Tosca, DOB, 24.01.2019

  • Die Aufführung gestern war deutlich besser als erwartet und insgesamt sehr erfreulich. Auch wenn man jeden der drei Hauptprotagonisten kritisieren könnte, passten die drei Stimmen recht gut zusammen. Liudmyla Monastyrska drückte stimmlich zu viel auf die Tube, auch wenn sie stellenweise durchaus dazu in der Lage war differenziert zu singen. Robert Watson hat eine dunkle, manchmal zu sehr abgedunkelte Mittellage. In der Höhe klang die Stimme frei und gut fokussiert. Auch wenn er kein guter Darsteller ist, wird er in Zukunft dank seiner robusten Stimme ein gefragter Tenor sein, der sich vor vielen Kollegen nicht verstecken muss. Lucio Gallo hat noch nie das edelste Material besessen, aber er ist einfach ein irrer Typ. Im Gegensatz zu früher (vor rund 15 Jahren klang Galouzine als Cavaradossi dunkler als Gallo) ist seine Stimme viel dunkler geworden. Bereits im 1. Akt hat er sich vollkommen in Ekstase gespielt und gesungen. Wenn man dachte, er wäre stimmlich platt, hat er immer noch einen drauf gesetzt. Selten war ein Scarpia von Tosca so schwer tot zu kriegen. Eine große Bereicherung war die Chefin der Grazer Oper Oksana Lyniv am Pult, die mit einem aufwühlendem, packendem Dirigat und klarer Zeichengebung für einen tollen Rahmen gesorgt hat.

  • Lieber Kapellmeister, vielen Dank für den Bericht, der mich wohl zur Tosca in meine Hausoper locken wird. Es grüßt Hans

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*