Paul Hindemith (1895 - 1963)
When lilacs last in the door-yard bloom’d
(Als Flieder jüngst mir im Garten blüht’)
A Requiem* "For thoses we love"
(Ein Requiem "Für die, die wir lieben")
Für Mezzosopran, Bariton, gemischten Chor und Orchester
Libretto: Walt Whitman, aus "Memories of President Lincoln" in "Leaves of Grass"
Entstehung: 1946
Uraufführung: 14.05.1946, New York
Dirigent: Robert Shaw
Verlag: Edition Schott, Mainz
Dauer: ca. 65 Minuten
* Von Hindemith auch als Oratorium bezeichnet
Abfolge:
01. Prelude (Orchester)
02. When lilacs last in the door-yard bloom’d (Bariton, Chor)
03. In the swamp, in secluded recesses (Arioso. Mezzosopran)
04. Over the breast of the spring, the land, amid cities (Marsch. Bariton, Chor)
05. O western orb, sailing the heaven! (Bariton, Chor)
06. Sing on, there in the swamp! (Arioso. Mezzosopran)
07. O how shall I warble myself for the dead one there I loved? (Lied. Bariotn, Chor)
08. With the fresh sweet herbage under foot and the pale green leaves of the trees prolific (Einleitung und Fuge. Chor)
09. Sing on! Sing on, you gray-brown bird! (Mezzosopran, Bariton - Soli und Duett)
10. Come, lovely and soothing Death (Hymnus für den Tod. Chor)
11. To the tally of my soul (Bariotn, Chor)
12. Passing the vision, passing the night (Finale. Bariton, Mezzosopran, Chor)
Orchester:
1 Piccoloflöte, 1 Flöte, 1 Oboe, 1 Englischhorn, 1 Klarinette, 1 Bassklarinette, 1 Fagott, 1 Kontrafagott
3 Hörner, 2 Trompeten, 2 Posaune, 1 Tuba (Signaltrompete, hinter der Bühne)
Pauken, Schlagzeug: Kleiner Trommel, große Trommel, Rührtrommel, Becken (hängend), Beckenpaar, Triangel, Glockenspiel, 4 Röhrenglocken, Gong, Chimes
1 Orgel
Streicher
Über das Werk:
Im Sommer 1919 vertonte Hindemith "Drei Hymnen von Walt Whitman" op. 14 für Bariton und Klavier, darunter, als mittleres Lied, "O, nun hab du an, dort in deinem Moor". Diese Zeilen entstammen dem umfangreichen Gedicht "Als Flieder jüngst mir im Garten blüht’" aus Whitmans "Grashalmen", das ihn von nun an nicht mehr losließ. 1943, als Emigrant in den USA, vertonte Hindemith die genannten Gedichtzeilen noch einmal als Klavierlied - nun aber im englischen Original als "Sing on, there in the swamp" - und veröffentlichte es 1945 in der Reihe seiner "Nine English Songs". Im Januar wurde dieses Lied zu einem der musikalischen Ausgangspunkte des Requiems "When lilacs last in the door-yard bloom’d", dem Hindemith nun das nur geringfügig gekürzte vollständige Gedicht Whitmans zugrunde legte. Er transponierte das Lied einen halben Ton tiefer, instrumentierte es und nahm es in dieser Form als die Nr. 5 Arioso: "Sing on, there in the swamp" in das Werk auf.
Der äußere Anstoß zur Komposition dieses ungewöhnlichen Werkes kam von Robert Shaw, der für seinen Chor im Dezember 1945 bei Hindemith ein Werk bestellte. Da Hindemith Shaws Chor schätzte, nahm er den Auftrag an und dachte zunächst daran, eine Kantate zu schreiben. Noch im April 1946, als er bereits die Kompositionsarbeit abgeschlossen hatte, plante er, das Werk in der Tradition der nicht liturgischen Requiem-Komposition seit Brahms’ "Ein deutsches Requiem" im Untertitel "An American Requiem" zu nennen.
Über die Uraufführung des Werkes, die Robert Shaw am 14.05.1946 in New York leitete, schrieb Hindemith etwa an seinen Verleger: "Das Oratorium ging Mitte Mai in New York vonstatten, in einer ganz vortrefflichen Aufführung. Die Collegiate Chorale, dies es aufführte, ist bei weitem der bester Chor der Welt, und der Erfolg war dementsprechend".
Einspielungen:
Cornelia Kalisch, Krister St. Hill
Rundfunkchor Berlin
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Lothar Zagrosek
Wergo (Paul Hindemith Edition)
Jan DeGaetani, William Stone
Atlanta Symphony Orchestra & Chorus
Robert Shaw
Telarc
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