Cheyne Davidson
    Bacchis: Ruth Rohner
    Calchas: Carlos Chausson
    Esclave: Jakob Baumann
    Euthycles: Jean-Paul Boeglin
    Hélène: Vesselina Kasarova
    Léona: Ulrika Precht
    Ménélas: Volker Vogel
    Oreste: Liliana Nikiteanu
    Pâris: Deon van der Walt
    Parthoenis: Lisa Larsson
    Philocome: Karl Adam


    LG


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    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Zitat

    Original von Harald Kral
    Ferner gibt es ein Wiedersehen mit dem im vergangenen Jahr so tragisch ums Leben gekommenen südafrikanischen Tenor Doen van der Walt.


    Lieber Harald,



    Deon van der Walt kam bereits 2005 ums Leben.


    LG
    :hello:
    Jolanthe

  • Und hier noch die Sendetermine im Juni 2009 im ZDF-Theaterkanal:


    Die schöne Helena
    Operette von Jacques Offenbach


    Mo 01.06.2009 11:50 Uhr(130 min.)
    Do 04.06.2009 16:50 Uhr
    Di 09.06.2009 16:50 Uhr
    Sa 13.06.2009 11:50 Uhr
    Do 18.06.2009 11:50 Uhr
    So 21.06.2009 16:50 Uhr
    Di 23.06.2009 11:50 Uhr
    Fr 26.06.2009 16:50 Uhr


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Hier nun auch die CD-Referenzaufnahme des Werkes:



    Jacques Offenbach (1819-1880)
    La belle Helene

    2 CDs


    Norman, Aler, Bacquier, Burles, Alliot-Lugaz,
    Capitole du Toulouse Orchestra,
    Michel Plasson
    Label: EMI , DDD, 1984
    Erscheinungstermin: 12.6.2009


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Hier nun auch noch die Referenz-Aufnahme von Jaques Offenbachs Meisteroperette in deutscher Sprache:

    DIE SCHÖNE HELENA
    Aufnahme: 1979, Studio, München
    Dirigent: Willy Mattes
    Münchener Rundfunkorchester
    Chor des Bayerischen Rundfunks
    Chorleitung: Heinz Mende
    Dialog-Regie: Gisela Schunk


    Achille: Norbert Orth
    Agammemnon: Klaus Hirte
    Ajax I: Martin Finke
    Ajax II: Friedrich Lenz
    Calchas: Benno Kusche
    Hélène: Anneliese Rothenberger
    Ménélas: Ferry Gruber
    Oreste: Brigitte Fassbaender
    Pâris: Nicolai Gedda
    Philocome: Gerd W. Dieberitz


    Einfach mal reinhören!


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Hallo,
    hier noch mal ein paar Gedanken zu deutschsprachigen "Helena"-Einspielungen.
    Die Emi-Aufnahme mit Rothenberger/Gedda/Mattes ist die Bekannteste, aber sie hat mich in vieler Hinsicht enttäuscht. Helena und Paris sind in die Jahre gekommen, was man den Stimmen deutlich anmerkt. Das konnte Anneliese Rothenberger in einem Querschnitt der 50er Jahre, der beim "Traumland Operette" erschienen ist, deutlich besser.
    Von einer Verfilmung aus den 70er Jahren gibt es den Soundtrack:
    Anna Moffo (naja, auch die hat ihre beste Zeit hinter sich) und René Kollo singen die Hauptrollen, und den Menelaus hat man mit dem großartigen Josef Meinrad besetzt (leider ist sein Couplet nicht aufgenommen worden, das bekommt man nur in der Filmfassung). Interessant ist eine DDR-Aufnahme mit Schauspielern in der Fassung von Peter Hacks. Und vom Querschnitt mit Rothenberger/Schock aus den 50ern gibt es vielleicht noch eine Gesamtaufnahme???