GOETHE, Johann Wolfgang von: GÖTZ VON BERLICHINGEN

  • Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832):


    GÖTZ VON BERLICHINGEN 

    MIT DER EISERNEN FAUST

    Schauspiel in fünf Akten


    Uraufführung am 14. April 1774 in Berlin, Theater in der Behrenstraße



    DIE PERSONEN DER HANDLUNG


    Kaiser Maximilian

    Ritter Götz von Berlichingen

    Elisabeth, seine Frau

    Maria, seine Schwester

    Carl, sein Söhnchen

    Georg, sein Bube

    Bischof von Bamberg

    Ritter Adelbert von Weislingen

    Adelheid von Walldorf

    Liebetraut, Narr am Hofe des Bischofs

    Abt von Fulda

    Olearius, Jurist

    Bruder Martin

    Hans von Selbitz

    Franz von Sickingen

    Lerse

    Franz, Weislingens Bube

    Kammerfräulein der Adelheid von Walldorf

    Metzler, Sievers, Link, Kohl, Wild, Anführer der rebellischen Bauern

    Hoffrauen, Hofleute am Hof von Bamberg

    Kaiserliche Räte

    Ratsherren von Heilbronn

    Richter des heimlichen Gerichts

    Zwei Nürnberger Kaufleute

    Max Stumpf, pfalzgräflicher Diener

    Ein Unbekannter

    Bäuerlicher Brautvater

    Bäuerlicher Bräutigam

    Reiter derer von Berlichingen, Weislingen und Bamberg

    Hauptleute, Offiziere, Knechte der Reichsarmee

    Schenkwirt

    Gerichtsdiener

    Heilbronner Bürger, Bauern

    Stadtwache, Gefängniswärter

    Zigeunerhauptmann, Zigeuner, Zigeunerinnen


    Ort und Zeit der Handlung: Franken, Bayern, Württemberg, zu Anfang des 16. Jahrhunderts.



    INHALTSANGABE


    ERSTER AKT


    Herberge in Schwarzenberg.

    In einer Herberge im fränkischen Schwarzenberg diskutieren die rebellischen Bauern Metzler und Sievers mit Reitern aus Bamberg über die Spannungen zwischen dem Reichsritter Götz von Berlichingen und dem Bischof von Bamberg. Der hat einen Diener von Berlichingen festgesetzt, was Götz als Angriff auf seine Person betrachtete und deshalb den Ritter Adelbert von Weislingen festsetzen ließ, einem Gefolgsmann des Bamberger Bischofs, aber auch ein Jugendfreund von Götz. Das Gespräch der Bauern mit den Bamberger Reitern endet in einem handgreiflichen Streit, worauf der Wirt die Bamberger vor die Tür setzt, die Bauern ihnen aber folgen. Auf der Straße gehen die Kampfhähne weiter aufeinander los und versetzen sich gegenseitig gehörige Prügel.


    Gleiches Bild.

    Götz‘ Reiter sind auf der Suche nach Weislingen, während ihr Herr in einer Waldherberge auf ihre Rückkehr wartet. Sein Bube Georg will unbedingt mithelfen, den Weislingen zu suchen, was Götz jedoch ablehnt, ihm aber die Teilnahme bei einem Überfall auf Kaufleute erlaubt. Ein Wandermönch, Bruder Martin, kommt hinzu und erkennt Götz an dessen eiserner Hand. Der Mönch bewundert Götz und sagt es ihm auch: Seine Kaisertreue und der Einsatz gegen die Landesfürsten ist lobenswert. Und er gesteht Götz, dass er des Mönchlebens müde ist und gerne Ritter wäre. Als es zu einem eigentlich unbedeutenden Disput über Wein kommt, greift der Mönch entgegen seinem Gelübde zu einem Becher und stößt mit Götz an. Sie werden von zwei Knechten Berlichingens unterbrochen, die ihren Herrn zu einem Gefecht rufen, worauf sich Götz eilig von dem Mönch verabschiedet.


    Burg Jagsthausen.

    Die Szene wechselt zur Burg Jagsthausen, dem Wohnsitz von Götz, wo neben seiner Gattin Elisabeth und beider Söhnchen Carl auch seine Schwester Maria auf die Rückkehr des Ritters warten. Dem Gespräch der beiden Frauen ist zu entnehmen, dass Maria ihren Bruder zwar verehrt, es aber gerne sähe, wenn er mehr dem „Mainstream“ entsprechen würde. Elisabeth dagegen steht zu ihrem aufmüpfigen Gatten. Die Unterhaltung wird von Reitknechten des Ritters unterbrochen, die berichten, dass Götz den Weislingen gefangen genommen hat. Er wird auf der Burg freundlich empfangen und fürstlich bewirtet. Dabei unterhalten sich die Jugendfreunde über alte Zeiten. Dieses Stöbern in Erinnerungen scheint Weislingen zum Nachdenken über einen Wechsel bewegt zu haben.


    Bischofssitz zu Bamberg.

    Mit dem Bischof von Bamberg diskutieren ein Abt und der Jurist Olearius über Rechtsfragen. Uneinig sind sie sich, ob man römischem oder germanischem Recht den Vorzug geben sollte. Als dabei das Gespräch auf den Ritter Götz von Berlichingen kommt, gibt der Bischof seine Abneigung gegen ihn den zu, währen er Ritter Weislingen lobt. Das Gespräch stört plötzlich ein entlaufener Knecht, der von Weislingens Gefangennahme durch Berlichingen berichtet.


    Burg Jagsthausen.

    Auf der Burg Jagsthausen sieht man Götz äußerst gerührt, dass Weislingen ihm seine Liebe zu Maria offenlegt und er insgeheim damit rechnet, seinen Jugendfreund gewonnen zu haben. Er entschließt sich, Weislingen nicht nur freizugeben, sondern ihm auch sein Wohlwollen zu der Verlobung zu geben. Tatsächlich wird deutlich, dass Weislingen entschlossen ist, sich vom Bamberger Bischof zu trennen. Der hat jedoch inzwischen Weislingens Knecht Franz beordert, um seinen Herrn zurück nach Bamberg zu holen. Auftragsgemäß berichtet Franz von Zugeständnissen des Bischofs, der Weislingen unbedingt wieder bei sich sehen will. Und Franz weiß noch von einer Besonderheit (offensichtlich ein Lockangebot) zu berichten, dass die schöne Witwe Adelheid von Walldorf am Bischofshof lebt. Dabei geht der Kleriker davon aus, dass Weislingen dem anderen Geschlecht sehr zugetan ist.



    ZWEITER AKT


    Bamberg, Bischofssitz.

    Der Bischof und jene Adelheid unterhalten sich beim Schachspiel. Auch der Narr Liebetraut ist anwesend; die drei überlegen, wie man Weislingen wieder an den Bamberger Hof binden kann. Schließlich entschließt sich der Bischof, den Hofnarren nach Jagsthausen zu senden mit der Aufgabe, Weislingen unter allen Umständen zurückzugewinnen. Dem Narren fällt noch der Gedanke ein, dass man Weislingen mit der Schönheit Adelheids locken könnte und die Adlige erhebt auf eine entsprechende Frage keinerlei Einwände.


    Szenenwechsel: Burg Jagsthausen

    Auf Burg Jagsthausen beratschlagen Götz und der Ritter Hans von Selbitz einen Überfall auf Nürnberger Kaufleute. Das ist eindeutig ein Racheakt, da die Nürnberger sowohl den Bischof unterstützt, als auch bei der Gefangennahme von Berlichingens Knecht geholfen haben. Da sich Selbitz wundert, dass Weislingen wieder auf Berlichingens Seite kämpfen will, gibt Götz unumwunden zu, dass er nicht unbedingt auf dessen Hilfe setzt, dass er dennoch froh ist, ihn nicht mehr als Gegner ansehen zu müssen.


    Saal am Hofe von Bamberg.

    Adelheid erfährt von ihrem Kammerfräulein, dass Weislingen in Kürze hier eintreffen werde. Diese Nachricht versetzt die Adlige so ins Schwärmen, dass sie sich sein Aussehen dessen in den schönsten Farben ausmalt; daraus wird deutlich, dass sie ihm noch nie begegnet ist. Narr Liebetraut kommt mit der Information hinzu, dass Weislingen durchblicken ließ, die schöne Adlige zu kennen und sofort erotische Erwartungen ausgedrückt hat. Er erwähnte sogar seine Besorgnisse um ihre durch Raubritter gefährdeten Güter.


    Burg Jagsthausen.

    Berlichingens Bube Georg informiert seinen Herrn und Selbitz über das Treffen Weislingens mit dem Hofnarren des Bamberger Bischofs und zwei Knechten. Und er weiß, dass die vier zusammen weggeritten sind. Was das zu bedeuten hat, ist Gesprächsgegenstand zwischen Selbitz und Götz. Ersterer äußert sofort sein Misstrauen zu Weislingen, dessen Wandel zu schnell eingetreten sei, um wahr zu sein. Götz dagegen denkt an ernstere Ursachen, welcher Art die auch immer sein mögen. Schließlich schickt er Georg als Bamberger Reiter verkleidet an den Hof des Bischofs, damit er dort die Lage auskundschafte.


    Zimmer der Adelheid im Bischofssitz zu Bamberg.

    In Bamberg ist Weislingen bestrebt, den Dienst beim Bischof zu beenden. Der möchte ihn jedoch nicht freigeben und fragt nach seinen Gründen, über die der Ritter aber kein Wort verliert. Obwohl Weislingen offensichtlich ein schlechtes Gewissen plagt, bleibt er standhaft, im Hinterkopf den gegenüber Berlichingen gegeben Eid, den er nicht brechen will. Der Bischof gibt schließlich nach und gibt Weislingen frei. Dessen Knecht Franz hat allerdings etwas dagegen und führt ihn auf das Zimmer der schönen Adelheid. Er erklärt einem Herrn, dass die Dame, die nicht „gut drauf“ sei, sich unbedingt von ihm verabschieden wolle.


    Adelheid gegenüberstehend fällt es Weislingen sichtbar schwer, standhaft zu bleiben, da sein Herz längst der schönen Frau gehört. Die aber wendet eine Taktik an, die ihn schließlich doch zum Bleiben bewegt: Sie missbilligt energisch seine Hinwendung zu dem Räuberritter Götz, schickt ihn dann fort, wodurch Weislingen sich bemüßigt fühlt, bleiben zu wollen. Die Order des Bischofs, noch einmal bei ihm vorzusprechen, führt dazu, dass er bei der Verabschiedung von der Adligen überzeugt ist, sie wiederzusehen. Und die hat weder ein Problem damit, dass nur sie in der Lage ist, Weislingen zu halten, noch, dass es ihr mit einer verlogenen Taktik gelang. Der Ritter trifft auf seinen Knecht Franz, der ihn fragt, ob er die Pferde zur Abreise satteln soll, und erfährt, dass die verschoben wird, da Weislingen noch seinen Nachfolger am Hofe einarbeiten will. Und das wird auf jeden Fall noch einige Tage dauern. Obwohl der Ritter fühlt, dass er seinem Freund Götz noch verbunden ist, ahnt er innerlich, dass es besser gewesen wäre, gar nicht erst anzureisen.


    Burg Jagsthausen.

    Berlichingens Bube Georg kehrt von der gefährlichen Reise nach Bamberg zurück, von Götz und Selbitz bereits erwartet. Und die erfahren jetzt, dass Weislingen sich mit dem Bischof geeinigt hat. Außerdem spricht man dort über eine Hochzeit des Ritters mit der schönen Adelheid. Das ist für Selbitz eine Bestätigung seiner Ahnung über den nicht schmeichelhaften Charakter des Jugendfreundes von Götz. Berlichingen hat eine andere Meinung: Er weiß, dass Weislingen sich niemals mit einem Knecht über solche Dinge unterhalten würde, Georg also nur vom Hörensagen informiert sein kann. Selbitz wendet ein, dass Weislingen sich vielleicht durch Götz überrumpelt gefühlt hat und mit ihm aber nichts zu tun haben will. Berlichingens Gedanken drehen sich um seine verlassene Schwester.


    Ein Vorzimmer im Bischofssit zu Bamberg.

    Weislingen denkt an seinen Plan, Götz auf dem Reichstag vor dem Kaiser und den Fürsten anzuschwärzen. Er ist hin und her gerissen zwischen seiner wiederentdeckten Freundschaft zu Götz und der Anklage vor dem Reichstag. Und dort geht es in erster Linie um den Kampf gegen die Türken, bei deren Hilfe er eine wichtige Rolle spielen, aber auch eine Gegenleistung fordern könnte. Adelheid macht Weislingen bei einer Zusammenkunft keinen Hehl daraus, dass er sie langweilt. Und ihm wird bewusst, dass sie mit ihm spielt, aber nicht liebt, er aber vollkommen in ihrem Bann steht. Die schöne Adlige hetzt ihn wieder einmal gegen den ihr verhassten Berlichingen auf.


    Eine Herberge im Spessart.

    Der Szenenwechsel führt zu einer Herberge im Spessart, wo Götz und Selbitz Gäste bei einer Bauernhochzeit sind. Der Grund für diese Ehe ist das Ende einer jahrelangen Fehde zwischen den Brauteltern. Die haben über acht Jahre prozessiert und kürzlich herausgefunden, dass sie von ihrem Advokaten an der Nase herumgeführt wurden. Noch dazu mit enormen Kosten und dann urteilte der Richter abschließend, der eine habe das gleiche Recht wie der andere. Das sorgte immerhin für Ernüchterung bei den Parteien und so kam der Gedanke auf, die Kinder, die sich ohnehin zugetan waren, zu verheiraten. Es könnte also jetzt alles in ruhige Bahnen gehen, wenn nicht gerade Georg mit der Nachricht käme, dass Nürnberger im Anmarsch sind, die Götz und Selbitz überfallen wollten.



    DRITTER AKT


    Der Reichstag zu Augsburg.

    Es ist das Jahr 1521 und die Szene ist auf dem Augsburger Reichstag. Nürnberger Kaufleute treten auf Kaiser Maximilian zu und begehren vom Herrscher Schutz und Hilfe gegen Götz, der sie überfallen hat. Die Nürnberger haben aber einen ungünstigen Moment erwischt, denn Maximilian unterhält sich gerade angeregt mit Weislingen und ärgert sich über die Störung. Außerdem mag er gegen Berlichingen nicht vorgehen, denn er ist ihm wohlgesonnen. Das ist allerdings eine nur vorübergehende Meinung, denn Weislingen, inzwischen zum Berater des Kaisers aufgestiegen, schafft es, Maximilian gegen die Reichsritterschaft und ganz besonders gegen Götz aufzubringen und die Reichsacht über ihn zu verhängen.


    Burg Jagsthausen.

    Ein besonderer Besucher kommt auf die Burg Jagsthausen: Franz von Sickingen. Er hält bei Götz um Marias Hand an. Der zögert jedoch, weil sie ja dem Weislingen versprochen ist. Er hält es für unangebracht, der immer noch um den treulosen Weislingen trauernden Maria jetzt schon einen neuen Bewerber zuzumuten. Franz aber ist sich sicher, Maria umstimmen und den Vorgänger vergessen machen zu können. Die beiden beschließen also, Maria aufzusuchen und ihre Meinung zu hören.


    Lager der Reichsexekution.

    Bei der Reichsexekution ist inzwischen die Reichsacht gegen Götz ein vorrangiges Thema: Ein Hauptmann und seine Offiziere überlegen, wie sie den Geächteten in ihre Gewalt bringen können. Da Götz den Erlass über die Reichsacht bereits erhalten hat, wird er, so die Annahme, die Folgen kennen und sich vielleicht schon auf Abwehr eingestellt haben. Trotzdem muss dem Recht entsprochen werden. Also einigt man sich letztlich, die Lage vor Ort zu erkunden und danach zu entscheiden, wie man den Berlichingen festsetzen kann.


    Burg Jagsthausen.

    Während auf Burg Jagsthausen Sickingen über Marias doch eher zurückhaltende Reaktion auf seinen Heiratsantrag nachdenkt, hat Götz tatsächlich den Erlass über die Reichsacht erhalten und kommt mit dieser Nachricht in Sickingens Zimmer. Der kann es nicht fassen und stellt sich sofort seinem Freund mitsamt seiner Soldateska zur Verfügung. Götz erkennt die Geste zwar als wahre Freundschaft an, besteht aber darauf, dass sich Sickingen aus dem Konflikt heraushält, sich stattdessen aber beim Kaiser für Götz einsetzt. Sickingen respektiert diese Bitte, will ihm aber Truppen zur Unterstützung bereitstellen. Dafür ist Götz dankbar, macht er sich doch um die Sicherheit der Frauen auf Jagsthausen Sorgen. Für Sickingen arrangiert er gleichzeitig aber ein erneutes Treffen mit Maria.


    Bischofssitz in Bamberg.

    Weislingens Knecht Franz trifft sich in Bamberg mit Adelheid von Walldorf und berichtet ihr, dass ein Exekutionstrupp nach Jagsthausen unterwegs ist, um Berlichingen zu verhaften. Und er gesteht ihr dann inbrünstig seine Liebe. Das gefällt der schönen Adelheid und sie gibt ihm zu verstehen, dass er ihr auch nicht gleichgültig ist. Standesunterschiede kennt sie offenbar in erotischen Dingen nicht.


    Burg Jagsthausen.

    Es werden Vorbereitungen für die zu erwartenden Auseinandersetzungen im Zuge der Reichsacht gegen Götz getroffen. Es kommt völlig unerwartet der Reiterknecht Lerse hinzu, der vor langer Zeit gegen Berlichingen gekämpft hat und von dessen Tapferkeit beeindruckt war. Er hat von der Reichsacht gegen Götz gehört und bietet dem Ritter seine Hilfe an, für die er keinen Lohn haben will. Götz lobt ihn, ist sogar froh, einen waghalsigen Kämpfer mehr zu haben, stellt ihn jedoch mit Bezahlung ein. Da tritt Götz‘ Bursche Georg auf die Szene und meldet, dass sich ein Trupp nähere, wahrscheinlich um den Herrn zu verhaften. Es wird beschlossen, sofort gegen die fremden Soldaten vorzugehen. Der Überraschungseffekt könnte zu einem Erfolg führen, ansonsten müsse man auf den Trupp von Selbitz warten, der erst am nächsten Tag eintreffen soll.


    Wald bei Jagsthausen mit Sumpfgebiet.

    In einem nahegelegenen Wald, der an einem Sumpfgelände liegt, halten zwei junge Reiter des Exekutionskommandos; einer von ihnen ist in das nahe Dorf geritten, um für seinen Offizier Verpflegung zu beschaffen. Der andere leidet an einer Übelkeit und ist zurückgeblieben, reitet aber nach der Rückkehr seines Kumpels ebenfalls in das Dorf, um sich eine Arznei gegen die Magenverstimmung zu holen. Plötzlich hören sie Hufgetrappel und Stimmen, der Kranke läuft in den Wald, schnurstracks auf den Sumpf zu, der andere schwingt sich schnell auf den Baum. Bei den Reitern handelt es sich um Götz und seine Mannen. Der junge, auf den Baum geflüchtete Soldat versucht sich unbemerkt zu entfernen, wird aber entdeckt und gefasst. Der entflohene junge Mann bleibt verschwunden; er wird wohl im Moor umgekommen sein…


    Lager der Reichsexekution.

    Während im Lager ein Ritter und ein Hauptmann beraten, wie Götz in einen Hinterhalt gelockt und gefangengenommen werden kann, taucht ein anderer, verwundeter Ritter auf. Er berichtet von einem Kampf mit Berlichingen, der ihn zwar mit dem Schwert vom Pferd geholt, ihn aber nicht weiter getroffen hat. Er konnte fliehen, obwohl er sich durch den Sturz vom Pferd Rippenbrüche zugezogen hat. Dieser Bericht hat bei den Umstehenden zu einem Wutausbruch geführt und stellt einen Trupp von 50 Mann zusammen, der sich Berlichingens annehmen soll.


    Burg Jagsthausen.

    In seiner Burg spricht Götz mit Selbitz über die Reichsacht. Letzterer ist der Meinung, dass nur Weislingen hinter dem Verfahren stecken kann - ihm muss es gelungen sein, den Kaiser umzustimmen und anzustiften. Die beiden beschließen, Angriffe gegen Weislingen zu planen, da er keine Erfolge mehr erzielen darf.


    Außenlager der Reichsexekution.

    Aus einer Lagebesprechung im Soldatencamp wird deutlich, dass die Truppe eine Schlappe gegen Götz und seine Leute hinnehmen musste: Etliche Soldaten sind gefangengenommen worden, andre gefallen oder sogar geflohen. Dem Hauptmann fehlen jedenfalls gut hundert Männer. Er muss sich eine andere Strategie ausdenken und berücksichtigen, dass sich Götz und seine Männer in dieser Gegend gut auskennen. Der Hauptmann kommt zu dem Schluss, dass nur die Belagerung der Burg helfen kann.


    Waldstück bei der Burg Jagsthausen.

    In einem Waldstück haben sich Götz, Sickingen und Selbitz zu einem Angriff aufgestellt. Der Plan sieht vor, dass Götz mit seinen Mannen direkt von vorne angreift, die anderen von den Seiten attackieren. Sie sind überzeugt, den Gegner überraschen zu können, weil mit einem Angriff von drei Seiten nicht gerechnet wird.


    Ein Heidegebiet.

    In der nächsten Szene ist der kaiserliche Hauptmann mit seinem Zug auf dem Vormarsch. Als einer der begleitenden Ritter seinen Hauptmann in Gefahr sieht, da er sich an die Spitze des Zuges gesetzt hat, drängt er ihn nach hinten aus der direkten Schusslinie. Unterdessen hat Selbitz in den Kampf von der Seite her eingegriffen, während Lerse Götz von Gegnern umringt sieht und sofort einige Männer zur Entlastung zu ihm schickt.


    Eine Anhöhe mit Wartturm.

    Selbitz ist verwundet worden und wird zu einem Wartturm gebracht. Seine Leute haben ihn, dem zwar ein außerordentlicher Schlag gegen den Gegner gelang, dabei im Stich gelassen und sind geflohen. In der Folge musste Götz mit Georg allein weiterkämpfen. Später kommen sie zu Selbitz und berichten von dem Kampf, bei dem Georg seinem Herrn das Leben rettete, von Lerse hilfreich unterstützt. Nicht glücklich ist man jedoch über die gelungene Flucht des gegnerischen Hauptmanns. Den hätten sie zu gerne gefangen genommen. Götz lädt alle seine Kämpfer zum Feiern auf seine Burg ein.


    Lager der Reichsexekution.

    Der unterlegene Hauptmann konnte mit wenigen seiner Leute in das Lager zurückkehren, ist aber zornig, weil auch etliche seiner Männer geflohen sind. Wütend verlangt er, dass man die Flüchtigen sucht und wenn sie sich weigern, mitzukommen, an Ort und Stelle erschießt. Auf jeden Fall will der Hauptmann nicht aufgeben, er muss gegen den Berlichingen unbedingt gewinnen, koste es, was es wolle.


    Burg Jagsthausen.

    Götz ist derweil auch nicht untätig geblieben: Er trifft Vorbereitungen gegen einen Angriff auf die Burg und sendet Boten aus, die sich um Gefolgsleute bemühen sollen. Währenddessen hat sich Maria mit Franz von Sickingen getroffen und ihn gebeten, ihrem Bruder mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln beizustehen. Das sichert der verliebte Sickingen ihr auch zu. Da kommt plötzlich Götz zu ihnen und bittet sie zur Hochzeitszeremonie in die Burgkapelle. Obwohl sich Sickingen überrumpelt vorkommt und einen Moment verdutzt reagiert, ist Maria zwar überrascht, dann aber freudig und beide folgen Götz in die Kapelle.


    Lager der Reichsexekution.

    Dem Hauptmann des Exekutionstrupps wird im Lager durch einen Späher berichtet, dass dem Berlichingen nur noch wenige Leute zur Verfügung stehen, ein Angriff also erfolgreich sein könnte. Ohne zu zögern beschließt der Hauptmann, Jagsthausen anzugreifen und schickt einen Trupp von Rittern los.


    Burg Jagsthausen.

    Auf der Burg ist die Hochzeit von Maria und Franz von Sickingen derweil vollzogen worden und Götz fordert das neu gewonnene Familienmitglied auf, mit seiner Frau Jagsthausen sofort zu verlassen, da er die Lage als zu ernst einschätzt. Das aber will Maria nicht, da sie ihren Bruder nicht alleine lassen möchte. Götz aber besteht auf der Abreise, denn er könnte in dem bevorstehenden Kampf ums Leben kommen. Und er möchte, dass sie als Neuvermählte die Chance für ein gemeinsames Leben nutzen sollten. In diesem Moment kommt Georg mit der Nachricht, dass ungefähr zweihundert Mann des Exekutionskommandosauf die Burg zureiten, und Sickingen gibt Götz‘ Bitte nach und lässt anspannen. Maria, in die Entscheidung ihres neuen Ehemanns nicht eingebunden, fügt sich schweren Herzens. Götz aber ist entschlossen, nicht aufzugeben und ruft dem Trompeter, der ihm die Auflagen verkündet, aus dem Fenster das berühmte Zitat zu

    „Sag deinem Hauptmann: Vor Ihro Kaiserliche Majestät hab ich, wie immer,

    schuldigen Respekt. Er aber, sag's ihm, er kann mich im Arsche lecken.“


    che der Burg Jagsthausen.

    Während der Belagerung von Jagsthausen halten sich Götz und seine Frau in der Küche der Burg auf und Elisabeth teilt ihren Gemahl die schlechte Vorratslage auf der Burg mit. Ein Knecht geht mit Kohle für neue Kugeln zum Gießen durch den Raum.


    Szenenwechsel in einen Raum der Burg.

    Derweil sind Lerse und Georg bereits mit dem Gießen der Munition beschäftigt. Plötzlich sehen sie einen Ritter der Belagerer vor dem Fenster auf- und abpatrouillieren; ihre Reaktion ist einmütig und schnell getroffen: sie legen an und erschießen ihn. Götz kommt hinzu und erklärt Lerse, dass er vermute, man wolle ihm ein ritterliches Gefängnis vertraglich zusichern, doch der Freund denkt anders und erklärt, dass man vom Gegner freien Abzug verlangen, vor dem Abzug dann aber alles Wertvolle sicher vergraben solle. Er geht ab, um den Vorschlag den Belagerern zu unterbreiten.


    Großer Saal auf Burg Jagsthausen.

    Obwohl die Vorratslage tatsächlich prekär ist, hat Götz alle Bewohner zum Essen geladen und man isst und trinkt, als herrsche Normalität. Nachdem die letzte Flasche geleert ist, gesteht Elisabeth ihrem Gatten, dass sie nur noch eine Flasche guten Weins für ihn zurückgelegt hat, doch Götz will auch die noch mit allen teilen. Alle stoßen auf das Wohl des Kaisers an, und Götz schwärmt von alten Zeiten. Nur Georg erkennt, dass sie gerade wegen der Haltung der Majestät hier gefangen sind. Da kommt Lerse mit zurück und gibt bekannt, dass seinem Vorschlag zugestimmt hat, Berlichingen freies Geleit zu gewähren.


    Burghof mit Stall Jagsthausen.


    Während Georg im Burghof die Pferde sattelt und dabei ein Lied von einem aus seinem Käfig entflohenen Vogel singt, kommt Götz und fragt, ob alles zur Abreise bereit sei. Er gibt sodann die Anweisung, dass man die besten Gewehre mitnehmen und ihm und Georg geordnet folgen soll. Und so setzt sich der Trupp dann auch in Bewegung.


    Waffenkammer Jagsthausen.

    In der letzten Szene des dritten Aktes suchen sich gerade zwei Knechte aus dem Rüstschrank die besten Gewehre aus, als von draußen laute Geräusche zu hören sind. Einer von beiden eilt schnell ans Fenster und sieht mit Entsetzen, dass Lerse und Georg, offensichtlich durch Schüsse getroffen, von ihren Pferden stürzen. Da kurz darauf auch ihr Herr von seinem Pferd fällt, eilen sie, in der Annahme, Götz sei ebenfalls beschossen worden, sofort hinaus…



    VIERTER AKT


    Gasthof in Heilbronn.

    Die Szene zeigt das innere eines Heilbronner Wirtshauses, in dem Götz und Gattin Elisabeth untergekommen sind. Er ist noch völlig konsterniert über die Heimtücke, mit der vom Feind das zugesicherte freie Geleit gebrochen wurde. Dann teilt ihm Elisabeth mit, dass viele seiner Männer festgenommen, oder im Kampf mit gegnerischen Truppen umgekommen sind; sie weiß aber nicht, wer tot ist und wer festgenommen wurde. Ein Gerichtsdiener kommt in den Raum und fordert Götz auf, ins Rathaus zu kommen. Fluchend zwar, aber der Aufforderung gehorchend, folgt er dem Gerichtsdiener. Elisabeth, die natürlich ihren Götz kennt, bittet ihn noch eindringlich, sich zu mäßigen.


    Saal im Rathaus Heilbronn.

    Götz wird von den im Rathaus versammelten kaiserlichen Räten bereits erwartet. Ihm werden nicht nur Vorwürfe des Verrats am Kaiser und Rebellion gegen die Majestät gemacht, die als Richter wirkenden Räte bieten auch eine Lösung an: Falls er sich schuldig bekennt und in der Zukunft auf jegliche Konfrontation zum Kaiser verzichtet, wird ihm Straferlass versprochen. Götz‘ Reaktion ist erwartbar: Er verweigert seine Unterschrift unter das Schuldeingeständnis. Er erhebt in seiner Antwort sogar Vorwürfe gegen die Territorialfürsten, wirft ihnen Meineid und Treuebruch vor, spricht sich selber aber von jeder Schuld frei. Dagegen betont er vor den Räten seine unbedingte Treue zum Kaiser und dessen Haus. Einigen Räten ist die Empörung über die Einlassung von Götz anzusehen; sie fordern, dass man dem Rebellen Fesseln anlegt. Das lässt sich der kampferprobte Berlichingen jedoch nicht gefallen und schlägt stattdessen vor, dass man das Schuldeingeständnis als nicht existent betrachten solle, er dafür ersatzweise in den Kerker geht. Die Sitzung wird von einem Wachposten unterbrochen, der mitteilt, dass etwa zweihundert Männer unter Franz von Sickingen vor der Stadt aufmarschiert sind und für den Ritter Gerechtigkeit fordern, andernfalls werde man die Stadt brandschatzen.


    Gleiches Bühnenbild.

    Die Räte haben die Forderungen Sickingens zurückgewiesen und der hat mit seinen Männern das Rathaus gestürmt. Als die Angreifer im großen Verhandlungssaal auf Götz treffen, zeigt sich der Ritter gerührt und gibt gleichzeitig an, nur in eine standesgemäß-ritterliche Haft gehen zu wollen. Franz von Sickingen plant dagegen, die Meineidigen zur Rechenschaft zu ziehen. Außerdem ist es für ihn nicht verhandelbar, dass die gefangenen Knechte freizulassen sind. Aber er gesteht den kaiserlichen Räten zu, dass Berlichingen und seine Knechte auf der Burg Jagsthausen ihre Gefangenschaft verbüßen müssen, und das die Personen das mit ihrem Eid zu beschwören haben. Franz und Götz hecken zudem insgeheim den Plan aus, Rache an Weislingen zu nehmen und sie beschließen die Eroberung der Pfalz und Trier.


    Raum im Schloss der Walldorfs.

    Die Szene wechselt auf Adelheids Schloss. Dort gibt sich Weislingen seiner Wut darüber hin, dass seine Intrigen gegen Franz von Sickingen keinen Erfolg hatten. Er bespricht mit seiner Frau die Lage und die stellt sich ihm so dar, dass der Kaiser aus Altersmilde oder vielleicht sogar Altersschwäche die Freilassung Berlichingens und seinen Rückzug nach Jagsthausen gebilligt hat. Auch den Angriff auf die Stadt Heilbronn und die Festsetzung der kaiserlichen Räte hätte der Kaiser sanktionieren müssen. Dass er es nicht tat, ist, meint er, unverzeihlich! Als das Gespräch dann auf des Kaisers Nachfolger Karl kommt und Adelheid ihr Interesse an dem Mann erkennen lässt, steht für Weislingen fest, dass sie Karl für ihre Zwecke einspannen will. Nach dem Abgang ihres Mannes ruft sie den Knecht Franz zu sich, küsst ihn, stellt ihm noch „Schöneres“ in Aussicht und schickt ihn damit in den Liebeshimmel.


    Burg Jagsthausen.

    Auf seiner Burg führt Götz in Gefangenschaft ein zwar beschauliches, aber für einen lebens- wie kampfeslustigen Ritter auch recht langweiliges Leben. Gemahlin Elisabeth rät ihm, sich seiner bereits begonnenen Autobiografie zuzuwenden. Das Schreiben und das Lesen sind für Götz zwar kein Problem, für einen echten Ritter aber nun wirklich keine Herausforderung. Es verwundert daher nicht, dass er sich nur widerwillig der eigenen Biografie zuwendet. Darin lobt er vor allen Dingen die Tugenden seines Ritterstandes, beteuert, dass er sie immer hochgehalten und nie gebrochen hat. Was er bisher geschrieben hat, gefällt ihm, was noch zu schreiben ist, bedarf der genauen Überlegung. Doch Lerse lässt ihn nicht zum Nachdenken kommen; er stört mit der Nachricht, dass im Schwabenland ein Bauernaufstand ausgebrochen sei. Götz gefällt das nicht, er sieht auf kurz oder lang seine Freunde und Kameraden schuldlos ins Elend gestürzt.



    FÜNFTER AKT


    Dorfanger.

    In einem Dorf ist im Bauernkrieg die Plünderung im Gange; Frauen, Kinder und Alte suchen ihr Heil in der Flucht. Aus der Ferne beobachten sie Feuer: Aufständische Bauern unter ihrem Anführer Metzler haben ihre Heimat in Brand gesetzt. Der Rebell prahlt damit, Dietrich von Weiler umgebracht zu haben. Ihm hat es, wie er zugibt, sogar Spaß gemacht und deshalb noch mehrere Adlige getötet. Ein weiterer Aufständischer, der Bauernführer Link, wütet ebenfalls gegen den Adel und ruft die Bauern zum Plündern, Morden und Niederbrennen auf. Bauern ziehen weiter in Richtung Heilbronn; Metzler und Link reden über die Zukunft ihres Haufens und wünschen sich einen starken Anführer, zum Beispiel Stumpf oder Berlichingen.


    Die Rebellen Kohl und Wild drängen, wie Metzler und Link, in Max Stumpf, ihr Anführer zu werden. Doch dieser lehnt mit Hinweis auf die große Führergestalt Götz von Berlichingen ab. Ihm gefällt auch die von einigen Bauern unter ihren Rädelsführern ausgehende Gewalt nicht; sie muss unbedingt eingedämmt werden und dafür ist niemand so gut geeignet wie der Ritter mit der eisernen Faust. Als man Götz den Plan vorträgt, zögert er, weil er den Kaiser nicht mit dem Brechen des Hausarrests provozieren will. Da die Bauernführer aber immer weiter in ihn dringen, gibt er schließlich doch seinen Widerstand auf und übernimmt, wenn zunächst auch nur für vier Wochen, die Führerschaft. Er besteht aber darauf, dass die Bauern alle Gewalt sofort einstellen. Dass diese Maxime auch erfüllt wird, wollen Kohl und Wild in ihrem Verantwortungsbereich auch versuchen, durchzusetzen. Metzler und Link dagegen lehnen ab, sie sind weiterhin für die „harte Linie“.


    Inneres einer Mühle.

    Adelbert von Weislingen hat sich in einer Mühle versteckt. Ein Bote kommt mit der Nachricht über den Ausbruch des Bauernaufstands. Weislingen fühlt sich berufen, in diesen Kampf einzugreifen und zitiert seinen Knecht Franz herbei. Er beauftragt ihn, seiner Gemahlin sofort einen Brief zu überbringen, in dem sie aufgefordert wird, Bamberg zu verlassen und sich in das gemeinsame Schloss zu begeben. Danach lässt er sich einen sowohl sicheren als auch schnellen Weg aus der Mühle zeigen.


    Burg Jagsthausen.In der Burg Jagsthausen lässt Elisabeth ihrer Wut über den Weggang ihres Gatten und seinen Entschluss, den Hausarrest zu brechen, freien Lauf. Lerse spricht mit ihr in der Annahme,dass sie sich um ihren Gemahl sorgt, einschließlich der Angst vor seinem Tod und sie mit ihrem Sohn Carl alleine zurückbleibt. Doch schließlich erkennt er, dass sie mit der inneren Haltung ihres Mannes nicht einverstanden ist. Ihrer Überzeugung nach hat er sich mit den falschen Leuten eingelassen, mit den zu erwarteten negativen Folgen. In dem Gespräch versucht Lerse natürlich, Elisabeth zu beruhigen und sie finden tatsächlich zu dem Entschluss, nämlich einen Boten zu Marie von Sickingen zu senden, die ihren Mann zum Eingreifen bewegen soll.


    Dorf bei Jagsthausen.

    Berlichingen und sein Knecht Georg halten sich in einem nahen Dorf auf und erfahren, dass extrem kampfes- und rauflustige Bauernführer die Burg Miltenberg in Brand gesetzt haben. Das macht Götz wütend, ist es doch ein Bruch der Vereinbarung mit den Bauernführern Kohl und Wild und es wundert nicht, dass er seine Führerschaft niederlegen will. Er beauftragt also Georg, den Verantwortlichen seine schriftliche Missbilligung über ihre Eigenmächtigkeiten zu überbringen, Kaum ist Georg weggeritten, kommt ein Unbekannter auf Götz zu und warnt ihn eindringlich vor Bauernführern, die sich gegen ihn verschworen haben und ihn töten wollen. Ehe Götz dem Unbekannten „auf den Zahn“ fühlen kann, kommen Bauern mit der Nachricht, dass die Schlacht bei Miltenberg verloren ist. Götz denkt, dass sein Bube Georg in Gefangenschaft geraten ist. Es kommt zu einer wüsten Schlägerei zwischen Götz‘ Soldaten und Abtrünnigen, die Unterstützung haben wollen, die Berlichingen ihnen aber verweigert. Derweil kämpft Weislingen gegen die Rebellen, da ihm zugetragen wurde, dass Götz auch unter ihnen ist, inzwischen aber schwer verwundet wurde.


    Zigeunerlager.

    In einem Zigeunerlager steht eine Frau mit ihren Kindern am Feuer, als Clanmitglieder vom Betteln zurückkommen und von brennenden Dörfern erzählen. Plötzlich reitet ein verletzter Mann in das Lager und bittet um die Hilfe: Es ist Götz, der stark blutende Wunden hat. Er wird freundlich aufgenommen und, da man ihn an der eisernen Hand sofort erkannt hat und ihn verehrt, auch selbstverständlich verarztet. Götz dankt ihnen nicht nur herzlich, sondern ist auch glücklich, bei hilfreichen Freunden zu sein. Ein Späher kommt hinzu und berichtet, dass sich Reiter nähern, möglicherweise die Verfolger von Götz. Das Oberhaupt der Zigeuner ruft zur Attacke auf und der kampferprobte Götz hält es trotz der schweren Verwundung nicht auf seinem Lager. Er eilt sofort zu seinem Pferd und stürzt sich mit den Zigeunern in den Kampf. Kurz darauf ist der Fight entschieden: Gegen die gut ausgerüstete Soldateska können die Zigeuner nichts ausrichten. Und als das Familienoberhaupt erschossen wird, geben sie auf. Götz hat natürlich als Einzelkämpfer keine Chance gegen die Reiter und lässt sich gefangen nehmen.


    Schlafzimmer im Schloss derer von Walldorf.

    Adelheid von Weislingen hat das Schreiben ihres Mannes erhalten, in dem sie aufgefordert wird, zu ihrer Sicherheit auf eines seiner Güter zu ziehen. Die Vorsichtsmaßnahme ihres Mannes teilt Adelheid absolut nicht, und so kommt der verliebte Knecht Franz ihr gerade recht: Sie schildert ihm tendenziös und berechnend ihre Lage, die in der Behauptung gipfelt, ihr Gatte wolle sie auf seinem Gut zunächst einsperren, dann jedoch in ein Kloster stecken, angeblich um sie vor dem Mob zu schützen, tatsächlich aber wohl eher, um sie der Welt zu entziehen. Franz reagiert, wie von der Adligen erwartet, mit Empörung und verspricht ihr die erbetene Hilfe. Und die sieht so aus, dass Franz mit einem Fläschchen Gift zu Adelheids Gatten reiten wird, um dort das „Schlafmittelchen“ in ein Getränk zu mischen.


    Vor einem Turm in Heilbronn.

    Die Situation der aufrührerischen Bauern ist schlecht, sie sind von den Herrschenden besiegt worden. Ihre Anführer wurden äußerst grausam getötet. Götz von Berlichingen ist zu Tode verurteilt worden und liegt im Gefangenenturm in Heilbronn. Seine Gemahlin Elisabeth harrt in der Stadt mit der Befürchtung einer Todesnachricht. Denn es sind nicht nur die schweren Verletzungen mit anhaltendem Fieber und das Alter, es ist vor allen Dingen der bedrückende Seelenzustand, die ihrem Gemahl das Leben vergällen. Elisabeth will trotzdem noch einen Versuch unternehmen, der Hoffnung auf ein gutes Ende macht: Sie hat, nach Absprache mit ihrem Gatten, seine Schwester Maria zum Weislingen geschickt, um ihn um Begnadigung von Götz zu bitten. Dahinter steckt die Hoffnung, dass Weislingen, der inzwischen ein Amt mit Entscheidungsbefugnissen innehat, sich noch an seine einstige Liebe zu Maria erinnert.


    Burg derer von Weislingen.

    Weislingen fühlt sich krank und schwach; ihn plagen Albträume, in denen sein Jugendfreund Götz die Hauptrolle spielt. Wahrscheinlich ist es der Schuldspruch gegen Götz, der ihm die Gewissenbisse macht. Als auch noch seine frühere Liebe Maria, Götzens Schwester, zu ihm tritt, hält er sie für eine bedrohliche Traumgestalt. Den sich vor Schmerzen windenden Weislingen fleht Maria an, ihrem Bruder die Freiheit zu verschaffen. Die inbrünstig flehende Gestalt ist also real; tatsächlich lässt Weislingen den Diener rufen und trägt ihm auf, das schon ausgefertigte Todesurteil gegen Götz zu holen. Als Franz es ihm übergibt, zerreißt er es. Franz wird durch diese Szene wachgerüttelt und gesteht reumütig, dass er, durch Adelheid angestiftet, seinem Herrn Gift gegeben hat. Er rennt zum Fenster und stürzt sich in den Main. Maria nimmt die Hand des sterbenden Weislingen und betet für ihn.


    Finsteres, enges Gewölbe.

    Richter haben sich völlig vermummt zu einem heimlichen Femegericht versammelt, bei dem es gegen Adelheid von Weislingen geht. Sie ist einmal des Ehebruchs, aber auch wegen des Mordes an ihrem Gatten angeklagt. Aufgrund der doppelten Schuld verhängen die Richter auch ein zweifaches Todesurteil: durch den Strang und mit dem Dolch.


    Im Hof einer Herberge.

    Maria von Sickingen und Lerse rasten auf dem Weg zu Götz. Allerdings sind die beiden sich uneins, wie es gerade weitergehen soll. Lerse hält einen Aufenthalt bis zum nächsten Morgen für ratsam, Maria dagegen will sofort weiter. Sie ist voller Unruhe und möchte ihren Bruder wiedersehen. Sie beschleicht das Gefühl, zu spät zu kommen und ihn nicht mehr lebend anzutreffen. Lerse gibt ihrem Wunsch nach und sie reiten weiter.


    Der Heilbronner Gefängnisturm.

    Elisabeth versorgt gerade die Wunden ihres Mannes. Götz beklagt seine Situation, fühlt sich elendig und hat jeden Lebensmut verloren. Sein guter Name ist dahin, seine Güter hat man konfisziert, die Freiheit ist weg und nicht nur die Hand, auch die Seele ist verstümmelt. Gott will ihn am Boden liegen sehen, glaubt er und fragt seine Frau resigniert, wozu er noch leben soll? Plötzlich muss er an seinen Buben Georg denken, den er nicht mehr lebend wähnt. Götz erkennt, dass sein Leben zu Ende geht und er bittet Elisabeth, mit dem Wächter einen Handel zu schließen: Er möchte noch einmal in den Garten, um die Sonne zu genießen, den Himmel zu sehen und die frische Luft atmen zu können.


    Gärtchen vor dem Gefängnisturm.

    Maria und Lerse treffen ein und treffen Elisabeth. Sie berichten ihr nach einer traurigen Begrüßung, dass Weislingen das Todesurteil gegen Götz vernichtet hat. Aber Götz‘ Frau hat keine Hoffnung auf eine Gesundung ihres Gatten mehr. Sie findet ihn schon viel zu schwach, als dass er Maria und Lerse noch empfangen könnte. Das wäre, wie sie meint, sein sofortiger Tod. Sie gesteht den beiden Besuchern, dass sie aus dem gleichen Grund auch Götz den Tod Georgs bei Miltenberg verschwiegen hat.


    Garten im Hof des Gefängnisturms.

    Götz genießt während dieser Zeit die frische Luft. Als Elisabeths ihm das Angebot macht, das Söhnchen Carl noch einmal zu sehen, lehnt er traurig ab. Als plötzlich Lerse vor ihm steht, geht ihm der Anblick sichtlich nahe. Er gibt zu, dass er sich über diesen Besuch mehr freut, als über Lerses Tapferkeit beim gemeinsamen Kampf auf dem Schlachtfeld. Als er sich aber bei dem Besucher nach Georgs Schicksal erkundigt, zeigt ihm die Reaktion des Freundes an, dass sein getreuer Knecht tot ist. Nun sieht sich Elisabeth gezwungen, ihrem Gemahl das tragische Ende Georgs bei Miltenberg zu gestehen. Diese Mitteilung hat ihn dann doch sehr mitgenommen. Seine letzten Worte beschäftigen sich mit der zukünftigen Welt; sie wird sich verändern und gewiss nicht mehr die seine sein. Es ist der 23. Juli 1562 als der Ritter Götz von Berlichingen stirbt…



    © Manfred Rückert für den Tamino-Schauspielführer 2021

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    MUSIKWANDERER

  • Diskographische Hinweise:


    Es existiert eine Adaption der originalen Bühnenaufführung des Wiener Burgtheaters von 1955 in der Inszenierung von Josef Gielen auf DVD und Audio-CD. In der Titelrolle agiert wirklich eindrucksvoll Ewald Balser; weitere Mitwirkende sind u.a. Albin Skoda, Judith Holzmeister, Raoul Aslan und Hilde Mikulicz. Weitere Adaptionen des Stoffes sind sowohl mit Henning Baum bzw. Raimund Harmsdorf in der Titelrolle als DVD erhältlich.


    ----> Götz Von Berlichingen mit der eisernen Hand


    Götz von Berlichingen   81GdTOVoxRL._SX300_.jpg


    Ohne Kenntnisse der unteren DVDs gehe ich davon aus, dass sie weniger mit der Version Goethes zu tun haben, als ein freie Adaption des Stoffes, mit der eher wahrheitsgemäßen Lebensgeschichte des Ritters Götz von Berlichingen.

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    MUSIKWANDERER

  • „Götz von Berlichingen“ von Johann Wolfgang von Goethe


    Goethes Drama über den 'Ritter mit der eisernen Hand' steht nur noch selten auf den Spielplänen der Theater. Die ständigen Szenenwechsel (von Goethe nach dem Vorbild Shakespeares absichtlich so gewollt) und die wenig stringente Entwicklung der Handlung machen das Stück für den normalen Theater-Betrieb nicht leicht spielbar, weshalb der „Götz“, wenn überhaupt, stets mit großen Strichen aufgeführt wird. Auch die nachstehend genannten akustischen und visuellen Dokumente sind alle mehr oder weniger gekürzt; oft fehlen sogar ganze Szenen. (Im Juni 1938 inszenierte Franz Herterich am Wiener Burgtheater den „Götz“ – Ewald Balser spielte hier erstmals die Titelrolle – mit allen 29 Bildern ohne Drehbühne, so dass die Vorstellung vier Stunden dauerte!)


    Das gab es im Rundfunk:


    Kaiser Maximilian – Raoul Aslan / Götz von Berlichingen – Ewald Balser / Elisabeth, seine Frau – Elisabeth Andergast / Maria, seine Schwester – Margarethe Gutherz / Georg, sein Bube – Erich Auer / Der Bischof von Bamberg – Wilhelm Schmidt / Adelbert von Weislingen – Albin Skoda / Adelheid von Walldorf – Maria Eis / Liebetraut, ein Höfling am Hofe des Bischofs – Peter Gerhard / Der Abt von Fulda – Ludwig Blaha / Olearius, beider Rechte Doktor – Herbert Kersten / Bruder Martin, ein Wandermönch – Heinrich Ortmayr / Hans von Selbitz – Viktor Gschmeidler / Franz von Sickingen – Fritz Schmiedel / Lerse, ein Reiterknecht – Karl Paryla / Franz, Weislingens Bube – Manfred Schuster / Das Kammerfräulein der Adelheid – Traute Servi / Die Anführer der rebellischen Bauern: Metzler – Guido Wieland, Sievers – Friedrich Otto Scholz, Kohl – Hans Weniger / Der kaiserliche Rat – Paul Gerhardt / Peter – Peter Sturm / Faud – Curt Eilers / Ein Mörder – Hans Putz / Ein Schreiber – Peter Hill u. a. / Funkbearbeitung und -regie: Hans Nüchtern (Österreichischer Rundfunk, Radio Wien, Sendung am 29. 4. 1949)


    Kaiser Maximilian – Hans Paetsch / Götz von Berlichingen – Walter Franck / Elisabeth, seine Frau – Katharina Brauren / Maria, seine Schwester – Gisela von Collande / Karl, sein Söhnchen – Andreas von der Meden / Georg, sein Bube – Wolfgang Wahl / Der Bischof von Bamberg – Eduard Marks / Adelbert von Weislingen – Albert Lippert / Adelheid von Walldorf – Dagmar Altrichter / Hans von Selbitz – Alfred Mendler / Franz von Sickingen – Heinz Klevenow / Lerse, ein Reiterknecht – Herbert A. E. Böhme / Franz, Weislingens Bube – Günther König / Das Kammerfräulein der Adelheid – Charlotte Joeres / In weiteren Rollen: Josef Dahmen, Heinz Klingenberg, Kurt Klopsch, Adalbert Kriwat, Willy Lamster, Harry Meyen, Richard Münch, Joseph Offenbach, Helmut Peine, Heinz Piper, Heinz Sailer, Friedrich Schütter, Carl Voscherau u. a. / Musik: Johannes Aschenbrenner / Regie: Hans Lietzau (Norddeutscher Rundfunk Hamburg, Sendung am 27. 11. 1951)


    Kaiser Maximilian – Helmut Renar / Götz von Berlichingen – Walter Richter / Elisabeth, seine Frau – Mila Kopp / Maria, seine Schwester – Margarete Carl / Carl, sein Söhnchen – Elmar Wepper / Georg, sein Bube – Jörg Holm / Der Bischof von Bamberg – Robert Michal / Adelbert von Weislingen – Albin Skoda / Adelheid von Walldorf – Anneliese Römer / Liebetraut, ein Höfling am Hofe des Bischofs – Anton Reimer / Der Abt von Fulda – Rudolf Reif / Olearius, beider Rechte Doktor – Martin Urtal / Hans von Selbitz – Willy Rösner / Franz von Sickingen – Rolf Boysen / Lerse, ein Reiterknecht – Hanns Stein / Franz, Weislingens Bube – Erik Schumann / Das Kammerfräulein der Adelheid – Ursula Dinkgräfe / Metzler und Link, Bauernrebellen – Erik Jelde und Hermann Speelmans / Ein Ratsherr – Hans Schlick / Ein Reiter – Klaus W. Krause / In weiteren Rollen: Leo Bardischewsky, Nils Clausnitzer, Gustl Datz, Alois Maria Giani, Jochen Hauer, Georg Lehn, Alexander Malachovsky, Rolf von Nauckhoff, Fritz Rasp, Fritz Strassner u. a. / Funkbearbeitung: Leopold Ahlsen und Heinz von Cramer / Regie: Heinz-Günter Stamm (Bayerischer Rundfunk, Sendung am 16. 11. 1958)


    Kaiser Maximilian – Peter Brang / Götz von Berlichingen – Fred Düren / Elisabeth, seine Frau – Annelene Hischer / Maria, seine Schwester – Waltraud Kramm / Georg, sein Bube – Kaspar Eichel / Der Bischof von Bamberg – Adolf Peter Hoffmann / Adelbert von Weislingen – Ekkehard Schall / Adelheid von Walldorf – Marylu Poolman / Liebetraut, ein Höfling am Hofe des Bischofs – Horst Weinheimer / Olearius, beider Rechte Doktor – Klaus Piontek / Bruder Martin, ein Wandermönch – Hans Teuscher / Hans von Selbitz – Hans-Peter Reinecke / Franz von Sickingen – Dietrich Körner / Lerse, ein Reiterknecht – Klaus Manchen / Franz, Weislingens Bube – Peter Reusse / Das Kammerfräulein der Adelheid – Barbara Witte / Die Anführer der rebellischen Bauern: Metzler – Horst Hiemer, Sievers – Manfred Gorges, Kohl – Lothar Schellhorn / Max Stumpf, pfalzgräflicher Diener – Fred Ludwig u. a. / Funkbearbeitung und -regie: Werner Grunow (Der Rundfunk der DDR, Sendung am 15. 7. 1973). Enthalten in der Box „Johann Wolfgang von Goethe – Werke“ von 'Ransom House Audio' (2011)

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    Das gab es im Fernsehen:


    Kaiser Maximilian – Wernher Buck / Götz von Berlichingen – Walter Richter / Elisabeth, seine Frau – Friederike Dorff / Maria, seine Schwester – Gisela Zoch-Westphal / Georg, sein Bube – Peter Drescher / Der Bischof von Bamberg – Viktor Stephan Görtz / Adelbert von Weislingen – Gert Westphal / Adelheid von Walldorf – Ellen Schwiers / Liebetraut, ein Höfling am Hofe des Bischofs – Branko Samarovski / Der Abt von Fulda – Gerhard Soor / Olearius, beider Rechte Doktor – Peter Schwab / Bruder Martin, ein Wandermönch – Wolfgang Warncke / Hans von Selbitz – Günther Erich Marsch / Franz von Sickingen – Wolfgang Warncke / Lerse, ein Reiterknecht – Robert Rathke / Franz, Weislingens Bube – Matthias Fuchs / Das Kammerfräulein der Adelheid (Gräfin von Helfenstein) – Monika Reinhardt / Metzler, Bauernrebell – Franz Josef Saile / Ein kaiserlicher Herold – Thomas Fischer / Ein Nürnberger Kaufmann – Edwin Mächler / Eine Aufführung der Burgfestspiele Jagsthausen 1967 / Musik: Rolf Langnese / Inszenierung: Gert Westphal / TV-Regie: Karlheinz Hundorf (ZDF Zweites Deutsches Fernsehen, Sendung am 20. 8. 1967). Als die Aufzeichnung dieser 'Open Air'-Aufführung vor Jahren im Kultursender '3sat' wiederholt wurde, habe ich sie mir auf Video aufgenommen.


    Das gab es auf der Kinoleinwand:


    Kaiser Maximilian – Raoul Aslan / Götz von Berlichingen – Ewald Balser / Elisabeth, seine Frau – Auguste Pünkösdy / Maria, seine Schwester – Hilde Mikulicz / Georg, sein Bube – Alfons Lipp / Der Bischof von Bamberg – Ulrich Bettac / Adelbert von Weislingen – Albin Skoda / Adelheid von Walldorf – Judith Holzmeister / Bruder Martin, ein Wandermönch – Felix Steinboeck / Hans von Selbitz – Stefan Skodler / Franz von Sickingen – Fred Liewehr / Lerse, ein Reiterknecht – Fred Hennings / Franz, Weislingens Bube – Helmut Janatsch / In weiteren Rollen: Viktor Braun, Heinz Moog, Max Pfeiler, Reinhold Siegert, Walter Stumvoll, Eduard Volters u. a. / Eine Aufführung des Wiener Burgtheaters 1955 / Inszenierung: Josef Gielen / Regie: Alfred Stöger ('Thalia-Film' und 'Wiener Mundus-Film' 1955). Ich habe auch eine Schallplatte von 'Ariola' (Label 'Athena') mit der (gekürzten) Tonaufnahme dieses Films, die bei 'L & M Literatur und Musik' auf CD erschien. Ewald Balser war einer der profiliertesten Darsteller des Götz; interessant ist, dass er im Oktober 1961 am Düsseldorfer Schauspielhaus auch den wesentlich radikaleren 'Urgötz' von 1771 („Geschichte Gottfriedens von Berlichingen mit der eisernen Hand“, 2013 noch in Stuttgart aufgeführt) in der Regie von Karl Heinz Stroux - mit Maria Wimmer als Adelheid - verkörperte.



    Carlo