Heute in der Oper: "Fidelio" live aus München

  • In einigen Minuten beginnt in München die Premiere von Beethovens "Fidelio". Mitgehört wird hier.


    Stab und Besetzung:


    Musikalische Leitung: Daniele Gatti
    Inszenierung: Calixto Bieito
    Bühne: Rebecca Ringst
    Kostüme: Ingo Krügler
    Licht: Reinhard Traub
    Choreographische Mitarbeit: Heidi Aemisegger
    Produktionsdramaturgie: Andrea Schönhofer
    Chöre: Sören Eckhoff


    Don Fernando: Steven Humes
    Don Pizarro: Wolfgang Koch
    Florestan: Jonas Kaufmann
    Leonore: Anja Kampe
    Rocco: Franz-Josef Selig
    Marzelline: Laura Tatulescu
    Jaquino: Jussi Myllys
    1. Gefangener: Dean Power
    2. Gefangener: Tareq Nazmi


    Bayerisches Staatsorchester
    Chor der Bayerischen Staatsoper

  • Änderungen zu Beginn:


    Vor der dritten Leonoren-Ouvertüre rezitiert Leonore ein Gedicht von José Luis Borges (o.ä.). Bieito hat fast alle Dialoge gestrichen oder geändert.

  • Gatti dirigiert die Ouvertüre mit einer Spannung, die ich ihm gar nicht zugetraut hätte: Da stimmen Drive, Tempo und Lautstärke. Hoffentlich bleibt's so.

  • Auf einen Monolog von Rocco ("Ich kann den Weg nicht finden!") folgt direkt "Mir ist so wunderbar", das ich selten so klar wie jetzt gehört habe.

  • Franz-Josef Selig hat in seinem satten Timbre einige Schärfen in der Höhe, die er aber durch eine tolle Tiefe wieder wettmacht. Bisher keine großartige, aber eine sehr gute Aufführung.

  • Wie schön, lieber Basti, dass Du wieder bei uns ist. Ich werde Deine Fidelio-Eindrücke mit Interesse verfolgen.
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Es gibt wenig Applaus, aber keine Buhs nach einem ersten Akt, der toll begann und dann so dahinplätscherte. Um 21 Uhr geht's weiter (de facto also etwa fünf Minuten später, von wegen Bühnenbilderklärungen etc. pp.).

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  • Also Gattis Dirigat gefällt mir sehr gut, aber rein stimmlich ist das doch sehr auf Ausdruck und weniger auf richtige Töne gesetzt. Kampe macht ihre Leonore ganz gut, auch wenn man ihr gerade im Quartett doch die Anstrengungen anhörte.

  • So ganz klar war mir nicht, ob die Buh-Rufe zu Beginn des 2. Akts auch dem Dirigenten galten. Ein Besucher schrie irgendetwas von "Zirkus".

  • Das war ein Satz aus einem Streichquartett von Beethoven: Dritter Satz des Streichquartetts op. 132 ("Molto Adagio | Heiliger Dankgesang eines Genesenen an die Gottheit, in der lydischen Tonart").



    Der Fernando ist ja grausam...

  • Ah, hätte ich mir denken können das Bieito so einen Weg einschlägt. Der Schlusschor hat mir - auch im Dirigat von Gatti - sehr gut gefallen.

  • Gattis Dirigat hat durchaus aber auch Gegner, und bei Bieito untertreibt die Moderatorin maßlos. Die Buhs waren doch sehr deutlich, auch wenn es darin auch begeisterte Rufe gegeben hat.

  • Freundlicher, kein übermäßiger Beifall für die Sänger, viele Buhs für Gatti. Bei Bieito ist es schwer zu entscheiden: Viele Buhs, aber durchaus auch Zustimmung. Hat toll begonnen, aber irgendwann war die Luft raus.

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  • Wer sich das alles nochmal in Ruhe im Radio anhören will:


    NDR 2 Kultur bringt die Aufzeichnung am kommenden Donnerstag,
    dem 30. Dezember 2010:
    20:00 Opernkonzert im NDR


    „Fidelio" aus der Bayerischen Staatsoper München
    Don Fernando: Steven Humes
    Don Pizarro: Wolfgang Koch
    Florestan: Jonas Kaufmann
    Leonore: Anja Kampe
    Rocco: Franz-Josef Selig
    Marzzeline: Laura Tatulescu
    Jaquino: Jussi Myllys
    Chor und Orchester der Bayerischen Staatsoper
    Ltg.: Daniele Gatti
    Aufzeichnung vom 21.12.2010


    LG


    ;)

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)