Mozart - und sein Umkreis

  • Man sollte es kaum für möglich halten,daß dieses interessante Thema noch nicht behandelt wurde - auch der scheinbar naheliegende Thread


    Wer war dennn eigentlich dieser Mozart ?


    ist nicht wirklich geeignet, er befasst sich mit MOZART als PERSON - nicht aber mit seinem Umkreis. Die allerwichtigsten Protagonisten sind ja (scheinbar?) bekannt -zumeist aus Mozarts Sicht ,teilweise in Briefen beschrieben - je nach Gusto schlechtgemacht oder verklärt. Das betrifft nicht nur Mozarts Komponistenkollegen oder -Konkurrenten - die vor allen von Leopold kritisch beäugt wirden, sie Familie Weber, die (IMO überraschende) Freundschaft zu Joseph Haydn und seinem Bruder. Und natürlich darf Leopold Mozart nicht unerwähnt bleiben. Der eigentliche Anlass zu diesem Thread war aber, daß ich eine kurze Biographie des Fürstrzbischofs Hieronymus von Colloredo in Wikipedia gefunden habe, wo er wesenlich positiver dargestellt wird - als von Mozart. Aberauch unter Mozarts Briefen habe ich einen gefunden, wo ein wenig die positive Seite der Persönlichkeit durchschimmert, eher pragmatisch, gerecht, spartanisch und sparsam als verschwenderisch, leutselig und gütig. Ein Rationalisierer und Sparmeister und Modernisierer - aber kein "böser Mensch" - Fast nahtlos wären wir hier bei Salieri angelangt,den zahlreiche sensationsheischende Filme zur "bösen" Person gestempelt haben, zum Feind Mozarts - was er mit Sicherheit nicht war. Ein gewisses Konkurrenzdenken von beiden Seiten ist hier nicht auszuschliessen, wobei Mozart insofern schlechte Karten hatte, als Diplomatie nie seine Stärke war und ihm eiin gewisser Hang zur Verschwendungssucht und Arroganz gegenüber Kollegen und Vorgesetzten - bzw Mangel an Subordination nachgesagt wurde. Kaiser Joseph II sah ihn in dieser Weise kritisch.


    Und jetzt ist das Feld eröffnet zur Freilegung zahlreicher Details über Alltag,Intrigen und Vermutungen....


    mfg aus Wien

    Alfred

    POLITIKER wollen stets unser Bestes - ABER WIR GEBEN ES NICHT HER !!!



  • Vor kurzer Zeit bin ich im Mozart-Wohnhaus zu Salzburg über die Info gestolpert, dass Salieri lange nach Mozarts Tod dessen Sohn Franz Xaver unterrichtete. Ich wusste bis dato gar nicht, dass Constanze offenbar einen aktiven persönlichen Kontakt behielt oder erneuerte.

  • Hier ein Zitat aus Wikipedia zu diesem Aspekt des Verhältnisses zu Mozart:

    Zitat

    Auch Constanze Mozart äußert sich in einem Brief vom 30. Januar 1807 sehr positiv über Salieri. An ihren älteren Sohn Carl Thomas schreibt sie: „dein Bruder gehet ietz zu Salieri und zu Hummel. beide haben viele liebe und freundschaft für ihn, […] nun hat er die 3 große meister Salieri, Albresberger und Hummel, konnte ich dir nur einen von diesen Maner geben wie glücklich wäre ich …“ 1819 sprach sich der betagte Salieri noch öffentlich für die Aufstellung eines Mozartdenkmals in der Wiener Karlskirche aus.

    Franz Xaver Mozart stellte er nach Ausbildungsende ein glänzendes Zeugnis aus, das - wie ich glaube - sogar noch im Autograph erhalten ist.

    Salieri hatte an die 60 Schüler,darunter Ludwig van Beethoven, Franz Schubert,Franz Liszt, Jan Antonin Kozeluch, Luigi Cherubuini, Johann Nepomuk Hummel etc...

    Er ist ferner Gründungmitglied der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, wo das berühmte Gemälde von Willibrord Joseph Mähler noch heute in der Galerie des Direktionszimmers hängt.



    Bevor ich mich - in den nächsten Wochen - um die WiederherstellungderReputation Salieris bemühe, noch eine Anmerkung zu Hiummel.

    Dieser wurde in seiner Kindheit von Mozart als Talent erkannt und wurde zeitweise von diesem KOSTENLOS interrichtet - wobei er bei Mozart wohnte...


    mfg aus Wien

    Alfred

    POLITIKER wollen stets unser Bestes - ABER WIR GEBEN ES NICHT HER !!!



  • Der nächstge, der ins Spiel kommt ist - fast naheliegend - Leopold Mozart.

    Wir brauchen hier nur grundsätzlichres zu schreibwn, denn es gibt über ihn sch on mindestens 2 Threads über ihn:


    Leopold Mozart, Vater vom Wolferl, ein Genie des modernen Management?

    Leopold Mozart - Der Komponist


    Dennoch soll hier Grundsätzliches gesagt werden:

    Er war selbst ein guter Komponist - heute natürlich im Schatten seines Sohnes - aber der "Wolferl" war sein Lebensinhalt, dem er alles andere unterordnete. Er sah in fast jedem Berufskollegen einen potentiellen Feind seines Sohne, besonders in Salieri und Kozeluch. Aber auch an Michael Haydn liess er zeitweise kein gutes Haar, seine Meinung über Constanze und die Familie Weber überhaupt sind bekannt.

    Vermutlich hat er es seinem kritischen Blick und seiner scharfen Zunge zu verdanken, daß er am Hofe von Erzbischof Colloreda nicht ganz an die Spitze rückte...


    mfg aus Wien
    Alfred

    POLITIKER wollen stets unser Bestes - ABER WIR GEBEN ES NICHT HER !!!



  • Vielleicht habe ich ja Alfreds Intention falsch verstanden, denn über Vermutungen, Verleumdungen und Schuldzuweisungen über diesen oder jenen kann ich mich nicht auslassen. Aber es gibt ja auch Angenehmes über Mozarts Umkreis festzuhalten.


    Beispielsweise denke ich an den Oboisten, Cellisten und Komponisten Joef Fiala (1748 in Lochowitz geboren und 1816 in Donaueschingen verstorben. Der Musiker kam 1774 als Oboist in die Kapelle des Fürsten Ernst von Oettingen-Wallerstein, wechselte 1777 in die Münchener Hofkapelle. Dort lernte er Wolfgang Amadeus Mozart kennen, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verbinden sollte. Mozart äußerte über Stücke von Fiala: „Ich muß sagen daß sie recht hübsch sind; er hat gute gedancken.“ 1778 wurde er, vielleicht durch Fürsprache oder zumindest auf Vorschlag Mozarts Mitglied der Kapelle des Salzburger Erzbischofs und widmete sich von da ab mehr dem Cellospiel. 1784 war er Solocellist in der ersten Salzburger Aufführung von „Die Entführung aus dem Serail“. 1785 folgte Fiala Mozart nach Wien. ging später nach St. Petersburg, bevor er 1792 Violoncello-Virtuose des Fürsten Benedikt zu Fürstenberg in Donaueschingen wurde.


    Von Fiala sind mehrere Sinfonien, Solokonzerte, Divertimenti, Duos und 12 Streichqaurtette erhalten. Die Ausbeute auf Tonträgern ist allerdings mau. Immerhin fand ich folgende Ausgaben, auf denen Fiala vertreten ist




    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Mir ist noch ein weiterer Musiker in Mozarts Umkreis eingefallen: Franz Jakob Freystädtler (* 13. September 1761 in Salzburg; † 1. Dezember 1841 in Wien). Nach seinem Dienst als Chorknabe im fürstlichen Kapellhaus nahm er Orgelunterricht bei Franz Ignaz Lipp, dem Schwiegervater Michael Haydns, und wurde 1777 in die Kapelle von St. Peter aufgenommen, wo er bis September 1782 als Organist tätig war. Danach ging er als Klavierlehrer nach München, wo er, wie schon in Salzburg, Schulden machte und kurz im Gefängnis saß. Im Mai 1786 kam er nach Wien, wo er bei Wolfgang Amadeus Mozart Unterricht im strengen Satz nahm. Als er im Herbst 1786 für 14 Tage in Arrest gesetzt wurde, weil ihn ein bayerischer Militär bezichtigt hatte, ein Klavier gestohlen zu haben, kam ihm Mozart zu Hilfe und ermöglichte Freystädtlers Entlassung aus dem Gefängnis mittels einer schriftlichen Haftungserklärung, die Mozart jedoch im April 1787 wieder zurückzog. Freystädtlers Studienbuch (heute im Mozarteum Salzburg) wurde bis 1961 für das Unterrichtsmaterial Mozarts bei Leopold Mozart gehalten, ein auf Freystädtler selbst basierender Irrtum, den erst Wolfgang Plath aus der Welt schaffte. Mozart beschäftigte seinen Schüler als Kopist, so fertigte Freystädtler beispielsweise eine Abschrift des Klavierkonzerts Nr. 18 in B-Dur KV 456 an und ersetzte sechs Seiten des Autographs des Streichquintetts g-Moll KV 516. Im Sommer 1787 wurde er zum Titelhelden von Mozarts Entwurf der Posse „Der Salzburgerlump in Wien“ (KV 509b), zu der auch der Kanon „Lieber Freystädtler, lieber Gaulimauli“ (KV 509a) gehört. Freystädtler war noch 1834 als Klavierlehrer tätig und übersiedelte im April 1837 in ein Wiener Versorgungshaus, wo er 1841 in völliger Armut starb. Seine 1830 zur Publikation angekündigte Fortepianoschule ist nie erschienen. Für Interessenten ist folgende Darstellung der o.e. Haftungserklärung Mozarts lesenswert:

    http://members.aon.at/michaelorenz/mozart/


    220px-Freyst%C3%A4dtler_FJ_Salzburg_Goldgasse_14_a.jpg    

    .


    MUSIKWANDERER

  • Die Salzburger Familie Haffner war zur Mozart-Zeit eine angesehene, begüterte und durch ihr Mäzenatentum berühmte Kaufmannsfamilie. Siegmund Haffner der Ältere war Abgeordneter des Landtags und von 1768 bis 1772 Bürgermeister von Salzburg. Im kommunal-kollektiven Gedächtnis ist er vor allem als Großmäzen geblieben. Er finanzierte die beiden seinerzeitigen Waisenhäuser in Mülln und unterstützte mit insgesamt über 300.000 Gulden Salzburger Einrichtungen wie das Armeninstitut, den Armenbürgersäckel, die Stadtalmosenkassa, das Johannesspital, das Bürgerspital, das Bruderhaus, das Leprosenhaus, die Arme-Studenten-Kassa, die Normalschule, die Hausarmenkassa, den Lehrjungenfonds, das Gebärhaus, die Ursulinenschule, die drei Stadtkaplaneien, das Kloster Loreto, das Franziskanerkloster, das Kapuzinerkloster und das Theatinerkloster.

    Sein Sohn Sigmund (der Jüngere) (geb. am 30. September 1756 und gest. am 24. Juni 1787) wurde als 15jähriger Haupterbe des Vermögens, das aus dem Handelshaus mit Großhandlung in der (heutigen) Sigmund-Haffner-Gasse, ein prachtvolles Haus (beim Stadtbrand von 1818 vernichtet) an der (heutigen) Paris-Lodron-Straße und 700.000 Gulden. 1782 verlieh ihm Kaiser Josef II. den Reichsritterstand mit dem Prädikat „Edler von Innbachhausen“.


    In die Geschichte ging dieser jüngere Sigmund Haffner als Auftrag- oder doch Namensgeber zweier Werke Mozarts ein: Für den Polterabend zur Hochzeit seiner Schwester „Lieserl“ (Maria Elisabeth) mit dem Handelsfaktor Franz Xaver Anton Späth im Jahre 1776 schrieb Wolfgang jene Serenade, die als „Haffner-Serenade“ (KV 250) geführt wird; die so genannte „Haffner-Symphonie“ (KV 385), entstand anlässlich der Adelsstandserhebung Sigmunds.


    Leopold Mozart beteiligte sich in Briefen an seine Frau und seinen Sohn nach Paris mit kritischen Worten über nicht-standesgemäße Heiratsabsichten des jüngeren Sigmund, die damals wohl Stadtgespräch waren: Der „Sigerl“ zeichne sich durch „erstaunliche Narrheit“ aus, was wohl „eine Frucht schlechter Erziehung und die Traurige Folge der zu vielen Freyheit“ war, die man ihm gewährte. Sigmund wolle das „Schloss Seeburg, welches dem Graf Ernst Lodron gehört um 30000 f kauffen und dann Hayrathen“. Und die Heiratskandidatin veranlasste Vater Leopold zu drastischen Worten: „die Köchin (Maria Anna Meindl aus Uttendorf im Innviertel) vom verstorbenen Obersten Graf Prank“ sei ein „abscheuliches schwarzes Mensch“ mit einem „grosaugeten völligen Affengesicht“.


    Drastisch, aber Leopold Mozart wie er aus den Familienbriefen bekannt geworden ist...


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Bei dieser Gelegenheit darf ich gleich ein Portrait von Sigmund haffner hinzufügen (von mir leicht farblich korrigiert) und anmerken, daß er letzlich doch unverheiratet gestorben ist. Es wird vermutet, daß er nicht heiraten durfte, da er noch unter Vormaundschaft stand, und danach sein Interesse erloschen war.


    Er vermachte sein Vermügen seinem Neffen Sigmund Triendl (1769-1809)sein Vermögen, der zu diesem Zeitpunkt erst mal 18 Jahre alt war. Das Vermögen verwaltete zu diesem Zeitpunkt dein Vater, der 1796 starb. Triedl erwies sich als würdoiger Nachfolger von Haffnrer - er war ebenso wohltätoig wie dieser - Haffner dürfte also sehr genau gewusst haben , wem er das Erbe hinterliess - und er war offensichtlich nicht so "einfältig" wie es Leopold Mozart in einem seiner Briefe behauptete....


    mfg aus Wien

    Alfred

    POLITIKER wollen stets unser Bestes - ABER WIR GEBEN ES NICHT HER !!!



  • Zu erwähnen ist hier auch August Clemens Ludwig Maria Graf Hatzfeld (geboren 1754, gestorben 1787), Mozarts "Edleln Mann, liebsten, besten Freund und Erretter meines Lebens". Beide lernten sich 1786 kennen und Mozart komponierte für ihn, der ein guter Geiger gewesen sein muss, das Violinsolo in der Scena "Non più, tutto ascolta", geschrieben als Ersatz für den Beginn des zweiten Aktes von "Idomeneo" anlässlich einer Privataufführung im Palais Auersperg. In dieser Aufführung spielte nicht nur Graf Hatzfeld mit, sondern sang dessen Schwägerin Anna Maria Hortensia (geb. Gräfin Zierotin) die Partie der Elettra.


    Als Graf Hatzfeld 1787 starb, notierte Mozart auf der Rückseite eines Billets jene o.e. Zeile.


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Am 5. Mai 1756 wurde Thomas Linley in Bath geboren; sein Vater, der ebenfalls Thomas hieß, leitete in Bath Konzerte und Oratorienaufführungen. 1776 zog die Familie nach London, wo er mit John Stanley die Oratorienkonzerte leitete und für den dortigen Bedarf Opern komponierte. Von seinen zwölf Kindern wurden acht Musiker.

    Bildergebnis für thomas linley

    Als Wunderkind reiste Thomas mit seinem Vater - wie die Mozarts - quer durch Europa. Am 3. April 1770 traf er Mozart in Italien (wo Pietro Nardini sein Violinmentor war) bei Maddalena Morelli-Fernandez (1727-1800, Dichterin und Mitglied der Accademia dell'Arcadia) und musizierte dort mit ihm. Die beiden Vierzehnjährigen haben sich, was aus der familiären Korrespondenz ersichtlich ist, sehr gut verstanden. Linleys Laufbahn als Geiger und Konzertmeister (1773-1778 war er am Theatre Royal Drury Lane als Konzertmeister engagiert) begann vielversprechend, fand allerdings am 5. August 1778 ein jähes Ende, als er bei einem Bootsunglück ertrank.

    .


    MUSIKWANDERER

  • Banner Strizzi
  • Die Familie Linley (es gibt einen weiteren Thread zu Thomas Linley jr.)

    Thomas Linley jr. (1756 - 1778)

    War schon gestraft. Im gleichen Jahr (1778) wo Tomas Linley Starb sein jüngerer Bruder Samuel Linley im November (1778) der ebenfalls musikalisch begabt war, an einem Fieber, welches er sich als "Midshipsman" (ein Offizier in Ausbildung) an Bord der HMS Thunderer geholt hatte. Zwei Jahre später wäre er vermutlich dennoch, denn das Schiff sank 1780 in einem Sturm und riss die gesamte Mannschaft (616 Leute) mit in den Tod

    Thomas Linley Senior, Musiklehrer und Persönlichkeir des Musiklebens in Bath zeugte 12 Kinder, wovon 7 eine Musikerkarriere ergriffen.

    Hier die Portrais der Linleys, von Thomas Gainsborough...

    Hier zweimal Thomas Linley jr.

    Links Samuel Linley - Rechts Thomas Linley sen.


    mfg aus Wien

    Alfred

    POLITIKER wollen stets unser Bestes - ABER WIR GEBEN ES NICHT HER !!!



  • Datei:Valentin adamberger.jpg


    Ein Tenor, der Mozart sehr beeindruckt hat, war Josef Valentin Adamberger. Über das Geburtsdatum des Sängers gibt es keine Einigkeit: Einerseits wird der 6. Juli 1743 und der Geburtsort München genannt, andererseits der 22. Februar 1740 und der Geburtsort Rohr in Niederbayern.


    1758 schloss er seine Gymnasialstudien am Münchner Jesuitengymnasium ab. Noch als Schüler von Johann Walleshauser trat er 1760 in die Dienste des Herzogs Clemens von Bayern, wurde aber erst nach drei Jahren in die kurfürstliche Kapelle aufgenommen. Dafür musste er allerdings seinen Namen in Adamonti italienisieren. Obwohl seine Fähigkeiten anerkannt wurden, musste er sich mit einem niedrigen Gehalt zufriedengeben, das auch nach zehnjähriger Dienstleistung nicht erhöht wurde, als er um eine Zulage bat.


    1776 nahm er Urlaub, um in Italien seine Stimme weiter ausbilden zu lassen. Er erweiterte dann allerdings seine Urlaub eigenmächtig für eine Reise nach London; diese "Aufmüpfigkeit" für 1777, nach seiner Rückkehr, zur Entlassung. Er zog nun nach Wien, wo er 1779 am Hoftheater neben dem Kärntnertor debütierte. Seine Stimme und sein Agieren auf der Bühne fand viel Beifall fand und er wurde fest engagiert. Weitere Auftritte gab er am Freihaustheater auf der Wieden und am Theater nächst der Burg. 1784 schloss er sich der Freimaurerloge "Zur neugekrönten Hoffnung" an.


    Adambergers gesangliches Können beeindruckte Mozart, der für ihn die Arien Per pietà, non ricercate (KV 420) und Misero! o sogno!/Aura, che intorno (KV 425b) komponierte. 1782 war Adamberger der erste Belmonte in der "Entführung" und 1786 der erste Herr Vogelsang im "Schauspieldirektor". Als 1.Tenor blieb er bis 1798 am Hoftheater, und wurde nach der Pensionierung Gesangslehrer.


    Verheiratet war Adamberger mit Anna Marie [Nanny], einer Komödien-Schauspielerin. Beider Tochter Antonie war die Braut von Theodor Körner und nach dessen Tod Frau des Archäologen Joseph von Arneth.

    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Ein Person, die mich besonders interessiert ist jene das von Mozart gehassten Fürsterzbischon Hieronymus von Colloredo.


    Sein Vorgänger wear , trotz einiger positer Aspekte ein Verschwender und Chaot gewesen, dessen Hofstaat und Günstlinge Unsummen versclangen. Aber er war Mozart und dessen Vater wohlgesonnen und gewähte nicht nur großzügig Urlabe sondern finanzierte sie teilweise auch.


    Colloredo sah bei sener Amtsübernahme in vielerlei Hinsicht Handlungsbedarf.

    Er sah den Mangel an Subordination bei Mozart und wollte ihn auf Distanz halten - stets die Rolle Diener-Herr klarzustellen.

    Aber er war kein "schlechter Charakter, sondern ein "Machher" wie man heute sagen würde, er räumte mit Aberglauben und Verschwendung auf, fällte rationale statt emotionaler Enstscheidungen und war demzufolge auf weitgehend beim Volk unbeliebt.


    Hier ein - wie ich finde - treffende Beschreibung dieser starken Persönlichkeit bei Wikipedia:


    Zitat

    Der Arbeitsablauf Colloredos war geprägt von Stetigkeit und Energie. Der Fürst besaß eine hohe Intelligenz, ein schnelles Urteilsvermögen, eine ausgezeichnete Menschenkenntnis sowie eine weltmännische und geschickte Verhandlungsweise. Geschäfte blieben nie liegen, die meistens eigenhändigen Entschließungen belegen einen treffsicheren und schnellen Geschäftsblick.

    Colloredo beherrschte neben Deutsch und Latein Französisch, Italienisch und Tschechisch. Er war ein guter Violinspieler und liebte Musik. Dabei führte der stets kränkliche Colloredo ein schlichtes und einfaches Leben und hielt stets eine strenge Diät.

    Seine Leistungen für die Aufklärung machten Fürsterzbischof Colloredo weithin bekannt und begründeten in diesem Sinne seinen Nachruhm, blieben aber in weiten Teilen der Salzburger Bevölkerung unpopulär.


    mfg aus Wien

    Alfred

    POLITIKER wollen stets unser Bestes - ABER WIR GEBEN ES NICHT HER !!!



  • Während einer kurzen Zeitspanne war Mozarts Cousine Maria Anna Thekla (* 25.09 1758- 25.01.1841), das sogenannte „Bäsle“, eine wichtige Person in seinem Leben und muss hier erwähnt werden.


    220px-MariaAnnaTheklaMozart.PNG


    Maria Anna Thekla (Marianne gerufen) war die dritte und einzig überlebende Tochter von Leopolds jüngerem Bruder Franz Alois. Als am 11. Oktober 1777 der 21jährige Mozart mit seiner Mutter auf dem Weg nach Paris in Augsburg Station machte lernte er das zwei Jahre jüngere Bäsle kennen. Ganz offensichtlich haben sich die beiden jungen Leute nicht nur auf Anhieb gut verstanden, sondern hatten vielleicht sogar ein intimes Verhältnis.


    In der Folge kam es zu einer umfangreichen Korrespondenz, von der aber nur 10 Briefe Mozarts erhalten geblieben sind, vom Bäsle keines. Über den durch Wortwahl und Schreibstil sehr ungewöhnlichen Charakter dieser Briefe rätseln die Experten noch heute. Nach Mozarts Rückkehr aus Paris begleitete ihn Marianne für etwa zweieinhalb Monate nach Salzburg. Möglicherweise hat sich die junge Frau eine Ehe mit Wolfgang erhofft, was ja bekanntlich nicht so kam. Ein letztes Wiedersehen ergab sich im März 1781 in Augsburg, danach kühlte sich die Beziehung ab.


    Maria Anna Thekla war Bürgerin der Reichsstadt Augsburg, hatte als Jugendliche in München gesellschaftliche Erfahrungen gesammelt und wird als schön, liebenswert, klug, humorvoll und lebenslustig beschrieben. 1784 brachte sie eine uneheliche Tochter zur Welt, Maria Josepha, deren Vater, der Domkapitular Dr. Theodor Franz de Paula Maria Freiherr von Reibeld, Mutter und Kind großzügig versorgte. Sie blieb unverheiratet und zog 1791 zu ihrer verwitweten Mutter, 1808 zu ihrer Tochter und dem Schwiegersohn, Postmeister Franz-Joseph Streitel. Über Kaufbeuren verschlug es sie samt Familie im Jahr 1814 nach Bayreuth, wo sie 27 Jahre bis zu ihrem Tod lebte. In ihrem Nachlass fand man das Porträt ihres Cousins, das er ihr 1778 aus Mannheim geschickt hatte. (Nach Wikipedia)


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER