Vergleichen kann man das durchaus, nur macht das Sinn? Ich denke, dass Großbritannien in der Zeit noch gar nicht soweit war. Das Land war im 19. Jahrh. musikalisch weitgehenst isoliert. Es war noch die große Zeit der Light Opera Gilbert & Sullivan's, Alfred Cellier's, Michael William Balfe's u.a. oder der großen Musikfeste wie der in Leeds z.B., wo Komponisten wie Elgar, Stanford, Parry ihre Zeit hatten. Alles extrem viktorianisch, konservativ Geprägt.
Die "English Musical Renaissance" begann erst am Ende des 19. Jahrh. bzw. Anfang des 20. Jahrh., die dann Komponisten wie Vaughan Williams, Gustav Holst, Bliss, Howells und viele, viele mehr hervorbrachte.
An Neutöner à la Birtwistle, Knussen, Turnage, Maxwell Davies die auch international anerkannt waren, war noch lange nicht zu denken.
Da war der musikalische Mutterboden in Deutschland/Österreich in der Zeit 19./20. doch ein ganz anderer und überhaupt nicht mit Großbritannien zu vergleichen. Daher hat es m.E. nichts mit unter- und überschätzen zu tun.
Ich schätze Bax, Vaughan Williams und die anderen, ich kann und möchte sie nicht mit Schönberg, Webern oder Berg vergleichen. Das sind zwei ganz unterschiedliche Paar Schuhe, finde ich.