Peter Maag (1919 - 2001)

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    Ernst Peter Johannes Maag (* 10. Mai 1919 in St. Gallen; † 16. April 2001 in Verona) war ein Schweizer Dirigent.
    Heute vor 95 Jahren wurde er geboren.


    Peter Maag war Erster Dirigent der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf von 1952 bis 1955, danach vier Jahre Generalmusikdirektor der Oper Bonn. 1959 debütierte er am Royal Opera House Covent Garden mit Mozarts Zauberflöte und beim Glyndebourne Festival Opera mit Mozarts Le nozze di Figaro. Im selben Jahr gastierte er erstmals in den USA – beim Minneapolis Symphony Orchestra. 1961 debütierte er an der Lyric Opera of Chicago mit Mozarts Così fan tutte, 1962 bei den Salzburger Festspielen mit Mozarts Idomeneo.


    Von 1964 bis 1968 wirkte Peter Maag als Chefdirigent der Wiener Volksoper, 1972 debütierte er an der Metropolitan Opera mit Mozarts Don Giovanni und wurde im selben Jahr zum künstlerischen Leiter des Teatro Regio di Parma ernannt. Daneben gastierte er weltweit in Opernhäusern und Konzertsälen.

    (Quelle: wiki)



    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Gibt es zum Glück auch kompakt auf einer CD



    Maag hat nach den Decca-Aufnahmen der 50er/60er meist mit kleineren Labels und weniger bekannten Orchestern gearbeitet. Ich habe zB noch Mendelssohns 3. und 4. sowie mehrere Ouvertüren mit dem Sinfonieorchester Bern. In den 90ern hat er dann wohl noch einmal alle Mendelssohn-Sinfonien mit einem Madrider Orchester aufgenommen, die kenne ich nicht. Ein anderer Schwerpunkt Maags war Mozart. Er hat Ersteinspielungen einiger Freimaurerwerke vorgelegt (Vox) und sowohl für Decca als auch in den 90ern noch einmal für Arts etliche der bekannteren Sinfonien aufgenommen. Folgendes ist nur eine Auswahl; bei jpc einfach suchen, es wurde doch erstaunlich viel wiederveröffentlicht. Eine Schubert-Sinfonien-GA geistert ebenfalls bei etlichen Billiglabels herum.


    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Die Mendelssohnaufnahmen Maags mit dem LSO sind tatsächlich einsame Klasse. Sowohl die Schottische als auch der Sommernachtstraum sind unglaublich gut gelungen, und zumindest bei der Schottischen ist der Ausdruck "Referenz" nicht völlig verfehlt. Die Aufnahmen mit dem spanischen Orchester habe ich auch, allerdings sind mir die nicht als so einprägsam in Erinnerung. Mit einer Ausnahme: die Walpurgisnachtouvertüre klingt nirgends so toll wie hier. Dafür sind die spanischen Solisten mit ihrem teilweise sehr starken Akzent wenig erfreulich.

  • Ich entsinne mich an eine phantastische Aufnahme Maags von "Die Hebriden". Der Mann hatte Mendelssohn offenbar wirklich drauf.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Eine Hebriden-Ouverture gab es in einer anderen Ausgabe der "Schottischen" als Füller, oder die spätere Berner Aufnahme, s.u.
    Die oben abgebildete Aufnahme der "Prager" ist ebenfalls hervorragend. Von den späteren Aufnahmen habe ich auch zwei CDs; die sind stellenweise etwas eigen, evtl. HIP-beeinflusst, jedenfalls mit einer sehr seltsamen Phrasierung/Pause im Thema des Finale der #39.


    Hier ein Cover (es gibt unterschiedliche Ausgaben) einer der Berner Aufnahmen. Es gibt außerdem noch mal die Schottische (+ Meerestille-Ouverture) und Saint-Saens Orgelsinfonie (die kenne ich aber nicht).


    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Maags Hebriden mit dem LSO habe ich ebenfalls (befindet sich auf einer recht bizarr zusammengestellten Doppel-CD der Australian Eloquence - mit Délibes und Rossini). Diese Aufnahme ist auch schön, aber nicht so singulär wie seine Schottische. Das war wirklich eine Sternstunde - die Aufnahme hat schon fast 60 Jahre auf dem Buckel.

  • Danke, Johannes. Es war die Berner Aufnahme. Ich habe damals etliche Aufnahmen verglichen und befand Maag mit am besten (neben Klemperer 1969 live und Fritz Reiner). Die "Italienische" auf der CD ist auch ganz ausnehmend gelungen.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Peter Maags eigentlicher Arbeitsplatz war ja der Orchsetergraben in den großen Opernhäusern der Welt.
    Erstaunlicherweise gibt es nur wenige Opern-Gesamtaufnahmen als Studioproduktionen unter seiner Leitung.
    Zwar verzeichnet Ommer in seiner Zusammenstellung ca 50 Opern-Gesamtaufnahmen, die meisten davon sind jedoch inoffizielle Mitschnitte.
    Er selbst dürfte die wenigsten davon gekannt haben.
    Anfang der 80er Jahre dirigierte er einen "Idomeneo" in Schwetzingen. Bei den Proben erzählte er einem Redakteur einer Schweizer Musikzeitung, sein Wunsch wäre, Mozarts "Cosi fan tutte" mit einer Traumbesetzung im Studio aufzunehmen. Das war seine Lieblingsoper. Obwohl fest geplant, ist es dazu wegen seiner Krankheit nicht mehr gekommen.
    Erst nach seinem Tod brachte das Label "arts" eine Rundfunkaufnahme der "Cosi" heraus, die er konzertant geleitet hat, in Rom 1967. Die Box wurde posthum dem Dirigenten gewidmet:


    Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
    Cosi fan tutte
    Aufnahme: 13.6.1967, live, konz., Roma
    Spieldauer: 149'13
    Dirigent: Peter Maag
    Orchestra della RAI di Roma
    Coro della RAI di Roma
    Label: Arts Music 43035-2 (2 CD)


    Despina: Adriana Martino
    Don Alfonso: Carlos Feller
    Dorabella: Janis Martin
    Ferrando: Werner Krenn
    Fiordiligi: Teresa Stich-Randall
    Guglielmo: Victor Braun


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Mit dieser Plattenaufnahme ist Peter Maag in die Geschichte eingegangen:


    Ferdinando Paer (1771-1839)
    Leonora

    Künstler:
    Ursula Koszut, Siegfried Jerusalem, Giorgio Tadeo, Edita Gruberova, Wolfgang Brendel,
    Bayerisches Symphonieorchester,
    Dirigent: Peter Maag
    Label: Decca, ADD, 1978, 2 CDs
    Erscheinungstermin: 15.3.2013
    Serie: Australian Eloquence


    Im Jahre 1976 hatte Peter Maag diese Oper, die den gleichen Stoff behandelt wie Beethovens "Fidelio", konzertant aufgeführt. Daraufhin wurde ihm von den Produzenten der "DECCA" angeboten, diese Oper für die Schallplatte einzuspielen. Die Aufnahme erfolgte 1978 in München in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Rundfunk. Obwohl weitgehend unbekannt, wurde die Gesamtaufnahme recht wohlwollend von der Kundschaft aufgenommen.
    Erfreulich, dass die australische "Elequence" die LP-Box jetzt auch auf CD veröffentlicht hat.
    Leonora
    ossia L'amore coniugale
    (Leonora oder Die eheliche Treue),
    Oper in 2 Akten
    von Ferdinando Paër,
    Text eventuell von G. Cinti nach Bouillys Libretto für Gaveaux.
    Uraufführung: 3.10.1804 Dresden


    Das war meine LP-Box von damals:


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Peter Maag, der am 16. April 2001 starb, wurde am 10. Mai 1919 geboren. Zu diesem Anlass habe ich seine GA der Schubert-Sinfonien ausgesucht:



    Heute wäre sein 96. Geburtstag gewesen.



    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).