Fritz VOLBACH - ein deutscher Spätromantiker

  • Obwohl von Fritz Volbach (1861-1940) erst eine CD am Markt erschienen ist, so widme ich ihm dennoch einen Thread, da cpo, so sie einmal einen Komponisten endeckt haben, meist weitere Aufnahmen folgen lassen. Der Dirigent, Musikwissenschafter und Komponist, hat immerhin zumindest 36 Werke mit Opuszahl geschrieben, darunter eine Oper eine Sinfonie und drei Symphonische Dichtungen, zumindest eine Kantate, Chormusik und einige Werke für Kammermusik. Er gründete 1919 das Sinfonieorchester Münster, welches auch für die Hier gezeigte Aufnahme seiner einzigen Sinfonie herangezogen wurde. Dirigent ist Golo Berg.

    Volbach war ein konservativer Spätromantiker.

    Die Sinfonie Op 33 in h-moll wurde 1908 erstmals aufgeführt, die offizielle Uraufführung (vom Komponisten als solche bestätigt) war aber erst 1909.

    Mir fällt es schwer hier ein endgültiges Urteil abzugeben. Es mischen sich düster bombastische oder wuchtig auftrumpfende Stellen mit solchen innigster Lyrik. Aber dennoch war mein Eindruck beim Ersthören eher mittelprächtig.*

    Kein wirklich einprägsames "Ohrwurmthema", kaum etwas das dauerhaft hängenbleibt. Man muß diese Sinfonie nicht besitzen - aber es ist schön wenn man sie hat.

    Ich orte eine akademische Grundhaltung.

    Das deckt sich teilweise mit einer zeitgenössischen Kritik, wo die Sinfonie und ihre Machart sehr gelobt wurden (sie war ab der 2. Aufführung erfolgreich und wurde mehrfach aufgeführt)

    wo aber am Ende als Schwachpunkt der (unbewusste) Eklektizismus des Werkes als dessen Schwachpunkt erwähnt wurde.

    Ein interessante Voraussage ist ebenfalls interessant: Der Kritiker meinte, die Sinfonie werde auf Grund ihrer Schönheit vorerst recht oft aufgeführt werden, habe aber vermutlich in ferner Zukunft keinen dauerhaften Platz in den Konzertprogrammen - geradezu prophetisch.

    Nachbemerkung: Während ich hier schreibe höre ich das komplexe Werk via KH ein zweites Mal - und es hat mir besser gefallen als beim Ersthören


    1) Lebhaft und trotzig

    2) Scherzo Presto

    3) Adagio molto

    4) Mächtig feierlich lebhaft bestimmt


    Die Gesamtspieldauer beträgt fast 62 Minuten !!


    mfg aus Wien

    Alfred



    *) man sollte dies aber nicht überbewerten - ich habe nämlich gerade eine Kaskade von Hörsitzungen mit Werken des 18. und frühen 19. Jahrhunderts - meiner bevorzugten Epoche - hinter mir.

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Diese wunderbare Aufnahme gibt es auch auf youtube zu hören; die Aufnahme, die Alfred gezeigt hat, ist anlässlich des 100jährigen Jubiläums des Sinfonieorchesters Münster entstanden, dessen Mitbegründer und 1. GMD der Komponist war; Andreas Denhoff hat mit Genehmigung von CPO diese wunderschöne Symphonie eindrucksvoll mit Bildern unterlegt: