"Das kleine Hofkonzert" von Edmund Nick

  • "Das kleine Hofkonzert" von Edmund Nick wurde vom ZDF-Theaterkanal als "Operette des Monats" für April 2011 ausgewählt. Die Verfilmung wird in diesem Monat 6 x ausgestrahlt:


    Das kleine Hofkonzert
    Musikalisches Lustspiel aus der Welt Spitzwegs


    Darsteller:


    * Christine Holm - Naemi Priegel
    * Serenissimus - Gustav Knuth
    * Hofmarschall von Arnegg - Friedrich Schütter
    * sein Sohn - Amadeus August
    * Oberst von Flumms - Joachim Rake
    * Der arme Poet - Peter Lühr
    * Seine Wirtin - Eva Maria Bauer
    * Apotheker (Hofmedicus) - René Genesis
    * Hanne, seine Tochter - Isy Orén
    * Jakob, Provisor - Helmuth Wallner
    * Bibliothekar - Georg Lehn
    * Herr Zunder - Hans-Helmut Dickow
    * zum silbernen Mond - Siegfried Lorisch


    Regie: Wolfgang Liebeneiner,
    Länge: 90 min
    Lustspiel, Deutschland, 1976


    Zitat

    Die Handlung spielt um 1840 in einer kleinen deutschen Residenz. Die Sängerin Christine Holm trifft mit der Postkutsche vor dem Stadttor ein und wird dort äußerst liebenswürdig von dem jungen Leutnant von Arnegg bei der Passkontrolle abgefertigt. Die Sängerin kam in die kleine Stadt, um Nachforschungen nach ihrem unbekannten Vater anzustellen und kommt deshalb zu Knipps, dem armen Poeten, um dort etwas zu erfahren. Inzwischen wird im Schloss das Hofkonzert vorbereitet. "Serenissimus", der Landesvater, macht der jungen Sängerin das Angebot, dabei mitzuwirken.


    Auch die Fernsehinszenierung des musikalischen Lustspiels "Das kleine Hofkonzert" lebt noch von der originellen Theateridee, die Biedermeierwelt Spitzwegs zu "dramatisieren" und jede der zehn Szenen des Stückes auf einem seiner volkstümlichen Genremotive aus der "Kleinen Welt" aufzubauen. So wird der Zuschauer gleich zu Beginn der Sendung Spitzwegs bekanntes Bild "Am Stadttor" erkennen und später unter anderem auch "Den armen Poeten", den hungernden Dichter unter einem Regenschirm in seiner Behausung.
    Fernsehinszenierung von Paul Verhoeven und Toni Impekoven


    Sendetermine:
    05., 10., 15. und 27.04.2011 jeweils um 10:55 Uhr
    01., 13., 18. und 23.04.2011 jeweils um 15:55 Uhr


    Eine Inhaltsangabe der Operette findet ihr in unserem "Tamino-Operettenführer", zusammengestellt von unserer musica.
    Den link findet ihr hier:


    NICK, Edmund, das kleine Hofkonzert


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Hallo,


    kennt jemand eine Gesamtaufnahme oder wenigstens einen Querschnitt durch dieses Werk? Ich kenne den von Herbert genannten Film, sonst nur sehr wenig , ein paar Einzelaufnahmen mit Frau Rothenberger, das ist alles .


    Schöne Grüße


    wega

  • Die erste Verfilmung des Werks entstand 1936 für die Ufa unter dem Titel „Das Hofkonzert“.



    Unter der Regie von Detlef Sierck, der sich später Douglas Sirk nannte, spielten Marta Eggerth, Johannes Heesters, Hans Richter, Otto Treißler, Herbert Hübner und Rudolf Klein-Rogge die Hauptrollen. Das Lexikon des internationalen Films urteilt: „Der Däne Detlev Sierck … inszenierte das heiter-liebenswürdige Spielchen mit Spitzweg-Idyllen und ausgiebigen Gesangspartien: Martha Eggerth singt allüberall, auch noch im Badewasser.“


    +++++++++++++++


    1945 entstand ein Remake, bei dem Paul Verhoeven, einer der beiden Librettisten des Bühnenwerks, Regie führte.
    In den Hauptrollen sah man Elfie Mayerhofer, Erich Ponto, Hans Nielsen, Hans Leibelt und Harald Paulsen.
    Der Film kam aber erst am 1. April 1950 in die Kinos.
    Zu dieser zweiten Verfilmung meint das Lexikon des internationalen Films: „Graziöse musikalische Komödie mit malerischer Optik, die Spitzweg-Bildern nachempfunden ist. Die Kabalen und die geistige und moralische Enge der Doudez-Höfe werden mit milder Ironie dargestellt.“
    Zur Zeit nicht erhältlich.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • "kennt jemand eine Gesamtaufnahme oder wenigstens einen Querschnitt durch dieses Werk?"


    Wega--ich habe eine sehr nette alte Radio-gesamtaufnahme, deren einzige Enttaeuschung ist, dass das Lied "Wunderschoen ist es verliebt zu sein" nicht enthalten ist. :)

  • Liebe Operettenfanatikerin,


    ich wundere mich, dass es Aufnahmen gibt, die die eigentlich tragende und bekannteste Melodie des Stückes nicht beinhalten. Ich besitze die Aufnahme aus dem leider damals in seinen letzten Zügen liegenden Theaterkanal in den wunderschönen Bildern nach Karl Spitzweg, die Harald ganz oben genannt hat. Als käufliche DVD habe ich sie leider nirgends gefunden und es besteht kaum Hoffnung, dass sich der neue Kanal der sich "Kultur" schimpft, bei dem aber von Kultur so gut wie nichts mehr übrig geblieben ist, noch einmal damit beschäftigen wird. Ich könnte dir die Aufnahme zur Verfügung stellen, wenn nicht Kontakte innerhalb des Forums unerwünscht wären. Da müsstest du dich vielleicht an Alfred wenden, ob er das ausnahmsweise zulässt. Ich gebe ihm gerne meine Erlaubnis, dir meine e-mail-Adresse mitzuteilen.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Lieber Gerhard, ja, ich war genauso ueberrascht, dass gerade dieses unheimlich schwungvolle Lied herausgelassen wurde, aber die Aufnahme ist trotzdem wunderbar, besonders, da es auch so wunderschoene Dialoge hat, es ist eben ein Theaterstueck mit Musik, keine typische Operette und kommt als Radiostueck wunderbar herueber. Ich habe die ZDF Aufnahme des Werkes vor Jahren gesehen und fand sie unheimlich gelungen und liebevoll inszeniert.

  • Dr. jur. Edmund Nick (* 22. September 1891 in Reichenberg/Böhmen; † 11. April 1974 in Geretsried/Oberbayern); deutscher Komponist, Dirigent und Musikschriftsteller.
    Er studierte Jura in Wien und Graz, promovierte 1918 und besuchte die Wiener Musikakademie und das Dresdener Konservatorium. Nick war musikalischer Leiter des Schlesischen Rundfunks und wirkte bei dem Kabarett „Die Katakombe“ mit. Er war u.a. Konzertbegleiter und Musikkritiker. 1949 erhielt er eine Professur an der Musikhochschule in München und war später in leitender Stellung im WDR in Köln tätig.
    Er schrieb Lieder, Chansons, Bühnen- und Filmmusiken, Operetten, Musik für Lustspiele (Das kleine Hofkonzert), Musikkritiken u.a. für die Neue Zeitung, Die Welt und 1963-1973 für die Süddeutsche Zeitung.


    LG


    :hello:


    (edit: in einem anderen Musiklexikon wird 1973 als Todesjahr angegeben)

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)