Tastenlöwen von der Insel - Britische Pianisten

  • Einige werden sofort an Alfred Brendel denken, andere an Clifford Curzon.
    Aber das meine ich nicht. Beide waren bei einem Major-Label unter Vertrag. Curzon konnte sogar sein Veto gegen eine Veröffentlichung einer bereits gemachten Aufnahme einlegen -und er machte regen Gebrauch von diesem Vorrecht. Wie das bei Alfred Brendel war - das weiss ich nicht.


    Nein- ich denke an jene "lokalen Größen", die zwar auch international bekannt sind - aber dennoch stets auf englischen Labeln veröffentlicht wurden, vorzugsweise auf Hyperion und Chandos. Diese Pianisten - so gut sie auch sein mögen - ich kann mich nicht erinneren, daß einer von ihnen je mit den Schlagwort "Referenz" in Verbindung gebracht wurde. Wahrscheinlich ist das ungerecht - aber es gab immer einen Namen, der "prominenter" war, der als Mozart- Liszt, Rachmaninoff oder Beethoven-Spezialist glänzte.


    Wie immer bei solchen Threads, bitte ich der Übersichtlichkeit halber pro Beitrag lediglich EINEN Pianisten zu nennen, was
    die Übersichtlichkeit erleichtert.


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Einer dieser Pianisten ist der Kanadier Marc-André Hamelin (*1961). Er ist vermutlich die Ausnahme in dieser Gruppe
    Wikipedia schreibt:

    Zitat

    Er studierte in Philadelphia bei Yvonne Hubert, Harvey Wedeen und Russell Sherman und gilt als einer der führenden Pianisten der Gegenwart. Er wird von einigen als der technisch beste lebende Pianist angesehen


    Das wird auch so sein, die Liste seiner Preise und Auszeichnungen ist lang
    Interessant ist, daß er vorzugsweise unbekanntes schwieriges Repertoire des 19. Jahrhunderts spielt - zudem noch zeitgenössisches. In neuerer Zeit hat er aber auch Haydn aufgenommen. Ein "Universalspezialist?"
    Seinem Hauslabel Hyperion bleibt er seit Jahren treu. Dort darf er aber auch Eigenkompositionen auf CD einspielen
    Dieses Privileg hatten nur wenige komponierende Interpreten bei ihren Labeln....



    Dieser Beitrag soll lediglich einen Appetizer für den eigentlichen Hamelin-Thread darstellen, der nach einigen Jahren Dauerbetrieb im Jahre 2011aus unerklärlichen Gründen zum Erliegen kam zum Erliegen kam.


    Marc-Andre Hamelin - Reinkarnation Godowskys


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

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  • Fast jeder hat irgendeine CD mit ihm, wenige wissen etwas über ihn. Die Rede ist von Benjamin Frith einem englischen Pianisten, der 1957 in South Yorkshire geboren wurde


    Seine Ausbildung hatte er an der Universität in Leeds. Danach studierte er bei bei Fanny Waterman. Er gewann einige Preise bei Klavierwettbewerben, den ersten bereits im Alter von 14 Jahren, 1989 auch die Goldmedaille in der Arthur Rubinstein Competition in Israel. Er trat weltweit mit zahlreichen Orchestern auf und arbeitet unter anderen mit folgenden Dirigenten zusammen: Zubin Mehta, Antoni Wit, Stanislaw Skrowaczewsi, Matthias Bamert und Sir Mark Elder.



    Set vielen Jahren macht er Aufnahmen für das Klassiklabel Naxos, sowohl als Interpret von Klavierkonzerten, als auch als von Stücken für Klavier solo. Er macht auch Kammermusik und zwar in dem von ihm 1987 mitgegründeten Gould Trio, von dem auch zahlreiche Aufnahmen am Markt sind



    mit freundlichen Grüßen aus Wien


    Alfred

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  • Sagitt meint:


    Ich möchte auf Susan Tomes hinweisen. Ich kenne sie seit langem als Pianistin von Domus, die vor Jahrzehnten herrliche Kammermusikaufnahmen gemacht haben( zB Brahms). Aber ihre Diskografie ist größer: http://www.susantomes.com/recordings/


    Immer transparenter Klang,bei Mozart viel Anschlagskultur.


    In England ist sie renommiert, unterrichtet und konzertiert.http://www.susantomes.com/concert-schedule/


    In Deutschland ist sie eigentlich nicht bekannt. Man sollte mal in ihre Aufnahmen hineinhören und vielleicht bekommt sie dann neue Freunde.

  • Mich irritiert ein klein wenig, dass bisher eine knappe Handvoll Namen genannt werden, unter denen sich ein Kanadier und ein Österreicher befinden.


    Mir fallen spontan ein:


    Margaret Fingerhut


    Howard Shelley


    Stephen Hough


    Steven Osborne


    und einige andere, wenn ich genauer in meinem Schrank nachsehe.

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Tamino XBeethoven_Moedling Banner
  • Mir fallen spontan ein … und einige andere, wenn ich genauer in meinem Schrank nachsehe.


    WolfgangZ: Du darfst die »Anderen« aus deinem Schrank ruhig einmal auflisten… :baeh01:



    Damit noch ein paar Namen dazu kommen:

    • Imogen Cooper
    • Angela Hewitt
    • Kathryn Stott
    • Paul Lewis
    • Martin Roscoe
    • Jill Crossland
    • Peter Donohoe
    • Jonathan Plowright
    • Richard Egarr
    • Philip Edward Fisher
    • Benjamin Grosvenor


    Das alles sind Pianisten, die sich in meiner Sammlung bzw. Playlist befinden …

    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)

  • Imogen Cooper:


    Diese Produktionen sind relativ neu – diese Pianistin hat jedoch bereits (im letzten Jahrhundert) mit Brendel bei den Mozart-Konzerten mitgewirkt … :pfeif:

    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)

  • Ich weiß nicht, ob er nun als britischer Pianist durchgeht, da er einen deutschen Vater und eine japanische Mutter hat und zur Zeit in Berlin wohnt, aber er ist in London geboren und hat anscheinend einen britischen Paß: Freddy Kempf (wohl nicht verwandt oder verschwägert mit Wilhelm Kempff), der, ähnlich wie Valentina Lisitsa, als YouTube-Star bezeichnet werden kann, jedenfalls, wenn man nach der Click-Zahl für seine Videos geht.


    Ich halte sein Spiel für sehr klangschön und lyrisch, wie es z.B. bei Beethoven auch angemessen ist.



    Hier der erste Satz der Pathetique (passend zum gerade laufenden Pathetique-Thread), der nun deutlich langsamer ist als vergleichbare Einspielungen, der mir aber gut gefällt.


    http://www.youtube.com/watch?v=lq4G3KRAuXc

  • Freddy Kempf wird als englischer Komponist geführt - und somit passt er in diesen Thread.
    Man fragt sich oft,ob solch ein Thread wie der, in dem wir uns gerade befinden, sinnvoll sei.
    Hier haben wir eine glänzende Bestätigung dafür, daß dies der Fall ist. Zwar ist mir der Name Freddy Kempf ein Begriff, aber ich habe bislang nichts von ihm gehört und besitze auch keine Einspielung von ihm.
    Nun habe ich den Clip gesehen und der Pianist ist auf meiner Wunschliste für das 1. Quartal 2014 gelandet. Er wird auch einen eigenen Thread in der Serie "Aktive Pianisten unserer Tage" bekommen.


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Aufgrund der dann doch recht überraschenden Zuordnung Kempfs als "englisch" habe gerade nochmal die Nationalitäten meiner Top Ten nachgesehen, und siehe da, ich bin einschlägig fündig geworden.


    Nikolai Demidenko, den ich für einen der besten, wenn nicht DEN besten, Pianisten unserer Zeit halte, ist zwar als Russe geboren, hat aber inzwischen die britische Staatsangehörigkeit.

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