Schostakowitsch "Das neue Babylon"

  • Hallo allerseits!


    Als neues Mitglied dieses Forums, welches mich in seiner Beitrags- und Themenfülle ziemlich erschlägt, möchte ich gerne meinen ersten Beitrag schreiben.

    Vor ein paar Tagen war ich im Sendesaal des HR-Frankfurt, wo Schostakowitschs Filmmusik "Das neue Babylon" (1928) gespielt wurde (inkl. Stummfilmaufführung).
    Ein großer Genuss und immer wieder erstaunlich, wie Schostakowitsch mit Eingenzitaten um sich wirft und mit welcher Präzision er komponiert.
    Hier noch ein junger Mann, aber quasi schon vollendet. Er konnte wirklich alles: Lied, Oper, Oratorien, Kammermusik, Sinfonien, Klavier....

    Nun zu meiner Frage:


    Kennt jemand die Einspielung des Radiosinfonieorchesters Berlin mit James Judd und kann mir darüber berichten?

    Herzliche Grüße aus Bonn,
    Friedhelm





  • Hallo Zucholsky und herzlich willkommen im Forum! :hello:

    Ich kenne mich auch immer noch nicht so richtig mit allen Thread hier aus (ich glaube niemand tut das). Oft findet man Dinge sogar besser, indem man über Google sucht.


    Deine Aufnahme kenne ich leider nicht. Es gibt übrigens hier einen Ort im Forum, wo solche Fragen auch gut gestellt werden können.

    Beste Grüße von Tristan2511


    "Glaubt er, dass ich an seine elende Geige denke, wenn der Geist zu mir spricht?"

    (Beethoven zu Schuppanzigh)

  • Hallo Zucholsky und herzlich willkommen im Forum! :hello:

    Ich kenne mich auch immer noch nicht so richtig mit allen Thread hier aus (ich glaube niemand tut das). Oft findet man Dinge sogar besser, indem man über Google sucht.


    Deine Aufnahme kenne ich leider nicht. Es gibt übrigens hier einen Ort im Forum, wo solche Fragen auch gut gestellt werden können.

    Das beruhigt mich, wenn ich hier nicht der einzig Verwirrte bin.

  • Kennt jemand die Einspielung des Radiosinfonieorchesters Berlin mit James Judd und kann mir darüber berichten?

    Hallo Zucholsky,


    hier sprichst Du eine Thema an, dass es unbedingt wert ist sich damit zu befassen = Schostakowitschs Filmmusik ... aber es kostet viel Zeit sich damit zu befassen, denn diese Musiken werden durch andere wertvolle Werke quasi verdrängt.

    Bei den Sinfonien hat man einen roten Faden ... bei den Filmmusiken müsset man sich erst in die Handlungen einlesen. Denn diese als absolute Musik zuhören, führt dazu, dass lange Passagen oft langatmig wirken.


    Schostakowitsch gehört für mich zu den wichtigsten Komponisten überhaupt ... natürlich habe ich auf CD (und wo es geht auch DVD, BluRay) alles Verfügbare.

    *** Die Filmmusiken habe ich mir genau mit dem von Dir angesprochenen Dirigenten James Judd in einer 7CD-Box zugelegt ... diese wird von den weiteren Dirigenten Michail Jurowsky und Leonid Grin bestritten.

    In der Box ist die Aufnahme Das neue Babylon op.18 mit dem Radio SO Berlin aber unter James Judd enthalten und geht über 2 CDs (Spieldauern 65:27 und 48:59) ......

    Tolle Musik soweit und tolle Aufnahmen (auch Klangtechnisch); aber diese Längen als Hörer durchzuhalten ist schon schwierig und führt oft zum weiterzappen, wenn es zu langatmig wird ... bei der Spieldauer der GA kein Wunder.


    So geht es mir aber mit mehreren Filmmusiken ... deshalb hat Schostakowitsch für den Konzertgebrauch auch Filmmusik-Suiten daraus verfasst, damit es kurzweiliger wird. Bei der GA muss man dann die eigene Suite selber zusammenstellen (und im Programmheft mit Bleistift vermerken !), was sich schon alleine recht zeitaufwendig gestaltet.

    .... Das ist quasi wie bei den Tschaikowsky - Balletten ! Oder setzt Du dich vor die Anlage und hörst Dir ein ganzes Tschaikowsky-Ballett am Stück an ??? ... da bekäme ich nen "Walzerkoller".... dafür hat man die grossen Suiten.


    Hier die Capriccio - 7CD- BOX:


    51BPRfYvmRL.jpg

    CAPRICCIO, 1988 - 1995, DDD

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Schostakowitsch konnte wirklich alles und bleib dabei immer höchst originell und sich gern selbst zitierend.
    Egal ob Kammermusik, Sinfonik, Opern etc. Jedes Genre konnte er bedienen und auch bei Filmmusik war er nicht untätig.

    Schon als junger Mann, begleitete er Stummfilme am Klavier und blieb der sowjetischen Filmszene stets verbunden.
    Im Gegensatz zu Tschaikowsky-Balletten, ist seine Filmmusik natürlich noch programmatischer und - teilweise -
    anstrengend zu folgen. "Das neue Babylon" live und mit Stummfilm + Orchester zu sehen/hören, war schon eine
    große Sache, die 90 Minuten alle Sinne forderte.

    Wobei ich mich nie langweilen würde, wenn ich den ganzen Schwanensee, Dornröschen oder Nussknacker
    vor meiner Stereo-Anlage höre. Tschaikowsky eben...


    Danke für den Cappriccio-CD-Tipp.

    Ich habe mir in Sachen Schostakowitsch-Filmmusik zuletzt "The Lady and the Hooligan" op.124c(!)
    zugelegt. Eine Aufnahme mit dem "Russian Symphony Orchestra" (ist dass das alte Staatliche Sinfonieorchester der UdSSR
    von Evgeni Svetlanov?) unter Mark Gorenstein. Schostakowitsch hat das als 65 min. Ballettmusik arrangiert.
    Sehr fetzig!

    Sonnige Grüße vom Rhein