Durch einen Thread über Musik von Graupner bin ich angeregt worden, die Thematik dieses Instrumentes, dem meines Erachtens zu Unrecht der Nimbus eines antiquierten Musikinstrumentes anhaftet, zu diskutieren.
Das Cembalo ist in gewisser Weise der Vorgänger des modernen Konzertflügels und man könnte meinen, damit sein das Gerät bis auf ein paar historisch informierte Aufnahmen obsolet. Das ist aber IMO nicht so.
Das Cembalo hat ein völlig anderes Klangspektrum als der moderne Konzertflügel. Gerade die moderne und ganz neue Musik, die nicht unerheblich ihre Reize aus dem Klanglichen zieht, hat durchaus Interesse an diesem Instrument. Bevor ich eine zeitgenössische Komposition vorstelle, möchte ich an zwei Kompositionen der bedeutendsten Komponisten des 20. jahrhunderts für dieses Instrument erinnern.
György Ligeti komponierte 1968 sein Continuum für Cembalo. Die bedeutende Cembalistin Elisabeth Chojnacka, die leider 2017 schon verstorben ist spielt es hier ein.
Der andere große Avant-Garde Komponist des zwanzigsten Jahrhunderts ist Iannis Xenakis, der ebenso Werke für dieses Instrument geschaffen hat.
Xenakis komponierte 1984 sein Werk Naama für Cembalo solo. Uraufführung 1984 im IRCAM in Paris durch Elisabeth Chojnacka. Xenakis schrieb im Begleitheft
Zitat von Iannis XenakisLe clavecin est ici traité dans ses aspects percussifs harmoniques et mélodiques simultanément. Il est fait appel entre autres à des constructions périodiques, grâce à un groupe de transformations (groupe exa-hédrique) ainsi qu'à des distributions stochastiques. Flux de régularités (prévisibles) opposées à des irrégularités, parfois sur plusieurs plans simultanément, ce qui exige de la part du soliste, la maîtrise de l'architecture, de la technique spécifique au clavecin et une détermination exemplaires.
Iannis Xenakis.
Wir hören hier Elisabeth Chojnacka. Das Video enthält die Noten
In einem anderen Video mit dieser Cembalistin vom Festival Nieuwe Musiek, das ich nur wegen der schlechten Akustik nicht zeige (Das Zitat ist ein Aktiver Link) steht als Beitext (übersetzt aus dem Holländischen durch deepl)
Festival für Neue Musik
Elisabeth Chonacka starb am 28. Mai 2017 in Paris. Sie war die erste Interpretin von hundert Stücken von mehr als sechzig Komponisten, darunter einige der größten Namen der zeitgenössischen Musik: Gyorgy Ligeti, Maurice Ohana, Franco Donatoni, Maki Ishi, Iannis Xenaks. Der Komponist IANNIS XENAKIS schrieb fünf Werke für sie, darunter das auf diesem Video zu hörende Solostück NAAMA (1984), das sie in Anwesenheit von Iannis Xenakis auf der FNM 1986 in den Kloveniersdoelen in Middelburg spielte. Außerdem hat sie das Werk à l'ile de Gorée für Cembalo und das Xenakis Ensemble uraufgeführt. Das Cembalokonzert wurde für Elisabeth Chojnacka und Ad van 't Veer geschrieben.
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