SHAKESPEARE, William: HAMLET, PRINZ VON DÄNEMARK

  • William Shakespeare (1564-1616):


    HAMLET, PRINZ VON DÄNEMARK
    Tragödie in fünf Akten


    Entstehung um 1600, Uraufführung Juli 1602 im Globe Theater London, nach anderen Quellen möglicherweise schon 1600/1601



    DIE PERSONEN DER HANDLUNG


    Hamlet, Sohn des vorigen und Neffe des gegenwärtigen Königs

    Claudius, König von Dänemark

    Gertrud, Königin von Dänemark, Hamlets Mutter

    Der Geist von Hamlets Vater

    Horatio, Hamlets Freund

    Polonius, Oberkämmerer

    Laertes, Sohn des Polonius

    Ophelia, Tochter des Polonius

    Rosenkranz und Güldenstern, Schulfreunde Hamlets

    Fortinbras, Prinz von Norwegen

    Mehrere Schauspieler

    Marcellus

    Bernardo

    Zwei Totengräber

    Francisco

    Voltimand

    Reinald, Diener des Polonius

    Ein norwegischer Hauptmann

    Ein Edelmann

    Ein Priester

    Osrik, ein Häftling

    Englische Gesandte, Räte, Herren und Damen vom Hofe,

    Soldaten, Matrosen, Boten, Gefolge


    Das Geschehen ereignet sich im 10. Jahrhundert am dänischen Königshof in Helsingör.




    INHALTSANGABE



    ERSTER AKT


    Am dänischen Königshof in Helsingör herrscht Aufregung: Es wurde bekannt, dass die Norweger unter dem jungen Fortinbras einen Waffengang vorbereiten. Der will die Schmach rächen, die König Hamlet dem Norwegerkönig zugefügt hat, indem er norwegisches Land in einem Krieg erobert hat. Nicht genug damit erscheint eines Nachts den Wachen auf Schloss Helsingör der Geist des inzwischen verstorbenen Königs Hamlet. Horatio, Freund des jungen Kronprinzen Hamlet, bekommt das merkwürdige und aufregende Erlebnis mit und versucht, allerdings ohne Erfolg, den Geist anzusprechen. Er beschließt deshalb, den Prinzen darüber den Vorgang in Kenntnis zu setzen, weil er glaubt, dass der Geist des Vaters mit seinem Sohn eher reden wird, als mit Fremden.


    Unterdessen verkünden der neue König Claudius, Bruder des verstorbenen Königs Hamlet, und des Kronprinzen Mutter, Gertrude, ihre Vermählung. In der Festrede geht Claudius auf den bevorstehenden Konflikt mit Norwegen ein und teilt mit, dass er den Unterhändler Voltimand in das Nachbarland geschickt habe, um in Verhandlungen den Waffengang noch abzuwenden. Später kommt es zu einer Unterredung mit Laertes, dem Sohn des Ratgebers Polonius, den er in einer diplomatischen Mission nach Frankreich schickt. Der nächste Gesprächspartner ist sein Stiefsohn und Neffe Hamlet, den er auffordert, die Trauer um den toten Vater aufzugeben, aber in Helsingör zu bleiben und nicht an den Studienort Wittenberg zurückzugehen. Hamlet willigt ein, lässt aber allein auf der Szene in einem Monolog durchblicken, dass er seine Mutter wegen der Heirat mit Claudius verachtet und verzweifelt ist. Horatio unterbricht ihn in seinen Gedanken mit der Nachricht über die merkwürdige Geisterscheinung, doch Hamlet reagiert aufgeregt und will auf jeden Fall mit dem Geist reden.


    Laertes erscheint bei seiner Schwester Ophelia und warnt sie vor Hamlet. Er ist überzeugt, dass es der Kronprinz nicht ehrlich mit ihr meint und sie sitzen lassen wird, wenn er genug von ihr hat. Wichtig ist ihm auch noch der Hinweis, dass Hamlet als Königssohn für eine Vermählung die Zustimmung der Obrigkeit benötigt. Die gleiche Ansicht vertritt Polonius. Der verabschiedet zunächst seinen Sohn Laertes und wendet sich dann Ophelia mit der dringenden Forderung, Hamlet zurückzuweisen.



    Hamlet trifft sich mit Horatio und Marcellus auf der Schlossterrasse. Aus dem Festsaal dringt Musik und ausgelassenes Getöse nach draußen. Die drei Männer warten auf den Geist, der kommt tatsächlich und fordert Hamlet auf, Alle drei folgen dem Geist und der offenbart sich als Hamlets verstorbener Vater. Er behauptet, nicht durch einen Schlangenbiss, sondern durch ein von Claudius ins Ohr geträufeltes Gift gestorben zu sein. Der Bericht gipfelt in der Aufforderung, Hamlet solle an seinem Onkel Rache nehmen, aber die Mutter verschonen. Der Geist verschwindet und Hamlet schwört die Rache an dem neuen König. Die drei Männer beschließen, Stillschweigen zu bewahren und Hamlet will sich ab sofort verstellen, seine Pläne für sich zu behalten.



    ZWEITER AKT


    Polonius beauftragt seinen Diener Reinhold herauszufinden, was Laertes in Paris will. Er ist gegenüber seinem Sohn misstrauisch. Ophelia kommt zu ihrem Vater mit der Nachricht, dass sich Hamlet ihr gegenüber merkwürdig verhalten hat. Polonius geht davon aus, dass der Prinz wahnsinnig geworden ist, weil Ophelia ihn abgewiesen hat. Er denkt darüber nach, ob es richtig war, an dessen Aufrichtigkeit zu zweifeln. Er hält es für geboten, den König über Hamlets Veränderung zu informieren.


    König Claudius hat sich inzwischen Hamlets Jugendfreunde Rosenkranz und Güldenstern gewandt, die herausbekommen sollen, warum der Prinz sich so sonderbar verhält. Dann erfährt er durch Voltimand, dass die Norweger jedwede Angriffe auf Dänemark unterlassen wollen. Sodann beratschlagen Claudius und Gertrude mit Polonius über die Gründe von Hamlets Veränderungen. Unterdessen haben Rosenkranz und Güldenstern festgestellt, dass ihr Schulfreund wahnsinnig geworden ist. Sie versuchen ihn mit der Nachricht, dass eine Schauspieltruppe nach Helsingör kommt, aufzuheitern. Hamlet plant insgeheim, das zur Aufführung kommende Stück so umzuschreiben, dass der Mord an seinem Vater durch Claudius erkennbar wird.



    DRITTER AKT


    Rosenkranz und Güldenstern informieren den König, dass sie die Gründe für Hamlets Wahnsinn noch nicht herausgefunden haben. Claudius schickt die beiden mit Dank fort und versteckt sich dann mit Polonius, um Hamlet und Ophelia zu belauschen. Der Prinz ist Ophelia gegenüber abweisend, monologisiert über den Sinn des Lebens fordert sie gar auf, in ein Kloster zu gehen. Der König ist sehr beunruhigt über das Verhalten seines Stiefsohnes und sagt, er wolle ihn nach England zum Tributeinziehen schicken. Polonius aber hält es für wichtiger, erst noch ein Gespräch Hamlets mit seiner Mutter zu belauschen. Die soll ihn nach den Gründen für sein Verhalten fragen.


    Hamlet organisiert die Aufführung der Schauspieltruppe und verabredet mit Horatio, den König während der Aufführung genau zu beobachten. Tatsächlich benimmt sich Claudius verdächtig und verlässt genau an der Stelle, wo der Darsteller des Königs seinem Rivalen das Gift ins Ohr träufelt, aufgewühlt den Saal. Sofort wird die Aufführung abgebrochen und Rosenkranz und Güldenstern überbringen Hamlet die Nachricht, dass seine Mutter ihn zu sprechen wünscht. Hamlet lässt sich jedoch erst von Polonius überzeugen, seine Mutter aufzusuchen


    Weil Claudius fürchtet, dass Hamlet weiß, dass er der Mörder seines Bruders ist, befiehlt er Rosenkranz und Güldenstern, ohne Verzögerung die Abreise des Prinzen nach England zu organisieren. Unterdessen hat sich Polonius versteckt, um die Unterredung zwischen Gertrude und Hamlet belauschen. Zufällig trifft Hamlet auf dem Weg zu Gertrude Claudius und kann sich nur im letzten Moment davon abhalten, seinen Stiefvater sofort umzubringen. Claudius betet zu Gott, dass er ihm den Brudermord verzeihen möge.


    Polonius beobachtet in seinem Versteck eine Eskalation des Gesprächs von Mutter und Sohn. Gertrude ruft plötzlich laut um Hilfe, weil sie um ihr Leben fürchtet und Polonius stimmt in seinem Versteck - hinter einem Vorhang - in den Hilferuf ein. Hamlet vermutet Claudius hinter dem Vorhang und sticht mehrmals auf den Vorhang ein. Als Polonius tot durch den Vorhang fällt, ist Hamlet zunächst erstaunt, bedauert aber seinen Irrtum nicht. Im Gegenteil macht er seine Mutter den Vorwurf, dass sie das Ehegelübde zu seinem Vater gebrochen hat. Aufgelöst bittet Gertrude ihren Sohn, nicht weiter zu reden. Da erscheint Hamlet erneut der Geist, der ihn um Mäßigung gegenüber seiner Mutter bittet, ihn jedoch zur Rache an seinem Bruder auffordert. Weil Gertrude den Geist nicht sehen kann, ist sie jetzt überzeugt, dass ihr Sohn wahnsinnig geworden ist. Und sie verspricht Hamlet, alles Geschehene und Gesagte in sich zu verschließen.



    VIERTER AKT


    Gertrude berichtet Claudius von dem Gespräch mit Hamlet und informiert ihn, dass Hamlet Polonius erstochen habe. Claudius weiß nun, dass Polonius an seiner Statt gestorben ist und er lässt Rosenkranz und Güldenstern kommen, die nach der Leiche von Polonius suchen, die aber auch mit Hamlet reden sollen. Er selbst will dafür sorgen, dass seine Frau nicht mit dem Mord an seinem Oberkämmerer in Verbindung gebracht wird, denn das könnte zu großem Ärger führen.


    Hamlet hat die Leiche von Polonius versteckt. Als Rosenkranz und Güldenstern auf Hamlet stoßen, redet er erneut nur wirres Zeug, sagt aber auch, dass sie „Schwämme“ seien, die nur die Befehle von König Claudius ausführen. Ihre Frage nach der Leiche von Polonius, die sie in die Kapelle bringen wollen, beantwortet Hamlet nicht. Er lässt sich jedoch, zum Erstaunen seiner Schulfreunde, widerstandlos zu seinem Onkel führen.


    Claudius ist in einer Zwickmühle gefangen: Einerseits beunruhigt ihn, dass sein Stiefsohn noch immer frei ist, andererseits weiß er auch um Hamlets Beliebtheit im Volk. Eine öffentliche Verurteilung käme ihn teuer zu stehen. Als Rosenkranz erscheint, befiehlt er ihm, Hamlet zu holen; dem offenbart er, dass er nach England reisen und einen Brief für den dortigen König mitnehmen soll. Als Claudius nach dem Abgang der Männer alleine ist, hören wir, dass in dem besagten Brief die Aufforderung an den englischen König steht, Hamlet sofort hinrichten zu lassen.


    Auf dem Weg zur Insel treffen Hamlet und seine beiden Gefährten auf Fortinbras, den König von Norwegen, der einen Trupp Soldaten zum Waffengang gegen Polen anführt. Dabei geht es den Norwegern weniger um den Gewinn von Ländereien als um Ehre im Kampf. Hamlet offenbart in einem Monolog, dass er in Zukunft mehr auf Rache an Claudius denken muss.


    In einer neuen Szene erzählt Horatio Gertrude, dass Ophelia nach dem Tod ihres Vaters und Hamlets Abreise nach England wahnsinnig geworden ist. Auch Claudius entgeht nicht, dass Ophelia offenbar nicht mehr klar im Kopf ist, deshalb beauftragt er Horatio, sie zu überwachen. Inzwischen ist Laertes aus Frankreich zurück und erstürmt mit Soldaten Claudius‘ Schloss. Er ist, wie ein Großteil des Volkes, überzeugt, dass Claudius der Mörder seines Vaters Polonius ist. Laertes bedroht gerade Claudius, als plötzlich Ophelia hereinkommt. Er ist schockiert über ihren Zustand. Claudius nutzt die Gelegenheit und bringt Laertes dazu, den wahren Mörder seines Vaters ausfindig zu machen.


    Horatio bekommt einen Brief von Hamlet, in dem berichtet wird, dass er auf der Rückreise nach Dänemark sei. Unterwegs sei das Schiff aber von Piraten überfallen worden, weshalb er in Dänemark geblieben sei, Rosenkranz und Güldenstern hingegen nach England gereist seien. Hamlet bittet Horatio, Claudius einige Briefe zu übergeben und dann ihm entgegen zu kommen. Die Matrosen, die Horatio seinen Brief übergeben haben, werden ihn zu ihm führen.


    Laertes ist inzwischen von Claudius‘ Unschuld überzeugt. Als König Claudius von Hamlet informiert wird, am nächsten Tag wieder im Schloss zu sein, schmieden die beiden Männer ein Mordkomplott gegen Hamlet. Da eine öffentliche Hinrichtung nicht zur Debatte steht, soll Hamlet in ein Fechtduell verwickelt werden und heimlich sein Gegner eine vergiftete Waffe führen. Sollte dieser Plan misslingen, will Claudius vergifteten Wein benutzen. Plötzlich tritt Gertrude auf die Szene und weiß zu berichten, dass Ophelia in einem Fluss ertrunken sei. Unklar ist, ob es ein Unfall oder Selbstmord war. Laertes fühlt sich in seinem Entschluss bestärkt, Hamlet umzubringen.



    FÜNFTER AUFZUG


    Zwei Totengräber heben Ophelias Grab aus, sind sich aber nicht einig, ob der Toten überhaupt ein christliches Begräbnis zusteht, da sie Selbstmord begangen haben soll. Kurz darauf kommen Hamlet und Horatio und fragen die Totengräber, für wen sie das Grab ausheben, erhalten aber keine Auskunft. Als dann Hamlet und Horatio den Trauerzug auf sich zukommen sehen, verstecken sie sich. Hamlet bemerkt plötzlich, dass es sich bei der Toten um Ophelia handelt und er gibt sich zu erkennen. Es kommt zu einer unschönen Begegnung mit Laertes, der Hamlet nicht am Grab seiner Schwester sehen will. Hamlet lässt sich zu der Äußerung hinreißen, als Geliebter der Toten das größere Anrecht auf die Trauer zu haben. Es kommt zu einem kurzen Kampf, den die Umstehenden beenden. Daraufhin rennt gibt Hamlet fort und Horatio auf Bitten von Claudius hinterher. An Laertes gewandt bittet Claudius ihn, sich in Geduld zu fassen und den gemeinsamen Plan nicht aus den Augen zu verlieren.


    Horatio trifft auf Hamlet und der erzählt ihm, dass er den Inhalt von Claudius‘ Brief an den König von England kennt. Er habe ihn allerdings so abgeändert, dass Rosenkranz und Güldenstern, die ja auf dem Weg nach Britannien sind, anstatt seiner hingerichtet werden. In diesem Augenblick kommt Laertes und nimmt sofort Kampfesstellung mit seinem Degen ein. Es kommt zum Duell und Laertes verwundet Hamlet mit der vergifteten Waffe, allerdings kann Hamlet seinen Gegner auch treffen. Triumphierend bekennt Laertes den Plan von Claudius, woraufhin Hamlet zum König eilt und ihn zwingt, von dem vergifteten Wein zu trinken und verletzt ihn noch zusätzlich mit dem vergifteten Stahl. Es wird aber auch deutlich, dass Gertrude ebenfalls von dem Trank zu sich genommen hat. Die Katastrophe vollendet sich: Hamlet und Laertes erkennen im Todeskampf, betrogen worden zu sein und versöhnen sich. In den Todesreigen dringt Fortinbras mit seinen Truppen ein und Hamlet kann noch bestimmen, dass Fortinbras die Thronfolge antreten soll. Dessen erste Anordnung besteht darin, dass Hamlet ein militärisches Ehrenbegräbnis erhalten soll.



    © Manfred Rückert für den Tamino-Schauspielführer 2021
    Folgende Aufnahme der Gustaf-Gründgens-Inszenierung des Schauspielhauses Hamburg von 1963 wurde mitgehört:


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    Hamlet, Sohn des vorigen und Neffe des gegenwärtigen Königs: Maximilian Schell
    Claudius, König von Dänemark: Hermann Schomberg
    Gertrud, Königin von Dänemark, Hamlets Mutter: Marianne Hoppe
    Der Geist von Hamlets Vater: Josef Dahmen
    Horatio, Hamlets Freund: Ulrich Haupt
    Polonius, Oberkämmerer: Eduard Marks
    Laertes, Sohn des Polonius: Volker Brandt
    Ophelia, Tochter des Polonius: Ella Büchi
    Rosenkranz und Güldenstern, Schulfreunde Hamlets: Charles Brauer und Uwe Friedrichsen
    Fortinbras, Prinz von Norwegen: Sebastian Fischer
    Erster Schauspieler: Werner Hinz
    Marcellus: Joachim Rake
    Bernardo: Benno Gellenbeck
    Zwei Totengräber: Joseph Offenbach und Hans Ulrich
    Die Aufnahme-Regie hatte Peter Gorski

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    MUSIKWANDERER

  • Da mir das Stück arg am Herzen liegt, habe ich noch diese drei....


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    41x-0d9y2oL.jpg :hail:

    Hamlet postmodern und spannend!


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    Kinski spricht Shakespeare: Hamlet

    Geschrieben von: William Shakespeare, Klaus Kinski

    Gesprochen von: Maria Schanda, Herbert Stass, Klaus Kinski, Hans Hessling, Walter Suessenguth, Lothar Blumenhagen


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Hamlet in 7 Minuten


    "Sommers Weltliteratur to go" macht's möglich...




    Hamlet in 10 minuten in englischer Sprache:


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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • In alter Globe Tradition des Elisabethanischen Theaters werden alle Rollen, auch die weiblichen, von Männern dargestellt. Das Neue Globe Theater macht's möglich.


    Was von Anfang deutlich wird, es ist ein Stück für Schauspieler. Fechten gehört immer noch in die Grundausbildung der Schauspielschüler.


    William Shakespears Hamlet in der Übersetzung von Maik Hamburger und Adolf Dresen.


    Das Theater schreibt dazu


    Hamlet ist Anfang 30. Ein Prinz. Ein Däne. Ein Sohn.


    Hamlet studiert in Deutschland, in Wittenberg. Sein Vater stirbt, er reist zur Beerdigung nach Helsingör. Claudius, der jüngere Bruder seines Vaters, ist der neue König und heiratet Hamlets Mutter. Hamlet hat eine Erscheinung. Sein Vater fordert ihn, scheinbar aus dem Jenseits heraus, auf, seinen Tod zu rächen: Kein anderer als Claudius, Hamlets Onkel, habe ihn hinterrücks vergiftet. Doch Hamlet überkommen Zweifel. Traut er diesem Traumbild?


    Seine Welt gerät aus den Fugen!


    Hamlet ist ein Kämpfer und ein Spieler. Im Zweikampf spürt er sich, beweist sich, erfährt sich und seine Gegner, die Partner sind im Sich-Suchen und Sich-Finden. Ein Spiel mit vollem Einsatz, aus dem am Ende blutiger Ernst werden wird. Und ein Spiel im Spiel, um herauszufinden, was ist. Und wer man ist. Denn Hamlet ist auch ein Verliebter. Verliebt in Ophelia? Oder verliebt in Horatio, seinen Freund in Wittenberg, der plötzlich in Helsingör auftaucht?


    Sein oder Nichtsein, das ist die Frage...


    HAMLET spielen, heißt immer, 'den' Klassiker der Theaterliteratur neu zu hinterfragen um mögliche Antworten zu finden. Was interessiert uns an diesem jungen Mann in seiner Thirty-Something-Crisis? Wo können wir uns andocken? Welchem heutigen Lebensgefühl, welcher Lebensverzweiflung entspringen Hamlets Seelennöte und Selbstzweifel? Was reißt diesen jungen Mann aus seiner Mitte und was hindert ihn daran, sein Gleichgewicht wieder zu finden? Wo beginnt sein Fall, wann verliert er seinen Halt, was hindert ihn an der Tat? Unter welcher Last, welchem Erbe, welchem Erwartungsdruck und Selbstbildnis bricht dieser hoffnungsvolle Zukunftsträger zusammen? Und welche Blutspur hinterlässt Hamlet uns, die wir diesen Absturz miterleben und immer rufen wollen: Mach! Tu! Handle! Nur um im Augenblick der Tat dann doch zu warnen: Halt! Warte! Nicht weiter!


    Wir werden HAMLET mit einem All-Male-Ensemble auf die Bühne bringen: In der Tradition des Elisabethanischen Theaters werden sieben Männer die tragische Geschichte des Dänenprinzen erzählen und dabei sowohl die Tiefen des Dramas ausloten, als auch die komischen Seiten des Spiels im Spiel voll auskosten!



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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Hamlet dargestellt von Lawrence Olivier in der Filmproduktion aus dem Jahr 1948.


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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Zitat von moderato

    In alter Globe Tradition des Elisabethanischen Theaters werden alle Rollen, auch die weiblichen, von Männern dargestellt. Das Neue Globe Theater macht's möglich.

    Das hat vor 40 Jahren Boy Gobert schon in FFM praktiziert, mit Erfolg!

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Lieber Fiesco


    Leider hab ich Szenen der Theaterarbeit Boy Goberts als Schauspieler und Theaterregisseur nicht auf You tube gefunden. Er spielte und inszenierte am Thalia Theater in Hamburg, an den Staatlichen Schauspielbühnen in Berlin und an der Burg in Wien. Diese Schauspielergilde gibt es in dieser Form nicht mehr und scheint nicht mehr im öffentlichen Gedächtnis zu sein. Eine Max-und-Moritz-Lesung, Ausschnitt mit einer Szene des Schwankes Pension Schönner, Pardon Pension Schöller und die Preisverleihung des Boy-Gobert Preises erinnern an diesen begnadeten Schauspieler.


    LG moderato

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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • „Hamlet, Prinz von Dänemark“ (William Shakespeare)


    Das gab es im Rundfunk:


    Claudius, König von Dänemark – René Deltgen / Königin Gertrud, Hamlets Mutter – Ida Ehre / Hamlet, Sohn des vorigen Königs und Neffe des Claudius – Peter Lühr / Polonius, Oberkämmerer – Horst Beilke / Laertes, sein Sohn – Günter König / Ophelia, Tochter des Polonius – Käthe Gold / Horatio, Hamlets Freund – Heinz Klingenberg / Rosenkrantz und Güldenstern, Hamlets ehemalige Jugendfreunde – Johannes Schauer und Otto Stern / Fortinbras, Prinz von Norwegen – Hannsgeorg Laubenthal / Der Geist von Hamlets Vater – Kurt Lieck / Osrick, ein Höfling – Herbert Schimkat / Marcellus und Lucianus, Offiziere – Ernst Altmann und Gert Benofsky / Ein Totengräber – Albert Florath / Ein norwegischer Hauptmann – Lothar Ostermann / Ein Edelmann – Erwin Scherschel / Ein Matrose – Walter Dennechaud / Ein Priester – Otto Osthoff / Funkbearbeitung: Hans Rehberg / Regie: Ulrich Lauterbach (Hessischer Rundfunk Frankfurt, Sendung am 26. 12. 1955, Wiederholung am 1. 1. 1962)


    Claudius, König von Dänemark – Gerd Brüdern / Königin Gertrud, Hamlets Mutter – Lola Müthel / Hamlet, Sohn des vorigen Königs und Neffe des Claudius – Jürgen Goslar / Polonius, Oberkämmerer – Kurt Ehrhardt / Laertes, sein Sohn – Erik Schumann / Ophelia, Tochter des Polonius – Christine Ostermayer / Horatio, Hamlets Freund – Klausjürgen Wussow / Rosenkrantz und Güldenstern, Hamlets ehemalige Jugendfreunde – Claus Biederstaedt und Horst Sachtleben / Fortinbras, Prinz von Norwegen – Martin Benrath / Der Geist von Hamlets Vater – Friedrich Maurer / Ein Schauspieler ('Der König') – Kurt Lieck / Eine Schauspielerin – Helen Vita ('Die Königin') / Zwei Totengräber – Hanns Ernst Jäger und Heini Göbel / Funkbearbeitung: Jutta Leskien / Funkregie: Helmut Brennicke (Bayerischer Rundfunk München, Sendung am 17. 4. 1964)


    Claudius, König von Dänemark – Fred Düren / Königin Gertrud, Hamlets Mutter – Inge Keller / Hamlet, Sohn des vorien Königs und Neffe des Claufius – Gerd Grasse / Polonius, Oberkämmerer – Norbert Christian / Laertes, sein Sohn – Peter Reusse / Ophelia, Tochter des Polonius – Jutta Hoffmann / Horatio, Hamlets Freund – Lothar Schellhorn / Rosenkrantz und Güldenstern, Hamles ehemalige Jugendfreunde – Werner Tietze und Ezard Haußmann / Fortinbras, Prinz von Norwegen – Hans-Jochen Weber / Der Geist von Hamlets Vater - NN / Ein Schauspieler ('Der König') – Ekkehard Hahn / Eine Schauspielerin ('Die Königin') – Ruth Glöss / Zwei Totengräber – Dieter Franke und Victor Deiß / Funkbearbeitung: Peter Goslicki und Hans Bräunlich / Funkregie: Fritz Göhler (Der Rundfunk der DDR, Sendung am 1. 4. 1973) Das Werk wurde in einer neuen Übersetzung von Maik Hamburger und Adolf Dresen aufgenommen.


    Claudius, König von Dänemark – Wolfgang Reichmann / Königin Gertrud, Hamlets Mutter – Christiane Hörbiger / Hamlet, Sohn des vorigen Königs und Neffe des Claudius – Christoph Bantzer / Polonius, Oberkämmererer – Charles Regnier / Laertes, sein Sohn – Helmut Förnbacher / Ophelia, Tochter des Polonius – Renate Müller / Horatio, Hamlets Freund – Wilm Roil / Rosenkrantz und Güldenstern, Hamlets ehemalige Jugendfreunde – Joachim Bliese und André Jung / Osrick, ein Höfling – Herbert Knaup / Ein Schauspieler ('Der König') – Heinz Bender-Plück / Eine Schauspielerin ('Die Königin') – Gudrun Geier / Zwei Totengräber – Peter Lerchbaumer und Bill Mockridge / Funkregie: Hans Hausmann (SRF Schweizer Radio und Fernsehen, Sendung am 1. 1. 1974) Erschienen 2014 auf 2 CDs bei 'D-A-V Der Audio Verlag'.


    Das gab es im Fernsehen:


    Claudius, König von Dänemark – Hans Caninberg / Königin Gertrud, Hamlets Mutter – Wanda Rotha / Hamlet, Sohn des vorigen Königs und neffe des Clajudius – Maximilian Schell / Polonius, Oberkämmerer – Franz Schafheitlin / Laertes, sein Sohn – Dieter Kirchlechner / Ophelia, Tochter des Polonius – Dunja Movar / Horatio, Hamlets Freund – Karl Michael Vogler / Rosenkrantz und Güldenstern, Hamlets ehemalige Jugendfreunde – Eckart Dux und Herbert Bötticher / Der Geist von Hamlets Vater – Alexander Engel / Osrick. ein Höfling – Karl Lieffen / Bernardo, ein Offizier – Rolf Boysen / Francisco, ein Soldat – Michael Paryla / Zwei Totengräber – Paul Verhoeven und Johannes Buzalski / Ein Schauspieler – Adolf Gerstung u. a. / Fernsehbearbeitung und -regie: Franz Peter Wirth (Die Rolle des Fortinbras wurde gestrichen) (ARD/Westdeutscher Rundfunk Köln, Sendung am 1. 1. 1961)


    Ich habe das Video einer leicht gekürzten Version dieser Fernseh-Inszenierung für das Schulfernsehen des WDR. Besonders eindrücklich sind für mich die wunderbare Wanda Rotha (die leider viel zu selten im deutschen Fernsehen zu sehen war, weil sie in den USA lebte) und vor allem die schon mit einigen bemerkenswerten Filmen und Fernsehspielen viel gelobte Dunja Movar, die mit 22 Jahren - aus Liebeskummer, wie Ophelia - den Freitod wählte. (Wohl wegen der Popularität von Maximilian Schell wurde dieser „Hamlet“ in einer englisch synchronisierten Fassung auch im amerikanischen TV gezeigt und dort sogar auf VHS veröffentlicht.)


    Carlo