LEONCAVALLO, Ruggiero; I PAGLIACCI

  • Ruggiero LEONCAVALLO
    I PAGLIACCI - Der Bajazzo


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    Oper in 2 Akten und einem Prolog


    Libretto vom Komponisten Ruggero Leoncavallo
    Première 21. Mai 1892 Mailand, Teatro dal Verme, Leitung: Arturo Toscanini
    Deutsche Erstaufführung, am 5. Dez. 1892 in Berlin



    Die Personen


    Canio, Haupt einer Komödiantentruppe - in der Komödie: Pagliaccio (Tenor)
    Nedda, Komödiantin und Frau Canios - in der Komödie:: Colombina (Sopran)
    Tonio, "der Tölpel", buckliger Komödiant - in der Komödie:: Taddeo (Bariton)
    Beppo, Komödiant - in der Komödie:: Arlecchino/Harlekin (Tenor)
    Silvio, ein junger Bauer (Bariton)
    Zwei Bauern (Baß und Tenor)
    Chor - Bauern,Landleute und Gassenbuben (Knabenchor)


    Die Handlung spielt bei Montalto, ein Dorf in Kalabrien


    Prolog
    Tonio tritt im Gauklerkostüm vor das Publikum und bittet es um ein aufmerksames Ohr.(Si può?... Si può?)=(Schaut her...Ich bins) Er kündigt eine Geschichte an, die ein wahres Abbild des Lebens ist und so wird heute nicht, was sonst auf der Bühne Lug und Trug ist und sich hinter einer Maske verbirgt, gespielt, sondern heute wird der Wahrheit und der Unteilbarkeit der Gefühle Genüge getan. Dabei errinnert er die Zuschauer daran, daß auch beim fahrenden Volk ein Herz in der Brust schlägt und nicht nur bei den vornehmen Leuten. In diesem Sinne ....Macht fort! Das Spiel kann beginnen!


    1. Akt:
    An einem heißen Tag im Sommer hat sich eine fahrende Komödiantentruppe im Dorf versammelt. Sie kamen auf einem Eselskarren und werden von dem lustigen Bauenvolk freudig begrüßt, bringt sie doch Abwechslung in das Dorfleben, starren den buckligen Tonio an, lachen mit Beppo, dem Harlekin, und bejubeln den als Bajazzo verkleideten Canio. Aber die Truppe ist nicht so sorglos, wie es scheint.....
    Canio, ihr Führer, lädt die Bauern zu einem 'herrlichen Schauspiel' ein und verspricht heute sein Bestes zu geben, nachdem er sich durch die große Trommel langsam Gehör verschafft hat.(Un grande spettacolo, a ventire ore)=(Ein herrliches Schauspiel bereiten wir heut) Tonio, der 'dumme August' der Truppe, will Canios Weibe, Nedda, beim Absteigen von dem Karren helfen, bekommt aber von Canio dafür eine Ohrfeige, was zu Gelächter der versammelten Menge führt, halten sie es doch für einen Scherz. Verärgert und Rache schwörend trottet Tonio davon. Canio liebt Nedda leidenschaftlich und ist rasend eifersüchtig. Als ihn die Bauern zu einem Trunke einladen und ihn dabei wegen der hübschen Nedda necken, fährt Canio grimmig hoch und erklärt den Bauern, daß er im Gegensatz zu seinem Spiel auf der Bühne, wo er als dummer, betrogener Bajazzo nachgeben würde und schlußendlich auch noch verprügelt wird, im realen Leben bei Untreue seiner Frau nicht scherzen würde und ganz anders reagiert,da müßte Nedda mit ihrem Herzblut büßen. (Un tal gioco)=(Einen solchen Scherz,glaubet mir, solltet ihr nicht machen...Da Theater und das Leben sind nicht dasselbe) Dann gesellen sich Musikanten hinzu, die sich mit dem Dorfbewohnern zum Kirchgang bereit machen, während Canio zusammen mit Beppo einer Einladung eines Bauerns auf ein Glas Chianti folgt. Erschreckt hat Nedda, die zurückgeblieben ist, die leidenschaftlichen Worte ihres Mannes gehört und ist beunruhigt - sie fürchtet sich vor ihrem Mann, zumal seine Eifersucht nicht unbegründet ist, denn Nedda hat einen Liebhaber, Silvio, einen jungen Bauern. Sie will das Leben atmen und die Liebe geniessen, sich von ihrem innerlichen Druck befreien und die beklemmenden Folgen von Canios Eifersucht vergessen, blickt in den Himmel und beneidet die Vögel um ihre Freiheit und trägt ihnen auf, Ihrem Geliebten Grüße zu überbringen.(Stridono lassù)=(Wie die Vöglein schweben hoch im Ätherblau). Jemand nähert sich Nedda aus einem Versteck, doch es ist nicht Silvio sondern Tonio, der auf Rache sinnend und von ihrem schönen Gesang angelockt, sich Nedda zudringlich nähert und um ihre Liebe bettelt.(So ben che difforme, contorto son io)=(Ich weiß wohl, ich bin dir im Grunde verächtlich). Nedda lacht darüber verächtlich, will er, Tonio, das ins Leben übertragen, was hie und da auf der Bühne erlaubt ist? Doch Tonio lässt sich nicht abweisen und will sie mit Gewalt umarmen. Nedda ist darüber so erbost, daß sie ihm mit einer Peitsche ins Gesicht schlägt.. Er schreit vor Schmerz, mehr aber noch aus Kränkung auf, seine Liebe schlägt in Hass um und er rennt furchtbare Rache schwörend davon. Er weiß, wie die Rache aussehen wird.....
    Als Tonio das Feld geräumt hat, erscheint Silvio, der weiß, daß er vor Canio sicher ist, denn er kommt gerade vom Wirtshaus, wo Canio und Beppo gerade den Chianti geniessen. Sie fallen sich in die Arme. Nedda warnt ihn, aber er schlägt ihre Warnung in den Wind und bittet sie, in einem überaus melodiösen Duett, ihren Mann und das Komödianteleben aufzugeben und mit ihm noch heute zu fliehen (Nedda, rispondimi)=(Heute fällt mein Geschick. Nedda, trenn dich von jenen). Nedda zögert und fühlt sich im Zwiespalt, einerseits liebt sie Silvio, andererseits fühlt sie sich ihrem Mann und der Truppe verpflichtet. Doch unter Silvios glühenden Liebesbeschwörung schmilzt ihr Widerstand und sie willigt in die Flucht ein. Sie ahnen jedoch nicht, welches Unheil sie erwartet, denn Tonio hat sie belauscht, der sofort Canio davon berichtet.
    Es dauerte nicht lange, als der wutschäumende und offensichtlich betrogene Canio, zusammen mit Beppo, erscheint und gerade zurecht kommt, wie sich die Liebenden verabschieden. Silvio klettert über eine Mauer und ist verschwunden, nachdem er noch schnell ein nächtliches Stelldichein verabredet hat (Ad alta notte)=(Diese Nacht denn...). Diese Worte hat Canio gerade noch gehört, will Silvio folgen und ihn töten,doch alle Mühe ist vergebens. Jetzt richtet sich seine Wut auf Nedda, die er mit dem Messer bedroht, wenn sie ihm nicht den Namen ihres Liebhabers verrät. Sie weigert sich....(No, nol diro giammai)=( Nein, nicht bis zum jüngsten Tag), Außer sich stürzt Canio mit gezückten Messer auf sie zu ......doch Beppo, der gutmütige Harlekin, kommt gerade noch rechtzeitig, um ein Unglück zu verhindern. (Padron! che fate!...per l'amor di Dio)=(O Meister! Was tut ihr? Um der Liebe Christi..!). Beppo drängt Nedda ins Zelt, denn es naht die Stunde der Vorstellung, die Komödianten müssen sich umziehen. Es gelingt Beppo nicht, Canio zu beruhigen, dafür findet Tonio die richtigen Worte. Er versichert ihm, daß der unbekannte Liebhaber vermutlich zur Vorstellung zurückkehren wird und wenn man sich klug verhält, ihn auch entlarven kann. Canio, erschüttert über die Untreue seiner Nedda und jetzt auch noch spielen zu müssen, schreitet apathisch zum Zelt und während er sich umzieht, um den Zuschauern seine Späße vorzuführen, singt er die berühmteste Arie dieser Oper - es ist eine der ergeifendsten und schönsten Arien der Operngeschichte: (Recitar!....Vesti la giubba)=(Jetzt spielen? Wo mich Wahnsinn umkrallt? Wo kaum ich weiß zu stammeln, noch klar zu sehn! Und doch: es muß sein - Das Schiksal will's. Ach - bist du denn ein Mensch? Bist nur Bajazzo! Hüll' dich in Tand und schminke dein Antlitz,man hat bezahlt ja, will lachen für sein Geld!)


    2. Akt:
    Intermezzo
    Für die Vorstellung wurde eine kleine Bühne aufgebaut, Bänke stehen davor und die Dorfbewohner drängen auf die besten Plätze. Tonio schlägt die große Trommel und Beppo fordert zum Eintritt auf. Nedda, die das Eintrittsgeld kasseirt, kann Silvio, der auch die Vorstellung besucht und ihr zuflüstert, sie soll pünkltich zum Stelldichein kommen, unauffällig vor Canio warnen.
    Der Vorhang der kleinen Bühne geht auf - das Spiel im Spiel beginnt.
    Nedda, als Colombine verkleidet, geht unruhig umher, so, als ob sie jemanden erwartet. Harlekin (Beppo) singt ihr ein Ständchen ( O Colombina, il tenero, fido Arlecchin)=(O Colombine, hör den treuen Harlekin), und während sie dem Galan zu kommen winkt, da der Mann nicht zu Hause, kehrt Tonio (Taddeo-Bajazzos Faktotum), mit dem Marktkorbe heim und starrt die von ihm bewunderte Herrin wie entgeistert an, Er macht ihr erneut eine Liebeserklärung, die sie, in einer Wiederholung der Wirklichkeit, verschmäht und begegnet ihn mit Spott - das Publikum unterhält sich köstlich und lacht - und sie macht ihn noch lächerlicher. Er soll Wache halten, während sie mit ihrem Liebhaber - Harlekin - speist. Sie singen von ihrer Liebe und ganz entrückt von Zeit und Raum gewahren sie nicht die Rückkehr von Colombines Gemahl Bajazzo, bis Taddeo Alarm schlägt - Colombines ungeliebter Ehemann kommt.. Harlekin kann gerade noch entfliehen. Bajazzo hört gerade noch Colombines Abschiedsworte - (A stanotte, e per sempre io saro tua!)=(Auf die Nacht denn...und für ewig...bin ich die Deine) - da vergißt Bajazzo (Canio) seine Rolle, hatte er doch diese Wort vor kurzem erst gehört und erinnert sich daran. Er ist betrogen worden, er schreit auf, als hätte ihn ein Dolch durchbohrt, doch er besinnt sich wieder und setzt die Kömodie fort und mimt den Betrogenen, obwohl ihm innerlich langsam bewußt wird, daß aus dem Spiel Realität geworden ist. Die Zuschauer sind begeistert, ob der schauspielerischen Leistung...welche Lebendigkeit vom Spiel Bajazzos ausgeht...nur Silvio fühlt sich äußerst unbehaglich in seiner Haut. Bajazzo will den Namen des Liebhabers wissen und als Colombine schweigt, wird er immer rasender. Colombine versucht die Szene in die Komödie zurückzuretten, denn auch sie merkt, daß aus dem Spiel längst Ernst geworden ist, indem sie Canio mit 'Bajazzo' anredet, aber er kann dem Spiel nicht mehr folgen (No! Pagliaccio non son!)=(Nein, bin Bajazzo nicht mehr!). Aus dem Spiel, ist Realität geworden...das Leben hat die Komödie abgelöst.
    Einige Zuschauer applaudieren begeistert, aber andere fühlen die Beklemmnis, das drohende Unheil auf der Bühne. Canio erinnert Nedda daran, daß er sie von der Straße aufgelesen hatte und wenn sie schon nicht seine Liebe erwidern kann, dann soll sie ihm wenigstens Mitleid schenken. Doch nun hält sich auch Nedda nicht mehr an das Textbuch und fordert ihre Freiheit. Canio rast, kann nicht mehr klar denken und fordert drohend den Namen (Il nome, o la tua vita! Il nome!)=(Den Namen deines Buhlen will ich wissen).
    Nedda bemerkt die Unruhe im Publikum und versucht nochmals ins Spiel zurückzukehren, indem sie kokett Columbines Liebe zu Harlekin gesteht....vergeblich. Canio hat sich kaum mehr unter Kontrolle, es wird immer dunkler vor seinen Augen und kann Sein und Schein nicht mehr unterscheiden. Jetzt merken auch die Zuschauer den Ernst der Lage und werden von Angst erfaßt. Silvio drängt sich durch die Menge nach vorn. Als Nedda dann noch stolz sagt, daß sie sich vor ihrem Mann nicht fürchtet, ergreift Canio ein Messer.....Männer unter den Zuschauern versuchen über umgestürzte Bänke hastend, das Unglück noch zu verhindern, aber als Nedda von der Bühne fliehen will, sticht ihr Canio das Messer in den Rücken. Sterbend ruft sie nach Silvio.....Als Silvio die Bühne erreicht, erkennt Canio seinen Rivalen und ersticht auch ihn . Ruhig, geistesabwesend und versteinert steht Canio nun da, Zuschauer stürzen auf die Bühne, um ihn zu entwaffnen....mit stieren Blick lässt Canio das Messer fallen...La commedia e finita! ....Die Komödie ist aus!


    Thread: "Cavalleria rusticana" (Mascagni) & "Pagliacci" (Leoncavallo)



    [code=c]2005 Tamino Klassikforum Wien

    Zu viele Musikstücke enden zu lange nach ihrem Ende (Igor Strawinsky)

  • Entstehung
    Bis zu diesem Werk hatte Leoncavallo wenig Erfolg, er 'wurstelte' sich so durchs Leben. Die an Puccini gesandten Libretti wurden zurückgewiesen, der darüber seine Unzufriedenheit, trotz offensichtlicher Begabung von Leoncavallo, dem Musikverleger Ricordi mitteilte, der daraufhin auch Bedenken hatte, das bereits im Libretto vorliegende Werk "I Medici" aufzuführen. Leoncavallo reagierte darauf mit Zorn. Durch den Erfolg von Mascagni wurde aber auch sein Ehrgeiz geweckt, es ihm nachzutun und über Nacht sein Glück zu machen. Er schrieb selbst:


    "Ich verliere die Geduld....Ich schloß mich in meinem Haus ein....und in fünf Monaten schrieb ich das Libretto und die Musik zum Bajazzo"


    Leoncavallo dramatisierte in seinem Text eine scheinbar wahre Begebenheit, die er als Kind unter den Zuschauern der Aufführung einer reisenden Komödiantentruppe in Montalto miterlebt haben sollte.Eine andere Variante erzählt, daß ihm sein Vater davon erzählt hatte, daß ein Schauspeiler mittleren Alters aus Eifersucht seine junge Frau ermordert hat. Doch all dies gehört in das Reich der Anektoden. Sehr viel wahrscheinlicher ist, daß der Hintergrund für diese Geschichte auf das Stück 'La Femme de Tabarin' von Catulle Mendès zurückgeht, das 1887 in Paris aufgeführt wurde. Leoncavallo befand sich zu dieser Zeit in Paris und daher ist es nicht unwahrscheinlich, daß er es kannte. Jedenfalls hat ihm Mendès des Plagiats beschuldigte und es kam sogar zu einem Prozess. Leoncavallo verwies auf seine Kindheitserinnerungen als Basis für seine Oper und so wurde die Anklage zurückgezogen. Ob Leoncavallos Behauptungen der Wahrheit entsprechen, ist sehr zweifelhaft, denn bis dato haben sich keine Dokumente gefunden, die dies bestätigen.
    Eine weitere Quelle für das Libretto konnte allerdings auch das Stück 'Un drama nuevo' vom Spanier Manuel Tamayo y Baus gewesen sein, das 1867 in Madrid Premiere hatte und in den Jahren 1868 und 1891 auch in Italien aufgeführt wurde.
    Also wird weiterhin eine Unsicherheit bestehen, woher Leoncavallo den Stoff für diese Oper hatte.
    Schließlich vollendete er die Oper, sandte sie an Riccordi, der sofort den Erfolg dieser Oper vorausahnte. Die Uraufführung fand dann am Teatro dal Verme am 21.Mai 1892 in Mailand statt - und Leonvallo würde über Nacht zum Star, wie zwei Jahre zuvor es Mascagni durch seine Oper 'Cavalleria rusticana' wurde. I Pagliacci wurde seinerzeit zu einer der meist gespielten Opern und heute noch findet man sie regelmäßig, zumeist mit Mascagni's Cavalleria zusammen aufgeführt, auf dem Spielplan der Opernhäuser.


    Beitrag von Verletto!

  • Bemerkungen
    Diese Oper zählt auch zum musikalischer Realismus - "Verismo" -, mit all seinen Attributen, die diese neue Epoche der Operngeschichte auszeichnet: die Handlung hat soziale Aspekte, spielt meist in den unteren Schichten der Gesellschaft, die Musik ist von Leidenschaft geprägt, stark akzentuiert, auf Effekten aufgebaut, manchmal am trivialen vorbeischweifend, oft packend-dramatisch, ohne jedoch die Sinnlichkeit zu vernachlässigen. All dies findet man in dieser Oper und findet auch heute noch ihr Publikum. Der realistische Text hat sich kaum abenutzt und die Musik ist ursprünglich wie eh und je. Allerdings sind Leoncavallos Melodien weniger folkloristischen Einflüssen - altitalienische und französische Stileinflüsse sind erkennbar - ausgesetzt als bei Mascagni. Diesen scheinbaren Mangel macht allerdings Leoncavallo mit seinem Instinkt für Bühnenwirksamkeit , das Spiel im Spiel, dem Prolog, in dem eigentlich schon die Spannung vorweggenommen wird, mehr als wett. Trotz dieses Prologs nimmt einem die Schilderung mit seiner zuspitzende Dramatik gefangen, die Verschmelzung zwischen heiterem Spiel und tödlichen Ernst, die Leoncavallo meisterhaft in Szene gesetzt hat. Eindrucksvoll ist, wie die Musik den Szenen, welche die Realität abbilden, folgt...brechen Gefühle, Emotionen und Affekte aus, so folgt die Musik unmittelbar entweder mit Melodien oder mit melodramatischen Ton. Schon der Prolog mit Tonio's These "Was er wirklich sieht, schildre der Dichter, dann erringt er der Menschen Gunst" ist ein Meisterstück musikalischer Deklamation und zieht den Zuschauer auf eine Ebene mit dem folgenden Spiel. Bemerkenswert ist, daß er diesen Prolog Tonio zugeteilt hat, der ja dann das Unheil auslöst.
    Man kann sich dann auch kaum dem In- und Gegeneinander von lyrischen Szenen (Nadda's Vogellied, Colombines Menuett, Harlekins Serenade und die Gavotte bei dem trauten Beisammensein in der Komödie zwischen Harlekin und Colombine) und den dramatisch überaus eindrucksvoll gestalteten (Canios große Arie - Lache Bajazzo - und sein Einbruch in der Komödie, der folgende Wahnsinn mit dem Versuch wieder in die Komödie zurückzufinden und schlußendlich das Schlußbild) Szenen entziehen.
    Man hat Leoncavallo manchmal vorgeworfen, daß er Szenen anderer Opern zitiert hat, das er selbst nichts erfunden hat und rücksichtslos kopiert hat, wobei viele Vertreter dieser These auf den effektvollen Schluß dieser Oper anspielen und auf den Troubador verweisen. Man mag sich selbst seine Meinung bilden....das Spiel kann beginnen....
    Beitrag von Verletto!

  • Besetzung der Uraufführung:
    Canio - Fiorello Giraud
    Nedda - Adeline Stehle
    Tonio - Victor Maurel
    Beppo - Francesco Daddi
    Silvio - Mario Roussel[/quote]



    Beitrag von Verletto!
    Ich habe sie aber getrennt, daher scheint mein Name an der Seite auf!

  • Szenenfolge


    Canio, Haupt einer Komödiantentruppe - in der Komödie: Pagliaccio (Tenor)
    Nedda, Komödiantin und Frau Canios - in der Komödie:: Colombina (Sopran)
    Tonio, "der Tölpel", buckliger Komödiant - in der Komödie:: Taddeo (Bariton)
    Beppo, Komödiant - in der Komödie:: Arlecchino/Harlekin (Tenor)
    Silvio, ein junger Bauer (Bariton)
    Zwei Bauern (Baß und Tenor)
    Chor - Bauern,Landleute und Gassenbuben (Knabenchor)



    Prolog: Vor dem Vorhang
    Prolog: Tonio


    1.Akt, 1.-3.Szene: Wegkreuzung bei dem Dorf; Jahrmarkt
    1.Szene: Chor, Nedda, Canio, Tonio, Beppo
    2.Szene: Nedda, Tonio
    3.Szene: Silvio, Nedda, Canio, Tonio, Beppo


    2.Akt, 1.-2.Szene: Wegkreuzung bei dem Dorf; Jahrmarkt
    1.Szene: Chor, Nedda, Canio, Tonio, Beppo
    2.Szene: Chor, Nedda, Canio, Tonio, Beppo, [Silvio] = DIE KOMÖDIE

  • I Pagliacci
    (Der Bajazzo),
    Drama in 2 Akten und einem Prolog von Ruggero Leoncavallo.
    Text vom Komponisten.
    Uraufführung: 21.5.1892 Mailand, Teatro dal Verme
    mit Adelina Stehle • Fiorello Giraud • Victor Maurel • Francecso Daddi • Mario Roussel (er sprang für den erkrankten Mario Ancona als Silvio kurzfristig ein),
    Dirig. Arturo Toscanini.



    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Vielen Dank, Harald!


    Da ich schon Einiges an Aufnahmen von Tony Poncet besitze, habe ich mir gleich den "Bajazzo" mit ihm bestellt. Es wird zwar französisch gesungen, aber ich lasse mich überraschen, wie das bei dieser Oper klingt.

    W.S.