Variationen


  • Ja, diese Chopin-Variationen habe ich mal im Concert gehört.... ist Klavier mit Orchester...


    da fällt mir noch die Reminiszence (gehört die auch zu variationen???9 über Don Juan ein... von Liszt natürlich...


    wenn die damals dafür GEMA-Gebürehn bezahlen müssten, wären wohl nicht so viele Stücke entstanden.... :hahahaha:


    von Brahms gibts auch zwei Schumannvariationen, die eine über ein Albumblatt aus "Bunte Blätter", die andere über ein Thema - das letztkomponierte Stück Schumanns.


    Grüße
    AlexScria

    Die Dame des Hauses erhebt sich vom Klaviersessel: "Das war Siegfrieds Tod." Ein Zuhörer zu seinem Nachbarn: "Kann ich verstehen."

  • Hallo zusammen,


    Bachs Goldberg-Variationen, Beethovens Diabelli-Variationen und Brahms' Händel-Variationen wurden schon hinreichend genannt.


    Ich möchte noch


    - Cornelius, Ach wie flüchtig, ach wie nichtig - Choralvariationen für fünf Männerstimmen
    - Reger, Introduktion, Variationen und Fuge über ein Originalthema fis-moll op. 73
    - Webern, Variationen op. 27 für Klavier
    - Lutoslawski, Paganini-Variationen


    hinzufügen. Alles höchst ergiebige Musik für denjenigen, der sich darauf einzulassen bereit ist.

  • Robert Schumanns Symphonische Etüden mit ihrem schönen cis-moll-Thema sind allgemein bekannt. Der romatische Klavierkomponist schrieb aber noch einen zweiten Variationszyklus, pianistisch genauso anspruchsvoll, jedoch etwas kürzer.


    Es handelt sich um die Etüden in Form freier Variationen über ein Thema von Beethoven nach dem Trauermarsch-Thema aus der Siebten. Die Bandbreite der verschiedenen Charaktere und des Auslotens der kompositionstechnischen und pianistischen Möglichkeiten ist sehr groß. Wie bei den Symphonischen Etüden ist es aber auch hier schwer, die richtige, gültige Fassung aus der Auswahl verschiedener möglicher Reihenfolgen und Auslassungsmöglichkeiten zu finden. Wieder einmal dasselbe Problem. Eine Einspielung der Pianistin Ragna Schirmer versucht für beide Werke Lösungen zu finden und wird in einem Artikel der ZEIT recht eingehend beschrieben. :)


    Wer sich umfassend auf theoretische Weise mit den Fragen der Variation bei Robert Schumann befassen möchte, insbesondere mit den Problemen der richtigen Sortierung in den Klaviervariationen, der findet eine umfassende, etliche hundert Seiten lange und nur auf Französisch veröffentlichte Monografie des in Paris wirkenden Musikwissenschaftlers
    Damien Ehrhardt, unter dem Titel La variation chez Robert Schumann :yes:


    Dort werden wirklich alle Aspekte abgegrast.


    Wer - wie ich - im Allgemeinen lieber etwas anderes liest, ist mit den entsprechenden Aufnahmen oder mit dem Vorwort in den entsprechenden Urtextausgaben gut versorgt. :hello:

  • Pjotr Iljitsch Tschaikowski schrieb drei Konzerte für Klavier und Orchester (zwei ganz große und ein etwas kürzeres), jedoch nur wenige Werke für Soloklavier. Löblicherweise setzte sich Svjatoslav Richter für die Sonate Opus 37 ein, aber die Variationen Opus 19 wurden kaum bekannt. Schade, denn diese sind ein sehr farbenprächtiges Werk ungefähr im Format von Mendelssohns "Variations sérieuses", jedoch in Dur. Das Thema klingt wie Tschaikowskis Übersetzung des Themas der Variationen Opus 34 von Beethoven. Die ersten vier Variationen arbeiten figurativ (Nr. 4 mit spektakulärer Virtuosität in der Akkordtechnik), jedoch bereits die fünfte ist ein wahres lyrisches Wunder in Des-Dur, das Fugato der sechsten endet mit prachtvollen Kadenzen in archaisierenden Quartklängen und rasanten Lagenwechseln, Nr. 7 erscheint als modal-pentatonischer Choral an der Grenze zur Stille (Gruß an Mussorgsky und an Arvo Pärt), Nr. 8 bringt eine veredelte Variante des Folklorismus ins Spiel. Und so geht es weiter. Jede Veränderung erinnert von einem anderen Blickwinkel an das Thema, bis das Stück mit einem rauschend virtuosen Finale endet.


    Leider habe ich in den einschlägigen Katalogen jetzt keine Aufnahme gefunden. Jedoch gibt es auf der Website der Nachwuchspianistin Sophie Hoffmann einen sehr kultiviert gespielten Konzertmitschnitt des Stückes (Das ist keine Werbung).

  • ... es scheint doch wenigstens auch eine als CD verfügbare Aufnahme zu geben, immerhin sogar mit Emil Gilels. Für Interessenten gebe ich aus dem Online-Katalog von jpc den entsprechenden Link unten an, immerhin tritt jpc als Medienpartner unseres Forums mit in Erscheinung. Übrigens sind die Variationen das Schlußstück einer Serie von sechs Klavierstücken Opus 19. Vielleicht gibt es bei jpc oder anderswo auch noch weitere Einspielungen.


  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Hallo,
    als Blechbläser muß man zwangsläufig Liebhaber von Variationen sein, man denke nur an die zahllosen Variationen über den Carneval von Venedig(Mein Hut der hat drei Ecken)
    Wie dem auch sei, ich bin ein großer Liebhaber von Variationen und eins meiner Lieblingsstücke sind die Symphonischen Variationen von Cesar Franck für Klavier und Orchester und das dargeboten von Clifford Curzon mit dem Londoner Philaharmic Orchestra unter Adrian Boult.


    Weitere Lieblingsstücke:
    Abegg-Variationen /Schumann gespielt von Clara Haskil :jubel:
    Geistervariationen/ Schumann gespielt von Sokolov


    Gruß


    Holger :hello:


    Nachtrag
    Mir ist ein Fehler unterlaufen. Dies sollte eine Antwort in einem bestehenden Thread werden. Peinlich Peinlich :no:
    Admin ist informiert.


    Sorry
    Holger



    Kein Problem, wurde korrigiert.
    LG, Thomas

  • Hallo Freunde sinfonischer Variationen,


    wegen des Ohrwurmthemas in Adrej Eshpai´s Sinfonie Nr.5 und der daraus mit Holger Sambales Information entstandenen Auflösung im Thread "Ohrwurmthemen nach 1950", das das gesuchte Thema von
    Boris Blacher aus den Paganini-Variationen ist, habe ich mir diese schöne Decca (LONDON)-CD mit Georg Solti zugelegt:



    Blacher: Paganini-Variationen für großes Orchester (1947)
    Kodaly: Peacock-Variationen über das ungarische Volksthema "Der Pfau"
    Elgar: Enigma-Variationen

    Wiener Philharmoniker / Solti
    Decca, 1996, DDD


    Die CD paßt zu Solti´s 10jährigem Todestag.
    Es ist ein seiner letzten Aufnahmen - hier auf der CD LIVE aus Wien.
    Die CD ist aber so gefertigt, das man diese aber nicht als Liveaufnahme erkennt. Nur bei den kurzen Zwischenopausen bei den Enigma-Variationen ist schonmal ein leises Räuspern des wiener Publikums zu hören. Die Schlußapplause sind, wie sonst bei DG üblich, nicht vorhanden.


    Kodaly ist Solti´s Herzensangelegenheit. Mit feinsten Pastellfarben malt er den wunderschönen Orchestersatz mit einen fulminantem Schluß. Das Werk wird unter Solti´s Händen zu einem wunderbaren Ereignis.


    Auf Blacher mit seinen Paganini-Variationen war ich besonders gespannt. Die perfekten Wiener PH sind hier TOP in Form und folgen Solti zu einen spannenden Ergebnis bis in der letzten Hälfte das "Ohrwurmthema", das Eshpai fast genauso übernommen hat, zwei mal wuchtig tönt und danach zu einem rhymisch wilden Ausklang kommt. Solti animiert die Wiener zu höchster Perfektion.


    Bei Kodaly und Blacher sind die Variationen mit fließenden Übergängen komponiert. Bei Elgar sind es einzelne Kurzsätze, die durch kurze Pausen (1-2Sekunden) unterbrochen werden. Interessanter wäre, wenn Elgar auch hier Übergänge komponiert hätte.
    Solti´s wiener Aufnahme erreicht nicht ganz die unbändige Kraft und Spielfreude seiner ADD-Aufnahme mit dem Chicago SO. Er beleuchtet in dieser neuen DDD-Aufnahme aber Strukturen, die diese Aufnahme ebenfalls sehr symphatisch machen.
    Das ganze wird in erstklassiger Klnagqualität geboten.


    Diese höchst empfehlenswerte CD wiederlegt einmal mehr die unsinnige Auffassung einiger Forianer vom "Solti als Haudrauf".

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Da gibt es noch ein paar Variationswerke, die nicht vergessen werden sollten:


    Hassler: Ich gieng einmal spatieren (nicht "spartieren" :D )
    Frescobaldi: Cento Partite sopra il passacagli...
    Buxtehude: 32 Variationen "La Capricciosa"


    und für Orgel neben dem unvergleichlichen Weckmann mit seinen Choralfantasien eben auch Reinken (An Wasserflüssen Babylon) und wieder Buxtehude (Nun freut euch. lieben Christen) – eben die beiden, die auch der junge Bach abgeschrieben hat.