Gitarre - mon amour

  • Lieber m-mueller und lieber Helmut,


    ihr wart, wenn ich das richtig erinnere, nicht im Konzert, und von meinem Platz aus, 5. Reihe Mitte, habe ich meinen Höreindruck geschildert, der sicherlich ein ganz anderer war als der auf dem von mir eingestellten Video, wohl wissend, dass der melodische Fluss auf der Geige nicht so herzustellen ist wie auf der Gitarre, allein schon wegen des die Töne herstellenden Bogens. Und ich habe ja auch vom "Erblühen" gesprochen, und das betrifft den Klang, nicht den Rhythmus.

    Die Beurteilung von dir, lieber m-mueller, kann ich akzeptieren, aber deinen Ausdruck "Violinen-Gestottere", lieber Helmut nicht. Du warst, wie gesagt, nicht im Konzert, und ich habe keine Lust, hier in eine Art RT-Diskussion einzusteigen.


    Liebe Grüße


    Willi:)


    P.S. Dass das Vorhaben, ein Konzert mit einem Instrument zu spielen, für das es nicht komponiert wurde, auch m. e. gelingen kann, zeigt ja die von Beethoven selbst adaptierte Fassung seines Violinkonzertes für Klavier.

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Die Beurteilung von dir, lieber m-mueller, kann ich akzeptieren, aber deinen Ausdruck "Violinen-Gestottere", lieber Helmut nicht. Du warst, wie gesagt, nicht im Konzert, und ich habe keine Lust, hier in eine Art RT-Diskussion einzusteigen.

    Ja, verständlich! Das war auch sprachlich etwas starker Tobak, dieses Wort "Gestottere", und es tut mir leid, lieber Willi, wenn ich damit Deinen Konzerteindruck verstört und herabgewürdigt haben sollte. Das wollte ich nicht. Diesen Aspekt habe ich gar nicht bedacht.


    Dieses Urteil möchte ich also zurücknehmen.

    Nicht aber das, was ich zu dem dahinter stehenden Prinzip sagte. Ich meine wirklich, dass man derlei nicht tun sollte, - ein Stück, das für Gitarre komponiert wurde und seine musikalische Aussage und seine so faszinierende Klanglichkeit ganz und gar aus diesem Instrument bezieht, mit einer Geige zu realisieren, - einem Instrument, das dafür in keiner Weise tauglich ist, wie man ja ganz deutlich hören kann. Die - notwendigerweise! - abgerissenen Sprünge mit dem Bogen zur Violinen-Bass-Saite, die bei der Gitarre ja den filigranen Oberbau der Musik trägt, das hier aber in gar keiner Weise vermag, sprechen diesbezüglich Bände!

    Sorry, aber ich kann´s nicht anders sehen.


    Was ein Diskurs darüber allerdings mit der "RT-Diskussion" zu tun haben sollte, das begreife ich nicht.

    Aber nun gut! Lassen wir die Sache ruhen! Sie gehört ohnehin nicht hierher.

  • Und ich habe ja auch vom "Erblühen" gesprochen, und das betrifft den Klang, nicht den Rhythmus.

    Ich habe mir das auch angehört, lieber Willi! Schon Scarlatti und viel später Isaac Albeniz haben sich von der Gitarre inspirieren lassen und versucht, die Farbigkeit des Instruments auf das Tasteninstrument zu übertragen und dessen Möglichkeiten so zu erweitern. Im Prinzip spricht von daher nichts dagegen, dies auch für die Violine zu versuchen. In der Tat aber geht auch für mich so die Magie von Tarregas Stück leider doch verloren. Das liegt ganz einfach am Bogen, der anders als die Finger auf den Gitarrensaiten auf die G-Saite "springen" muss. Und dann entsteht einfach unvermeidlich ein "Loch" und das geheimnisvoll Schillernde von Tarregas romantischer Gitarre ist irgendwie weg. Trotzdem ist das natürlich sehr gekonnt gemacht - und klingt sicher im Konzert noch eindrucksvoller, wie Du es ja erlebt hast! :) :hello:


    Liebe Grüße

    Holger

  • Heute habe ich mal wieder die Recuerdos auf Gitarre gespielt vom heutigen Geburtagskind:


    Johanna Beisteiner,    * 20. 2. 1976 -- 44. Geburtstag




    Sie spielt im Teatro della Concordia, Monte Castello di Vibio, auf das sie zu Beginn des Videos eingeht.


    Liebe Grüße


    Willi:)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

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  • Die Barrikaden auf einer Theorbe - Francisco Lopez



    Der Sound der Gitarre gefällt mir besser, kann aber auch sein, daß die Theorbe bemerkenswert schlecht aufgenommen wurde

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  • Zum Schluss habe ich noch einen Gitarristen, der mich seit meiner Jugend begeistert hat, und dessen 127. Geburtstag heute war:



    Diese Aufnahme stammt aus den 1950er Jahren und entstand in Amerika.


    Liebe Grüße


    Willi:)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Lieber Willi,


    Segovia war zweifellos einer der Großen im letztem Jahrhundert. Schade, daß er seine brillanteste Phase hatte, bevor es gute Aufnahmegeräte gab.

  • Ich habe Andres Segovia noch im Konzertsaal erlebt, und bis heute ist mir noch der tiefe Eindruck gegenwärtig, den er mir damals machte.

    Die Art und Weise, wie er die "Recuerdos" interpretiert, ist ganz typisch für den wesenhaft klassischen Gitarrenmusik-Stil, den er auf singulär meisterhafte Weise pflegte. Das ruhige Tempo wird strikt durchgehalten, Binnendifferenzierungen in der Rhythmik werden strikt gemieden, und die die Tremoli tragende Basslinie erfährt eine markante Hervorhebung, so dass das Klangbild in der eigenartigen Statik, die sich dabei einstellt, anmutet wie die Evokation des Bildes einer in die unendliche Ruhe eines flirrenden Spät-Abendlichts gebetteten Alhambra.

  • Nach dem wunderbaren Andrés Segovia, der auch bei mir ganz hoch im Kurs steht, möchte ich nochmals die Ukulele ins Feld führen, und zwar mit der ganz wundervollen, jungen Virtuosin Taimane Gardner: fulminant, was sie mit diesem Instrument macht, fernab jeglicher Hawaii-Betulichkeit; hier interpretiert sie frei über Motive aus Carmen; ich find's toll!


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  • Andres Segovia verdanken die Gitarristen unendlich viel. Er war es, der die Gitarre als Konzertinstrument wieder etablierte. Meine Lieblings-CD des großartigen Julian Bream hat der britische Gitarrist nicht zufällig "Hommage to Andres Segovia" genannt. Mein Vater hat Andres Segovia wie Helmut Hofmann noch im Konzert gehört.


    Schöne Grüße

    Holger

  • Und heute habe ich in den Erinnerungen wieder


    Paco di Lucia,   * 21. 12. 1947 - + 25. 2. 2014 --- 6. Todestag




    Hier spielt er auf der Expo 1992 in Sevilla.


    Liebe Grüße


    Willi:)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Am Wochenende gehört:





    Das sind sehr reizvolle Stücke - und auch wunderbar instrumentiert und von Andres Segovia sehr schön gespielt. Die Aufnahmetechnik ist hervorragend durchsichtig - aber sehr breitbandig. Die Instrumente scheinen links und rechts außerhalb des Lautsprechers zu stehen - und die Gitarre rechts von der Mitte. So ist die Ortbarkeit gut - die Räumlichkeit so aber auch ein bisschen künstlich, wirkt irgendwie "montiert", was dem Hörvergnügen aber keinen Abbruch tut.




    Die berühmte Tarrega-Etüde Recuerdos de la Alhambra gefällt mir in Segovias Interpretation ausnehmend gut. Er spielt sie nicht einfach etüdenhaft herunter, sondern mit romantischem Enthusiasmus, mit einem dynamischen An- und Abschwellen und getragen von der Melodik - also die romantische Liedhaftigkeit betonend. Sehr schön frisch gespielt sind auch die Sor Mozart-Variationen und de Falla Hommage a Debussy ist mit solcher Nonchalance und Farbigkeit gespielt eine Delikatesse. Die Aufnahmetechnik dieser Mono-Aufnahmen aus den USA aus den 50igern ist ganz hervorragend. Solo-Gitarrenmusik braucht einfach kein Stereo. Meine neuen Lautsprecher geben diese Gitarrenklänge wirklich greifbar realistisch wieder - es ist die reine Freude.


    Gerne anschaffen möchte ich mir eine CD mit den Gitarrenwerken von Tarrega. Gibt es eine Alternative zu Narciso Yepes? irgendwie mag ich seine Art zu spielen nicht so richtig.


    Wieso die Links zu jpc und Amazon nicht funktionieren, verstehe ich nicht.


    Schöne Grüße

    Holger

  • Heute habe ich wieder einen Gitarristen in meinen Erinnerungen, er ist nicht mal so unbekannt:


    Der spanische Gitarrist Celedonio Romero, * 2. 3. 1913 - + 8. 5. 1996, wäre heute 107 Jahre alt geworden.



    Hier spielt er mit seinem Sohn Pepe zu Hause.


    Liebe Grüße


    Willi:)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

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  • Diese Aufnahmen meines Lieblingsgitarristen - meist Transkriptionen von Klavierstücken - mit seiner wie ich finde unerreichten Kunst, verschiedene Tonfarben zu erzeugen, gibt es im Moment für nur 3.99 Euro zu haben. (Man höre nur die Nr. 1 aus Granados op. 1, seinem "Album für die Jugend", das ist atemberaubend):



    Zu mir unterwegs ist auch noch:



    Schöne Grüße

    Holger

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  • Und zum Schluß für heute noch die Toccata und Fuge d-moll BWV 565 auf Gitarre - und gar nicht so schlecht !!


    Bach: Toccata and Fugue, BWV 565 - Tariq Harb, guitar


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