Sagitt meint:
Angeregt durch den thread über die Flötenquartette von Telemann eröffne ich gleich noch einen kleinen über seine Kantate anlässlich des Todes eines kunsterfahrenen Kanarienvogels. Die Fama behauptet, Telemann habe in seiner Funktion als Patenonkel von Philipp Emmanuel Bach dieses Werk verfasst.
Was ist daran erwähnenswert, eine kleine Kantate gewiss, aber mit wirklicher Trauermusik. Meine Canarine, gute Nacht..da komponiert Telemann mehr echte Trauer als in seinen Passionen( die ziemlich theatralisch sind).
Nun könnte man denken, es ist Ironie. So zB singt Fischer-Dieskau in der Referenzaufnahme dieses Werks. 1963 veröffentlicht, eine letzte Aufnahme mit seiner Frau Irmgard Poppen, die in diesem Jahr verstarb. DFD auf der Höhe seiner Kunst, mit allen Verzierungsmöglichkeiten,Praller,Trillern, die ihm zur Verfügung standen ( und die kaum einem anderen Bass-Barinton zu Gebote stehen).
Ich bin nicht so sicher,ob es ironisch gemeint war. Telemann war eine Frohnatur, aber man könnte diese Kantate auch als Zeichen echter Trauer würdigen.
Es ist jedenfalls eine kleine Perle mit herrlichen Stücken, Trauer,Wut -Ironie ?