Gefiederte Freunde, Vögel in der Musik

  • Erste Fassung der Liste


    Balakiref, Die Lerche, Bearbeitung nach einer Romanze von Michael Glinka

    Beethoven, Ludwig van, 6. Sinfonie F-Dur, Szene am Bach

    Bräuer, Felix, Improvisierte Variationen über «Alle Vögel sind schon da»

    Distelfink, bzw. Stieglitz, Gesang

    Erste Fassung der Liste

    Eyck, Jacob van, Engels Nachtegaeltje

    Hindemith, Paul, Die beiden lustigen Mistfinken, aus Minimax, Nr. 5

    Klebe, Giselher, Die Zwitschermaschine, Variationen zu einem Bild von PaulKlee

    Kuckucksuhr mit Spieluhr «Kuckuck ruft’s aus dem Walde»

    Kuckucksuhr mit Wachtelruf zur halben Stunde

    Lerche, Gesang

    Mahler, Gustav, 1. Sinfonie, 1. & 4. Satz

    Mahler, Gustav, 4. Sinfonie, 3. Satz

    McCartney, Paul, Blackbird

    Merula, Tarquino, Canzon «La Lusignuola»

    Messiaen, Olivier, Catalogue d’oiseaux

    Moulinié, Estienne, Concert de différents oyseaux

    Mozart, Leopold, Cassatio ex g, «Kindersinfonie»

    Mozart, Wolfgang Amadeus, Klavierkonzert G-Dur KV 453, 3. Satz, Rondo-Thema

    Nachtigall, Gesang

    Ochs, Siegfried, «S’kommt ein Vogel geflogen», Variationen im Stil alter Meister

    Prokofieff, Sergei, Peter und der Wolf, Der Vogel und die Ente

    Rautavaara, Einojuhani, Cantus Arcticus

    Respighi, Ottorino, Gli ucceli, Suite

    Respighi, Ottorino, Pini di Roma, 3. Satz i Pini di Gianicolo

    Sagreras, Julio, Der Kolibri

    Saint-Saens, Camille, Der Scwan, aus Carnaval des Animaux

    Saint-Saens, Camille, Hühner und Hähne, aus Carnaval des Animaux

    Saint-Saens, Camille, Volière, aus Carnaval des Animaux

    Schumann, Robert, Der Vogel als Prophet, aus Waldszenenop. 82, Nr. 7

    Singvogelautomat

    Singvogelautomat, Herstellung

    Strawinsky, Igor, Der Feuervogel, Ballett

    Strawinsky, Igor, Le chant du rossignol

    Tschaikowsky, Schwanensee Ballett, Thema, Tanz der kleinen Schwäne,

    Vaughan-Williams, The Lark Ascending

    Vivaldi, Die vier Jahreszeiten op. 8, Der Frühling

    Vivaldi, Flötenkonzert Il Il Gardellino D-Dur op. 3, Nr. 3, RV 428

    Wagner, Richard, Siegfried, 2. Akt, Waldweben

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    Walter Benjamin hatte auf seiner Flucht einen Koffer bei sich. Was würdest du in deinen Koffer packen? Meiner ist gepackt.



  • Gefiederte Freunde lautet der Titel dieses Threads. Vögel besitzen in der Sicht von Alfred Hitchcock noch eine andere Seite. Der Film wurde von den Komponisten Bernard Herrmann, Remi Gassmann und Oskar Sala auf einem Trautonium mit künstlichen Vogelstimmen und anderen Geräuscheffekten unterlegt.

    Marc Parella hat in seiner Musik zur Schluss-Szene von "Die Vögel" dies so dargestellt. Spannung pur. Man beachte, wie Stille und die Geräusche eingesetzt werden.


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  • Robert Schumann hat Duette op. 43 für zwei männliche Singstimmen komponiert.


    In der Nummer 1 verwendet er den Text zu "Wenn ich ein Vöglein wär". Erstmals notiert hat ihn Johann Gottfried Herder in „Stimmen der Völker" (1778)


    Wenn ich ein Vöglein wär'

    und auch zwei Flüglein hätt',

    flög' ich zu dir.

    Weil's aber nicht kann sein,

    bleib' ich allhier.


    Bin ich gleich weit von dir,

    bin ich doch im Schlaf bei dir,

    und red' mit dir!

    wenn ich erwachen thu,

    bin ich allein.


    Es vergeht kein' Stund' in der Nacht,

    da mein Herze nicht erwacht,

    und an dich gedenkt,

    dass du mir viel tausendmal,

    dein Herz geschenkt.



    In Nummer zwei "Herbstlied" vertont er ein Gedicht von Siegfried August Mahlmann


    Das Laub fällt von den Bäumen,

    Das zarte Sommerlaub.

    Das Leben mit seinen Träumen

    Zerfällt in Asch’ und Staub—ja, ja.


    Die Vöglein im Walde sangen,

    Wie schweigt der Wald jetzt still!

    Die Lieb’ ist fortgegangen,

    Kein Vöglein singen will—ja, ja.


    Die Liebe kehrt wohl wieder,

    Im lieben künft’gen Jahr,

    Und alles kehrt dann wieder,

    Was jetzt verklungen war.


    Du Winter, sei willkommen,

    Dein Kleid ist rein und neu,

    Er hat den Schmuck genommen,

    Den Schmuck bewahrt er treu.



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  • Carl Maria von Weber hat den Text von Wenn ich ein Vöglein wär in J. 233 ebenfalls vertont.



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  • Die Melodie von Wenn ich ein Vöglein wär, die wohl am bekanntesten ist, stammt vermutlich von Johann Friedrich Reichardt (um 1800)


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  • Enrique Granados (1867-1916)


    Fernando Periquet (1873 - 1940)



    La Maja y el Ruiseñor für Singstimme und Klavier, aus Goyescas, Nr. 4


    ¿Por qué entre sombras el ruiseñor

    entona su armonioso cantar?

    ¿ Acaso al rey del día guarda rencor ?

    ¿ Y de él quiere algún agravio vengar?

    Guarda quizás su pecho oculto tal dolor,

    que en la sombra espera alivio hallar,

    triste entonando cantos de amor. ¡Ay!

    ¡Y tal vez alguna flor temblorosa del pudor de amor,

    es la esclava enamorada de su cantor!...


    ¡Misterio es el cantar

    que entona envuelto en sombra el ruiseñor!

    ¡Ah! Son los amores como flor

    a merced de la mar.

    ¡Amor! ¡Amor!

    ¡Ah, no hay cantar sin amor!

    ¡Ah! ruiseñor: es tu cantar

    himno de amor.





    ursprüngliche Klavierfassung


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  • Hanne-Lore Kuhse singt aus den "Sieben frühen Liedern" von Alban Berg "Die Nachtigall" nach einem Text von Theodor Storrm.


    Die Nachtigall

    Das macht, es hat die Nachtigall
    Die ganze Nacht gesungen;
    Da sind von ihrem süßen Schall,
    Da sind in Hall und Widerhall
    Die Rosen aufgesprungen.

    Sie war doch sonst ein wildes Blut;
    Nun geht sie tief in Sinnen,
    Trägt in der Hand den Sommerhut
    Und duldet still der Sonne Glut
    Und weiß nicht, was beginnen.
    Das macht, es hat die Nachtigall
    Die ganze Nacht gesungen;
    Da sind von ihrem süßen Schall,
    Da sind in Hall und Widerhall
    Die Rosen aufgesprungen.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent


  • "Horch, die Lerche singt im Hain": Die Romanze des Fenton aus Nicolais Oper "Die lustigen Weiber von Windsor" ist und bleibt für mich eine der schönsten romantischen Arien - hier gesungen von Fitz Wunderlich. Ihm verdanken wir eine besonders gelungene Interpretation, die den lyrischen Ton genau trifft.


    Im Gedenken an den kürzlich verstorbenen Peter Schreier möchte ich auch noch seine Version einstellen:


    Video nicht verfügbar

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    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Dann liefere ich noch den Text der Arie Horch, die Lerche singt im Hain! des Fenton, den Salomon Hermann Mosenthal verfasst hat.


    Horch, die Lerche singt im Hain!

    Lausche, Liebchen, still,

    öffne sacht dein Fensterlein,

    Höre, was sie will.

    Deutlich ist des Liedes Ton -

    Wer da liebt, versteht ihn schon!


    Höre, wie der milde Klang,

    Liebchen, sich zu dir erhebt!

    Frage nicht, was der Gesang,

    Teure, sehnsuchtsvoll erstrebt!

    Deutlich ist des Liedes Ton,

    Wer da liebt, versteht ihn schon.

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  • Dürfen es auch Raben sein? Sie gehören zu meinen Lieblingsvögeln. Hier gibt es welche! Sie sind tief in die Mythologie eingebunden. Wotan dienen sie als Boten. Brünnhilde schickt sie vor ihrem Opertod zum Vater, damit sie ihm berichten mögen, was sich am Rhein zugetragen hat. Im Finale der "Götterdämmerung" von Richard Wagner ist die junge Birgit Nilsson in München zu hören unter der musikalischen Leitung von Hans Knappertsbusch.


    Fliegt heim, ihr Raben!
    Raunt es eurem Herren,

    was hier am Rhein ihr gehört!

    An Brünnhildes Felsen

    fahrt vorbei! -

    Der dort noch lodert,

    weiset Loge nach Walhall!

    Denn der Götter Ende

    dämmert nun auf.

    So - werf' ich den Brand

    in Walhalls prangende Burg.

    Grane, mein Roß!

    Sei mir gegrüßt!

    Weißt du auch, mein Freund,

    wohin ich dich führe?

    Im Feuer leuchtend,

    liegt dort dein Herr,

    Siegfried, mein seliger Held.

    Dem Freunde zu folgen,

    wiehers't du freudig?

    Lockt dich zu ihm

    die lachende Lohe?

    Fühl' meine Brust auch,

    wie sie entbrennt;

    helles Feuer

    das Herz mir erfaßt,

    ihn zu umschlingen,

    umschlossen von ihm,

    in mächtigster Minne

    vermählt ihm zu sein!

    Heiajaho! Grane!

    Grüss' deinen Herren!

    Siegfried! Siegfried! Sieh!

    Selig grüßt dich dein Weib

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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  • Händel: Orgelkonzert Nr 13 HWV 295

    "Der Kuckuck und die Nachtigall " ist auf der abgebildeten CD enthalten


    mfg aus Wien

    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • "Etwas langsam" steht in meiner Partitur der Winterreise D. 911 von Franz Schubert (1797-1828) über dem Lied "Die Krähe".


    Hans Hotter und Gerald Moore kommen dem nach.



    Gedicht von Wilhelm Müller (1794-1827)


    Eine Krähe war mit mir

    Aus der Stadt gezogen,

    Ist bis heute für und für

    Um mein Haupt geflogen.


    Krähe, wunderliches Tier,

    Willst mich nicht verlassen?

    Meinst wohl bald als Beute hier

    Meinen Leib zu fassen?


    Nun, es wird nicht weit mehr gehen

    An dem Wanderstabe.

    Krähe, lass mich endlich sehn

    Treue bis zum Grabe!



    Walter Benjamin hatte auf seiner Flucht einen Koffer bei sich. Was würdest du in deinen Koffer packen? Meiner ist gepackt.




  • Die Aufnahme wurde ersetzt, weil das You Tube Konto gekündigt wurde.


    Jetzt soll von Störchen die Rede sein. Das Lied "Storchenbotschaft" von Hugo Wolf auf einen Text von Eduard Mörike wird von Elisabeth Schwarzkopf gesungen. Sie liebte es sehr und hat mehrere Aufnahmen hinterlassen und es auch immer gern in Konzerten gesungen. Auch auf der letzten offiziellen Platte der Sängerin, die bei Decca erschien, ist es enthalten. Die hier eingestellte Aufnahme stammt von 1951.


    Des Schäfers sein Haus und das steht auf zwei Rad,
    Steht hoch auf der Heiden, so frühe wie spat;
    Und wenn nur ein mancher so’n Nachtquartier hätt!
    Ein Schäfer tauscht nicht mit dem König sein Bett.

    Und käm ihm zu Nacht auch was Seltsames vor,
    Er betet sein Sprüchel und legt sich aufs Ohr;
    Ein Geistlein, ein Hexlein, so lustige Wicht,
    Sie klopfen ihm wohl, doch er antwortet nicht.

    Einmal doch, da ward es ihm wirklich zu bunt:
    Es knopert am Laden, es winselt der Hund;
    Nun ziehet mein Schäfer den Riegel – ei schau!
    Da stehen zwei Störche, der Mann und die Frau.

    Das Pärchen, es machet ein schön Kompliment,
    Es möchte gern reden, ach, wenn es nur könnt!
    Was will mir das Ziefer! – ist so was erhört?
    Doch ist mir wohl fröhliche Botschaft beschert.

    Ihr seid wohl dahinten zu Hause am Rhein?
    Ihr habt wohl mein Mädel gebissen ins Bein?
    Nun weinet das Kind und die Mutter noch mehr,
    Sie wünschet den Herzallerliebsten sich her?

    Und wünschet daneben die Taufe bestellt:
    Ein Lämmlein, ein Würstlein, ein Beutelein Geld?
    So sagt nur, ich käm in zwei Tag’ oder drei,
    Und grüßt mir mein Bübel und rührt ihm den Brei!

    Doch halt! warum stellt ihr zu zweien euch ein?
    Es werden doch, hoff ich, nicht Zwillinge sein? –
    Da klappern die Störche im lustigsten Ton,
    Sie nicken und knixen und fliegen davon.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Vogelstimmen imitiert Jean-Philippe Rameau (1683-1764) in seinem Cembalostück Le rappel des oiseaux.


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  • Olivier Messiaen kam schon mit dem Catalogue des oiseaux in diesem Thread vor. Als Ornithologe hat er auch in anderen Werken den Vögeln Raum gegeben.


    In seinem Quatour pour la fin du temps ( = Quartett für das Ende der Zeit) erklingen zu Beginn im Wechselspiel der Geige und der Klarinette Vogelstimmen. Messiaen hatte dieses Werk in deutscher Kriegsgefangenschaft im Internierungslager komponiert. Der dritte Satz lautet Abîme des oiseaux, was übersetzt Der Abgrund der Vögel heisst. Messiaen hatte diesen Satz für den Klarinettisten der Uraufführung Henri Akoka komponiert. Ein geheimnisvoller Titel.


    Messiaen gab Erklärungen zu den Sätzen. Zum dritten schreibt er: "Der Abgrund ist die Zeit mit ihrer Traurigkeit, ihrer Ermüdung. Die Vögel sind das Gegenteil der Zeit; sie sind unser Wunsch nach Licht, nach Sternen, nach Regenbögen und nach jubilierenden Liedern." (Übersetzung moderato)


    Die Klarinette hat ihr Solo bei 08 min 18 s.


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  • Der Vogelfänger war ein ehrbarer Beruf. Er fing Wildvögel allerlei Art, vor allem aber Singvögel, sei es zum Verzehr, wie auch als Käfigvögel zur Zierde und Erbauung. Vogelfänger gehörten mit ihren Käfigen zum Strassenbild des 18. und 19. Jahrhunderts. Heute ist dieser Handel verboten. So ändern sich die Zeiten.


    In Wolfgang Amadeus Mozarts (1756-1791) Oper Die Zauberflöte kommt der Vogelfänger Papageno vor, der für die Königin der Nacht Vögel fängt. Diese Gestalt erinnert uns an diese ausgestorbene Berufsgattung.


    aus dem Libretto von Emmanuel Schikaneder:


    Papageno kommt den Fusssteig herunter, hat auf dem

    Rücken eine große Vogelsteige, die hoch über

    den Kopf geht, worin verschiedene Vögel sind;

    auch hält er mit beyden Händen ein Faunen-

    Flötchen, pfeift und singt.


    Papageno, Arie


    Der Vogelfänger bin ich ja,

    Stets lustig, heisa! hopsasa!

    Der Vogelfänger ist bekannt

    Bey Alt und Jung im ganzen Land.

    Weiß mit dem Locken umzugeh'n,

    Und mich aufs Pfeifen zu versteh'n.

    Drum kann ich froh und lustig sein;

    Denn alle Vögel sind ja mein. (pfeift.)


    Der Vogelfänger bin ich ja,

    Stets lustig, heisa! hopsasa!

    Der Vogelfänger ist bekannt

    Bey Alt und Jung im ganzen Land.

    Ein Netz für Mädchen möchte ich;

    Ich fing' sie dutzendweis für mich.

    Dann sperrte ich sie bey mir ein,

    Und alle Mädchen wären mein.


    Wenn alle Mädchen wären mein,

    so tauschte ich brav Zucker ein:

    die, welche mir am liebsten wär’,

    der gäb’ ich gleich den Zucker her.

    Und küsste sie mich zärtlich dann,

    wär’ sie mein Weib und ich ihr Mann.

    Sie schlief’ an meiner Seite ein,

    ich wiegte wie ein Kind sie ein.


    ...


    Tamino. Aber wie lebst du?


    Papageno: Von Essen und Trinken, wie alle Menschen.


    Tamino: Wodurch erhältst du das?


    Papageno: Durch Tausch. -- ich fange für die

    sternflammende Königinn und ihre Jungfrauen ver-

    schiedene Vögel; dafür erhalt' ich täglich Speis'

    und Trank von ihr.



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  • Franz Liszt (1811-1886) hat die Legende der Vogelpredigt des Heiligen Franziskus von Assisi in einem gross angelegten Klavierstück beschrieben.


    Eines Tages, als Franziskus mit einigen Gefährten unterwegs war, sollen sie an einer Stelle auf der Straße vorgekommen sein, an der Vögel die Bäume zu beiden Seiten füllten. Franziskus forderte seine Gefährten auf, auf ihn zu warten, während er seinen Geschwistern, den Vögeln, predige. Die Vögel umgaben ihn, fasziniert von der Kraft seiner Stimme, und keiner von ihnen flog davon.


    Walter Benjamin hatte auf seiner Flucht einen Koffer bei sich. Was würdest du in deinen Koffer packen? Meiner ist gepackt.



  • Hallo


    In Eichendorffs Gedicht "Im Abendrot" haben die Lerchen eine tröstliche Funktion. Als Flöten zu hören in der Vertonung von Richard Strauss:



    Im Abendrot

    Wir sind durch Not und Freude

    Gegangen Hand in Hand:

    Vom Wandern ruhen wir beide

    Nun überm stillen Land.

    Rings sich die Täler neigen,

    Es dunkelt schon die Luft,

    Zwei Lerchen nur noch steigen

    Nachträumend in den Duft.


    Tritt her und laß sie schwirren,

    Bald ist es Schlafenszeit,

    Daß wir uns nicht verirren

    In dieser Einsamkeit.


    O weiter, stiller Friede!

    So tief im Abendrot,

    Wie sind wir wandermüde –

    Is dies etwa der Tod?


    Gruß WoKa

    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo

  • Brieftauben waren lange ein Mittel zur Übermittlung von Mitteilungen. Ich selbst diente, das ist kein Witz, in der schweizerischen Armee als Brieftaubensoldat in der Einheit der Übermittlungstruppe und versandte Mitteilungen bis zur Grösse von Filmstreifen. Das ist inzwischen auch Geschichte.


    Franz Schubert (179-1828) hat mit dem Lied "Die Taubenpost" diesem Vogel und diesem Versenden von Botschaften ein klingendes Denkmal gesetzt. Johann Gabriel Seidl hat das Gedicht verfasst.

    Bis zum Schluss lässt das poetische Ich uns im Glauben, es handle sich um eine echte Taube: Es ist die Sehnsucht, die es täglich zur Geliebten aussendet.


    Ich hab’ eine Brieftaub in meinem Sold,

    Die ist gar ergeben und treu,

    Sie nimmt mir nie das Ziel zu kurz,

    Und fliegt auch nie vorbei.


    Ich sende sie vieltausendmal

    Auf Kundschaft täglich hinaus,

    Vorbei an manchem lieben Ort,

    Bis zu der Liebsten Haus.


    Dort schaut sie zum Fenster heimlich hinein,

    Belauscht ihren Blick und Schritt,

    Gibt meine Grüsse scherzend ab

    Und nimmt die ihren mit.


    Kein Briefchen brauch’ ich zu schreiben mehr,

    Die Träne selbst geb’ ich ihr:

    O sie verträgt sie sicher nicht,

    Gar eifrig dient sie mir.


    Bei Tag, bei Nacht, im Wachen, im Traum,

    Ihr gilt das alles gleich:

    Wenn sie nur wandern, wandern kann,

    Dann ist sie überreich!


    Sie wird nicht müd’, sie wird nicht matt,

    Der Weg ist stets ihr neu;

    Sie braucht nicht Lockung, braucht nicht Lohn,

    Die Taub’ ist so mir treu!


    Drum heg’ ich sie auch so treu an der Brust,

    Versichert des schönsten Gewinns;

    Sie heisst – die Sehnsucht! Kennt ihr sie?

    Die Botin treuen Sinns.



    -

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  • Über den Beruf des Vogelhändlers hatte ich in Beitrag 46 geschrieben.


    Carl Zeller (1842-1898) hat die Operette "Der Vogelhändler" komponiert. Im Tamino-Forum gibt es die Beschreibung der Handlung im Operettenführer:


    ZELLER, Carl: DER VOGELHÄNDLER


    Zum Thema dieses Threads: Einzig die Profession des Titelhelden Stanislaus hat einen Bezug zum Thema. Vögel kommen keine vor.


    Ohrwurm reiht sich an Ohrwurm:

    • Grüß euch Gott, alle miteinander
    • Ich bin die Christel von der Post,
    • Schenkt man sich Rosen im Tirol
    • Fröhlich Pfalz, Gott erhalt’s
    • Wie mein Ahn’l zwanzig Jahr


    2017 wurde sie auf der Seebühne Mörbisch gegeben und gefällt dem Publikum.


    Es gibt aus den 60er Jahren des letzen Jahrhunderts einen Operettenfilm, frei nach der Handlung der Operette.


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  • In Luonnotar op. 70 beschreibt Jean Sibelius wie Himmel, Sonne, Mond und Sterne aus dem Ei einer Ente entstanden sind. Den Text hat der Komponist selber verfasst. Diese Schöpfungsgeschichte hatte er aus dem Nationalepos der Kalevala entnommen.


    Das Ei wurde auf dem Knie der Göttin der Lüfte abgelegt, das dann herunter fiel und im Urmeer zerbrach. Die Eierschalen bildeten die Himmelskuppeln und das Land, das Eigelb die Sonne und den Sonnengott, das silberne Eiweiss den Mond und den Mondgott. Aus den kleinen Teilen der Eierschale wurden die Sterne.


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  • Apropos Eierschale


    in Modest Mussorgksys (1839-1881) Klavierzyklus Bilder einer Ausstellung (1874) gibt es ein kurzes Stück Ballett der Küken in ihren Eierschalen.



    Maurice Ravel (1875-1937) hat's 1922 orchestriert.


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  • Jonathan Livingston Seagull ist eine Novelle von Richard Bach. Sie erzählt die Geschichte einer jungen Möwe, die, nachdem sie von ihrem Schwarm vertrieben wurde, eine Odyssee unternimmt.


    Anfang der 70er Jahre wurde der Plot verfilmt. Neil Diamond hat den Soundtrack zum Film komponiert. Daraus stammt der Song Skybird.


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  • Ich wollt ich wär ein Huhn stammt aus dem Film Glückkinder aus dem Jahr 1936. Das Lied, ein Foxtrott, entwickelte sich zu einem Gassenhauer.


    Peter Kreuder (1905-1981) hat ihn komponiert, von Hans Fritz Beckmann (1909-1975) stammt der Text.




    Die Comedian Harmonists waren in den 20er und anfangs der 30er Jahre eine äusserst beliebte Gesangsgruppe. Nach 1934 mussten alle Musiker laut Gesetz in der Reichsmusikkammer Mitglied sein und einen Nichtarier-Nachweis erbringen. Die jüdischen Mitglieder konnten dies nicht und mussten die Greuppe verlassen. Der englische Name Comedian Harmonists musste umgeändert werden in Das Meistersextett früher Comedian Harmonists.

    Bekannt wurde ihre Fassung von Ich wollt’ ich wär’ ein Huhn, die 1936 vermarktet wurde. Es handelte sich um eine Cover-Version des UFA-Filmschlagers. Insofern stimmt die im Vorspann des You Tube Films genannte Bezeichnung Comedian Harmonists nicht.


    Walter Benjamin hatte auf seiner Flucht einen Koffer bei sich. Was würdest du in deinen Koffer packen? Meiner ist gepackt.



  • Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847)


    Gedicht von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874)



    Abschiedslied der Zugvögel, aus Sechs Duette op. 63, Nr. 2


    Wie war so schön doch Wald und Feld!

    Wie ist so traurig jetzt die Welt!

    Hin ist die schöne Sommerzeit,

    Und nach der Freude kam das Leid.


    Wir wußten nichts von Ungemach,

    Wir saßen unterm Laubesdach

    Vergnügt und froh beim Sonnenschein,

    Und sangen in die Welt hinein.


    Wir armen Vöglein trauern sehr:

    Wir haben keine Heimat mehr,

    Wir müssen jetzt von hinnen fliehn

    Und in die weite Fremde ziehn.



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  • Jetzt fliegen Adler auf, gleich zwölf an der Zahl. Wir hören die Ballade "Odins Meeresritt" von Carl Loewe in einer orchestrierten Fassung, gesungen von Kurt Moll. Der Text stammt von Aloys Wilhelm Schreiber. Was Wotan die Raben, sind Odin die Adler. Schließlich sind die beiden göttlichen Gestalten aus mythologischer Sicht ein und derselbe.


    Meister Oluf, der Schmied auf Helgoland,

    Verläßt den Amboß um Mitternacht.
    Es heulet der Wind am Meeresstrand,
    Da pocht es an seiner Türe mit Macht:
    »Heraus, heraus, beschlag' mir mein Roß,
    Ich muß noch weit, und der Tag ist nah!«

    Meister Oluf öffnet der Türe Schloß,
    Und ein stattlicher Reiter steht vor ihm da.
    Schwarz ist sein Panzer, sein Helm und Schild;
    An der Hüfte hängt ihm ein breites Schwert.
    Sein Rappe schüttelt die Mähne gar wild
    Und stampft mit Ungeduld die Erd'!

    "Woher so spät? Wohin so schnell?"
    »In Norderney kehrt' ich gestern ein.
    Mein Pferd ist rasch, die Nacht ist hell,
    Vor der Sonne muß ich in Norwegen sein!«

    "Hättet Ihr Flügel, so glaubt' ich's gern!"
    »Mein Rappe, der läuft wohl mit dem Wind.
    Doch bleichet schon da und dort ein Stern,
    Drum her mit dem Eisen und mach' geschwind!«

    Meister Oluf nimmt das Eisen zur Hand,
    Es ist zu klein, da dehnt es sich aus.
    Und wie es wächst um des Hufes Rand,
    Da ergreifen den Meister Bang' und Graus.

    Der Reiter sitzt auf, es klirrt sein Schwert:
    »Nun, Meister Oluf, gute Nacht!
    Wohl hast du beschlagen Odins Pferd;
    Ich eile hinüber zur blutigen Schlacht.«

    Der Rappe schießt fort über Land und Meer,
    Um Odins Haupt erglänzet ein Licht.
    Zwölf Adler fliegen hinter ihm her;
    Sie fliegen schnell, und erreichen ihn nicht.


    Und hier die Ballade in der originalen Fassung, nämlich mit Klavierbegleitung. Diesmal singt Dietrich Fischer-Dieskau:


    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Erika Schirmer alias Erika Mertke (*1926)


    Kleine, weisse Friedenstaube


    Weithin bekannt wurde das „DDR-Volkslied“ und Lied der Jungen Pioniere Kleine weiße Friedenstaube, das sie komponierte und textete. Es entstand nachdem sie ein Plakat zur Pariser Weltfriedenskonferenz von 1949 mit der weltberühmten Zeichnung La Colombe von Pablo Picasso gesehen hatte


    Pablo-picasso-la-colombe_%281949%29.jpg



    Kleine weisse Friedenstaube fliege übers Land,

    Allen Menschen, gross und kleinen bist du wohl bekannt.


    Du sollst fliegen, Friedenstaube, allen sag es hier,

    Dass nie wieder Krieg wir wollen, Frieden wollen wir.


    Fliege übers grosse Wasser, über Berg und Tal;

    Bringe allen Menschen Frieden, grüß sie tausendmal.


    Und wir wünschen für die Reise Freude und viel Glück,

    Kleine Friedenstaube, komm recht bald zurück.



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    Walter Benjamin hatte auf seiner Flucht einen Koffer bei sich. Was würdest du in deinen Koffer packen? Meiner ist gepackt.



  • La Roche hat in Beitrag 23 einige Beispiele genannt. Die Tonbeispiele hole ich nach.


    Gustav Mahler (1860-1911), 1. Sinfonie, 1. und 4. Satz


    0:30 I. Langsam, schleppend (16:38)

    36:19 IV. Stürmisch bewegt (22:09)


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    Walter Benjamin hatte auf seiner Flucht einen Koffer bei sich. Was würdest du in deinen Koffer packen? Meiner ist gepackt.



  • Antonio Vivaldi, Frühling, aus Die vier Jahreszeiten op. 8 RV 915


    Der Komponist stellt den Noten der vier Konzerte jeweils ein Sonnet voran:


    Giunt' è la primavera e festosetti

    La salutan gli augei con lieto canto,

    E i fonti allo spirar de' Zeffiretti

    Con dolce mormorio scorrono intanto.


    Vengon coprendo l'aer di nero ammanto

    E Lampi e Tuoni ad annunziarla eletti.

    Indi, tacendo questi, gli Augeletti

    Tornan di nuovo al lor canoro incanto.


    E quindi sul fiorito ameno prato

    Al caro mormorio di fronde e piante

    Dorme 'l Caprar col fido cane al lato.


    Di pastoral zampogna al suon festante

    Danzan Ninfe e Pastor nel tetto amato

    Di Primavera all' apparir brillante.


    Der Frühling lässt des Winters Kräfte schwinden,

    ihn grüßen Vogelstimmen ohne Zahl,

    und Bäche eilen murmelnd hin durchs Tal,

    gekräuselt durch den Hauch von Zephyrwinden.


    Schwarz hüllt der Himmel sich mit einem Mal,

    und Blitz und Donner sprühn aus finstern Schlünden.

    Doch bald tritt Ruhe ein - und wieder künden

    die Vogellieder hell den Sonnenstrahl.


    Und dort auf blütenbunter Wiesen Weite,

    die rauschend Wald umgibt - ein grüner Kranz,

    schläft nun der Hirt, den treuen Hund zur Seite.


    Zum Schall des Dudelsacks schlingt sich der Tanz

    von Nymph’ und Schäfer auf der blum'gen Breite,

    und licht und lichter strahlt des Frühlings Glanz.



    Walter Benjamin hatte auf seiner Flucht einen Koffer bei sich. Was würdest du in deinen Koffer packen? Meiner ist gepackt.



  • Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) lässt in der Nummer 5 der Tänze KV 600, Nr. 5 "Der Kanarienvogel" den Piepmatz tirilieren.


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    Walter Benjamin hatte auf seiner Flucht einen Koffer bei sich. Was würdest du in deinen Koffer packen? Meiner ist gepackt.



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