Christian WESTERHOFF

  • Lohnt es, einen eignen Thread für einen Komponisten zu erstellen, der - soweit ich es recherchieren konnte Lediglich 6 Werke mit Opuszahl hinterlassen hat ?

    Eigentlich nein - Aber ("Aber" ist ein sehr oft gebrauchtes Wort von mir) im konkreten Fall wil ich eine Ausnahme machen.

    Egal wo ich ihn sonst erwähne - er würde nicht gefunden.

    Dieses Schicksal würde mit zahlreichen anderen Komponisten teilen, die nicht mit einem interessanten Lebenslauf oder einem großen Oeuvre aufwarten können

    Aber dies wenigen Werke des Beethoven Zeitgenossen (sein Kompositionsstilist ein völlig anderer) sind von einer derartigen Klangschönheit -

    ich würde sie - von Begeisterung überrumpelt - als "überirdisch schön" bezeichnen, oder - wer so will - als "Ohrwürmer"

    Auch im Booklet steht, daß Westerhoff nicht im allgemeine Bewusstwein der Musikwelt verankert war, sein Ruhm war eher ein lokaler

    Da können wir froh sein, daß er aus Osnabrück stammte und deshalb das Label cpo (Classic Production Osnabrück) auf ihn aufmerksam werden musste.

    Im Booklet steht ferner, daß seine Zeitgenossen - die ihn kannten - nur Gutes über ihn zu berichten hatten - auch die Musiklexika seiner Zeit.

    Daher wissen wir ein wenig mehr über ihn. Es gibt eine sehr vorteihafte Rezension über sein Opus. z, das aber leider verschollen ist.

    Es gibt aber nach dieter Klöcker auch niemanden mehr der bereit wäre sich nach sochen Werke auf die Suche zu begeben.

    Aber ich glaube, daß ein Gutteil verschollener Werke nicht wirklich verloren ist - sondern irgendwo hinter Klostermauern oder in Bibliotheken vor sich hinmodert.

    Denn man hat solche Werk ja bestens verwahrt, weil der Wert klassischer Werke damals viel höher eingeschätzt wurde als heute.

    Der Schwachpunkt ist hier - wie so oft - daß Westerhoff, der selbst Bratscher war, die Werke für sich exklusiv für Aufführungen behalten wollte

    (Siehe auch Paganini, der seine Noten raffiniert aufteilte und versteckte - Das hatte zur Folge, daß das Violinkonzert Nr.6 erst 1972 (!!!) wieder entdeckt wurde)

    Allerdings kannman sich vermutlich keinen Ruhm erwarten, wenn man nach monatelange Recherche - im günstigsten Fall - das opus 7 von Christian Westerhoff findet. Und darum wird es auch niemand suchen.

    Auch nicht uninteressant: Es gab von 1801 von Westerhoff eine "Musik zu Ehren der Kuhpocken Einimpfung". die der englische Arzt Edward Jenner nach offizieller Lesart 1796* eingeführt hatte. Auch dieses Werk ist verschollen.(Müsste dann Op 8 gewesen sein

    Auf der CD befinden sich also die Violakonzerte 1 und drei, sowie das Flötenkonzert in D-dur

    Mein persönlicher Favorit ist der dritte Satz des Violakonzertes Nr 3, ein Viariationen satz über ein einfaches eingängiges Thema

    Für Genusshörer: Zum Niederknien (für Neutöner: Vermutlich zum Davonlaufen :P )


    mfg aus Wien

    Alfred



    *Es gab schon zuvor Impfmethoden, Kaiserin Maria Theresia von Österreich rief zu Impungen auf und liess ihre eigenen Kinder öffentlich impfen, nachdem sie selbst eine Tochter verloren hatte und bei einer letzten Umarmung des Kinde (1767?) angesteckt wurde (Sie kannte das Risiko !!)und beinahe gestorben wäre. Sie bekam die Sterbesakramente - überlebt aber. Die Impfung war riskant 2 von 100 Geimpften starben - allerdings im Gegensatz dazu 30 von 100 Erkrankten. Die Impfungen vor Jenner kannte man in Konstantinopel schon 200 Jahre von wo sie über die Frau des dortigen englischen Botschafters nach England gelangte und von dort allmählich nach ganz Europa an die Kaiser- und Königshöfe. Maria Theresia versuchte 1768 den englischen Impfpionier Daniel Sutton nach Wien einzuladen, der aber wollte nicht kommen. So übertrug die Kaiserin die Verantwortung für weitere Versuche, dem Leibarzt Gottfried van Swieten, der (erfolgreiche) Experimente an Waisenkindern durchführte. Danach liess die Kaiserin auch ihre eignen verbliebenen Kinder impfen. Die Anzahl der Impfgegener war beträchtlich. Die Kaiserin versuchte zu überzeugen - führte aber dennoch keine Impfpflicht ein....Die erste erhalte Dokumantation stammt vom chinesischen Arzt Wan Quan (1499–1582), aber man vrmutet, daß die ersten Impfungen in China bereits um 1000 n. Ch durchgeführt wurden. Dieser Zusatz soll der aktuellen Situation Rechnung tragen.

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !