Musik ist ein ganz besondrer Saft - Dr. Pingel´s musikalische satyrische Brosamen

  • Vom Erhabenen zum Lächerlichen ist es nur ein Schritt (Napoleon)


    Ich spreche hier über Putin vor dem Ukraine-Krieg. Wir haben ja schon früher Putin in Macho-Posen gesehen, zu Pferd, im Wasser, als Boxer, im schnellen Auto.

    Von zweien seiner legendären Auftritte gibt es aber Fernsehbilder, die auch öfter zu sehen sind.

    1. Der verhinderte König

    Man sieht Putin eine Treppe hinuntergehen (von Schreiten kann da schon keine Rede sein), dann durchquert er zwei prachtvolle riesige Räume, rechts und links jede Menge Claqueure, die das tun, was ihre Pflicht ist: klatschen.

    Das Bild, das hier gestellt wird, ist der Auftritt eines prachtvoll gekleideten Königs, mit einer glanzvollen Frau an seiner Seite; dahinter ein Hofstaat mit glänzenden Kostümen.

    Was aber sehen wir? Einen untersetzten Glatzkopf in einem Anzug, den ein Buchhalter bei Gazprom auch trägt.

    Fazit: Er will Erhabenheit und erreicht Lächerlichkeit.


    2. Der Tisch

    Was sehen wir? Einen 20 Meter langer Tisch, ganz ohne Deko, an einem Ende Putin, am anderen Scholz (oder andere).

    Was könnten wir sehen? Einen kleinen Tisch, aber einen prächtigen Thron, auf dem Putin sitzt. Wahrscheinlich wieder im "Ornat" des mausgrauen Anzuges. Davor ein Schemel, davor kniet ein 2. Mann, der den Kopf auf dem Schemel und den Nacken frei hat. Auf diesem Nacken ruht nun ein Putinscher Fuß, an dem vor allem die mausgrauen Socken hervorstechen. Aus der Geschichte, etwa aus dem Alten Testament, weiß man, dass dies die Geste von siegendem gegenüber dem besiegten Herrscher ist.

    Diese Sache mit dem Tisch ist schlagend der Unterschied zwischen gewollt und nicht gekonnt.


    3. Der Pauker

    Putin will gerade die Unabhängigkeit der beiden Donbass-Regionen unterschreiben, um ihn herum ein Hofstaat, in mausgrauen, mausschwarzen und mausblauen Anzügen. Leider habe ich vergessen, welches Gremium das ist. Einer sticht hervor.* Er soll Putin sagen, was der gerade unterschreibt. Er ist nervös, verhaspelt sich, Putin korrigiert ihn wie ein Pauker, bis er richtig sagt, was Putin hören will.

    *Es soll der Geheimdienstchef sein.


    4. Die Unterhosen-Kammer

    Diese Geschichte wird von Stalin erzählt, ob sie stimmt, weiß ich nicht. Ich halte sie aber für wahrscheinlich. Im Wartezimmer vor dem Empfangsraum Stalins gab es eine Sammlung von Ersatzhosen, die regelmäßig gebraucht wurden, weil sich so viele vor Angst in die Hosen machten.


    5. Alaska

    Putin hat ja in einer Rede die Gebiete am Rande Russlands, auch die Ukraine, als Geschenke verschiedener

    Sowjetführer bezeichnet. In Washington fragt man sich jetzt, wann die Forderung nach Rückgabe eintreffen wird.








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  • Schafe, die blöken "Frieden", werden ihn vom Metzger kriegen (nicht von Putin, sondern wahrscheinlich von Gryphius)

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  • Am Anfang schuf Gott plus/Gott+ Himmel und Erde

    Die katholische Jugendorganisation "Katholische junge Gemeinde" (KjG, 80 000 Mitglieder) hat jetzt beschlossen, Abschied vom alten Gottesbild zu nehmen, in dem jetzt nur noch Gott+ (gesprochen Gott plus) gilt. Wieso das gendergerecht sein soll, ist mir nicht klar, denn auch Gott plus ist d e r Gott +. In der Bibel würden dann die Worte Jesu am Kreuz ("Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?") so lauten: Mein Gott plus, mein Gott 2.0, warum hast du mich verlassen? Oder noch besser: Mein Gott minus, mein Gott minus, warum hast du mich verlassen? Auch atheistische Menschen wären dann mit der Formel Gott - (Gott minus) gut bedient.

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  • Es gibt Fake-Fleisch. Gibt es fischlosen Fisch?

    Sieht man sich im Supermarkt um oder guckt in die Prospekte, so ist der neue Trend zur vegetarischen oder veganen Ernährung überall sichtbar. Erstaunlich, dass er als "Fake-Fleisch" ungeahnte Ausmaße hat ("Rügenwalder!). Ich habe mir abgewöhnt, die Leute, die das mögen zu verspotten. Wenn man aber einmal dem Produktentwickler Sebastian Lege zugeschaut hat, weiß man, dass der Schwachpunkt die unzähligen, nicht immer unbedenklichen Zutaten sind.

    Fischlosen Fisch gibt es wirklich, das Krabben-Imitat "Surimi", was wirklich ein brutales Produkt ist, dessen Verzehr ich sofort eingestellt habe. Aber ganze Fische als Imitat, so wie es den Burger gibt, habe ich noch nicht gesehen. Vielleicht schaffen es die Entwickler mal, ein veganes Schaf herzustellen oder einen vegetarischen Hai.

    Noch eine kleine Anekdote: als der mit mir befreundete Hund noch lebte, wusste er, wenn ich ihn fragte "Gehen wir ins Kino?" dass es in den Wald ging, wo er auch frei laufen durfte. Eines Tages habe ich ihm eine vegane Fleischwurst vorgesetzt. Er hat sie nicht angerührt, stattdessen traf mich ein Blick voller Abscheu...

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  • Puella Rigensis - heute ist Limerick-Tag


    Der Limerick ist hier etwas verlorengegangen; da aber sowas unverwüstlich ist, brauche ich nur kurz daran zu erinnern.

    Der Klassiker (anonym):

    There was a young lady from Riga,

    who rode with a smile on a tiger.

    They returned from the ride,

    the lady inside

    and the smile on the face of the tiger.


    Geht auch auf lateinisch (anonym):

    Puella Rigensis ridebat

    quam tigris in tergo vehebat.

    Externa profecta

    interna revecta,

    sed risus cum tigre manebat.


    Trickreiche Limericks gibt es durch Kenntnis von Fremdsprachen, vor allem, wenn man weiß, wie die jeweiligen Wörter ausgesprochen werden.

    Zu Händel sprach Graf Leicester:

    "Ich hab da eine Schweicester,

    die will gern komponieren.

    Kann ich Sie engagieren?"

    "Da wird nichts draus, mein Beicester!"


    Hier wirkt der Witz durch die Sprache, da macht es nichts, wenn die Pointe etwas lahm ist.

    Besonders schön sind Anti-Limericks, die mit den sonst strengen Regeln spielen. Die macht und die versteht man nur, wenn man diese Regeln auch genau kennt.

    A reckless man from Toulouse.

    who thought he had nothing to lose,

    said "I don´t care a dime

    if my limericks rhyme",

    and went off to live in Toulon.


    Ein junger Dichter am Rheine.. vollbrachte von Zeilen nur eine.


    Nach zwei Beispielen aus dem Internet jetzt eines von mir.

    Dieses macht klar, dass ein Limerick auch völlig sinnfrei sein kann und keine Fakten respektieren muss. Er muss nur die richtige Silbenzahl haben, sich reimen und eine Pointe aufweisen. Die Sprachen dürfen beliebig gemischt werden.


    A famous composer named Britten

    much hated the Belgian Fritten.

    He loved more the "Weiber"

    and their gorgeous "Leiber",

    and on them their wonderful... Zuwendung und Trost, wenn ihm mal wieder eine Komposition daneben gegangen war.

    Wir haben einen Sprachmix, wir haben Unwissenheit (die Fritten), wir haben Falsches (Britten war homosexuell) und wir haben als Pointe eine sexuelle Anzüglichkeit, die abgebogen wird, aber die jeder erkennt, weil er weiß, dass das letzte Wort sich auf das letzte Wort in Zeile 1 und 2 reimen muss. Dazu bricht die letzte Zeile mit Absicht den Reim- und Silbenzwang.





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  • Schöne neue, meist musikalische, Scherze aus dem Internet


    YYYYYYYYY

    Das sind neun Ypsilons (Ypsilone?), Bestandteil eines "Buchtitel des Jahres", der den Preis des ungewöhnlichsten Buchtitel des Jahres gewann (2019?).

    Autor: Henrik Szanto

    Titel: Es hat 18 Buchstaben und 9 davon sind Ypsilons.


    Planung


    Im Kreml treffen viele Telegramme ein, in denen versprochen wird, die Ziele des Siebenjahresplanes schon in 6 oder sogar in 5 Jahren zu erreichen. In einem Telegramm aus dem Gefängnis von Orel beteuerten die meist zu 15 Jahren Haft Verurteilten, dass auch sie den Plan erfüllen möchten und bereit sind, ihre Strafe in 7 Jahren abzusitzen.


    Guns

    Einige Gangster wollen einen Zug überfallen und haben sich als Musiker getarnt. Ihre Waffen haben sie in Geigenkästen versteckt. Beim Öffnen findet einer der Gangster statt einer Waffe eine richtige Geige. Er flucht. "Verdammt, jetzt sitzt mein Vater mit ´ner Maschinenpistole im Orchester!"


    Stasi

    In der Bahn sitzt ein Musiker und studiert eine Partitur. Ein Stasi-Mann argwöhnt eine Geheimschrift und nimmt den Mann unter dem Verdacht der Spionage fest. Der beteuert, dass sei doch nur eine Fuge von Bach. Am nächsten Tag wird er einem höheren Stasi-Beamten vorgeführt. Der schreit ihn an: "Also, jetzt raus mit der Sprache. Bach hat schon gestanden!"


    Psycho

    Ein Patient kommt zu einem Psychotherapeuten. Im Wartezimmer gibt es zwei Türen. Auf der einen steht "Mutter geliebt", auf der anderen "Mutter gehasst". Er nimmt die Tür mit "Mutter geliebt" und kommt ins nächste Zimmer, wieder mit zwei Türen. "Vater geliebt" oder "Vater gehasst". "Aha, Ödipuskomplex", denkt er und nimmt "Vater gehasst". Im nächsten Zimmer tragen die beiden Türen folgende Aufschriften: "Über 100.000 Euro Einkommen" bzw. "Untr 100.000 Einkommen". Er wählt die mit "Unter 100.000 Euro Einkommen" - und steht wieder auf der Straße.


    Brahms

    Klemperer probt das "Deutsche Requiem" von Brahms mit Fischer-Dieskau. Sie sind über das Tempo an einer bestimmten Stelle uneinig. Bei der nächsten Probe sagt Fischer-Dieskau: "Mir ist heute im Traum Brahms erschienen und hat gesagt, dass ich mit dem Tempo richtig liege." Am nächsten Tag. Klemperer: "Lieber Fischer-Dieskau, diese Nacht ist mir Brahms im Traum erschienen. Er hat gesagt, dass er Sie gar nicht kennt."

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  • Meine Lieblingsserie - ich höre mich nicht nein sagen


    5 Semester Tübingen - davon 3 Sommersemester. Da hatten wir noch ein Studentenleben. Wenn man sich die Paukerei heute ansieht... Zu Tübingen unbedingt dazu gehörte der Stocherschein. Ein Kahn von 5m, eine Steuerstange von 3m, 20 Leute im Boot und der Lenker steht hinten auf einem Podest und steuert nur mit der langen Stange bzw. fällt ins Wasser. Der zweite Punkt: "Wir können alles, außer Hochdeutsch!" Das stimmt. Es gibt verschiedene Schwäbisch-Klassen. Die einfachen Leute: das versteht man nur, wenn man in Schwaben geboren ist. Der Mittelbau: das versteht man gut, aber nicht immer. Dann das Honoratiorenschwäbisch, so wie Winfried Kretschmann, das versteht man immer. Was will ich damit sagen? Es gibt eine wunderbare Serie - meine einzige - die auf SWR (Dienstag 22.00) läuft, und zwar jetzt schon 20 Jahre lang ohne Abnutzungserscheinungen. Es ist Hannes und der Bürgermeister.

    Einheitskulisse, nur 2 Personen, alle anderen Personen kommen indirekt vor, per Telefon. Dazu witzige Geschichten und brillante Dialoge; natürlich auch Slapstick. Grundkenntnisse im Schwäbischen sind allerdings erforderlich.

    Gesamturteil: Heidenei!

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  • 42 Kilometer Beethoven


    Vor Jahren hat Barrie Kosky in Berlin unter dem Titel "Monteverdissimo" alle drei erhaltenen Monteverdi-Opern an einem Tag aufgeführt. Schon beim schnellen Vorlauf hatte ich registriert, dass das nur durch Verzicht auf Qualität ging.

    Nun gibt es einen neuen Anlauf. In Dortmund erklingen am 19. Juni ab 10.00 im Konzerthaus Dortmund alle Beethoven-Sinfonien an einem Tag (Beethoven-Marathon"). Einzelkarten 19€, alle Sinfonien für 82, 35. Über Verpflegung oder Feldbetten wurde nichts bekannt. Lars von der Gönna hatte im Interview die berechtigte Frage gestellt "Sind sie verrückt, Herr Feltz?" Feltz nannte als Ziel, dass sich seine beiden Orchester, Belgrad und Dortmund, besser kennenlernen sollten. Beide Orchester spielen abwechselnd, Feltz dirigiert alle ("Ich bin der Feltz in der Brandung" hat er bestimmt nicht gesagt). Unter anderem hat er sich durch Joggen ("ich war ein guter Sprinter") vorbereitet, trainiert von einer sehr guten Mittelstrecklerin, Jana Hartmann. Sie hat ihm vor allem eine ökonomischere Armhaltung beigebracht. In der 9. singen wollte sie allerdings nicht. Unbestätigten Gerüchten zufolge sollte Zeus Alfred als Krone der Veranstaltung aus Wien eingeflogen werden, um die 10. zu dirigieren.

    Ein letzte Frage bleibt: warum findet dieses Event nicht vor 80.000 Zuschauern in der BVB-Arena statt?

    Für die Zukunft könnte man sich dieses vorstellen: im BVB-Stadion wechseln Fußball und Sinfonien ab, dazu befinden sich auf dem Gelände 300 Bratwurststände und 500 Bierstände. Für Fußball, Sinfonien, Bratwürste und Bier bekommen die Zuschauer Stimmzettel, mit denen dann die jeweils besten ermittelt werden und danach der Gesamtbeste. Politiker sollten erst auch als Kategorie dabei sein, das kam aber nicht zustande.

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  • Kleine heitere Sommerbonbons


    Das sechstbeste Rennpferd der Welt steht im Raffelberg-Rennstall in Mülheim-Ruhr und heißt (kein Druckfehler) Torquator Tasso.

    # I went through an expensive and painful procedure yesterday, having my spine (Rückgrat) and both testicles (Hoden) removed. But some of the wedding presents were fantastic.

    #"Divorced? Four times? "Yep, and every trip was worth the hassle. You know what they say - the reason divorce is so expensive because it is worth it."

    # Ein älterer Fisch schwimmt an zwei jungen Fischen vorbei und sagt: "Morgen, Jungs, wie ist das Wasser?" Die beiden schwimmen weiter, irgendwann sagt einer zum anderen: "Was zum Teufel ist Wasser?" (David Foster Wallace)

    #I have a few jokes about unemployed people but none of them work.

    #... ein mehrfach unbeschichteter Kochtopf... (Heinz Strunk)

    #Ich war Ladendetektiv in einem Klaviergeschäft... (Andreas Rebers)

    # Zitat des Tages (8.7.2003) im NRW-Landtag. Landtagsfraktionsvorsitzender der SPD, Edgar Moron (im Englischen ist "moron" ein Wort für Pfeife/Schwachkopf): "Wir dürfen den Menschen nichts mehr vorlügen!" Leserbrief von Heinz-Peter Hoffmann aus Moers: "Sie durften den Menschen noch nie etwas vorlügen!"

    #Frage an einen Fregattenkapitän: "Wieso können Sie sich einen so einfachen Vorgang, nämlich, dass die Zeit sich biegt, nicht vorstellen?" Antwort: "Ich habe schon mit dem gekrümmtem Raum meine Schwierigkeiten!" (Herbert Rosendorfer)

    #William von Baskerville: "Es gibt noch mehr Schätze als diesen hier, Adson. Vor Jahren

    sah ich im Kölner Dom den Schädel von Johannes dem Täufer im Alter von 12 Jahren." Adson: "Aber der Täufer war doch viel älter, als er geköpft wurde!" William: "Der andere Schädel liegt sicher in einer anderen Kirche!"

    # Was wir erleben, ist das Hinüberwachsen der Satire in die Predigt. Früher hatten wir das andersherum, etwa in Predigten von Landpfarrern, die durchaus humorvoll waren. Jetzt werden die Satiriker zu Landpfarrern (Alfred Dorfer)

    #Als ich dir sagte, ich würde gerne lesen, wenn ich Zeit hätte, hast du mir eine liebevolle verbale Kopfnuss verabreicht. "Das glaube ich dir nicht! Ein Raucher sagt auch nie, er würde gerne rauchen, hat aber leider keine Zeit dafür. Und Lesen ist eine Leidenschaft, die süchtig macht." (Rafik Schami)

    #Neben einem Hund ist ein Buch dein bester Freund. In einem Hund ist es zu dunkel zum Lesen (Groucho Marx).

    Nein nicht jedes Buch ist ein Freund. Manchem möchte man nie wieder begegnen. Nicht einmal im Inneren eines Hundes (Charles Lewinsky).

    #Der Sohn eines Rabbiners lässt sich taufen. Das geht dem Rabbi so nahe, dass er stirbt. Im Himmel fragt ihn der liebe Gott, wieso er gestorben sei. Der Rabbi: "Ach, Herr! Mein Sohn hat sich taufen lassen!" "Kränk dich nicht", sagt Gott. "Mein Sohn hat sich auch taufen lassen!" "Was hast du gemacht, lieber Gott?" "Ein neues Testament!".

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  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Kleine heitere Sommerbonbons, Teil 2


    #Ein Beitrag von Karl Heinz Götze (LI, Sommer 22)

    Ein Beitrag der auch die Schattenseiten des beliebten Urlaubslandes Frankreich beleuchtet.

    In der Einleitung geht Götze auf die bekannten Vorzüge von la douce France ein.

    "Aber was sieht man, wenn man nolens volens Sehensunwürdiges sieht? Augen zu? ... Was tun, wenn die schattige Platanenallee abgeholzt ist und kein älterer schnurrbärtiger Baskenmützenträger mit dem 2CV einen Korb nach Hause fährt, aus dem die Baguette hervorlugt und die Literflasche Rotwein ohne Etikett?"

    Dann folgen die Beispiele: Deindustrialisierung, Dechristianisierung, die Überziehung des Landes mit gigantischen Hypermarchés. Dann das typische französische Einfamilienhaus mit Garten, schlicht, billig: Le Pavillon.

    Eine Sache möchte ich aus eigener Erfahrung zufügen, die jeden deutschen Autofahrer in den Wahnsinn treibt. Die Bestückung des ganzen Landes mit Kreisverkehren und deren üppiger Beschilderung. Auf einer Landstraße ist es sinnvoll, alle 10 Kilometer die Raserei mal zu unterbrechen, aber die Normalität ist die, dass die Fülle dieser Kreisverkehre erst die Staus hervorbringt, die sie vermeiden soll.

    Nachtrag: In Montpellier, in einem Hypermarché, hatte ich ein paar Sachen eingekauft. Es gibt viele Kassen, und die Franzosen haben ihren Wagen meist sehr voll. Daher gibt es auch Kassen, an denen nur 10 Artikel erlaubt sind. Ich hatte das Schild überlesen. Als ich an die Reihe kam und schon etwa 4 Teile eingescannt waren, kam die Aufseherin und wies mich darauf hin, dass ich hier falsch sei. Es gab einen kleinen Tumult; ich wies darauf hin, dass man bei einem Ausländer doch wohl mal großzügig sein kann, was aber keiner wollte. Dann kam mir mein alter Trick aus unseren Städten zu Hilfe. Da der Kaufvertrag erst an der Kasse abgeschlossen wird, habe ich immer damit gedroht, den Wagen stehen zu lassen und zu gehen, was natürlich für den Supermarkt eine große Mehrbelastung bedeutet. Soweit reichte mein Französisch hier auch; es klappte. Irritiert war ich, dass keiner der Franzosen verstehen wollte, dass man Ausländern hilft, statt sie zu maßregeln.


    #Der Fußballer hatte wiederholte Male den Schiedsrichter S. Bengtson gefragt, inwiefern er selbst einer der Brüder Grimm sei oder auf welche Art er seine Kenntnis über das Abseits aus dem Märchenbüchern bezogen habe (Per Wahlöö)


    #A mother takes 20 years to make a man out of her boy and another woman makes a fool of him in 20 minutes (Robert Frost)


    #The young smart-aleck (sowas wie Schnösel) to the new waitress in his hotel. "So, you are the new girl! What shall I call you?" "Pearl, sir!" "The Pearl of Great Price?" "No, sir. The pearl cast before the swine!"

    (Anspielungen auf die biblische Geschichte von der kostbaren Perle und dem Sprichwort "Perlen vor die Säue werfen").


    # There was writer named Wright,

    who instructed his son to write right.

    He said, "Son, write Wright right.

    It is not right to write

    Wright as rite - try to write Wright right."


    # They taught about sex at the Academy,

    genetics, biology, anatomy,

    which I never learned

    because my head was turned

    by the girl who sat just ahademy.

    (Garrison Keillor, Wobegon Boy)


    #You will observe that the stories told are all about money-seekers not money finders (Edgar Allan Poe)


    # Herr Löwy sagt zu Herrn Löwenthal: "Ich habe eine Versicherung gegen Feuer und Hagelschlag abgeschlossen!"

    Herr Löwenthal: "Gegen das Feuer das verstehe ich! Aber wie machst du den Hagelschlag?"

    (Das ist ein original jüdischer Witz aus Galizien im 19. Jahrhundert, so wie der nächste auch. Dazu muss man wissen, dass Juden kein Schweinefleisch essen dürfen).

    Ein Jude betritt eine Metzgerei, er zeigt auf einen Schinken und sagt: "Ich hätte gerne ein Pfund von diesem Fisch!" Der Metzgermeister: "Das ist ein Schinken, kein Fisch!" Der Jude: "Ich will nicht wissen, wie sie ihm nennen, ich will den Fisch!"

    Viele Menschen schreiben den Juden in den USA besonderen Einfluss auf die Politik zu. Dann sieht man Protestschilder wie USrael oder Jewnited States.

    Europameisterschaften in München, 2022, Marathonlauf der Männer. Bis etwa 200m vor dem Ziel führt ein Israeli das Feld an, als in der Deusche R.Ringer noch überholt und Europameister wird. Ich warte noch auf den ersten Kommentar, der dem deutschen Läufer Antisemitismus vorwirft.

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  • Ungeschriebene Beiträge von Dr. Pingel


    1. "John Cage" ist ein wiederbelebter thread, indem es vor allem um die "Komposition" 4' 33'' geht.

    2. Ein ebenfalls neu aufgelegter thread fragt nach den Komponisten mit den schönsten Melodien.

    Bei 1 habe ich mich in die Nesseln gesetzt und die Komposition zu einem Gag erklärt, bei 2 habe ich mich mit Janacek gar nicht erst beteiligt, obwohl natürlich das "Füchslein" die wunderbarsten Melodien enthält.

    Jetzt habe ich die Antwort gefunden, die beide Themen zugleich umfasst: Die schönsten Melodien enthält 4'33'' von John Cage.

    3. Die Lieblings-Zwölftonwerke der Taminos: Pingel´s Antwort: Keine.



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  • Ein interessanter Beitrag :)


    Ungeschriebene Beiträge von Dr. Pingel

    eigentlich doch Dr. Pingels 4,55 Beiträge 8o



    1. "John Cage" ist ein wiederbelebter thread, indem es vor allem um die "Komposition" 4' 33'' geht.


    Der Thread trägt den Titel des Stücks doch in seinem Namen (oder habe ich mich verlesen?)


    Jetzt habe ich die Antwort gefunden, die beide Themen zugleich umfasst: Die schönsten Melodien enthält 4'33'' von John Cage.


    Interessant!


    Für mich ist dieses Stück eher nicht melodisch getrieben, sondern stark rhythmisch. Bei übermotiviertem Publikum und Interpreten könnte es natürlich etwas kakophonisch entarten. Das wäre gegebenenfalls missverstandene Kontrapunktik 8)


    bei 2 habe ich mich mit Janacek gar nicht erst beteiligt, obwohl natürlich das "Füchslein" die wunderbarsten Melodien enthält.


    warum eigentlich nicht? Das wäre doch ein wichtiger Beitrag!

  • Filioque -

    Das Regietheater im Lichte der Dogmengeschichte

    Ein Dialog von Dr. Pingel (Dr.) und Monsignore Pingel (M) (Brüder)


    Dieser Dialog fand statt am Nikolausabend 2022 in einer geheimen Kammer des Essener Münsters, wo die Messweine aufbewahrt werden. Das Getränk der beiden Partner war aber sinnigerweise doch spanischer Brandy, und zwar Cardenal Mendoza.


    Dr. Wie bist du auf die Idee gekommen, dieses alte Dogma mit dem RT zu vergleichen?

    M In unserem Chor singen wir gerade in reiner Männerbesetzung das Credo aus einer Messe von William Byrd. Da machte es bei mir Click, als wir an das filioque kamen.

    Dr. Was haben die anderen dazu gesagt?

    M Mein Nachbar, auch Tenor, auch Theologe, erinnerte sich nur sehr schwach, daher habe ich noch mal in meiner Dogmengeschichte nachgesehen.

    Dr. Was stand da?

    M Es handelt sich um einen Zusatz des ursprünglichen Credos vom Konzil von Nicäa, der von Anfang an für Streit sorgte.

    Dr. Um welchen Text ging es?

    M Auf lateinisch, was ja die Sprache der katholischen Kirche von Anfang an war, hieß der Text (credo) et in Spiritum Sanctum, Dominum et vivificantem qui ex Patre procedit.. (381 n.Chr.)

    Dr. Also der Heilige Geist als Emanation des Vaters, wie vorher auch der Sohn.

    M Das wurde im 11. Jahrhundert (1013) von Papst Benedikt VIII. als dogmatisch inkorrekt empfunden, der der Meinung war, dass die Emanation des Heiligen Geistes auch vom Sohn ausgehen müsste.

    Dr. Was zu dem Zusatz filioque führte.

    M In der Tat. Dieser Zusatz war einer der Gründe, dass die römische und die orthodoxe Kirche 1054 sich gegenseitig exkommunizierten, eine Spaltung, die bis heute anhält und sich wesentlich auf dieses eine Wort "filioque" gründete.

    Dr. Im 19. Jahrhundert spaltete sich ja die Altkatholische Kirche ab, weil sie die Unfehlbarkeit des Papstes in Glaubensfragen nicht anerkannte und auch das "filioque" ablehnte. Die evangelische Kirche hat es aber von Anfang an übernommen.

    M Auch für die Orthodoxe Kirche ist dieser Zusatz und das Primat des römischen Papstes der Grund für ein andauerndes Schisma.

    Dr. Langsam sehe ich, worauf du hinauswillst, Schisma wegen eines einzigen Wortes.

    M Du bist auf der richtigen Fährte. Vielleicht bringt Cardenal Mendoza die erhellende Einsicht.

    (Beide gönnen sich einen doppelten Brandy, denn auch die Einsicht ist doppelt).

    Dr. Die erste Einsicht: Welche ungeheure Gelehrsamkeit der Kirchenväter, welcher ungeheure Kampf und Streit um

    M Na?

    Dr. NICHTS! Eine Schimäre, ein Luftgespenst, eine Theorie, die, wie die meisten Theorien, unbeweisbar ist!

    M Aber damals geglaubt wurde! Und die zweite Erkenntnis?

    Dr. Der Begriff "Werktreue" in der RT-Debatte ist das filioque dieser Debatte.

    M In der Tat.

    Dr. Witzigerweise sehen die RT-Befürworter das auch so. Ich zitiere einen Beitrag (#225), in dem Holger Kaletha das Mitglied Symbol (Glaubensbekenntnis heißt auf Latein: Symbolum) zustimmend zitiert:

    "Dies offenbart, dass das Ausgangsargument gegen das zeitgenössische Musiktheater daran schwächelt, dass man versucht, ein Geschmacksurteil zu objektivieren. Eine Ästhetik gefällt einem nicht - wunderbar, das darf man selbstverständlich so empfinden... Aber: man verhebt sich beim Versuch, diese Empfindungen ins Kleid objektiver Argumente gegen solche Inszenierungen zu hüllen."

    M Bingo. Das ist komplett richtig, und du hast das ja auch immer behauptet.

    Dr. Ja, vielleicht habe ich es nicht so gut ausgedrückt; jedenfalls bin ich dafür getadelt worden.

    Aber es ist natürlich ein Selbsttor der Befürworter, denn es gilt ja für beide Seiten. Das heißt also für alle: "Werktreue ist ein filioque", der Streit ist "rabies theologorum".

    Dr. Du weißt, was Schopenhauer dazu gesagt hat?

    M Klar. "Beweise finden hier nicht statt!"

    Dr. Zwischen filioque und "Werktreue" gab es ja noch mehr solcher Streitpunkte!

    M In Ecos "Name der Rose" gab es die Auseinandersetzung, ob Jesus Geld hatte oder ob die Kirche reich sein dürfe.

    Dr. Mir gefiel immer am besten der Streit um die Frage, wie viele Engel auf eine Nadelspitze passen.

    M Auch der Abendmahlsstreit in der Reformationszeit gehört in diese Kategorie. Die katholische Transsubstantiationslehre lehnte Luther ab, aber seine Lehre (1528, Vom Abendmahl Christi) ist nicht sehr klar, sodass Zwingli spottete: "Wenn es (sc. Brot oder Oblate) Fleisch sein soll, muss es wie Fleisch schmecken!"

    Dr. Ein solch fundamentaler Streit wie der um die Werktreue führt immer zu Sezessionen, wie hier auch. Reihenweise haben Mitglieder das Forum verlassen und eigene gegründet, in denen RT absolut tabu ist wie das filioque bei Altkatholiken.

    M Eine letzte Frage habe ich an dich: gibt es im Forum bei den RT-Befürwortern auch so etwas wie "Kirchenväter"?

    Dr. (lacht) Ja, klar, jede Menge.

    M Und wer?

    Dr. (lacht) Ich werde mich hüten. Außerdem weiß es jeder, vor allem, wenn er die langen kanonischen Texte liest.

    M Und euer Chef? Heißt der wirklich Zeus?

    Dr. Ich nenne ihn gerne so und er trägt es mit Humor. Diese Diskussion freut ihn, denn er braucht da nicht mehr mitzumachen und kassiert viele Texte und Zugriffe.

    Dr. Pingel und Monsignore Pingel gießen sich einen doppelten Cardenal Mendoza ein und erheben einen Prostspruch:

    "F i l i o q u e !"



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  • Bergsteigen


    In der TV-Sendung "Wer weiß denn sowas?" gab vor zwei Wochen diese Frage:


    Forscher der Universität Teldeck (Texas) haben herausgefunden, dass das frühe und danach ständige Besteigen von 6000er-Bergen zu folgenden Persönlichkeitsveränderungen führt:

    A frühes Altern

    B frühem Verlust von elementaren geistigen Prozessen

    C gesteigerte Kommunikationsfähigkeit sowie Heiterkeit und Gelassenheit im Umgang mit Menschen


    Zu aller Überraschung war Antwort C richtig.

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  • Schütz Bach vor Händel


    Im neuesten Newsletter des VAN-Magazins gibt es ein Interview mit dem Gründungsmitglied und langjährigen Konzertmeister der "Akademie für Alte Musik" Berlin ("Akamus"), Stephan Mai, der jetzt nach 40 Jahren aufhört. Bemerkenswert ist in diesem Musikinterview die Stellungnahme zur HIP. Er hat, so mein Eindruck, von allem die Nase voll, ein "historisch informiertes Brandenburgisches Konzert ...ist für mich erledigt." Und wenn er Händel im Radio hört, schaltet er ab, gemäß dem im Titel zitierten Spruch, den ich noch gehört habe. Auch entwickelt er Sympathien für Aufnahmen alter Musik, die nicht HIP-orientiert sind!

    Ich wusste bisher nicht, dass die Akademie im Osten beheimatet war. Die Musiker hatten alle feste Stellen, sodass die Akademie nebenher lief. Erst mit der Wiedervereinigung wurde sie ein geeintes Profi-Orchester.

    Frage des Interviewers: "Stimmt die Geschichte, dass Sie bei der Konzertreihe in der Humboldt-Universität immer das Honecker-Bild von der Wand gehängt haben?"

    Stephan Mai: "Das stimmt wirklich. Die Genossen haben sich einen Scheißdreck darum gekümmert, was in ihren Räumen stattfand... Der Senatssaal ist ein Raum aus der Stalinzeit, aber...mit einer sehr guten Akustik. Wir haben dort gerne gespielt, aber gesagt: Wenn wir hier Musikalisches Opfer machen, dann gelten diese Bilder und Fahnen nicht. Also haben wir die Fahnen hinter das Podium gelegt, die DDR-Fahne, die Fahne der Arbeiterklasse, die FDJ-Fahne ... und den Erich abgehängt und umgedreht."

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  • Brahms Sex TET


    Ich höre gern David Hurwitz, zum besseren Verständnis immer mit den englischen Untertiteln. Das ergibt oft unfreiwillige Komik.

    Hier, bei der Besprechung von Brahms' 2. Streichsextett, "Übersetzungen" für "Sextett:

    sex tents, sex debts, sextant

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  • Wiener Museum hängt Klimt und Schiele schief

    Artikel aus der WAZ vom 22.3.2023


    "Das Wiener Leopold Museum hat 15 Werke bekannter Künstler schiefgehängt und will damit auf die Folgen der Erderwärmung aufmerksam machen. Die Bilder.......wurden um die Gradwerte gedreht, um welche die Temperaturen an den gemalten Orten...ansteigen könnten. Das Museum wies darauf hin, dass diese Naturlandschaften ohne Gegenmaßnahmen schon bald verschwunden sein könnten."

    Nach Angaben des Museums war dies die künstlerische Antwort auf Attacken und Klebeaktionen im Museum vom November 2022.

    Da bin ich jetzt gespannt, was gewiefte Taminos, allen voran unser Zeus, daraus entwickeln, z.B. alle Texte auf dem Kopf, seitenverkehrt, von rechts nach links zu lesen.

    Man kann aber auch an den schönen Sketch von Loriot denken, der in einem Vorzimmer eines Büros wartet und ein Bild gerade hängen will, was mit der völligen Verwüstung dieses Zimmers endet.

    Diese Aktion ist ausdrücklich als künstlerische Antwort gedacht. Vielleicht dreht man auch die Bilder auf die andere Seite, mit der Botschaft, dass dann so die Welt aussehen wird, wenn wir nichts unternehmen.

    Ein Duisburger Künstler hat jetzt angekündigt, nach dem Vorbild von Beuys eine alte Badewanne im Museum aufzustellen und dann jeden Tag ein Spielzeugschiff darin zu versenken. Gegen eine kleine Gebühr können Besucher eigene kleine Schiffchen mitbringen.

    Canada is the US running by the Swiss (Richard Ford)

  • Kriegsschiff?

    Seit Alice Schwarzer hat die deutsche Geschlechterdiskussion ihren Weg von den USA zu uns gefunden. Nach MeToo und radikalerem Feminismus gibt es eine neue Bewegung, diesmal von den Männern ausgehend, vor allem von denen, die in Dating Apps regelmäßig scheitern. Diese Bewegung heißt MGTOW (Men Going Their Own Way), der, wie man den Kommentaren der Männer entnehmen kann, zu einem unfreiwilligen, aber bewussten "Mönchtum" führen kann. Einen guten und fairen Überblick gibt regelmäßig die Schweizer Bloggerin Tamara Wernli, die auch die Interessen und Leistungen der Männer würdigt. Da gibt es manche neuen Erkenntnisse, etwa über Hypergamie, PayGap, red pill and blue pill und noch viel mehr.

    Die Kommentare der Männer sind sehr erhellend und oft sehr freimütig. Hier ist der schönste Kommentar:

    "Als ich in den Hafen der Ehe segelte, war ich nicht darauf gefasst, dort ein Kriegsschiff vor Anker liegen zu sehen!"

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  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Täter? Opfer?


    "Ex-Ehefrau erwürgt: Mann vor Gericht." Beim ersten Lesen habe ich das Semikolon übersehen, sodass ich erstaunt war, welche Straftaten es gibt. Ich las: "Ex-Ehefrau erwürgt Mann vor Gericht."

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  • Fake news? Finde den Fehler!

    Überschrift der Tageszeitung heute: Jeden dritten Tag stirbt eine Bauarbeiterin.

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  • Das Geheimnis des FC Hollywood

    Die Führungsriege der Bayern: Hoeneß, Rummenigge, Kahn, Salihamidcic (wie der Präsident heißt, weiß ich nicht, auch nicht, wie er aussieht). Wenn man sie öfter im Fernsehen oder im Internet gesehen hat, denkt man: woher kenne ich die aus der jüngeren deutschen Geschichte. Dann fällt es einem wie Schuppen von den Augen: das ist das Politbüro des Fußballs. Allerdings weiß ich noch nicht, wer Erich und wer Mielke ist.

    Kurt Kister hat in der SZ daran erinnert, dass ein DDR-Bonze nach dem niedergeschlagenen Aufstand 1953 die Bevölkerung aufrief, mehr zu arbeiten, um das Vertrauen der SED-Führung wiederzugewinnen. Brecht schrieb damals ein paar Zeilen mit dem Schluss: "Wäre es da nicht besser, die Regierung löste das Volk auf und wählte ein neues?"

    Da wäre Vorbild für unser Bayern-Politbüro: eine neue Mannschaft.

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  • Wer soll das bezahlen, wer hat soviel Geld... oder: Qualitätsvermutung durch überhöhte Preise


    Hier folgt jetzt ein Ranking nach Eintrittspreisen, alle gültig in der Philharmonie Essen. Wichtig ist zu wissen, dass die teuren Konzerte nicht von der TUP-Essen angeboten werden, sondern von freien Agenturen, wobei sich frei offenbar besonders von den hohen Preisen sagen lässt.

    1. Barenboim, Klavier, Beethoven für alle (3 Sonaten): 10-40 €

    2. Quatuor Ebène, Reihe Alte Musik bei Kerzenschein: 33€ Einheitspreis

    3. Orchestre de la Radio France mit Hilary Hahn (Violinkonzert von Brahms): 64,90 - 97,90€

    4. Seon-Jin Cho (Klavier), Orchestra of St. Martin-in-the-Fields: 71,50 - 130, 90 €

    5. Jonas Kaufmann: 132 - 246,40 €

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  • Filioque Teil 2

    (Teil 1 siehe #254)

    Dr. Pingel´s Pläne nach seiner Beresina-Schlacht im Verdi-thread, der dank seiner Leichtsinnigkeit zu einem Beethoven-Thema mutierte.

    Heute morgen lege ich die Karajan-Aufnahme der 9. auf und genieße Satz 1-3. Diese Sätze gehören zu den genialsten Sinfoniesätzen, die je komponiert wurden. Ebenfalls genial die Einleitung des 4. Satzes, in der die ersten Sätze alle noch einmal zitiert werden.

    Dann kommt die berüchtigte Stelle "O Freunde, nicht diese Töne...." Das nehme ich ernst und schalte ab.

    Dann folgt die Sinfonietta von Janacek (Mackerras), sie wird begleitet von einem Riesling und einem kleinen Glas Cardenal Mendoza.

    Mittags gehe ich dann zu meinem Lieblingsitaliener, für einen Amarenabecher samt Espresso und Zigarre.

    Nachmittags lege ich die Missa Papae Marcelli auf und verfolge sie mit den Noten; da bin ich gespannt, was ich noch singen kann. Dabei freue ich mich besonders, dass ich das verwirkliche, was einer der Moderatoren als "schräge Kombination" gegeißelt hat, auf die ich aber stolz bin. Dabei frage ich mich, was daran schräg sein soll und vor allem, was man unter "Kombination" zu verstehen hat. Vielleicht wird in die "Jenufa" ein Requiem für das von der Küsterin ermordete Kind eingeschoben, etwa das Requiem von Tomas Luis de Victoria, wobei noch entschieden werden muss, ob der Opernchor das singen kann. Oder in das Requiem von Victoria die Szene der Küsterin aus dem 2. Akt der Jenufa, als sie beschließt, das Kind zu töten.

    Der Abend ist dann ausgefüllt von meiner Lieblingsoper "Lucia di Lammermoor". Das Problem ist hier allerdings, dass ich mich zunächst nicht entscheiden kann, welche der 10 Aufnahmen (DVD) aus meinem Sortiment ich auswählen soll. Das Problem hat sich schnell erledigt, weil es ja da ein gewisses Klassikforum gibt, dessen Namen ich aber nicht mehr aussprechen darf. Das gehört nämlich zu den vom Wahrheitsausschuss beschlossenen Auflagen.

    Um gut schlafen zu können, lese ich im besagten Forum noch ein paar Seiten über Beethoven, Verdi, Wagner. Dann lege ich mich hin und träume, ein berühmter Dirigent zu sein, der die Neunte aufführt und den 4. Satz anders spielt. Dabei wird der Chor ersetzt durch Blechbläser, die von einer Empore spielen. Die 4 Solisten werden gestrichen, nicht nur als Personen, sondern auch die Noten.

    Erschreckt wache ich auf, denn das wäre ja Stoff für den nächsten Shitstorm in jenem besagten Forum. Die Lösung: ich verpacke es als Satire. Und hier ist sie.

    Canada is the US running by the Swiss (Richard Ford)

  • Auf Wunsch von Dr. P. geschlossen

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.