Dass jede Sendung mit Inge Borkh das Fluidum des Besonderen erhält liegt an ihrer großartigen, universell gebildeten Persönlichkeit. Eine charismatische Faszination, die bei der weit über 90 jährigen "Grand Old Lady" auch heute noch ganz spontan wirkt und bezaubert.
Bei Hans Hopf ist es nach meinen Erlebnissen mit ihm eine fast schizophrene Tragik: Privat ein natürlicher, herzlicher, ganz direkt formulierender, gutmütiger, treuer, zuverlässiger Kumpel mit "gesunden" Ansichten. Sobald jedoch Publikum in irgendeiner Form anwesend war, er auf der Bühne oder in der Öffenlichkeit stand, war er das, was man schnoddrig als das "Tenorschloch" bezeichnet. Nur noch im Spiel einer Rolle voll Unechtheit und Überheblichkeit.
Mir bleibt der "Hansl" zum einen durch seine enormen stimmlichen Qualitäten aber auch als Mensch sehr positv in Erinnerung. Kaum ein anderer Kollege hat während der langen Krankheitszeit so viel und intensiven Kontakt mit Gottlob Frick gehalten, wie der als "dümmlich-arrogant " verschriene Hans Hopf.
Herzlichst
Operus