Es ist schon erstaunlich, was da immer wieder für Komponisten auftauchen, von denen man noch nie gehört hat. Dabei war Finn Høffding wohl eine Institution im Musikleben Dänemarks, er hat ja praktisch auch das komplette 20. Jahrhundert durchschritten.
Niels Finn Høffding wurde am 10. März 1899 in Kopenhagen geboren und starb dort eine Woche vor seinem 98. Geburtstag. Høffding war Schüler von Knud Jeppesen, Joseph Marx in Wien und Paul Hindemith. Er unterrichtete mehr als vierzig Jahre am Königlichen Konservatorium Musiktheorie und Komposition. Sein berühmtester Schüler war Vagn Holmboe. Unter dem Eindruck der deutschen Jugendmusikbewegung gründete er 1930 mit Jørgen Bentzon die Københavns Folkemusikskole. Später setzte er sich für eine formale akademische Ausbildung angehender Musiklehrer ein.
Die dritte Symphonie von Høffding entstand schon 1928 und ist eine ganz erstaunliche Komposition. Auch wenn es noch spätromantische Reminiszensen gibt, ist es doch klar ein Werk des Neoklassizismus und der neuen Sachlichkeit. D.h. es steht Werken von Hindemith, Prokofieff und Bartok nahe, die aber teils später komponiert wurden. Das 35-minütige Werk hat die klassischen vier Sätze und ist für ein recht kleines Orchester von 40 Musikern geschrieben, der Tonsatz dementsprechend transparent. Auffällig fast durchgängig ein Klavier, dass aber nur begleitende und rhythmische Aufgaben übernimmt. Einigee sehr schöne Themen zeichnen das Werk aus und die solistischen Bläsersätze erinnern an Carl Nielsen. Ein Stück, dass durchaus repertoiretauglich wäre-
Die Einspielung mit den Jenaer Philharmonikern unter Franz Cramer ist tadellos.