Lautsprecher Vol 01- Lautsprecher im Allgemeinen

  • Bevor wir uns bestimmten Fabrikaten zuwenden möchte ich mit Euch ein wenig über Schallwandler im Allgemeinen plaudern, ob ihr der Auswahl einen besonderen Stellenwert eingeräumt habt - oder ob ihr da nicht so heikel seid.
    Schallwandler geben entgegen einer oft gehörten Meinung nicht alles gleich gut wieder - sie sind das am stärksten verfärbende Glied in der Übertragungskette. Eigenartigerweise wirken sich Verfärbungen speziell im Bereich der klassischen Musik aus.
    Welche Disziplinen beherrscht Euer Schallwandler besonders gut - wo ist er mittelmäßig - wo versagt er - und warum ?
    Die Antworten werden je nach Zugang zum Thema eher musikalisch oder technisch ausfallen....
    Einzelnen Marken und Konstruktionsprinzipien werden wir uns späte in anderen Threads dieser Serie zuwenden.
    Aber wir wollen eines immer im Auge behalten: Das Ziel ist nicht ein "supergerader" Frequenzgang oder ein "fetter Bass" etc sondern ein musikalisches Klangbild in möglichst vielen Bereichen der klassischen Musik.


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo,


    alleine die Tatsache, daß es sehr unterschiedliche Konstruktionsprinzipien bei Lautsprechern gibt (Aktiv-/Passivboxen, Elektrostaten, Magnetostaten, Hornkonstruktionen etc.) zeigt klar, daß es den Lautsprecher, der für alle musikalischen Stile und Hörerwartungen gleichermaßen geeignet ist, nicht geben kann. Es gibt keinen Musik- und HIFI-Interessierten, der im Laufe der Zeit nicht die unterschiedlichsten Lautsprecherkonzepte ausprobiert hat.
    Da ich persönlich, wie ich in einem anderen Thread schon einmal festgestellt habe, eher ein schlankes, analytisches Klangbild bevorzuge, bin ich über verschiedene Umwege mit Passivkonstruktionen, Elektrostaten (Quad ESL 63) und Magnetostaten schließlich bei den Schieferboxen von Fischer&Fischer gelandet. Da diese prinzipbedingt so gut wie keine gehäusebedingten Eigenresonanzen erzeugen und zudem mit sehr hochwertigen Bauteilen ausgestattet sind (Esotar-2-Hochtöner,Mitteltöner aus Magnesium, Baßembran aus kohlenstoffimprägnierter Zellulosemembran) bieten sie aus meiner Sicht den besten Kompromiss aus durchhörbarem, analytischen Klangbild und erheblicher, aber nicht übertriebener Baßfülle.


    Viele Grüße


    J.Schneider

    "Die Musik steht hinter den Noten" (Gustav Mahler)

  • tja, untenrum sollte sich auch was regen, aber hier oute ich mich mal als fan von Bändchenhochtönern (Quads habe ich noch nicht hören dürfen). ELAC tuts da bereits sehr hörbar


    :hello:

    Zerging in Dunst das heilge römsche Reich


    - uns bliebe gleich die heilge deutsche Kunst!

  • Hallo Joachim Schneider,


    waren Deine Magnetostaten von Magneplanar?


    Mich würde Deine Erfahrungen/Klangeindrücke damit interessieren und auch der Grund, weshalb Du sie doch wieder verkauft hast...


    Meine Erfahrungen mit den NuVero 4 habe ich ab hier gepostet.


    Ich will sie deshalb langfristig ersetzen (nicht jedoch die Nubert Subwoofer). Ob durch eine NuPro 300, eine Adam mit ART-Hochtöner oder ein Monitor von Neumann (wohl weniger Genelec) weiss ich noch nicht. Momentan überlege ich auch, eventuell länger zu sparen und dann so etwas wie einen S3-XH anzupeilen.
    Allerdings könnte man auch anders, d.h. resignativ zu denken und es bei günstigeren und doch guten LS wie den o.g. zu belassen. Stattdessen könnte man den Ausbau der Kopfhöreranlage vorantreiben in der pessimistischen Annahme, dass ein entsprechendes Niveau in der Unverfärbtheit und Aufgelöstheit des Klangbildes wie hier beschrieben für Normalverdiener, die ja auch ein Haus und ein Auto bezahlen müssen, eh kaum finanziell zu realisisieren sein wird. Wie die Verhältnisse da wirklich sind, konnte ich noch nicht wirklich testen, was ich sehr bedaure.


    Im Frühjahr 2014 sollen ja wahrscheinlich nicht ganz billige Homespeaker von Adam herauskommen, wobei mir allerdings die optischen Aspekte nicht so wichtig sind, als das fürs Geld gebotene Klangniveau. Da ich einen eigenen Hörraum habe, muss ich nicht Zugeständnisse an die Frau machen. Zudem mag ich durchaus auch einen Studio-Look. Eigentlich ist mir egal, ob der LS nun aus der Profi-Ecke oder von der anderen Seite kommt. Ich will einfach "nur" möglichst höchstwertigen Klang für bezahlbares Geld....


    Als Klassikhörer ist mir grundsätzlich wichtig, dass die Aspekte Neutralität, Verfärbungsarmut, Impulstreue und Abbildungsschärfe mit einem entspannten, aufgelösten und damit auch "musikalischem" Klangbild vereinigt werden.
    Je weniger ein Lautsprecher die Raumeinflüsse anregt, desto vorteilhafter ist es für meine Art des Hörens.


    Gruss
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • untenrum sollte sich auch was regen, aber hier oute ich mich mal als fan von Bändchenhochtönern


    Hallo Farinelli,


    welche Punkte fallen Dir ein, weshalb Du Bändchenhochtöner gut findest ? Erzeugen die einen besonders weichen Streicherklang ?
    Bei meinem Boxenbau habe ich früher wegen des schlechten Wirkungsgrades immer einen Bogen um die Bändchen-HT gemacht, weil die Anpassung an die restlichen Chassis (TT und MT) sich recht schwierig gestaltet. Die Bändchen waren immer zu leise und dann auch noch verflucht teuer.
    Hörtest haben ergeben, dass von Klang her Spitzen-HT von Visaton und Isophon keine klanglichen Nachteile gegenüber den Bändchen ergaben.


    *** Heute kann ich eigendlich auch über die bei CANTON verwendeten HT mit Alu-Mangan-Kallotte und ihrem astreinem Impulsverhalten und seidiger Brillanz nicht meckern.
    CANTON hat früher HT verwendet (ich habe Beide bei versch Boxen im Betrieb) die ein flache Schallwand mit einer Diffusorvorlinse ausgestattet waren um die Breitensterung zu verbessern. Seit ca 10 Jahren hat Canton dies noch einmal Computeroptimiert und verwendet jetzt eine "Transmission Front-Platte" in leichter Trichterform um das Rundstrahlverhalten zu optimieren.
    Rein klanglich kann ich zwischen den neuen und alten HT keine Vorteile entdecken.


    Meine erstgekauften halbaktiven Hauptboxen Ergo RC-A haben die früheren HT und die zweite neuere gekaufte Version (für meinen Hobbyraum) hat bereits den jetzt aktuell verwendeten HT-Typ, der auch in der Vento- und Karat-Serie zum Einsatz kommt. Ich bin mit beiden HT-Versionen zufrieden.
    Auch wenn die RC-A nicht mehr in den aktuellen Canton-Kataogen auftaucht, wird dieser fastzinierende Lautsprecher nach wie vor von Canton aufgelegt. Die Nachfrage ist weiterhin da. Sogar sehr preiswert zu haben (für eine Bruchteil des damaligen Neupreises) bei einem Hifi-Boxen-Händler in Köln.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Hallo, Glockenton,


    es waren in der Tag Magnepan-Boxen, die ich in den Neunzigern angeschafft habe;ich weiß gar nicht mehr die genaue Typbezeichnung, nur daß sie schöne Holzrahmen in Klavierlack hatten.
    Ich war mit den Magnetostaten nicht recht zufrieden. Der Klangeindruck erschien mir matt, wenig dynamisch. Es kann sein, daß einfach die Aufstellung nicht gut genug war, denn ich konnte im Hörraum wegen der anderen Geräte nur eingeschränkt verschiedene Lautsprecherpositionen ausprobieren. Ich habe sie dann einem Kollegen geschenkt und einen Versuch mit Quad ESL 63 unternommen, mit denen ich allerdings keine wesentlich besseren Erfahrungen, wohl aus dem gleichen Grunde gemacht habe. Der Baßbereich war hier deshalb besser, da ich auf Empfehlung des Händlers zugleich einen Subwoofer von REL erworben hatte, den man gut akustisch intergrieren konnte.
    Seither und nach einer weiteren Enttäuschung mit dem Bose-System (dieses verfärbte stark), bin ich wieder zu konventionelleren Konstruktionen zurückgekehrt.


    Viele Grüße


    J.Schneider

    "Die Musik steht hinter den Noten" (Gustav Mahler)

  • Lieber teleton,


    Bändchenhochtöner erzeugen mitnichten einen besonders weichen Streicherklang, sondern - wenigstens für meine Ohren - eine hochaufgelöste Palette differenzierter Klangfarben und Details v.a. im oberen Klangsegment, also z.B. alle vokalen, gezupften und gehauchten Klänge oder etwa die perkussive Brillanz eines Klaviers. Die jetzt hier in Köln von Saturn offerierten B&W haben mich vom Hineinhören bislang wenig überzeugt, eher schon die Spendor-Modelle. Ich bin aber schon aus finanziellen Gründen kein snobisher Kenner der Materie.


    :hello:

    Zerging in Dunst das heilge römsche Reich


    - uns bliebe gleich die heilge deutsche Kunst!