Alexander Glasunow (1904)
Die siebte Symphonie von Glasunow entstand im Jahre 1902 (vollendet am 4. Juli) und ist dem russischen Musikverleger und Mäzen Mitrofan Petrowitsch Beljajew (1836—1904), einem frühen Förderer Glasunows, gewidmet.
Widmungsträger Mitrofan Beljajew (Gemälde von Ilja Repin, 1886)
Das Werk gliedert sich ganz klassisch in vier Sätze:
I. Allegro moderato
II. Andante
III. Scherzo. Allegro giocoso
IV. Finale. Allegro maestoso, molto pesante
Als Aufnahme diente die Einspielung von Jewgeni Swetlanow mit dem Staatlichen Symphonieorchester der Sowjetunion von 1989 für Melodiya.
Der Kopfsatz (10:11) verströmt von Anbeginn an in der Tat eine pastorale Stimmung, die an Beethovens berühmtes Vorbild erinnert. Kein Wunder, ist das Werk ja sogar in derselben Tonart komponiert: F-Dur. Der zweite Satz (12:25) beginnt deutlich feierlicher mit majestätischen Blechbläsern, bleibt der naturnahen Grundstimmung aber treu und mutet geradezu schwelgerisch an. Einer der großartigsten langsamen Sätze Glasunows. Das aufgeweckte Scherzo (5:04) bringt etwas Unruhe in die Idylle, ohne aber die Stimmung wirklich zu zerstören. Der Finalsatz (10:32) beginnt mit Pathos. Wie schon in den meisten vorherigen Symphonien entpuppt er sich als der eigentliche Höhepunkt. Lyrische Passagen zügeln hie und da die fanfarenstarken Ausbrüche, bis diese immer vehementer werden und sich durchsetzen. Die Coda gerät schließlich — man möchte sagen: typisch Glasunow — theatralisch-effektvoll.