Frederic Lamond setzt beim "Liebestraum" deutlich die Klangfarben zur Gestaltung der Harmonien ein, z.B. indem er zum zweiten Takt (C7) und noch stärker zum vierten Takt (B79) deutlich weicher wird, bei jeweils identischem Melodieton. Ich finde seine Darstellung ausgesprochen schön, auch wenn man (bzw. ich) das heutzutage nicht so spielen würde
Danke für die Hinweise auf die Klangfarben, die ich nachvollziehen konnte. Selbstverständlich spielt Lamond gut.
Trotzdem scheint die Melodie herausgehoben zu sein, oder sagen wir anders, die begleitenden Figuren bekommen in der modernen Interpretation ein eignenes Gesicht, was Lamond so nicht herausspielt. (natürlich nicht, weil er das nicht kann, sondern, weil man es sich so vorstellte )
Ich kann es nicht belegen, aber von Deinem Interesse als Pianist abgesehen, könnte es sein, dass die modernere, für meine Ohren neutralere, weniger subjektive Spielart, einfach mehr Bestand bei häufigerem Hören hat?