Cover zum Schießen: Die witzigsten Cover!

  • Wenn man CD-Covers durchforstet, trifft man oft auf das gleiche Bild. (Zu diesem Thema gibt es in einem Forum, das mit Tamino konkurriert, sogar einen eigenen Thread!) ;)


    Dieser Dame - bekleidet "á la Bolognaise" - begegnet man sehr oft. Die Designer der CD-Hüllen lassen ihr Bild dabei zum Glück unverändert, weshalb ich hier nur ein Cover zeige. (Die weiteren CDs mit dem gleichen Original-Bild enthalten Musik mit dem Titel "Femmes baroques", desweiteren findet man Klavierkonzerte von Mozart mit der Academy of St. Martin in the Fields, Cembalowerke von Jacques Duphly (1715-1789) und Cellosonaten von Luigi Boccherini).


    Ich wusste nicht, wen dieses faszinierende Portrait darstellt. Die Dame schaut sehr verführerisch und man fühlt sich sofort angesprochen. Doch die bezaubernde Person ist - besser war - zum Zeitpunkt, da sie auf Leinwand gebannt wurde, in festen Händen. Sie war 34 und seit 9 Jahren mit dem Maler des Bildes, dem Schweden Alexander Roslin, verheiratet. Sie selbst war eine hervorragende Malerin und darüberhinaus eine sehr starke Persönlichkeit. Den Wunsch, Alexander Roslin zu heiraten, setze sie gegen starke familiäre und konfessionelle Widerstände durch. Das Paar hatte sechs Kinder. Leider starb Marie-Suzanne Roslin, geborene Giroust, sehr früh - vier Jahre nachdem das wunderschöne Portrait von ihr entstand.



    Selbstportrait von Marie-Suzanne Giroust,
    Madame Roslin (bei der Arbeit):




  • (das letze Cover gefällt mir natürlich besonders gut. 3 Freunde sind da vereinigt: Als Maler Thomas Gainsborough sowie Karl Friedrich Abel und Johann Christian Bach als Komponisten)

  • "Wir sollten vielleicht mal aufräumen ..." ....".... na sieht doch gleich viel besser aus !"



    (ich weiß nicht, ob die Geschichte wirklich so abgelaufen ist, weil die linke CD von 2010 ist und die rechte von 2009). ;)

  • Hallo Wolfram, danke für den Einfall.


    Nochmal zum Thema Flöten: ;)
    .... nach der Flötenwellen sah es am Strand so aus: .... oder fällt Dir was besseres ein?


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  • noch mal ein Beitrag mit dem Thema "wen sehen wir da eigentlich auf dem Cover" ... tut mir leid, wenn das langweilig ist, aber ich bin einfach sehr neugierig.
    Vielleicht interssiert's ja doch den einen oder andern. ;)



    Diese fünf Herren trifft man öfter beim CD-Stöbern. Auf der ersten CD hört man Musik von zwei der hier abgebildeten Herren: Jacques-Martin Hotteterre (1674 - 1763) und Michel de La Barre (1675 - 1745). Beide waren Flötisten und komponierten. Der zweite Herr von links ist als Jean-Baptiste-Antoine Forqueray (1699 - 1782) leicht zu identifizieren, denn er war Gambist. Seine Pièces de viole sollen ein Höhepunkt der virtuosen Gambentradition in Frankreich gewesen sein.
    Alle drei Musiker sind in Paris geboren und gestorben. Deshalb wäre es denkbar, dass sie an den "Concert spirituel" teilgenommen haben, einer Konzertserie, die von 1725 bis 1791 in Paris abgehalten wurde (Titel der zweiten CD). Telemann spielte dort und es ist bekannt, dass Forqueray mit Telemann zusammen 1737 dessen Pariser Quartette aufführte - vielleicht im Rahmen dieser Konzertserie. Insofern passt das Cover durchaus auch zum Inhalt der zweiten CD. Das Bild der fünf Musiker musste aber auch für folgende beiden CDs "herhalten": Flötensonaten von Giuseppe Sammartini sowie Bach - Orchestersuiten 1-3 ;)


    Das Bild der fünf Messieurs. mit dem Titel "Réunion de musiciens" hat André Bouys (1656-1740) gemalt, von dem auch das Bild Marin Marais' stammt, das auf der CD unten links zu sehen ist. Man trifft es auch sehr oft auf CD-Hüllen an.



    Achtung: Das andere Bild, das man oft auf CDs mit Marais' Musik findet (siehe rechtes Cover), stellt Johann Schenck dar. Gemalt hat dieses Bild Constantjin Netscher.

  • Nochmal zum Thema Flöten:
    .... nach der Flötenwellen sah es am Strand so aus: .... oder fällt Dir was besseres ein?


    Köstlich ....! Nein, da fällt mir nichts Besseres ein ...


    ... die Metallpfeifen scheinen gar nicht so genau zu wissen, wie sie angesichts des hölzernen Durcheinanders dreinblicken sollen:



    (Leider scheint es kein CD-Cover mit den herrlichen Pfeifengesichtern von St. Jacobi zu Lübeck zu geben.)


  • ... die Metallpfeifen scheinen gar nicht so genau zu wissen, wie sie angesichts des hölzernen Durcheinanders dreinblicken sollen:


    ... wenn die armen Orgelpfeifen wüßten, dass man die Flöten auch noch auseinanderbauen kann !!
    :hello:

  • Da würde ich doch sagen: Die armen Flöten, die werden zerstückelt, was "uns" Orgelpfeifen "Gottseidank" erspart bleibt.
    Seicento, Deinen Thread lese/schaue ich mit großem Vergnügen.


    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • Hallo Zweiterbass, danke, danke, danke ..... es ist aber unser Thread ;)


    zur Einstimmung für alle Frankophilen ..... ich meine zum Fußballspiel heute abend:


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  • (Leider scheint es kein CD-Cover mit den herrlichen Pfeifengesichtern von St. Jacobi zu Lübeck zu geben.)

    Das ist wirklich sehr schade. Auf die Schnelle hab ich nur etwas Ähnliches gefunden. Bei "amazon.com" findet man folgende Information: CD cover features a detail photograph of faces painted on the mouths of the facade pipes of the Compenius organ in Erfurt, Germany. (Das kleine Bild ist aus Lübeck - ich nehme an, dass es sich um die Pfeifen handelt, die Wolfram meint). :hello:


    . . .

  • Ganz zufällig entdeckt:


    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Man könnte meinen, auf dem Cover der linken CD windet sich die "Queen" vor Schmerzen, weil sie die ihr gewidmete Musik anhören muss. Das Bild heißt jedoch: 'Singer at Spinet’ (Vanitas). Lombardian painter, c. 1650. Museo d’Arte antica e Pinacoteca – Castello Sforzesco di Milano.
    Bei der Königin, der die Musik gegolten hat, handelt es sich um die kunstliebende Königin Christina von Schweden (siehe Bild in der Mitte), Tochter Gustav Adolfs, den man aus dem dreißigjährigen Krieg kennt. Die Musik auf der CD wurde ihr - historischen Quellen zufolge - dargeboten, als sie noch in Stockholm und noch nicht in Rom weilte.
    Um der Sängerin auf der CD, Emma Kirkby, Gerechtikeit widerfahren zu lassen, sei auch noch eine zweite CD hier gezeigt. Das soll veranschaulichen, dass Frau Kirkby nichts mit der Dame auf dem ersten CD-Cover zu tun hat. ;)


    . .

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  • Rechtschreibprobleme sind mir nicht fremd. Wie man Beethoven aber so falsch schreiben kann !! :no:
    .... dachte ich.
    Nun gut, ich hatte mal wieder keine Ahnung. Es handelt sich um Johann Georg Heinrich Backofen (* 6. Juli 1768 in Durlach; † 10. Juli 1830 in Darmstadt), deutscher Klarinettist und Komponist.


    :thumbdown: seicento :thumbdown:


    Das Cover der CD ist aber auch ohne diesen vermeintlichen Fehler recht originell.

  • Bei Mozarts Geburt waren die Herren auf dem linken Cover - soweit bekannt - 57 und 82 Jahre alt oder schon verstorben. (Siehe diesen alten Beitrag). Bei der nun ganz frisch erfolgten Neuauflage der CD von 1994 hat das Musik-Label wohl erkannt, dass die Herren doch nicht mehr als Mozarts Schüler in Frage kommen. ;)


  • Süssspeisen. Was soll ich nur auswählen? Die Konditorei Dynamic hat noch 23 weitere Versuchungen im Angebot. Die eine oder andere süsse Sünde werde ich mir einverleiben. Oder soll ich mich mässigen? Gut, ich schwanke in meiner Entscheidung zwischen Bazzini-Schnitte und Brescianello-Schwänchen.


    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928





  • In der Welt der CD-Cover gibt es auch das geeignete Personal, um Süßigkeiten stilgerecht zu servieren.
    ;)


    Das Schokoladenmädchen, Pastell, 1744; Jean-Étienne Liotard (*1702 in Genf; †1789 ebenda).
    (Sorry - ich kann's nicht lassen. Ich muss das immer ganz genau wissen).

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  • (Das Bild ist auf dem Cover der ersten CD seitenverkehrt wiedergegeben).
    Manchmal findet man Motive, die fast unverändert auf vielen CD-Hüllen erscheinen. Die Alben Nr 2 bis 4 in diesem Beitrag zeigen, dass ein Bild - wenn es denn groß genug ist - verschiedene Motive für mehrere CDs liefern kann. (Das betreffende Bild von Veronese ist fast 10 Meter breit). Der Mann mit der Viola da Gamba auf dem Cover der zweiten CD soll Veronese selbst darstellen, ihm gegenüber im roten Gewand sitzt möglicherweise Tizian. Veroneses Bruder 'ist' der Majordomus, der gerade den Wein probiert. Auf dem Cover der dritten CD hinter dem Schriftzug "chamber" soll Süleyman der Große abgebildet sein. Ich fand es bemerkenswert, dass sich der Maler offenbar gerne als Musiker verewigt hat.



    das Bild in größerer Darstellung

  • Im Wettbewerb um das Bild, das die meisten unterschiedlichen Motive für verschiedene CD-Cover liefert, erreicht dieses Bild sicher einen Spitzenplatz. CD Nummer 3 und 4 gehören zu einer Serie von CDs mit Musik von Sainte-Colombe, die allesamt Ausschnitte des Bildes von de la Tour tragen. Der Abwechslung wegen zeige ich nur die Muffat-CDs, die fast identische Ausschnitte zeigen wie die fehlenden Saint-Colombe CDs.
    Es gibt auch eine CD mit Motetten und Madrigalen von Monteverdi, auf deren Cover das ganze Bild zu sehen ist. Die Qualität der Abbildung ist aber sehr schlecht - deshalb füge ich es ganz hinten an. Ghirlande .soll auf italienisch auch Runde von Freunden .heißen (?). Soweit ich weiß, wird der stolze junge Mann ganz rechts aber ganz schön abgezockt. ;) Vielleicht bezieht sich der Name aber auch auf die Art der Zusammenstellung der Musik.


    . .

  • Hier zwei jeweils sehr ähnliche Lösungen für das Problem, den Bezug zu zwei verschiedenen Tasteninstrumenten optisch herzustellen. Es kann sich dabei um Transkriptionen handeln oder tatsächlich um Werke, bei denen zwei Instrumente gleichzeitig spielen. (Die Kombination Cembalo Orgel klingt für mich als totalen Laien überraschend reizvoll).
    Leider hab ich für das Konzert für Klavier und Cembalo von Carl Philipp Emanuel Bach kein Cover gefunden, das Klavier und Cembalo zeigt :(


  • Im Unterschied zu den vier im vorigen Beitrag gezeigten CDs hätte dieses Cover das Problem, den Bezug zu drei Tasteninstrumenten optisch darstellen zu müssen. Wenn man die CD herumdreht, sieht man auch tatsächlich Orgelpfeifen.
    Aber was sieht man auf der Vorderseite?
    Die Instrumente, die auf der CD zum Einsatz kommen sind:
    - Seifert-Orgel in St. Marien Korschenbroich-Pesch (2003)
    - Cembalo (Detmar Hungerberg 2003)
    - Clavichord (Peter Weidtmann d. J. 1724)
    Mit Hilfe der letzten Information kann man das 'Gekritzel' oben links als "Peter Weidtman Ratingen ...... 1724" entziffern. Ich vermute also, dass das Foto die Unterseite des Instrumentes Nummer drei auf der CD zeigt. Somit dürfte auf dem CD-Cover das Cembalo unberücksichtigt geblieben sein. :(

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  • Noch einmal eine (optisch vielleicht reizvolle) Gegenüberstellung von 2 x 2 unterschiedlichen Covern, zwei mit russischer und zwei mit französischer Musik und diversen Fortbewegungsmitteln. Inwieweit diese Cover typisch sind, sei dahingestellt. ;)

    • Shostakovitch
    • Rachmaninoff, Nikolai Rimsky-Korssakoff, Strawinsky
    • Rameau, De Mignaux, Baur, Ragué, Cardonne
    • Debussy

    Der 'Straßenkreuzer' stammt von einer Wolga-Reklame - ist also echt sovjetisch, während der Rennwagen auf CD Nummer 2 im Jahr1929 Reklame für einen Grand Prix am Cape Antibes in Südfrankreich machte und von einem französischen Poster-Designer Alexis Kow (1901-1978) stammt. Laut Produktinfo werden auf der Shostakovich-CD Brüche, Ecken und Kanten des großen Russen aufzeigt und gleichzeitig die Fragilität seiner Kompositionen betont . Deshalb vielleicht das Einschussloch.
    Die französischen CDs erinnern eher an den film noir. (Für die jüngeren Taminos: Die Renault Dauphine war ein von 1956 bis 1968 gebautes Pkw-Modell).




    zum Probehören von Hommage a la Dauphine hier

  • Das ist für mich ein großer Glücksfall: ein Musiker, der sich zum Cover seiner CD äußert: :jubel:
    Zitat:
    Asked about the cover art for the new album, which pictures Philippe Petit, the famous high-wire walker, Gardiner emphasized the extraordinary dexterity required by the choir in performing the motets, saying, “This is truly acrobatic music.”


    Dazu ein Kommentar zur Musik, die in London aufgezeichnet wurde: "If all the world’s depressed people had somehow been squeezed into St John’s to hear this concert, the pharmaceutical companies would be out of business. Who needs pills to lift the spirits when we have the six Bach motets, and John Eliot Gardiner’s Monteverdi Choir to sing them? I felt as if I was floating above the clouds as I trudged through the back streets of Victoria after their exhilarating performance." -- The Times


    Meinen die, ich könte auch auf einem solchen Seil balancieren, wenn ich diese Motetten höre ? ;)

  • Fernando Marin - eVIOLution ;)


    Liebe Taminos,
    bis jetzt hab ich relativ 'mühsam' Gemälde gesucht, die als Vorlage für bestimmte CD-Cover gedient haben könnten. Mit Google-Bildersuche kann man Glück haben, aber manchmal ist es auch wirklich mühsam.
    Letzte Woche fand ich dann diese Wikigalery.
    Heute hab ich eine Seite gefunden, die ebenfalls eine große Sammlung von Bildern enthält, die etwas mit Musik zu tun haben.
    Wenn Ihr also selber mal "forschen" wollt, von welchem Gemälde ein bestimmtes CD-Cover stammt - hier ist der Link
    Die Seite gehört zu einem anderen Forum. Da es ein englischsprachiges Musikforum ist, nehme ich an, dass selbst Alfred nichts dagegen hat, wenn ich sie Seite hier verlinke. Außerdem ist das Navigieren in diesem Forum nicht so bequem wie bei Tamino.

  • De Occulta Philosophia und delight & disorder



    Beide CD-Cover sehen sehr modern aus. Die Musik auf beiden ist aber alt:

    • Bach-Partiten transkribiert für Laute (einschließlich einer Version der berühmten Chaconne unterlegt mit Choralzitaten)
    • Musik u.a. von Henry Purcell sowie aus der Sammlung von John Playford.

    Beide CDs haben spektakuläre Titel: De Occulta Philosophia ist der Titel eines philosophischen Werkes von Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim aus dem Jahr 1510.
    Delight & disorder klingt sehr stark nach "Delight in Disorder", einem Gedicht aus dem Jahre 1648 von Robert Herrick.



    Die Idee, dass sich 'Delight in Disorder' auch auf Musik beziehen könnte, finde ich interessant. Wegen der vielen Alliterationen kann man das Gedicht kaum übersetzen. Der Titel könnte vielleicht "Vergnügen durch Verwirrung" heißen. Das Cover der CD betont natürlich die "Unordnung" - wo die "Freude" steckt bleibt mir verborgen. Das ideale Cover für eine CD mit diesem Titel wäre das Portrait einer schönen Frau - wie auf dem Youtube-Video, deren Kleidung nicht ganz perfekt sitzt - eine lässige Falte hier, ein verrutschte Manschette da, eine abgeknickte Spitze dort, dazu eine verirrte Locke. Was das Gedicht vielleicht ausdrücken will ist Tatsache, dass Schönheit, die perfekt sein will, langweilt. Das Unerwartete, die Überraschung machen Schönheit aus. Das lässt sich sicher auf die Musik übertragen. Insofern ist der Titel angebracht - als Cover wäre das Bild zum Youtube-video besser gewesen ... finde ich.
    ;)

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