Felix WOYRSCH (1860-1944)
Mit Felix Woyrsch setze ich die Serie von Mahler – Zeitgenossen fort, denen es (bis jetzt) nicht vergönnt war, den Ruhm oder die Achtung,die sie zu Lebzeiten genossen auch posthum aufrecht zu erhalten. Woran das im einzelnen liegt wird zu hinterfragen sein.
Immerhin schrieb der Dirigent der Uraufführung von Woyrsch’s 2. Sinfonie Karl Panzer (1863 – 1923) an den Komponisten:
Zitat“Ich muß Ihnen durch diese Zeilen meine Bewunderung, meine Freude zu dem Gelingen des prachtvollen Werkes übermitteln- Das Ganze ist ein Wurf ! Hochinteressant von der erst bis zur letzten Note“
Das Werk kam sowohl bei der Presse, als auch beim Publikum gut an, was kaum verwundern wird, wenn man die teilweise fast lieblichen Themen, die in ausgewogenem Kontrast zu den rhythmisch lebhafteren Teilen stehen – gehört hat.
Die Musikhistoriker, und somit auch die Musiklexika haben Woyrsch jedoch stets ignoriert. Es findet sich – bei aller individuellen Tonsprache – nichts Innovatives, Avantgardistisches in seiner Musik – und das – obwohl er Gustav Mahler, dessen Geburtsjahr auch das seine war – um Jahrzehnte überlebt hat.
Wenngleich es die Avantgarde nicht wirklich geschafft hat die Liebe des Publikums zu gewinnen, so ist es ihr doch geglückt, alles „Nicht-avantgardistische“ verstaubt scheinen zu lassen.
Woyrsch 2. Sinfonie war schon zur Zeit der Uraufführung, 1901 nicht mehr am „Puls der Zeit“, sie war der klassisch-romantischen Tradition verpflichtet, und somit teil sie das Schicksal etlicher Werke dieser Zeit mit ähnlicher Ästhetik....
Gedruckt wurde sie indes erst 1927. – Viel zu spät…..
Mit freundlichen Grüßen aus Wien
Alfred