BIBER Heinrich Franz Ignaz - für seine Kompositionen geadelt

  • Es gibt schon einige Threads über Heinrich Ignaz Franz Biber(1644-1704), aber sie haben einige Probleme.Zum einen sind sie steinalt, wurden von Exmitgliedern verfasst an die sich die ältesten Leute im Forum kaum mehr erinnern können – und sind zudem jeweils auf ein Werk spezialisiert.


    Wenn ich diesen Ansatz weiter verfolgte, so müsste ich einige zig weitere Threads eröffnen, denn Biber hat mehr geschrieben als man gemeinhin weiß.


    Daher eröffne ich hier –eher ungewöhnlich – einen allgemeinen Thread, wo auch die unbekannteren Werke vorgestellt oder erwähnt werden können – die anderen Threads bleiben selbstverständlich aktiv.


    Dieser allgemeine Biber Thread ermöglicht es uns, auch weniger bekannte Werke, für die sich ein eigner Thread nicht lohnt, hier vorzustellen.


    Ich habe heute eine Biber CD mit gemischtem Programm gehört – und sie war der Auslöser zu diesm Thread - die mich begeistert hat.

    Bedauerlicherweise ist sie bereits gestrichen, aber oft bekommt man ja was antiquarisch - oder besitzt es bereits, sodaß der Thread lediglich dazu animiert wieder hineinzuhören. Die gezeigte CD bietet ein "Mischprogram von Sonaten, sowie Ballettmusik für Trompeten und Streicher.. Es spielt das Clemencic Consort, dessen Gründer und Leiter auch den Booklettext verfasst hat.


    mfg aus Wien

    Alfred



    Weitere Threads über Werke von Biber:


    BIBER Heinrich Ignaz franz von: Harmonia Artificiosa-Ariosa

    BIBER Heinrich Ignaz Franz : Rosenkranz-Sonaten oder: Die Mysterien der Skordatura

    BIBER Heinrich Ignaz Franz : Battalia a 10 in D-Dor C61- "Das liederliche Schwärmen der Musquetier"

    BIBER Heinrich Ignaz Franz : Sonata Representativa

    POLITIKER wollen stets unser Bestes - ABER WIR GEBEN ES NICHT HER !!!



  • Ich habe gestern ein wenig in meinem Archiv gestöbert und immerhin 6 CDs und eine Doppel-CD mit Werken von Biber gefunden.

    Leider istschon vieles - oder eigentlich das meiste gestrichen.

    Es gibt aber teilweise Alternativen, die ich nicht kenne, also muß man sich auf die Werke konzentrieren. Erschwerend kommt hier hinzu, daß - abgesehen von Werken mit dezidierten Namen - die Zuordnung sehr schwieirg ist. Teilweise wird nur die Jahreszahl angegeben, dann wieder nur die Tonart, oder aber - ein entsprechendes Verzeichnis, das aber auf anderen Editionen nicht verwendet wird.


    Eine wunderbare Doppel-CD möchte ich hier zeigen - vielleicht hat sie ja schon jemand.

    Sie enthält 8 Violinsonaten von 1681, soweit ich herausfinden konnte sind sie in Salzburg entstanden.

    Es gibt dann noch 2 weitere Sonaten und 2 Stücke für Solo Violin als Füller

    Die Werke sind bereindruckend, sie verbinden eine zeitweise Melancolie mit einer ebensolchen Süsse, werden aber immer wieder durch extrem temperamentvolle sprizige Passagen aufgelockert. Der Gesamteindruck ist aber auch geprägt durch das hervorragende Ensemble "Romanesca" mit Andrew Manze, Nigel North und John Toll...



    Sonatae Violino Solo [C. 138–145] 1681[38]

    • 1. Sonata I in A-dur [C. 138] (Praeludium)-Variatio-Finale
    • 2. Sonata II in d-Moll [C. 139] (Praeludium)-Aria e variatio-Finale
    • 3. Sonata III in F-dur [C. 140] (Praeludium)-Aria e variatio-Variatio
    • 4. Sonata IV in D-dur [C. 141] (scordatura: a, e', a', d") (Sonata)-Gigue-Adagio e variatio- Finale
    • 5. Sonata V in e-Moll [C. 142] (Praeludium)-Variatio-Presto-Aria e varatio
    • 6. Sonata VI in c-Moll [C. 143] (Sonata)-Passacaglia (ab hier scordatura: g, d', a', d")-Adagio-Gavotte-(Finale)
    • 7. Sonata VII in G-dur [C. 144] (Sonata)-Aria-Adagio-Ciacona
    • 8. Sonata VIII in A-dur [C. 145] (Sonata)-Aria-Sarabanda-Allegro-Gigue

    mfg aus Wien


    Alfred

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  • Ein bis zwei Jahre jünger als die 8 Violinsonaten von 1681 sind diese 12 Sonaten.

    Über diese Aufnahmen hat ein gewisser 'kore49' in einem Beitrag bei jpc einen fürchterlichen Verriss geschrieben. Leider hat diese Person sonst nur 5-Sterne Beurteilungen geschrieben, so dass mein Plan, mir alles zu beschaffen, was ihm/ihr nicht gefällt, nicht aufgegangen ist. ;)

    Mir dagegen gefällt die Aufnahme nämlich ausgesprochen gut. (Ausgerechnet die erste Sonate fängt etwas zu hastig an).


    418RlJCGDcL._SY300_.jpgEin Jahr älter als die 1681-Sonaten sind die 6 'Teile' (Partes) von "Mensa Sonora seu Musica Instrumentalis".

    Meine Lieblingsversion ist immer noch die von Musica Antiqua Köln von 1987 mit Manfredo Kraemer. PARS I bis VI bestehen aus jeweils 5 bis 7 Sätzen. Vielleicht nimmt sich Florian Deuter, der ja auch mal zu MAK gehörte, diese Stücke auch noch einmal vor.

  • Am 4.November 2020 habe ich die hier gezeigte CD gezeigt und zugleich als gestrichen vermeldet. Inzwischen ist sie indes wieder als lieferbar gelistet. Es ist ja schade, daß sich einst etliche Kenner der Alten Musik aus unserem Forum verabschiedet haben, dann eine eigenes gegründet haben , das sie dann in den Sand gesetzt haben, oder freundlicher formuliert, die erforderliche Anpassung an neueste Forensoftware nicht geschafft hatten oder nicht hatten schaffen wollen. Denn die "alte Musik" und die Barockmusik über die bekanntesten Namen hinaus sind doch zu wenig im Focus der Klassikhörer um ein eigenes Forum über längere Zeit am Laufen zu halten.

    Es ist auch schade, daß sich keine neuen Interessenten dafür gefunden haben, obwohl ich ich seh bemüht habe, sie amzulocken. Immerhin - diese CDs ist lt jpc zu haben. Ob das im November 2020 ein Irrtum war - oder ob sie tatsächlich nicht lieferbar war, das lässt sich im nachhinein nicht feststellen...


    Der Preis liegt derzeit bei 12.99

    Klang und Interpretation sind schlichtwegs begeisternd



    mfg aus Wien

    Alfred

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  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Von Heinrich Ignaz Biber gibt es diese SACD mit Sonaten, Balletti, Battalia und Pauernkirchfahrt.


    Das Combattimento Consort Amsterdam spielt ein abwechslungsreiches Programm, das immer wieder den Hörer überrascht. Langeweile ist etwas Anderes. Jan Willem de Vriend leitet mit viel Sachverstand die Musikanten und Musikantinnen.


    Im Nachtwächterlied bewegt der Mann sich singend durch den Raum.


    .

    Ich bin soweit, in meinen Beiträgen Rechtschraibfehler stehen zu lassen als menschlicher Protest gegen die perfekte KI-Welt.



  • Sowohl die Veröffentlichungs- und Streichpolitik der Plattenkonzerne, als auch die diversen Beschreibungen von Werken auf CDs machen es einem nicht leicht, Übersicht zu behaltenum Doppelkäufe zu vermeiden (was ja vermutlich Absicht ist) und zu erfahren welches Werk gemeint ist, wenn nicht Entstehungsjahr, ein Name des Werkes oder eine Werkezeichnisnummer oder Opuszahl angegeben sind.

    Letztlich kann auch der Verfasser eines Beitrags die Suche erschweren, wenn er, wie hier in Beitrag Nr 1 (Ich selber :untertauch:), nicht wenigstend den Namen des entsprechenden Ensembles angibt. Sowas ist dann schwer zu finden....


    Was war denn nun zu finden ?

    Die Aufnahme von 8 Violinsonaten Bibers mit dem Ensemble "Romanesca"

    auf 2 CDs befindet sich seit "Urgedenken in meinem Besitz" und ich finde, die hat Biß und ist dennoch (odervielleicht gerade deshalb) betrörend schön und beeindruckend zu gleich. IMO eine "Jahrhundertaufnahme"


    Sie wurde mehr fach gestrichen und wiederveröffentlicht - zur Freude der Sammler meist mit unterschiedlichem Cover.

    Am 5. November 2020 wurde sie in Beitrag Nr 2 von mir vorgestellt (vermutlich ohne Wirkung ) - und kurz darauf war sie gestrichen.

    Was IMO ein großer Fehler war.

    HEUTE fand ich sie bei jpc erneut als "NEUERSCHEINUNG" angekündigt.

    Und ich kann sie allen Freunden von brocken, Violinsonaten nur wärmstens empfehlen

    IMO sogar Vivaldi und Zeigenossen überlegen !!!



    Das Ensemble "Romanesca, dürfte nicht mehr exixtieren. Es gab, soweit ich das eruieren konnte, zumindest drei Formationen dieses Namens , wovon eine scheinbar noch existiert, sich aber aus anderen Musikern zusammensetzt, und auf dessen Webseite keine Referent auf die Berühmten Protagonisten dieser hier zu hörenden Formation zu finden sind.


    Wie auch immer das sei: Ich sehe hier in der vorliegenden Aufnahme eine Sternstunde der Schallplattengeschichte

    Diese fand im Sptember 1993 und Jänner 1994 in England statt statt


    mfg aus Wien

    Alfred

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  • Zu den Sonaten ohne Namen gehören auch die hier auf diese gezeigte CDc (Eigentich SACD -HYbrid), die teilweise erstmals eingespielt wurden. Wie so oft bei Biber ist die Zuordnung nur teilweise gesichert. Ein State ist in Wien im Minoritenkonvent gelagert und nicht in Kremsier, wird dort aber Biber "zugeschrieben", zwei weitere stammen zwar aus Kremsier, die Zuschreibung ist indes nicht gesichert. Ergänzt wird die CD noch durch eine Sonate von Georg Muffat. All das tut aber der Qualität keinen Abbruch, und man muß froh sein, wenn irgend jemand sich solcher Stücke annimmt und sie aufnimmt....


    mfg aus Wien

    Alfred

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