Die Klassik Connection

  • Es wird zuweilen versucht, Wolfgang Amadeus Mozart Genialität abzusprechen, auch hier im Forum. Ich überlese solche Statements. Die Schlussszene aus Le Nozze di Figaro, die noch weiter geht, zählt zu den berührendsten Szenen von den wenigen Opern, die ich kenne. Da gebe ich dir recht.


    Peter Tschaikowsky war ein grosser Mozart-Verehrer. Seine Oper Pique Dame nach der Novelle von Puschkin spielt im 18. Jahrhundert. La Contessa, die alte Gräfin erinnert sich in dieser Arie aus dem 2. Akt ihrer vergangenen Tage der Jugend. Eine Paraderolle für ältere Darstellerinnen wie Martha Moedl oder Jelena Obraztova. Zur Handlung weiss der Tamino Opernführer zu berichten:


    TSCHAIKOWSKY, Pjotr Iljitsch: PIQUE DAME



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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Martha Mödl habe ich in meiner Sammlung als Leonore in der 1953er-Fidelio-Aufnahme unter Furtwängler mit einer Sängerriege, die ihresgleichen sucht: Wolfgang Windgassen, Gottlob Frick, Otto Edelmann, Alfred Poell, Sena Jurinac und Rudolf Schock, Letzteren als m. E. besten Jaquino, den ich kenne und in meiner reichhaltigen Fidelio-Sammlung habe.

    Von der großen Leonoren-Arie "Abscheulicher, wo eilst du hin", habe ich aber bei YT diese gefunden:



    Liebe Grüße


    Willi:)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Noch eine Martha. Diesmal am Flügel.


    Martha Argerich spielt aus der 2. Partita c-Moll BWV 826 von JSB das Capriccio.


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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Ich nehme das "Capriccio", das diesmal in eine ganz andere Richtung zeigt, nämlich zu Peter Tschaikowskys sinfonischer Dichtung "Capriccio italien" op. 45. Es war gar nicht so einfach, eine Einspielung zu finden, die unter 15 Minuten lang ist, aber ich habe hier eine:



    Der mir vor allem als Geiger bekannte Nikolaj Znaider dirigiert das berühmte Hallé!


    Liebe Grüße


    Willi:)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Héctor Berlioz hat für Viola und Orchester Harold in Italien komponiert. Auftraggeber war Nicolo Paganini, der es anlässlich des Erwerbs seiner Stradivari Bratsche beim Komponisten bestellt hatte. Das Werk dauert ungefähr eine Dreiviertelstunde, weshalb es hier nicht gesetzt werden sollte.


    Einen Ausschnitte daraus gibt es. Dieser Teil endet unvermittelt, denn der Poster des You Tube Beitrages hat die Gesamtlänge in vier zeitlich gleich grosse Stücke unterteilt.


    Yuri Bashmet, Viola

    Valery Gergiev, Dirigent mit Zahnstocher

    Orchester des Mariinsky Theaters oder London Symphony Orchestra


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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




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  • Dann wollen wir doch mal schaun, was der "Auftraggeber" Nicolo Paganini selbst so zuwege gebracht hat:


    Ich habe hier die Campanella, in einem Arrangement von Fritz Kreisler:




    Es spielt Clara Sumi-Kang im Marinsky, begleitet von Yekwon Sunwoo.


    Liebe Grüße


    Willi:)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • La campanella heisst übersetzt die Glocke. Sergei Rachmaninov hat in seinem Opus 35 "Die Glocken" ein ins Russische übersetztes Gedicht von Edgar Allan Poe vertont. Anhand von Glockentönen von der Geburt bis zum Tode wird das Leben dargestellt.


    1. "Die silbernen Schlittenglocken"

    2. "Die sanften Hochzeitsglocken"

    3. "Die lauten Alarmglocken"

    4. "Die traurigen Eisenglocken"


    Hier der erste Satz:


    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Die Glocke heißt auf französisch La Cloche, und da gibt es ein Lied gleichen Namens von Camille Saint Saens, das hier gesungen wird von Janine Devost (1932-1985):





    Liebe Grüße


    Willi:)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Janine Devost war eine französische Mezzo-Sopranistin. In den Weiten des Internets ist wenig über sie zu finden. Durch einen Unfall war sie an der Hüfte verletzt und konnte nicht mehr in der Oper auftreten. Lied-Recitals stand sie nur sitzend durch. Deshalb widmete sie sich dem Unterrichten. In einer Kritik eines öffentlichen Auftrittes aus dem Jahr 1982 wird sie als Stimme des Herzens beschrieben und bedauert, dass sie als Sängerin nicht bekannter ist.


    Einer ihrer Schüler am Konservatorium des XIe Arrondissements in Paris ist der Bassbariton Till Fechner. In seiner Homepage erwähnt er die bemerkenswerte Pädagogin Janine Devost, die ihn ermuntert hat, eine Gesangskarriere zu beginnen. Hier erlebt man ihn in einem Ausschnitt des Verdi Requiems.


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  • Ich ersetze im Namen von Till Fechner das "ch" durch ein "ll" und erhalte so den österreichischen Pianisten Till Fellner, den ich vor ca. einem Vierteljahrhundert an meinem damaligen Wohnort Coesfeld-Lette in einem Klavierrecital mit Liszts h-moll-Sonate und Schuberts Reliquie kennenlernte.

    Hier habe ich till Fellner mit Schuberts Nr. 4 der Moments Musicaux D.780:



    Liebe Grüße


    Willi:)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

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  • Dieses Mal keine originelle und geistreiche Überleitung. Ich kann nicht anders. Diesen sechs Klavierstücke Moments Musicaux D. 780 , verehrter Wiliam B. A., verdanke ich meine erste Begegnung mit der Musik Schuberts. Da war ich Teenager und diese LP-Kassette, worin sie enthalten waren, mein besonderer Schatz. Es waren Aufnahmen mit Alfred Brendel. So soll er auch das sechste in As-Dur spielen. Es ist mir neben dem zweiten, ebenfalls in As-Dur, das Liebste.


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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Und schon wieder verbindet uns etwas, lieber moderato, und zwar ebenfalls in der Person Alfred Brendels. Ich war zwar kein Teenager mehr, als das "Aha"-Erlebnis kam, aber es ist dennoch Jahrzehnte her, als ich eines Morgens im Auto den Beginn dieses Stückes hörte und rasch an den Straßenrand fuhr:



    Schubert kannte ich zwar schon seit meiner Kindheit, aber seine Klaviermusik habe ich erst viel später durch dieses grandios gespielte Impromptu Nr. 1 f-moll D.935 kennen- und lieben gelernt. Als Brendel das lyrische Thema spielte, traf es mich wie ein Blitz.


    Liebe Grüße


    Willi:)


    P.S. Manchmal müssen die Überleitungen gar nicht unbedingt geistreich sein. Es reicht schon, wenn das nächste Glied der musikalischen Kette so erfüllend ist wie hier.

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Ein Zeitgenosse von Franz Schubert war Jan Václav Hugo Voříšek oder Johann Hugo Worzischek (1791-1825).

    Er ist ein tschechischer Komponist, den ich vor einigen Wochen kennengelernt habe. Aus seinen 6 Impromptus op.7 habe ich die Nummer 5 als Einzelsatz ausgewählt.


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    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Da hast du ja einen schwierigen Seitenarm aufgetan. Ich nehme mal die Pianistin Anna Petrova-Forster, die mir bis dahin völlig unbekannt war, und auch der Versuch, sie in meine Pianisten-Datenbank aufzunehmen, ist einstweilen daran gescheitert, dass ich keine Daten von ihr finden kann, aber ich habe einen anderen Komponisten gefunden, den sie ebenfalls bespielt hat: Leopold Kozeluch (1747 -1818), ehe ein Zeitgenosse Haydns, Mozarts und Beethovens, hat die Sonate op. 38 Nr. 3 komponiert, aus dem Anna Petrova-Forster hier den 1. Satz spielt:



    Liebe Grüße


    Willi:)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Lieber Wiliam B. A.


    Zu der Pianistin Anna Petrova-Forster habe ich auch keine biografische Daten gefunden. Diese Fotografie des Labels Toccata Classics zeigt sie. Der Sonaten-Satz aus op. 38 von Leopold Kozeluch gefällt mir. Sie hat viel Repertoire abseits des Gängigen und Bekannten eingespielt.


    zikv8x-annapetrov-master.jpg


    Der Name des Komponisten Leopold Kozeluch ist mir selbstverständlich bekannt. Die eine oder andere seiner Sinfonien habe ich im Regal stehen. Auch eine Sinfonia concertante mit der seltenen Besetzung für Trompete, Piano, Mandoline und Kontrabass, die eine Fülle überraschender Wendungen enthält. Doch diesesr YouTube Beitrag ist mit 28 Minuten zu lang.


    Als Liebhaber von Harmoniemusik habe ich aus Leopold Kozeluchs Cassation in Es-Dur den einleitenden kurzen Marsch ausgewählt.


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  • Da greife ich doch zu und nominiere das Consortium Classicum mit dem 3. Satz des Septetts E-dur von Joseph Miroslav Weber (1854 - 1906):



    Liebe Grüße


    Willi:)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Ludwig van Beethoven hat ein Septett in Es-Dur komponiert. Ich wähle aus dem Opus 20 den fünften Satz Scherzo, Allegro molto e vivace.


    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Das Werk hatte ich auch ausgewählt, wollte aber einen Einzelsatz daraus mit dem Consortium Classicum, den ich aber nicht gefunden habe. Wie dem auch sei, im gleichen Jahre wie das Septett in Es-dur hat er noch ein anderes Werk in E-dur komponiert, und zwar die Klaviersonate Nr. 9 E-dur op. 14 Nr. 1. Tatsächlich habe ich eine Aufnahme mit meinem Lieblingspianisten Grigory Sokolov gefunden, der in der Tat am 4. November 2002 bei einem Konzert in Paris auch diese Sonate gespielt hat, und was wichtig ist, unter 15 Minuten. Warum ich das so genau weiß, liegt ganz einfach daran, dass ich die DVD von diesem Konzert seit etlichen Jahren in meiner Sammlung habe, deswegen werde ich das Cover von dieser DVD auch hier abbilden, weil sie speziell für Beethoven-Sonaten-Liebhaber sicherlich erstrebenswert ist, zumal noch die Schwestersonate Nr. 10 G-dur op. 14 Nr. 2 und die Sonate Nr. 15 D-dur op. 28 "Pastorale" mit auf der DVD ist, neben Werken von Komitas Vardapet, Sergei Prokofiev, Frédéric Chopin, Francois Couperin und Johann Sebastian Bach.

    Doch zunächst das YT-Video:



    und hier die DVD:



    Liebe Grüße


    Willi:)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Die wenigsten werden ein Konzert mit Grigory Sokolov besucht haben. In der Berliner Morgenpost ist ein Konzert beschrieben, wie der russische Pianist seine Konzerte gestaltet. Immer gleich, immer konsequent, immer berührend, immer einmalig.


    https://www.morgenpost.de/kult…t-seine-Gewohnheiten.html


    Eine Smartphonaufnahme aus einem Konzert in Stockholm mit der im Artikel erwähnten Zugabe:

    Claude Debussy, Prélude Nr. 6, 1. Livre, Des pas sur la neige. (Schritte im Schnee)


    Ich habe es in seiner Unvollkommenheit ausgewählt, weil die beschriebene Stimmung so eindrücklich erlebbar wird.


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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Zitat von moderato

    Die wenigsten werden ein Konzert mit Grigory Sokolov besucht haben.

    Das halte ich, lieber moderato, be aller Bescheidenheit, für ein Gerücht (oder meintest du die wenigsten Taminos?)Ich gehe seit vielen Jahren in seine Konzerte, meistens in Köln, in einem Jahr sogar in Köln, Münster und Kiel dreimal innerhalb eines Jahres, und immer sind sie ausverkauft wie weiland bei Alfred Brendel. Grigory Sokolov gilt längst als einer der größten lebenden Pianisten weltweit, und am 6. April werde ich wieder in Köln in seinem Konzert sitzen (falls es nicht wegen Corona ausfällt). Er wird dann Mozart und Schumann spielen, und zwar genau dieses Programm vor der Pause:


    Fantasie und Fuge C-dur KV 394, dann ab 9:27 die berühmte A-dur-Sonate KV 331, und da stelle ich auf den Kopfsatz, das Variatinsandante ab, weswegen sie so berühmt wurde (und natürlich auch wegen der abschließenden "alla turca"

    und zum Schluss das a-moll-Rondo KV 511. Nach der Pause spielt er dann die auf diesem Hörbeispiel nicht mehr vorhandenen Bunten Blätter op. 99 von Robert Schuman.

    Und dann freue mich mich schon besonders wie jeder Sokolov-Verehrer auf die 6 Zugaben, denn die sind es immer.

    Übrigens feiert Sokolov am 18. April, also 12 Tage nach dem Kölner Konzert, seinen 70. Geburtstag.


    Liebe Grüße


    Willi:)


    P. S. Übrigens ist Köln vom Gesamtprogramm her, aber auch vom Preis, immer noch eine Insel der Glüclseligen. Seit Jahren kostet die teuerste Karte für ein Sokolov-Konzert immer noch 45 €. In Salszburg (wo er ja das Gleiche spielt), dürften des drei vis viermal so viel sein. Die vier Adverbien, die der Rezensent in der Berliner Morgenpost für die Gestaltung seiner Konzerte verwendet hat, kann ich nur unterstreichen.

    P.S.2 Der Tonqualität des von mit ausgewählten Tonbeispiels zufolge könnte es sich dabei auch um eine Handyaufnahme gehandelt haben.

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  • Mit "Die wenigsten" sind die gemeint, die lesend und hörend oder schreibend das Tamino-Forum besuchen.


    Bunte Blätter op. 99 von Robert Schumann wird Grigory Sokolov spielen.


    Diesen Einzelsatz der 15 Stücke habe ich in der Interpreation von Mikhail Pletnev gefunden.


    Es ist das vierte Stück: Albumblatt I, Ziemlich langsam, sehr gesangvoll


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  • Auch in Beethovens Werkverzeichnis findet sich ein op. 99, jedoch nicht so umfangreich ist dieses Opus wie bei Schumann und auch nicht für Klavier solo, sondern hier spielt das Klavier nur die -wenn auch klangvolle- Begleitung. Es ist aus Beethovens reichem Liederschatz das Lied "Der Mann von Wort" und wir hören Hermann Prey, begleitet von Leonard Hokanson:



    Liebe Grüße


    Willi:)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Das ist der Text des Gedichtes "Der Mann von Wort" von Friedrich August Kleinschmidt (1749 - ?), den Beethoven vertont hat.


    Du sagtest, Freund, an diesen Ort

    komm ich zurück, das war dein Wort.

    Du kamest nicht; ist das ein Mann,

    auf dessen Wort man trauen kann?


    Fast größer bild' ich mir nichts ein,

    als seines Wortes Mann zu sein;

    wer Worte, gleich den Weibern, bricht,

    verdient des Mannes Namen nicht.


    Ein Wort, ein Mann, war deutscher Klang,

    der von dem Mund zum Herzen drang,

    und das der Schlag von deutscher Hand,

    gleich heil'gen Eiden, fest verband.


    Und dieses Wort, das er dir gab,

    brach nicht die Furcht am nahen Grab,

    nicht Weibergunst, noch Menschenzwang,

    nicht Gold, nicht Gut, noch Fürstenrang.


    Wenn so dein deutscher Ahne sprach,

    dann folg', als Sohn, dem Vater nach,

    der seinen Eid: Ein Wort, ein Mann,

    als Mann von Wort verbürgen kann.


    Nun sind wir auch der Deutschen wert,

    des Volkes, das die Welt verehrt.

    Hier meine Hand; wir schlagen ein,

    und wollen deutsche Männer sein.



    Es ist hier nicht der Ort über political correctness bei Beethoven zu räsonieren. Weiber, die das Wort brechen, deutsche Tugenden von deutschen Männern ...


    Wie find ich bloss eine Überleitung?


    Ich greife die beiden Vornamen des Textdichters auf und komme zu einem deutsch-norwegischen Komponisten: Friedrich August Reissiger (1809-1883). Er hat einen Walzer komponiert: Feenreigen op 18


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