ZitatJohann Vesque von Püttlingen - Pseudonym: Johann Hoven - (* 23. Juli 1803 in Opole, Galizien; † 29. Oktober 1883 in Wien) war Jurist und Komponist. Er gilt als der bedeutendste österreichische Liedschöpfer zwischen Schubert und Brahms.
So beginnt Wikipedia seinen Eintrag über diesen Komponisten - aber die Bemerkung über den bedeutendsten österreichischen Liedschöpfer zwischen Schubert (den er einmal traf) und Brahms stand schon in "Die Musik in Geschichte und Gegenwart"....
Über die Biographie des Johann Hoven - ich verwende das von ihm selbstgewählte Pseudonym - können wir im Laufe des Threads - so erforderlich - noch schreiben.
Vielleicht sollte man vorab erwähnen, daß er nicht hauptberuflich Komponist war - und daß sein Werk hauptsächlich aus Liedern bestand, bzw daß seine Lieder das künstlerisch hochwertigste war, das er schrieb. Es dürfen in etwa 300 Lieder erhalten sein, wovon allein 88 die Vertonung von Gedichten Heinrich Heines ausmachen, welche dieser als Sammlung "Die Heimkehr" (1823/24) herausgegeben hatte.
Die Vertonungen stammen aus dem Jahre 1851. Johann Hoven war einer der bedeutendsten Juristen Österrreichs, aber unabhängig davon auvh als Komponist geachtet. Er war mit zahlreichen Größen seiner Zeit bekannt oder befreundet
Robert und Clara Schumann, Hector Berlioz, Franz Liszt, Carl Loewe, Giacomo Meyerbeer, Felix Mendelssohn Bartholdy, Otto Nicolai, werden bei Wikipedia erwähnt - aber es gab noch weitere. Einen jedoch hat er nie persönlich getroffen - wenngleich er mim Briefwechsel mit ihm stand: Heinrich Heine. Dieser war - anders als Goethe über seine Schubertvertonungen - von den Vertonungen begeistert - und bat Hoven - ALLE Veronungen seiner Gedichte zukommen zu lassen - was im Laufe der Zeit auch geschah
Nun zur Gretchenfrage: Wie klingt es ? Wie komplex, anspruchsvoll oder eingängig sind diese Lieder ?
Die Frage lässt sich nur schwer beantworten, denn so verschieden Heines Gedichte sind - so unterschiedlci sind die Vertonungen, mal meint man ein kurzes Stück von Loewe vor sich zu haben (was an sich schon einen Widerspruch in sich darstellt)dann wieder hört man ein banales Couplet, aber dazwischen sind kühne - oft unschöne Stücke, welche Texte vertonen, die eigentlich gar nicht vertonbar sind.
Mir stellt sich die Frage warum dieser Komponist derart unbekannt ist...
Mit freundlichen Grüßen aus Wien
Alfred
PS: Ich besitze derzeit erst Folge 2 und 3 dieses "Zyklus" der eigentlich gar keiner ist - lediglich manche Lieder sind auf eigenartige Art verbunden. Folge 1 ist derzeit nicht lagernd gewesen....