HIP-Aufnahmen alter Musik

  • Suzie LeBlanc & Daniel Taylor - Händel "Love Duets"


    Arion Ensemble, Stephen Stubbs



    Act I Scene 6: Scherzano Sul Tuo Volto (Almirena, Rinaldo)

    2. Act I Scene 7: Prelude

    3. Act I Scene 7: Cara Sposa, Amante Cara (Rinaldo)

    4. Act II Scene 4: Lascia Ch'io Pianga (Almirena)

    5. Giulio Cesare in Egitto, HWV 17, Act III Scene 9: Caro! Bella! Piu Amabile Belta (Cleopatra, Cesare)

    6. I. Largo

    7. II. Adagio

    8. III. Allegro

    9. Tolomeo, Re Di Egitto, HWV 25, Act II: Se Il Cor Ti Perde (Seleuce, Tolomeo)

    10. Act I Scene 7: Ombre, Piante, Urne Funeste! (Rodelinda)

    11. Act II Scene 7: Io T'abbraccio (Rodelinda, Bertarido)

    12. Overture

    13. Act III Scene 6: Da Tempeste (Cleopatra)

    14. Serse (Xerxes), HWV 40, Act I: Ombra Mai Fu (Largo) (Serse)


    Die meiste Zeit seines Lebens war Händel hauptsächlich Opernkomponist, innerhalb der begrenzten Formen der barocken Arie erreicht die Musik dieser Opern oft den Höhepunkt des dramatischen Ausdrucks, und dies gilt insbesondere für die Liebesduette, die im Mittelpunkt dieser Aufnahme stehen. Duette ist etwas irreführend, denn es sind dessen nur vier, der Rest sind Arien.

    Unter dem Dirigat von Stephen Stubbs unterstützt Arion die Sänger mit äußerster Präzision.


    Es ist eine schöne CD mit feinem, wenn auch mit etwas zu zurückhaltendem Gesang. Drei der Duette wurden für die legendäre Sopranistin Francesca Cuzzoni und den Kastraten Senesino geschrieben. Hier werden sie von der feinen Suzie LeBlanc und dem angenehm timbrierten Daniel Taylor dargeboten, und zu neuemLeben erweckt.


    Diese Duette hat Händel in seiner sanftesten und anmutigsten Form dargestellt und nicht in seiner dramatischsten oder hitzigsten Form. Jeder Sänger verfügt über ein wunderschönes Legato, schöne Triller und eine angenehme Tonlage.

    Da die meisten Stücke langsamer sind und der Ansatz des Dirigenten Stephen Stubbss verhältnismäßig passiv ist, wirkt die ganze Angelegenheit hin und wieder etwas bieder und lasch.Eich würde sagen, es ist definitiv eine bewusste Entscheidung, eine Art dramatischer Ansatz und einige Zuhörer werden es vielleicht genauso lieben wie ich.

    Allerdings war ich etwas erstaunt wie wenig Aufregung Kleopatras "Da tempeste…“ hervorruft, LeBlanc singt es aber wunderschön, man spürt jdoch wenig von Kleopatras siegreicher Weltanschauung, einfach nur einen schönen, sehr schönen Gesang. Stubbs scheint ein objektiver Beobachter zu sein. Taylors Gesang von "Cara sposa“ von Rinaldo ist hypnotisch sinnlich. Der Klang ist sauber und die Balance zwischen kleinem Orchester und den Stimmen ist gut. Es handelt sich hier um ein schlankes, wenig aufregendes, aber im Großen und Ganzen ansprechendes Erlebnis. Ich bevorzuge es, wenn Händel-Aufführungen so präsentiert werden und eine gewisse Eigenständigkeit entwickeln.

    Hier bietet uns Stubbs (ohne Paul Odett) schöne, hervorragend gearbeitete Bilder, präsentiert in einem dazu passenden Rahmen.


    Fazit: Zwei hervorragende Sänger unterstützt durch ein wunderschönes Spiel, zeichnen sich durch Händel aus.

    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Handel's Unsung Heroes

    Arien & Instrumentalwerke aus Opern




    Lucy Crowe (Sopran)

    Christine Rice (Mezzosopran)

    Iestyn Davies (Countertenor)

    Alexander Chance (Countertenor)


    Leo Duarte (Oboe)
    Joe Qiu (Fagott)
    Thomas Gould (Violine)
    Paul Sharp (Trompete)
    Roger Montgomery und Joseph Walters (Horn)
    La Nuova Musica
    David Bates (Regisseur)


    Händel liebte es, die Stimme gegen ein oder mehrere Soloinstrumente antreten zu lassen, wer sich mit Händel auskennt wird das des öfteren vernehmen können.

    Während auf unzähligen Alben Händels Star-Sopranistinnen, Mezzos und Countertenören vorgestellt werden, versucht David Bates hier, den div. Top-Instrumentalisten eine Plattform zu bieten.

    So wetteifert Rinaldo in kriegerischer Prahlerei mit vier Trompeten, Ruggiero, der von zwei Naturhörnern zum Triumph angespornt wird, und Caesar in spielerischer Rivalität mit einer Solovioline, nachdem Kleopatra ihn in der üppigsten Arie überhaupt umworben hat,die Händel jemals komponiert hat. Oboe und Violine trösten den beraubten Acis in einer bittersüßen Klage aus der Serenata "Aci, Galatea e Polifemo", während leidenschaftliche Fagotte mit Ariodante in "Scherza infida“, Händels üppigstem Ausdruck verratener Liebe, trauern.


    Ein Blick auf die Liste der Interpreten – allesamt Händel Spezialisten – macht sofort Appetit auf die CD, die

    die Erwartungen reichlich erfüllt. Iestyn Davies, wohlklingend und umwerfend beweglich, was ich auch aus anderen Aufnahmen mit ihm bestätigen kann, vereint sich mit den auftrumpfenden Trompeten in einer mitreißenden Darbietung von Rinaldos "Or la tromba“.

    Und Lucy Crowe mit ihrem reinen und sinnlichen Ton Ton, ist eine hinreißende Kleopatra, gedämpft von den saftigen Klängen der Instrumente..Im Bunde mit Leo Duartes Oboe ist auch Crowe in ihrem Element, in einer atemberaubenden Darbietung von Poppeas "Rache“-Arie aus Agrippina, komplett mit Höhenflügen in die Stratosphäre im DaCapo.

    An anderer Stelle liefert sich Davies ein geistreiches Duell mit Thomas Goulds Violine in Ceasars "Se in fiorito“ und klagt mit Oboe und Fagott in der durchdringenden Sarabande "Pena tiranna“ aus Amadigi. Inmitten so viel großartiger Gesangskunst, sind für mich die beiden Soli von Christine Rice weitere Höhepunkte. Ruggieros verwegenes "Sta nell'Ircana“, vorgetragen mit wunderbarer Gleichmäßigkeit im Ton und einer ungeheueren Brillanz in den Verzierungen. Ariodantes "Scherza infida“, das in langen und intensiven Abschnitten komponiert ist, kommt mit ihrem satten Mezzo perfekt zur Geltung.


    Die hier angebotenen Köstlichkeiten kann man getrost genießen, praktisch jede Nummer ist ein Händel-Gewinner, nach solch guten Interpretationen muss man schon suchen, überhaupt ist die Zusammenstellung für mich gelungen und da hat Bates mit den Solisten und dem Ensemble La Nuova Musica großen Anteil.


    LG Fiesco



    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • "Fair Oriana"

    Two Voices

    Angela Hicks & Penelope Appleyard


    [81SSIkk5P6L._SS500_.jpgKlick


    Das Debütalbum von Fair Oriana, Two Voices, ist eine einzigartige und wunderschöne Sammlung von Kammermusik in englischer Sprache, von der Renaissance bis zum Barock mit ihren typischen Einschlägen aus Folk und zeitgenössischen Stilen. Und mit neuen Auftragsarbeiten von Fraser Wilson und Owain Park.


    Den Kern der CD bilden Thomas Morleys Twelve Canzonetsto for Two Voices (1595), diese schönen Duette ziehen sich durch die gesamte CD. Die Musik ist thematisch geordnet, beginnend mit Glück und Liebe, mit den temperamentvollsten Canzonetten von Morley, dann über Intrigen und Neckereien in der Liebe bis hin zu Leidenschaft und schließlich Verlust. Die Kanzonen sind alle unbegleitet und um die Texturen zu variieren, wird das Duo von verschiedenen Instrumentalisten für die anderen Stücke begleitet.


    Als Begleitung der Kanzonetten finden wir Tobias Humes "Fain would I change that note", Purcells "Two daughters of this aged stream" aus King Arthur , William Cornyshs "Ah Robin", Dowlands "O Sweet Woods", Purcells "With Dropping Wings" aus Dido and Aeneas und Händels "Eternal Source". Diese letzten drei sind alle für Duo arrangiert worden, so dass bei Händel der Trompetenpart durch einen zweiten Sopran ersetzt wird, eine Änderung, die das Stück weitaus ätherischer macht, aber das schöne Kontrastelement zwischen der Stimme und der Trompete wird manch einem fehlen. Und im Tobias Hume spaltet das Duo ein Solo in ein Duo auf.

    Von den modernen Stücken sind die beiden Werke von Fraser Wilson, "Come live with me" und "Now is the Month of Maying ",folkloristisch inspirierte Stücke, die gut neben ihren Tudor-Vorfahren stehen. Owain Parks "Midnight Poem" ist weitaus umfangreicher und schöpft die Möglichkeiten mit zwei wunderbar ausbalancierten gleichberechtigten Stimmen voll aus. Das Ergebnis ist geradezu spektakulär und ich hoffe, dass Fair Oriana diesen Erzgang noch weiter ausbaut.

    Die beiden Sängerinnen sind Mitglieder des Ensembles Dowland Works von Dame Emma Kirkby und singen beide in mehreren britischen Ensembles. Die beiden haben wunderschön klare, ausgeglichene Sopranstimmen, die fein aufeinander abgestimmt sind und auch in Intonation, Klangfarbe und Stimmung perfekt harmonieren. Sie meistern die Herausforderung von Morleys zwölf unbegleiteten Duetten mit Bravour (die Duette haben mich beim Probehören ungemein begeistert), bewegen sich mit Charme zu wunderbarer Ausdrucksstärke und sind auch in der Lage, Stimmung einzufangen. Ihre Tonhöhen und Rhythmen treffen genau aufeinander, was diese Duette zu einem absoluten Genuss macht. :thumbup::hail:


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Jean-Philippe Rameau

    "Les Boréades"


    Collegium 1704, Václav Luks; Chateau de Versailles Spectacles




    Deborah Cachet, sop (Alphise); Caroline Weynants, sop (Sémire); Mathias Vidal, tenor (Abaris); Benedikt Kristjánsson, tenor (Calisis); Benoit Arnould, bar (Adamas); Tomáš Šelc, bass (Borilée); Nicolas Brooymans, bass (Borée); Lukáš Zeman, bar (Apollon); Helena Hozová, sop (L’Amour); Pavla Radostová, alto (Polymnie); Anna Zawisza, sop (1st Nymph); Teresa Maličkayová, mezzo (2nd Nymph)


    Les Boréades ist die letzte Oper Rameaus. Sie entstand im Jahre 1763, ein Jahr vor Rameaus Tod. Uraufgeführt wurde die Oper aber erst 1975 in London (konzertant) Gardiner und 1982 in Aix-en-Provence (szenisch). Die erste Aufnahme wurde von Gardiner bei Erato herausgebracht. Der Text wird dem Dichter Louis de Cahusac (1706-1759) zugeschrieben.


    Im Mittelpunkt der Oper steht die Liebe zwischen Alphise, der Königin von Baktrien, und Abaris, dem untergeordneten Dieners des grossen Priesters von Apollon. Diese Liebe ist so aufrichtig, dass alle gesellschaftlichen Konventionen übertreten werden.


    Das Problem mit der Uraufführung bestand darin, dass Rameaus vorherige Oper, die >comédie-ballet<" Les Paladins", bei ihrer Uraufführung drei Jahre zuvor ein unsäglicher Misserfolg gewesen war. Ich vermute, dass das Theater beschlossen hat, bei einer so langen Oper, mit fünf Akten kein Risiko mehr eingehen wollte, aus Angst vor einem weiteren Misserfolg. Darüber hinaus hatte diese Art komplexer Musik, die Rameau schrieb, zugunsten des einfacheren italienischen Opernstils an Popularität verloren.

    Rameaus Karriere ging zu Ende, als 1763 die Proben für dieses letzte Werk, begannen, das für die >Fêtes Royales de Choisy< im Juni zur Feier des Endes des Siebenjährigen Krieges bestimmt war. Am 27. April fanden die Proben in Versailles statt, dann wurde abgebrochen und nichts kam mehr. Les Boreades wurde nicht Teil der königlichen Feierlichkeiten, und der Tod des Komponisten im Jahr 1764 ließ seine letzte Tragödie-Lyrique in Vergessenheit geraten.


    Was für eine großartige Oper es ist, die vollendetste von Rameau (die einen sagenso, die anderen so ;)), denn mit achtzig Jahren so wird gesagt, war er im vollen Besitz seiner schöpferischen Fähigkeiten, doch ich bin da noch im Zweifel, obwohl mir das ganz gut gefällt. Noch bin ich nicht so der große Rameau Kenner, bin gerade dabei!

    Der Satz für Orchester und Chor ist zwar äußerst virtuos, die melodische Erfindung ist außergewöhnlich, das Drama ist kraftvoll. Es ist ein schönes musikalisches Testament, es gibt leidenschaftliche Duette und herzzerreißende Wehklagen. Bei diesem Denkmal der französischen Musik, versammelt Vaclav Luks großartige Solisten und seine Chor- und Orchesterbesetzungen, die regelmäßig in der Königlichen Oper erklingen. Die Entschlossenheit ist bewundernswert und Versailles hat sie seit den unvollendeten Proben von 1763 wirklich Rameau zu verdanken.


    Wer den Gardiner hat, muss aber dies noch haben es ist eine prachtvolle Weiterentwicklung!


    In der Rolle der Königin Alphisa profitiert die belgische Sopranistin Deborah Cachet von einer flexiblen Stimme, sie bewegt sich sowohl in ihrer Fähigkeit zur Liebe als auch in ihrer Entschlossenheit angesichts der Gefahren, die sie bedrohen. Aufgrund ihres Vertrauens gegenüber Sémire (Caroline Weynants) vermuten wir, dass ihr Kampf uns berühren wird. Es ist wirklich das Gefühl, das man vor ihrem Mut empfindet, zum Beispiel wenn sie sich in Akt V ihrem Schicksal hingibt, bevor sie das Glück kennenlernt. Ihr gegenüber porträtiert der Tenor Mathias Vidal einen glaubwürdigen Abaris, mit durchsetzungsfähigen Höhen. Wir kennen die Fähigkeit dieses Sängers, der die Kunst der klaren Sprache besitzt und es versteht, Nuancen auszubalancieren. Seine lange Szene des zweiten Akts, ist ein Musterbeispiel des Austauschs gegenseitiger Gefühle zwischen Alphisa und ihm. Benedikt Kristjansson als Calisis, Benoît Arnould als Adamas und Nicolas Brooymans als Borée passen perfekt zu ihren Charakteren, auch Apollo und L'Amour in Lukas Zeman und Helena Hozova sind würdige Darsteller. Die Rollen passen gut zu einem stilvoll geschriebenen Libretto, ich empfinde es als eine der Stärken dieser lyrischenTragödie.


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • "L'OPERA DES OPERAS"


    Katherine Watson (Sopran), Karine Deshayes (Mezzosopran), Reinoud van Mechelen (Tenor)

    Le Concert Spirituel/Hervé Niquet


    Jean-Joseph Cassanea de MONDOVILLE (1711-1772)
    1. Titon et l'Aurore, Op.7 Ouverture
    Toussaint Bertin de la DOUÉ (1680-1743)
    2. Le jugement de Pâris: Air "Règne toujours..."
    Jean-Philippe RAMEAU (1683-1743)
    3. Les fêtes d'Hébé, RCT 41: Pantomime
    Jean-Joseph Cassanéa de MONDONVILLE
    4. Le carnaval du Parnasse: Air lent et gracieux
    Jean-Philippe RAMEAU
    5. Hippolyte et Aricie, RCT 43: "Espoir, unique bien..."
    André CAMPRA (1660-1744)
    6. Achille et Déidamie: "Timbales et trompettes..."
    Jean-Philippe RAMEAU
    7. Dardanus, RCT 35: Air "Hâtons-nous; courons à la gloire..."
    André CAMPRA
    8. Achille et Déidamie: Duo "Volez, jeune héros, volez dans les combats..."
    Jean-Philippe RAMEAU
    9. Les Fêtes d'Hébé, RCT 41: Air pour Mars et charge militaire
    Antoine DAUVERGNE ((1713-1797)
    10. Les Amours de Tempé: Prélude
    11. Hercule mourant: Air et chœur "Dieu, grand dieu, sois sensible..."
    12. Énée et Lavinie: Le chœur "Quel bruit affreux se fait entendre..."
    Jean-Philippe RAMEAU
    13.Les Fêtes de Polymnie, RCT 39: Récit "Ce son brillant annonce la victoire..."
    14.Le Temple de la Gloire, RCT 59: Le chœur "Ô grandeur! ô clémence..."
    15.Les Fêtes d'Hébé, RCT 41: Air et chœur "Éclatante trompette, annoncez..."
    François Colin de BLAMONT (1690-1760)
    16.Les Fêtes grecques et romaines: Duo "Aimons-nous..."
    Jean-Philippe RAMEAU
    17.Hippolyte et Aricie, RCT 43: "Je vous entends..."
    François FRANCŒUR (1698-1787) and François REBEL (1701-1775)
    18.Scanderberg: Récit et air "Tout est prêt..."
    Jean-Marie LECLAIR (1697-1764)
    19.Scylla et Glaucus: Prélude
    Marc-Antoine CHARPENTIER (1643-1704)
    20.Médée, H.491: Air "Quel prix de mon amour..."
    21.Médée, H.491: Air et chœur "Noires filles du Styx..."
    Jean-Baptiste STUCK (1680-1755)
    22.Méléagre: Prélude
    Jean-Marie LECLAIR
    23.Scylla et Glaucus: Récit et chœur "Du flambeau de la nuit..."
    Marin MARAIS (1656-1728)
    24. Alcyone: Tempête
    Jean-Philippe RAMEAU
    25.Dardanus, RCT 35: Air "Lieux funestes..."
    André CAMPRA
    26. Les Muses: Récit "Il n'est plus..."
    André Cardinal DESTOUCHES (1672-1749) and Antoine DAUVERGNE
    27. Callirhoé: Entracte
    François FRANCŒUR and François REBEL
    28. Pyrame et Thisbé: Récit "Tout ce que j'adorais..."
    André CAMPRA
    29. Le Carnaval de Venise: Air "Mes yeux, fermez-vous à jamais..."
    Michel Pignolet de MONTECLAIR (1667-1737)
    30. Jephté: Récit et chœur "Quels pleurs..."
    31. Jephté: Prélude
    Charles-Hubert GERVAIS (1671-1744)
    32. Hypermnestre: Scène et duo "Je vous revois, princesse..."
    Jean-Baptiste LULLY (1632-1687)
    33. Armide: Passacaille

    Zitat von Booklet

    In seinem Vorwort zur Broschüre erklärt Hervé Niquet, gab es in Versailles unter der Herrschaft der letzten drei Bourbonenkönige Frankreichs klare Präzedenzfälle für solche hybriden Unterhaltungen.

    Das Gleiche galt für Ballette und Dramen, aber der Schwerpunkt lag immer auf dem Geschichten erzählen, weshalb der Text einer Lieblingsarie möglicherweise angepasst werden musste, um ihn an die Erzählung anzupassen. Er erklärt weiter, dass er zur Feier seines dreißigjährigen Jubiläums mit Le Concert Spirituel versucht habe, auf die Werke zurückzugreifen, mit denen sie in Verbindung gebracht worden seien, sowie auf unbekannte und manchmal unveröffentlichte Werke, um ein solches Spektakel zu schaffen.„Verliebt in eine Hexe “, ein fester Bestandteil seiner Kindheit, und versuchte, ein ähnliches Szenario für diese L’Opéra des opéras zu erfinden .

    Was sie von Niquets „Geschichte“ gehalten hätten, ist eine andere Sache.

    Das Cover ist die Besetzung der amerikanischen TV-Show "Bewitched" aus den 60er Jahren. Wie er selbst zugibt, hat Hervé Niquet eine ironische Freude an kulturellen Überraschungen mit einer "Vorliebe für Dinge, die ein bisschen … abseits der ausgetretenen Pfade liegen. "L'Opera des Operas" ist eine Collage aus Arien, Chören und Orchestereinlagen aus fast einem Jahrhundert französischer Barockoper mit zahlreichen bekannten Komponisten wie Lully, Charpentier, Campra und Rameau neben den weniger bekannten Komponisten wie Leclair, Montéclair und De Mondonville. Die Charaktere aus "Verliebt in eine Hexe" werden zu einem vertrauten barocken Liebesdreieck.


    Eine Prinzessin liebt einen Prinzen, der auch von einer mächtigen Zauberin geliebt wird. Ein tobendes Monster wird besiegt, die eifersüchtige Hexe beschwört einen Sturm herauf, um den Prinzen zu töten, aber alles endet gut und der Junge bekommt das Mädchen. Wenn auch die Geschichte dünn ist, ist die von Le Concert Spirituel stilvoll, die dargebotene Musik ist oft großartig. Campra liefert ein exquisites Duett für die Liebenden, "Volez, jeune héros“ aus "Achille et Déidamie". Und die Unterhaltung endet mit Lullys herrlicher "Passacaille" aus Armide.


    Die drei Solisten singen hervorragend und machen diese Aufnahme durch ihr Zusammenspiel und die Farbgebung ihrer Stimmen zu etwas ganz Besonderem. Katherine Watson ist als Prinzessin hervorragend, insbesondere in ihren Duetten mit dem Haute-Contre Reinoud van Mechelen; Sie stellen in diesem relativ kurzen Werk eine ganze Reihe von Emotionen und Qualitäten dar, von ihrer Liebe und Tapferkeit über Verlust und wieder zurück zu Liebe und Hingabe, während Karine Deshayes die unerwiderte Liebe, Wut, Bosheit und Verzweiflung der Hexenkönigin darstellt wunderbar. >>>>>"Märchen sind immer wieder schön" <<<<<< Die Rolle des Chors in Le Concert Spirituel ist nicht zu unterschätzen, und vor allem das Orchester ist in hervorragender Form, und kann auf wundersame Weise die Passagen verbinden.

    Zum Orchester wäre noch zu erwähnen, die tolle Leistung des Soloflötisten und des Trompeters, aber fast wäre das wie Eulen nach Athen zu tragen.


    Für mich geht das so aus.......Reinoud van Mechelen hat die Prinzessin verdient! :):)

    Mir hat das mehr als nur gefallen, es ist ganz große Klasse!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Noch zu Post Ann Hallenberg Farinelli



    Und ein kurzer WDR Beitrag zu FARINELLI!



    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Jean Philippe Rameau: Achante et Cephise


    Sabine Devieilhe, Sopran (Céphise); Cyrille Dubois, Tenor (Achante); David Witczak, Bassbariton (der Genie Oroès); Judith Van Wanroij, Sopran (Zirphile); Jehanne Amzal, Sopran (die Hohepriesterin); Artavazd Sargsyan, Tenor (Un Coryphée/Un Berger); Arnaud Richard, Bassbariton (Un Coryphée/Un Chasseur); Marine Lafdal-Franc, Sopran (Eine Fee/Eine Schäferin); Anne-Sophie Petit, Sopran (die Zweite Priesterin); Floriane Hasler, Mezzosopran (die Dritte Priesterin).


    Alexis Kossenko dirigiert das von ihm gegründete Orchester – und die Chorsänger von Les Chantres du Centre de musique baroque de Versailles.


    Die pastorale-héroīque "Acante et Céphise"der fälschlich gedruckte Vorname „Achante“ in der unkorrigierten ersten Kopie der gedruckten Partitur des Komponisten, wurde ursprünglich 1751 an der Académie Royale de Musique (der ursprünglichen Pariser Opéra) anlässlich der Feierlichkeiten der Geburt vom Herzog von Burgund (Enkel Ludwigs XV.), aufgeführt, jedoch wurde sie aber nach 14 Aufführungen nie wiederbelebt. Basierend auf nahöstlichen Mythen, die mehr als nur einen Hauch von Freimaurerei wiedergibt wie "Die Zauberflöte". Der Librettist Jean François Marmontel fügte den alternativen Titel "La Sympathie hinzu. Dies bezieht sich auf die telepathischen Kräfte der Talismane-Armbänder, die die gütige Fee Zirphile den Liebenden Acante und Céphise gegeben hat, damit sie die Gefühle des anderen spüren können, selbst wenn sie getrennt sind, und es ihnen hilft, Prüfungen und Folterungen durch den böswilligen Geist Oroès zu ertragen (der Begierden nach Céphise hat). Die Reise der Initiation und der Überwindung von Prüfungen endet damit, dass Zirphile die Geburt eines Bourbonen Helden ankündigt........die prächtigen Feierlichkeiten des ausgedehnten Finales sind bereits zu Beginn der erstaunlichen Ouvertüre der Oper erkennbar, deren Abschnitte mit „Die Wünsche der Nation“ überschrieben sind, "Tocsin“ (eine Alarmglocke), "Feuerwerk" mit dröhnendem Kanonenfeuer für mehr Realismus und dröhnenden Hörnern und "Fanfare" zitieren den Ausruf "Es lebe der König“). Erwähnenswert sei auch, dass die Partitur die frühesten erhaltenen Klarinettenstimmen der französischen Oper enthält. Ballette sind wie immer üblich in die Handlung integriert!


    Die besonderen Qualitäten dieser herausragenden Aufnahme liegen in der perfekten Besetzung der vier Hauptrollen. Sabine Devieilhes sanfte Phrasierung und ihr gefühlvoller Ausdruck sind perfekt für die resolute Céphise und Cyrille Dubois ist als Acante in Hochform; Ihre leidenschaftlichen Duette zeichnen sich durch beeindruckende Fließfähigkeit und Geschicklichkeit aus, und keine der beiden hat vollwertige Arien, bis sie sich im feierlichen Finale mit Prunkstücken abwechseln, Acantes extravagante Tour de Force "Aigle naissant, lève les yeux" hat auftrumpfende Hörner und Céphises erhabene Beschwörung des Sonnenaufgangs in "Lance tes feux, wird durch die exzellenten Streicher und Fagotte eingeleitet. David Witczak gibt sich als eifersüchtiger Oroès kühn und unheimlich und Judith van Wanroij singt mit temperamentvoller Beredsamkeit (jemehr ich von ihr höre) als Zirphile. Sechs weitere Mitglieder der Besetzung sorgen für lebendige Rollen. Anhänger von Oroès, Priesterinnen von Amor, einem Hirten und einer Hirtin und Jägerinnen; Sie verstärken auch den Vollblutchor des Centre de Musique Barock de Versailles. Die resonante Akustik von Notre-Dame-du-Liban ist ein wenig dröhnend in meinen Ohren.


    In keiner Hinsicht eine durchschnittliche Opernaufnahme, sie füllt endlich eine der größten Lücken in der Rameau-Diskographie.


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • coote_photo_1_by_jiyang_chen.jpg

    Alice Coote - Händel Arias



    Quando mai, spietata sorte (Radamisto HWV12a)
    Mi lusinga il dolce affetto (Alcina HWV34)
    Verdi prati (Alcina HWV34)
    Stà nell'Ircana (Alcina HWV34)
    There in myrtle shades reclined (Hercules HWV60)
    Cease, ruler of the day, to rise (Hercules HWV60)
    Where shall I fly? (Hercules HWV60)
    Cara speme, questo core (Giulio Cesare in Egitto HWV17)
    Con l'ali di costanza (Ariodante HWV33)

    Scherza infida! (Ariodante HWV33)
    Dopo notte (Ariodante HWV33)


    The English Concert Cond. Harry Bichet


    Die britische Mezzosopranistin Alice Coote ist eine wunderbare, raffinierte Künstlerin, ihre Koloraturen ausgezeichnet.

    Coote und der normalerweise wunderbare Dirigent Harry Bicket haben sich für einige langsame Tempi entschieden, was mir persönlich entgegenkommt, gerade bei dem wunderschönen "Scherza infida“ es dauert fast 12 Minuten, und ich möchte keine Minute missen. :hail:

    "Where shall I fly? aus Herkules, sicherlich eine der hysterisch......schrecklichsten Arien, die von Händel geschrieben wurde, ist hier perfekt artikuliert, quasi eine Lektion in erstklassigem Gesang. "Dopo notte“, Ariodantes letztes Wort nach ihrem Leidensweg, wird in einem ansprechenden Tempo gesungen, ist jedoch eher etwas langweilig und es fehlt ein bisschen das Gefühl der Erleichterung, die es dafür braucht, das ist aber auch das einzige was ich zu bemängeln hätte. Und bei "Verdi prati“ aus Alcina ist es genau das Gegenteil, es hinreißend und "Sta nell'Ircana“ aufregend, Ruggiero ist eine perfekte Rolle, für die ebenso perfekte Alice Coote.


    Auch Bickets englisches Konzert klingt, bis auf ganz kleine Situationen, in jeder Hinsicht lebendig und ausgewogenen.


    LG Fiesco



    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)


  • Rameau

    Hippolyte et Aricie



    51Y6DRZBN2L._AC_UY300_FMwebp_QL65_.jpg Klick


    Hippolyte: Jean-Paul Fouchécourt
    Aricie: Véronique Gens
    Phèdre: Bernarda Fink
    Thésée: Russell Smythe
    Pluton, Neptune, Jupiter: Laurent Naouri
    Diane: Thérèse Feighan
    L’Amour, une matelote: Annick Massis
    Un suivant de l’Amour: Stephan Van Dyck
    Œnone: Florence Katz
    Tisiphone: Luc Coadou


    Les Musiciens du Louvre, Marc Minkowski


    Uraufführung Accademia Royale de Musique at its theatre in the Palais-Royal, Paris 1.Oktober 1733

    Libretto - Abbé Simon Joseph de Pellegrin


    ●●●●●●●Phèdre liebt Hippolyte, aber Hippolyte liebt Aricie. Und es stellt sich heraus, dass Hippolyte kein anderer ist als der Sohn von Thésée, dem Ehemann von Phèdre.

    Rameau erzählt dies Geschichte mit einer Ausdruckskraft, die ihm bei der Uraufführung im Jahr 1733 den Ruf eines Revolutionärs einbrachte. Der Reichtum seiner Harmonien, Rhythmen und Melodien umspannt ein ganzes Universum von der Hölle bis zum Himmel, ●●●●●●●


    Die Nachricht vom Tod ihres Mannes Thésée ermutigt Phèdre, ihrem Stiefsohn Hippolyte ihre Liebe zu gestehen. Sie bietet ihm an, die Macht zu teilen, aber Hippolyte erregt ihren Zorn, indem er ihr erklärt, dass er Aricie liebt, eine ausländische Prinzessin, die nach der Niederlage ihres Volkes gefangen ist. Thésée kehrt aus der Hölle zurück und vermutet fälschlicherweise, dass sein Sohn versucht hat, Phèdre zu verführen. Er bittet nun seinen Vater, den Gott Neptun Hippolyte zu vernichten, und der wird von einem Monster getötet. Phèdre liegt verzweifelt im Sterben. Sie offenbart Theseus die Wahrheit. Unter dem Schutz der Göttin Diana findet Aricie Hippolyte, der nicht tot ist. Endlich können die beiden jungen Menschen glücklich leben.



    Meiner Meinung nach erfordern erfolgreiche Aufführungen einer französischen Barockoper zwei Qualitäten. Das geht mir seit geraumer Zeit, nachdem ich mich seit Wochen mit der französischen Barockmusik beschäftige durch den Kopf.

    Das eine ist ein Gespür für das Drama, eine Bereitschaft, Kontraste in der Stimmung und damit im Ton, in der Klangfarbe, im Tempo und in der Dynamik so weit zu übertreiben, wie es nur geht, das macht diese Gattung besonders abwechslungsreich. Das andere ist eine intuitive Eleganz, die es den Linien ermöglicht, natürlich in Charme und Form zu fließen. Beide Elemente sind uns in William Christies Angeboten französischer Musik sehr präsent, und Minkowski zieht mächtig nach!

    Hier handelt es sich um ein dramatisches Stück mit Unterweltkonfrontationen und Untertönen inzestuöser Liebe, die in fesselnder, farbenfroher Musik zum Ausdruck kommt, Christie hat musikalisch die Nase vorn, aber Marc Minkowski ist auf einem guten Weg dahin, manchesmal packt es Minkowski etwas zu ängstlich an und ergreifenden Momenten feht der Biss. Warum ich trotzdem diese Aufnahme wähle......die Sänger- Riege gefällt mir besser, was für mich immer wichter ist

    Die Charakterdarstellungen der Sänger sind hervorragend. Jean-Paul Fouchécourt und Véronique Gens sind beide gut in den Titelrollen, obwohl Russell Smythes Thésée – wunderbar durchsetzungsfähig und klangvoll – und Bernarda Finks skrupellose Phèdre den Eltern fast die Show stehlen. Wie schon erwähnt......ein famosen Sänger Ensemble.

    Minkowskis ausgewählter Text ist aus den beiden Fassunen, hauptsächlich jedoch auf der ersten Version von 1733, hier und da hat er Teile hinzugefügt und entfernt. Für die ersten beiden Szenen des zweiten Akts wählt er jedoch die Fassung von 1757, als Thésée sich in die Unterwelt wagt, ein wilder, ungeheuerfarbenfroher Klangschwall, den man da zu hörenbekommt.. Alle diese Entscheidungen sind in dem hervorragend gestalteten Booklet ausführlich dokumentiert. Dazu muss man allerdings die Aufnahme wählen mit dem ersten Cover.


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Georg Friedrich Händel: Solomon



    Oratorium in englischer Sprache in drei Akten, Uraufführung am 17. März 1749 im King’s Theatre of Covent Garden in London. THOMAS MORELL ZUGESCHRIEBENES LIBRETTO, DAS INSBESONDERE AUF DEN BÜCHERN DER KÖNIGE UND DEM BUCH DER CHRONIKEN BASIERT.


    NAMUR CHOIR & MILLENIUM ORCHESTRA
    Musikalische Leitung: LEONARDO GARCIA ALARCON


    Solomon Christopher Lowrey , Countertenor
    Zadock Matthew Newlin , Tenor
    Reine de Saba, 1st Prostitute Ana Maria Labin , Sopran
    2nd Prostitute Gwendoline Blondeel , Sopran
    A Levite Andreas Wolf , Bass


    Die Geschichte von Salomon aus der Bibel kennt doch wohl jeder, das Oratorium von Händel eher wohl nicht, wer nicht, sollte es unbedingt kennenlernen es lohnt sich!


    Anlässlich dieser öffentlichen Aufnahme, die am 28. Juli 2022 in der Grand Manège de Namur gemacht wurde, profitierte Alarcòn von einem Gesangsensemble, dessen Qualität atemberaubend ist. Einige Sänger waren bereits am Erfolg von Samson und Sémélé beteiligt.An die erste Stelle stelle ich die faszinierende Ana Maria Labin, sie verkörpert die üppige Theatralik der Königin von Saba, nach dem Motto "Wir vergessen das strahlen der Sonne, bei ihrer Ankuft!" als auch die Verzweiflung einer opferbereiten Mutter. Diese doppelte Inkarnation offenbart mit ihren unterschiedlichen Polen das volle Potenzial dieser Sängerin. Der amerikanische Countertenor Christopher Lowrey ist ein Salomon wie es sein sollte, souverän, wie es seine Rolle erfordert, mit einem ausgewogenen Sinn für Phrasierung und einem wirklich edlen Ton. Ich habe ihnen bei den Göttinger Händel Festspielen gehört. Die bemerkenswerte Sopranistin Gwendoline Blondeel, ist ebenso eine liebevolle und bewegende Ehefrau des Königs wie eine hinterhältige und grausame Prostituierte, nahe der Niedrigkeit. Der amerikanische Tenor Matthew Newlin, der schon der Samson von Alarcón war, ist mit sicherem Timbre und durchsetzungsfähigem Mut, ein ausgezeichneter Zakok-Priester. Die kurzen Interventionen des Leviten werden vom Bass Andreas Wolf trefflich bedient.

    Was Alarcón anpackt gelingt, ich bin davon überzeugt!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • 611118ba6056a5457abead05_18CD0721VM_0041%20(1).jpg


    Eva Zaīcik

    "Royal Handel"

    Flavio, Re de' Longobardi, HWV 16~Rompo i lacci, e frango i dardi

    Caio Marzio Coriolano~Sagri numi
    Admeto, Re di Tessaglia, HWV 22~Gelosia, spietata aletto
    Siroe, Re di Persia, HWV 24~Son stanco
    Siroe, Re di Persia, HWV 24~Deggio morire, o stelle
    Tolomeo, Re d'Egitto, HWV 25~Inumano fratel
    Tolomeo, Re d'Egitto, HWV 25~Stille amare
    Floridante, HWV 14~Ma priva vedro le stelle
    Giulio Cesare in Egitto, HWV 17~L'aure che spira
    Ottone, Re di Germanie, HWV 15~Ah! Tu non sai
    Caio Marzio Coriolano~E' pur il gran piacer
    Crispo~Strazio, scempio, furia e morte
    Radamisto, HWV 12~Ombra cara
    Riccardo Primo, Re d'Inghilterra, HWV 23~Agitato da fiere tempeste


    Zitat von Beschreibung

    London, Februar 1719: die Geburtsstunde der Royal Academy of Music. Georg Friedrich Händel wurde zum musikalischen Leiter ernannt. Der in Deutschland geborene Händel wollte London zur neuen Opernhauptstadt machen, nachdem er vier Jahre in Italien verbracht hatte. Die einzige Sprache, die auf der Bühne des King's Theatre gesungen wurde, war Italienisch, und zwei weitere Komponisten, Attilio Ariosti und Giovanni Battista Bononcini, wurden von der italienischen Halbinsel importiert. Beide Männer waren Streicher und brachten dem Unternehmen einen neuen instrumentalen Schwung bei. Die öffentliche Begeisterung erreichte beträchtliche Höhen: Über einen Zeitraum von neun Jahren wurden an der Royal Academy vierunddreißig Opern aufgeführt – insgesamt mehr als 460 Aufführungen. Händel brachte seine Meisterwerke Giulio Cesare in Egitto, Ottone und Radamisto zur Uraufführung. Auch Ariosti und Bononcini hatten zwischen 1720 und 1723 große Erfolge, insbesondere mit Coriolano (Ariosti), aus dem die erhabene Arie „Sagri numi“ stammt. „Royal Händel“ ist ein musikalisches Porträt der Royal Academy of Music.

    Eva Zaicik ist in diesem Repertoire effektiv, ihre Stimme hat die Beweglichkeit für die extravagantesten Koloraturen, ihre Diktion ist klar und sie hat eine außergewöhnliche stimmliche Fähigkeit selbst für die längsten lyrischen Händel Arien. Besonders beeindruckt hat mich die Qualität ihrer Verzierungen; die sind sehr einfallsreich und keineswegs übertrieben, besonders in „Agitato da fiere tempeste“. Unterstützt wird sie dabei von Le Consort, eines der aufregendsten französischen Ensembles heute.


    Eine angenehme Überraschung für mich sind die zwei Arien aus "Caio Marzio Coriolano" von Attilio Ariosti, die 1723 von der Royal Academy of Music uraufgeführt wurden: „E' pur il gran piacer“ und „Sagri numi“, ganz wunderbare Stücke.


    Als Musterbeispiel für brillianten Händel-Gesang ist diese Aufnahme zu empfehlen.


    Der einzige Wermutstropfen, wird für einige sein, Händel, Ariosti und Bononcini verdienten ein größeres Orchester, aber dieses Kammerensemble ist aller Ehren wert.


    LG Fiesco


    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • "ADN BAROQUE"


    61Q6mGh8TTL._AC_UY327_FMwebp_QL65_.jpg

    Théophile Alexandre Countertenor

    Guillaume Vince PIano

    Claudio Monterverdi

    L’Incoronazione di Poppea : Oblivion soave

    Henry Purcell

    Ode for the Birthday of Queen Mary : Strike the viol

    Georg Friedrich Haendel

    Alessandro : Sarò qual vento

    Nicola Porpora

    Polifemo : Alto giove

    Claudio Monterverdi

    L’Incoronazione di Poppea : Pur ti miro*

    Henry Purcell

    King Arthur : What power art thou

    Antonio Vivaldi

    L’Olimpiade : Gemo in un punto

    Antonio Vivaldi

    Stabat mater RV 621 : Eja mater

    Jean-Philippe Rameau

    Les Indes galantes : Forêts paisibles *

    Antonio Vivaldi

    Judith triumphans : Agitata infido flatu

    Antonio Vivaldi

    Nisi dominus RV 608 : Cum dederit

    Johann Sebastian Bach

    La Passion selon Saint Matthieu : Erbarme dich

    Henry Purcell

    The Fairy Queen : One charming night

    Georg Friedrich Haendel

    Giulio Cesare in Egitto : Domerò la tua fierezza

    Nicola Porpora

    Polifemo : Placidetti zeffiretti**

    Nicola Porpora

    Polifemo : Placidetti zeffiretti

    Henry Purcell

    The Fairy Queen : If love’s a sweet passion

    Georg Friedrich Haendel

    Radamisto : Ombra cara

    Georg Friedrich Haendel

    Giulio Cesare in Egitto : Son nata a lagrimar**

    Antonio Vivaldi

    La Fida Ninfa : Dite ohimè

    Georg Friedrich Haendel

    Rinaldo : Lascia ch’io pianga


    ADN BAROQUE TRAILER

    Zitat von Crazy Alchemist

    "ADN Baroque", ist eine faszinierende musikalische Reise, die von dem französischen Countertenor Théophile Alexandre und dem Konzertpianisten Guillaume Vincent kreiert wurde. Dieses Album ist eine weltweite Premiere, da es das erste Mal ist, dass Barockmusik in einer Piano-Stimme dargestellt wird.*

    * dem ist nicht so, der Counter bzw.Sopranist Arno Raunig hat das schon 1993 und 1998 mit dem Pianisten Paul Weißgold getan. Allerdings ist hier die Darstellung durch den Pianisten wesentlich ausgefeilter.


    Dafür steht das folgende...........


    Es ist ein musikalisches Manifest, das eine zeitgenössische Neuerfindung der Barockmusik in der Piano-Stimme darstellt. Ich denke es ist ein kühnes künstlerisches Statement, das die uns bekannten Arien in der gewohnten Form entkleidet, um neue minimalistische Versionen anzubieten, die fast wie Lieder wirken, angetrieben durch die kraftvolle Intimität vom Piano und der Stimme.


    ●●●●●●Es ist ebenfalls auch ein humanistisches Manifest. "ADN Baroque" ist eine Reise in Moll in die emotionale DNA des Menschen. In 21 Stücken, wie die 21 Gramm des menschlichen Seelengewichts, führt es uns in die Stärken und Verletzlichkeiten unserer Menschlichkeit ein und entblößt die perfekt unvollkommenen menschlichen Wesen, die wir sind.●●●●●●


    Und schließlich ist es ein kreatives Manifest in Verbindung mit dem musikalischen. Es ist eine Aussage der Freiheit durch seine Neuerfindung in der Piano Stimme, weit entfernt von der Tradition der alten Instrumente, aber dennoch respektvoll gegenüber ihrem Geist, um diese Musik anders leben zu lassen, ihre Interpretationen zu bereichern und alle Zuhörer zu erreichen.


    Das Programm wurde sorgfältig durchdacht und bietet hervorragende Seiten, die der breiten Öffentlichkeit nicht alle bekannt sind. Die Stimme von Théophile Alexandre ist klar, ohne sich auf durchsichtige Engelhaftigkeit zu beschränken. Sensibel für das Theater, versucht Alexandre, so viele Farben wie möglich aus seiner Stimme mit einer doch etwas begrenzten Palette herauszuholen. Bei „One Charming Night“, klingt der Effekt der eine Nacht voller intensiver Liebe suggerieren soll etwas verpufft. Das berühmte Cold Song, ist mein absoluter Favorit, auch insbesondere durch das Piano.

    Der Sänger wird eng eingefangen, um die Intimität zu fördern, zeigt uns aber auch gleichzeitig, auf fatale Weise seine Grenzen auf. Eins kann man dem Sänger sicherlich nicht vorwerfen, dass er keine Persönlichkeit hat. Porporas Acis, Händels Ptolemäus oder Vivaldis Judith verraten eventuelle Schwierigkeiten in Bezug auf Phrasierung, Homogenität, Intonation oder Vokalisation. Macht der Liebe allerdings kein Kind!;)

    Sehr schö sind die Duette mit den Sopranistinnen Chantal Santon („Pur ti miro“) und Marion Tassou („Son nata a lagrimar“), Arnaltas Schlaflied und die gewollte Nüchternheit der letzten Titel, darunter das unveränderliche „Lascia ch 'io“. pianga': All dies wird ausreichen, um Anhänger von Falsettisten (wie mich) zu verführen.


    Der Franzose Théophile Alexandre ist ein außergewöhnlicher Künstler, der sowohl ein herausragender Countertenor sowie auch ein großartiger Tänzer ist. Er arbeitet mit der französischen lyrisch-choreographischen Gesellschaft "Up to the Moon" zusammen, um eine neue Brücke zwischen den Künsten zu schaffen, indem er verschiedene künstlerische Disziplinen auf höchstem Niveau mischt >Musik, Gesang, Tanz, bildende Kunst und Literatur, um innovative Formen zu schaffen. Sein Bestreben ist es einen Emotions Katalysator bei einem breiten Publikum

    hervorzurufen. .


    Was Guillaume Vince mit dem Piano anstellt ist mehr als bewundernswert, dadurch könnte man es dann doch so sehen wie ich schrieb!


    Dies CD wird manchen Zuhörer zu erstmal erschrecken, davon gibt es ja hier im Forum so einige, aber diejenigen die für NEUES offen sind, werden Freude dabei empfinden, so wie ich.


    Die CD kam ja schon 2018 Auf den Markt und ich habe mich bis jetzt gescheut darüber zu berichten,

    für mich ist es bis heute ein Genuss!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • 2UXUnNG9KfJ8VlR3OEpyfU.jpg?op=ocroped&val=1200,1200,1000,1000,0,0&sum=0MUL5GXePBc

    Rembrandt van Rijn, 1635


    Georg Friedrich Händel

    "Belshazzar"


    Allan Clayton, tenor (Belshazzar)

    Rosemary Joshua, soprano (Nitocris)

    Caitlin Hulcup, mezzo-soprano (Cyrus)

    Iestyn Davies, countertenor (Daniel)

    Jonathan Lemalu, bass-baritone (Gobrias)

    Jean-Yves Ravoux, tenor (Arioch)

    Geoffroy Buffiere, bass (Messenger)

    Les Arts Florissants

    on period instruments

    William Christie, dir.

    Die Uraufführung fand am 27. März 1745 am King's Theatre statt.


    Hier ist ein Orchesterklang von schon fast trotziger Erhabenheit, ausdrucksstarkem und hemmungslosem Chorgesang, seine Energie, legt eine eigenwilligen Balance an den Tag. Christies Lesart von Händels Oratorium von 1745 in einer Fassung, die Material enthält, das für die Wiederaufnahme von 1751 vorbereitet wurde, ist theatralischer als viele neuere Opernaufnahmen und verfügt über eine lebendige Klangfarben- und Dynamikpalette. Oft kommt es mir so vor..... ob Christie zu langsam oder zu schnell ist, ich empfinde es meistens für richtig. Der Belshazzar wird als Oratorium bezeichnet, für mich gehört er jedoch zu meinen Lieblings Opern.

    Ein wichtigen Faktor besteht darin, dass Händel es verstand, wie kaum ein anderer, die Kunst für Stimmen zu schreiben. Ebenso ist es kein Wunder also, dass Les Arts FLorissants unter William Christie dies phänomenal unterstreichen und umsetzen kann. Das ist feine Gesangskunst auf höchstem Niveau, sowohl was den Anteil der Solisten als auch des Chores angeht. Das Instrumental-Ensemble natürlich mit authentischen Intrumenten würde sich wohl jeder Dirigent und jeder Sänger wünschen. Christie bastelt manchmal an kleinen Details in Händels Partitur herum, Nitocris flehendes Siciliano "Regard, O son, my flowing Tears" wird von Rosemary Joshua gefühlvoll gesungen. Christie begleite das mit der Solo Oboe wunderbar, aber Händel hat es für Unisono-Orchesterviolinen vorgesehen. Daniels „Lament not such“ wurde von Händel vor der Uraufführung gestrichen und seine Wiedereinsetzung hier wird durch den süßen, mitfühlenden Gesang von Iestyn Davies hinreichend gerechtfertigt, der auch strahlend im lieblichen Strophen-Hymnen-Finale „I will magnify thee“ singt. Er ist als Daniel in den Kantaten ähnlichen Melismen des zweiten Akts souverän und klar. Jonathan Lemalus Diktion peppt die Rolle des Gobrias gehörig auf, die düstere Resonanz gibt das ihre dazu!

    Rosemary Joshuas Nitocris begibt sich auf eine spirituelle und emotionale Reise, die sie exquisit steuert.

    Caitlin Hulcup ist in der Rolle des persischen Monarchen Cyrus, dem Symbol eines aufgeklärten Königs, der das genaue Gegenteil des dekadenten und hedonistischen babylonischen Gotteslästerers ist, ideal autoritär und wortgewandt, sie ist ein direkter, attraktiver Cyrus. Allan Clayton ist ein Belshazzar der sich im prächtigen übermäßigen Festmahl suhlt.

    Die düstere Resonanz von Jonathan Lemalu peppt die Rolle des Gobrias gehörig auf.


    Der Chor von Les Arts Florissants schlägt sich in Händels fantasievollen dramatischen Erzählchören mit voller Ehre. Besonders eindrucksvoll und scharfsinnig ist die Charakterisierung der Perser, die sich über „eine langweilige Zeit“ beschweren, die außerhalb der Mauern Babylons wartet sowie der Assyrer, die sich beim Sesach-Fest völlig betrinken, sie drückten Belsazar ihre Demütigung aus und trinken aus den Kelchen, die aus dem Tempel in Jerusalem gestohlen wurden, das erhabene „Erinnere dich, oh König, an deinen überstürzten Befehl".


    Trevor Pinnocks äußerst gelungene Aufnahme ist heute schon ein Klassiker seiner Art, aber Christie präsentiert eine wirklich vergleichbare Alternative, hat auch ein paar kleine Nachteile, aber dafür erhebliche theatralische Vorzüge aufweist.


    LG Fiesco


    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Danke für den Hinweis auf Christies Belshazzar! Den sollte ich mir mal anhören, denn meistens gefällt mir Les Arts Florissants. Und Belshazzar sowieso, ist seit einiger Zeit neben Theodora und Solomon mein liebstes Händel-Oratorium!

    Beste Grüße von Tristan2511


    "Glaubt er, dass ich an seine elende Geige denke, wenn der Geist zu mir spricht?"

    (Beethoven zu Schuppanzigh)

  • Danke für den Hinweis auf Christies Belshazzar! Den sollte ich mir mal anhören, denn meistens gefällt mir Les Arts Florissants. Und Belshazzar sowieso, ist seit einiger Zeit neben Theodora und Solomon mein liebstes Händel-Oratorium!

    ;):thumbup:


    Zitat

    Solomon

    Hier Solomon!



    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Georg Friedrich Händel

    "Rinaldo"

    (Opernpasticcio in der Version von Leonardo Vinci/Neapel 1718)




    Zitat

    Vor 300 Jahren, anno 1718, wurde im Teatro di San Bartolomeo in Neapel eine ganz spezielle Version von Georg Friedrich Händels Oper "Rinaldo" aufgeführt. Der Komponist Leonardo Leo bediente sich Händels Londoner Rinaldovertonung aus dem Jahr 1711 und reicherte sie mit Arien von Francesco Gasparini, Giuseppe Maria Orlandini, Giovanni Porta, Domenica Sarro sowie Antonio Vivaldi an. Und natürlich steuerte auch Leo selbst, einige vokale Kostbarkeiten diesem Opernpasticcio bei.



    Teresa Iervolino /Rinaldo
    Carmela Remigio /Armida
    Loriana Castellano /Almirena
    Francesca Ascioti /Argante
    Francisco Fernández-Rueda /Goffredo
    Dara Savinova /Eustazio



    Orchestra La Scintilla
    Leitung: Fabio Luisi


    Rinaldo wurde 1711 im Queen's Theatre in Haymarket uraufgeführt und machte Händel auf einen Schlag in London bekannt. Durch diesen Umstand erhielt er viele weitere Aufführungen im In- und Ausland als jede andere Oper zu Händels Lebzeiten. Bei jeder Wiederaufnahme wurden die Sänger angepasst, vor allem auf dem Kontinent ersetzten, wie damals üblich, umherziehende Stars oft Händels Originalarien durch Arien anderer Komponisten. So war es auch 1718 in Neapel, als der junge Komponist Leonardo Leo und ein lokaler Librettist eine radikale Umarbeitung von Rinaldo für Aufführungen anlässlich des Geburtstages von Kaiser Karl VI. vornahmen. Da kaum ein Drittel von Händels Musik beibehalten wurde, war das Ergebnis praktisch ein Pasticcio im Pasticcio. Der königliche Anlass erforderte einen kriegerischen Prolog (hier von einem Kind gesprochen), während komische Zwischenspiele, für das neapolitanische Publikum unerlässlich waren. Leo selbst lieferte den Prolog und die Zwischenspiele (von denen die Musik verloren gegangen ist) sowie eine Handvoll neuer Arien. Der Rest der Musik wurde (wie schon erwähnt)von so ziemlich jedem italienischen Opernkomponisten geklaut, der etwas ausgefallenes zu bieten hatte, von Giuseppe Orlandini und Giovanni Porta bis hin zu Vivaldi und Händels Londoner Rivalen Bononcini. Einige Nummern in dieser Rekonstruktion des italienischen Musikwissenschaftlers Giovanni Andrea Sechi sind anonym, und die div.Sänger:innen im Koffer hatten.(Aria di Baule)

    Eine eklatante Nichtübereinstimmung gibt es zum Beispiel in der Schlussszene, wo die verurteilte Zauberin Armida, in der Adaption von Neapel reuelos, (in einer Bononcini-Arie) gegen die Christen wettert.


    Zur Besetzung von 1718 gehörten der neapolitanische Kastrat Nicolo Grimaldi („Nicolino“), der die Titelrolle für Händel gesungen hatte, sowie verschiedene Altstimmen in den Rollen von Rinaldos geliebter Almirena (ursprünglich Sopranistin), des Sarazenenkönigs Argante und Goffredos Bruder Eustazio. Rinaldo wird hier (leider), nicht von einem Countertenor übernommen, (das hätte der Aufnahme wesentlich mehr Vielfalt verliehen) sondern von der Altistin Teresa Iervolino. Während ihr Stil und ihr lebendiges Timbre, mMn. besser für spätere Musik geeignet zu sein scheint, hat sie trotzdem eine mitreißende Präsenz. Sie singt ein leidenschaftliches "Cara sposa“ und schöne Kopfnoten die sie in einem vehementen "Mio cor“ entfaltet, das ursprünglich für Goffredo komponiert wurde. Rinaldo übernimmt auch Almirenas berühmte Sarabanden-Arie „Lascia chi'io pianga“ mit einem anderen Text.

    Als Altistin besetzt, präsentiert hier Almirena eine lebhaftere Figur als in Händels Original. Ausgestattet mit einem beeindruckenden Brustregister singt Lorania Castellano die Rolle mit Elan und Subtilität. Die Armida, Carmela Remigio (oft Live gehört), wirkt durch ihre manierierten Gesten eher komisch als bedrohlich, bringt aber viel Kraft und Temperament in die Rolle ein. Weniger gefällt mir der monochrome Tenor, des Goffredo, noch die übertriebenen Austöße des Argante, gesungen von der Altistin Francesca Ascioti, hier zu sehr der Bösewicht. In der kleinen Rolle des Eustazio zeichnet sich Dara Savinova durch einen hellen Ton und ein elegantes Stilgefühl aus.


    Im Großen und Ganzen hat Fabio Luisi Tempo und Charakter gut im Griff und bekommt von seinem Ensemble La Scintilla ein ordentliches Spiel geboten. Aber......leider nur eine unterhaltsame Momentaufnahme des italienischen Operngeschäfts des 18. Jahrhunderts, ist diese Aufführung völlig ausreichend. Man sollte nicht zuviel erwarten als einfach nur eine Handvoll Barockmusik aus der Zeit.

    Der Vollständigkeit halber musste es für mich sein, und um Unbekanntes zu entdecken!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Mir scheint, dass im Titel eine Verwechslung vorliegt, die im Text nicht zu finden ist. Die Bearbeitung ist von Leonardo Leo, der Komponist Leonardo Vinci lebte früher.

    Canada is the US running by the Swiss (Richard Ford)

  • 6779-david-et-jonathas-diaporama_big-1.jpg


    CHARPENTIER : "DAVID ET JONATHAS"

    Château de Versailles Spectacles

    47-5b5f1fc135e89-event_content_place-1.jpg

    Royal Chapel



    Biblische Tragödie in fünf Akten mit Prolog nach einer Erzählung von Pater Bretonneau, entstanden 1688 in Paris.


    Reinoud Van Mechelen David
    Caroline Arnaud Jonathas
    David Witczak Saül
    François-Olivier Jean Pythonisse
    Antonin Rondepierre Joabel
    Geoffroy Buffière L’ombre de Samuel
    Virgile Ancely Achis

    Ensemble Marguerite Louise Gaétan Jarry Conductor

    Zitat von David Karlin

    "Diese Produktion atmet Authentizität auf eine Weise, die Sie anderswo einfach nicht finden werden“

    Das ist ein barocker Traum: eine Aufführung des heiligen Dramas David und Jonathas, ein Meisterwerk von Charpentier und eines der Wunder der französischen Oper, in der königlichen Kapelle von Versailles! Im Jahr 1688 führte die Jesuitenschule Louis-le-Grand diese Biblische Oper auf, und der unvermeidlichen Konfrontation zwischen ihren Armeen. Ihre tiefe Freundschaft (biblische Liebe) führt zum Tod von Jonathas in den Armen des siegreichen David. Dies ist eine prächtige, emotionale und schillernde Barockvision.


    An der Spitze dieses Hörvergnügens steht der David von Haute Contre Reinoud van Mechelen.

    Aber angesichts aller hochkarätigen Interpreten bin ich völlig fasziniert von diesem luxuriösen David, (über meine Begeisterung von Reinoud van Mechelen habe ich ja schon berichtet), eine Mischung aus sanfter Linienführung, Präzision und Anmut. Sein Prachtvolles Timbre in allen Registern, ergibt einen wohl dosierten Sinn für die Tragödie,

    Mit seiner perfekten Intonation und dem ebensolchen Timbre verkörpert er einen David, dem menschliche Beziehungen wichtiger sind als politische Macht, daraus ergibt sich ......nichts und niemand kann diesem aristokratischen und schillernden David widerstehen.

    Sein Freund Jonathas wird von der Sopranistin Caroline Arnaud überzeugend dargestellt. Da ich die Sängerin noch in keiner anderen Partie gehört habe, fehlt mir ein Vergleich. In der hohen Lage fühlt sie sich zunächst wohler als in der mittleren Lage, jedoch ist ihre qualvolle Szene von großer Intensität.(hat mich ziemlich begeistert!)

    Der Bariton David Witczak verkörpert seinen Vater, König Saul, der im Laufe des Abends seine königliche Würde verliert und von Hassgefühlen und Selbstzweifeln zerrissen wird. Auch die Nebenrollen sind hervorragend besetzt: Der Tenor François-Olivier Jean als Wahrsager (Hexe von Endor) ist eine furchteinflößende Figur. Der Tenor Antonin Rondepierre ist Joabel, der intrigante Oberbefehlshaber der Philisterarmee, der David mit heuchlerichem Ton zum Krieg anspornt. Als Gegenstück steht Achis, mit großer Würde gesungen vom Bass Cyril Costanzo der für den Frieden fleht. Der tiefe Bass von Nicolas Certenais erklingt aus dramatischen Tiefen in seiner Rolle als Samuels Schatten, der aus der Hölle erscheint, um Saul Angst ins Herz zu jagen.

    Das Orchester spielt hier eine entscheidende Rolle, es unterstützt die Sänger aufs allerfeinste, mein Fazit : eine prächtige Aufnahme die es lohnt gehört zu werden!


    LG Fiesco


    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • ENSEMBLE CORRESPONDANCES

    500x500.jpg

    SEPTEM VERBA & MEMBRA JESU NOSTRI


    Buxtehude: Fried- und Freudenreiche Hinfahrth, BuxWV 76

    Buxtehude: Herzlich Lieb hab ich dich O Herr, BuxWV 41

    Buxtehude: Membra Jesu nostri, BuxWV75

    Dijkman: Lamentum eller en Sorge Music

    Schütz: Die sieben Worte Jesu Christ am Kreuz, SWV 478

    Schütz: Erbarm dich mein, O Herre Gott, SWV447


    "Vollendet schöne Trauermusik"


    Von Buxtehude über Schütz bis hin zum seltenen Dijkman eröffnet sich in ihren den letzten Stunden Christi gewidmeten Werken ein mystisches Universum voller geheimnisvoller Schönheit.


    Die drei Komponisten passen sehr gut zusammen, und obwohl keiner von ihnen dem Vergleich mit J.S. Bach standhält, sind alle kompetent und das Ensemble-Corresponances liefern eine durchweg sehr gute Leistung, was bedeutet, dass es für den Hörer keineswegs eine lästige Pflicht ist, zwei Stunden z.T. etwas obskurer Musik zu lauschen. Begeisterte wie Ich, sind immer daran interessiert zu hören, was geschah, bevor Bach kam, um die Kirchenmusik, damals fast bis zur Unkenntlichkeit zu verändern, und der große Mann hatte sicherlich großen Respekt vor Buxtehude. Ich spreche hier mal für mich, den Wunsch mehr über den Tod, das Begräbnis und die Auferstehung des Herrn Jesus nachzudenken, und das auf die Art und Weise, wie es vor all den Jahren gemacht wurde. Die Vergangenheit ist in der Tat ein fremdes Land, für mich nicht mehr so sehr, aber wenn ich so zurückdenke ;),


    Während sich das musikalische Vokabular im Laufe des 16. Jahrhunderts veränderte, gab es eine Zurückhaltung, Musik zu schreiben, die die Passion Christi in irgendeiner Form thematisierte, die schon fast als Opernmusik angesehen werden konnte. Jahre später stand Händel mit seinem "Messias“ noch vor diesem Dilemma. Bachs Vorgänger wagten sich am nächsten an das heran, was später zu den Passionsoratorien wurde, mit denen wir heute vertraut sind, mit Werken wie "Membra Jesu Nostri“. Den Rahmen hierfür bildete ein mittelalterlicher Hymnenzyklus "Salvi mundi salutare“, in dem ein Beobachter den leidenden Christus betrachtet, beginnend mit seinen Füßen und sich dann hocharbeitend, bis man das heilige, schwer verwundete Haupt betrachten kann.


    Besondere Beachtung finde ich gehört dem "Klag-Lied" von Buxtehude gesungen von der wunderbaren Lucile Richardot.

    Es ist ein monodisches Werk, das zur eigentlichen Überraschung und für mich zum Höhepunkt dieses Doppelalbums wird. Ich spreche von Dietrich Buxtehudes Klag-Lied "Muss der Tod denn auch entbinden“. Zu leiser Orgelbegleitung und markant vibrierenden Gambenklängen singt die Mezzosopranistin Lucile Richardot dieses geistliche Lied, (mit dem Buxtehude wohl auf den Tod des eigenen Vaters reagierte), so innig, so zart und dabei doch gleichzeitig so ausdrucksvoll, dass man nach den zwölf Minuten, die dieses Stück währt, einfach wieder auf die Wiederholungs Taste drückt. (zumindest nicht nur 1X für mich :)) Was auch daran liegen mag, dass Richardot meinen Hörgewohnheiten enorm entgegenkommt. Sie besitzt eine faszinierend androgyne Stimme, was mMn sehr gut zu dem gehörten hier passt. Manchesmal rätselt man......ob hier ein Altus oder doch eine Frau singt. :huh:

    Eines der besten Alben von geistlicher Barockmusik die ich seit langem gehört habe.


    LG Fiesco




    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Schon bestellt….


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Interviebanner 1 Gelbe Rose
  • Schon bestellt….


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Viel Freude damit lieber Thomas!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • L'Arpeggiata & Christina Pluhar - Passacalle de la Follie

    714yo+AGg2L._AC_UY327_FMwebp_QL65_.jpgKlick


    Countertenor Philippe Jaroussky gesellt sich zu den Instrumentalisten von L'Arpeggiata unter der Leitung von Christina Pluhar für ein farbenfrohes Album, das sich auf den Air de Cour konzentriert. Dieses „höfische Lied“, das in Frankreich während der Herrschaft Ludwigs XIII. sehr beliebt war, wird von Laute oder Theorbe begleitet und verleiht Liebe, Bedauern und spiritueller Besinnung einen gefühlvollen und raffinierten Ausdruck. Passacaille de la Follie hat seinen Titel von Yo soy la locura, einem Lied, das der Hofmusiker Henri Le Bailly nach einem spanischen Text geschrieben hat. Zu den weiteren Komponisten zählen die wichtigsten Vertreter des Air de Cour: Pierre Guédron, Antoine Boësset, Étienne Moulinié und Michel Lambert. Als Jaroussky, Pluhar und L'Arpeggiata dieses Repertoir aufführten, stellte die Presse

    fest, dass die Aufführung "nichts weniger als Verzauberung bot … alle Lieder, ohne Ausnahme"..


    Zitat von Pluhar

    „Gewisse harmonische oder rhythmische Floskeln, die es damals gab, gibt es heute immer noch in der lebendigen Musik. Das ist sozusagen lebendiges Barock“, so Christina Pluhar. Ein wunderbares und überraschendes Album mit historischer, lebendiger und auch 2023 optimistisch stimmender Musik.


    Antoine Boesset: Nos esprits libres et contents (Arr. Pluhar)À la fin de cette bergère (Arr. Pluhar)

    Gabriel Bataille :El batel esta en la playa

    Henry Le Bailly Yo soy la locura (Arr. Pluhar)

    Pierre Guédron: Aux Plaisirs (Arr. Pluhar)

    Louis Caix d' Hervelois Plainte

    Michel Lambert: Ma bergère est tendre et fidelleVos mépris chaque jour

    Etienne Moulinié Consert de différents oyseaux (Arr. Pluhar)Enfin la beauté que j’adore ParisNon speri pietaOrilla del claro Tajo (Arr. Pluhar) Paisible et ténébreuse nuit

    Marin Marais Improvisations sur les folies d'Espagne (Arr. Pluhar)

    Robert de Visée ChaconnePassacaille for guitar


    Jaroussky wählt, wie stets im Laufe seiner langen Karriere, das Repertoire auch diesmal mit Bedacht und gutem Gespür für die eigenen Möglichkeiten. Seine Counterstimme ist zuletzt deutlich nachgedunkelt. Statt ders strahlenden Ausdrucks haftet ihm zunehmend auch ein herbes rauhes Timbre an. Das fügt sich allerdings gut zum melancholischen Schmerz, die den Airs de Cour überwiegend zu eigen ist und die der Sänger betont lässig in ihrer Einfachheit belässt. Bei den wenigen Nummern, die anderes verlangen, wie etwa Baillys "Yo soy la locury" oder Batailles "El baxel" gerät die Stimme mittlerweile schon etwas an ihre Grenzen und gerät wahrnehmbar unter Druc. Insofern ist es ein Glück, dass der elegische Teil im Programm weitaus überwiegt, denn hier schaffen Pluhar und Jaroussky ganz aus dem Geiste der Musik eine Atmosphäre m7t angenehm sanftem gefühlvollen Schwung. Trotz aller Widrigkeiten bleiben ich ein treuer Jaroussky Anhänger!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • jomelli_nicolo_01.jpg

    Niccolo Jommelli: Il Vologeso



    Stuart Jackson (Lucio Vero), Rachel Kelly (Vologeso), Gemma Summerfield (Berenice), Angela Simkin (Lucilla), Jennifer France (Flavio), Tom Verney (Aniceto)


    The Mozartists Cond.Ian Page



    Il Vologeso entstand am Ende von Jommellis Zeit als Oberkapellmeister am Hofe des Herzogs von Württemberg. Die Uraufführung erfolgte am 11. Februar 1766 im neuen Theater von Carl Eugens Residenz in Ludwigsburg nach einem Libretto des langjährigen Mitarbeiters des Komponisten, Mattia Verazi. Grundlage war das bereits mehrfach vertonte Libretto "Lucio Vero" von Apostolo Zeno dem Vorgänger Metastasios als >kaiserlicher Dichter< in Wien.


    ●●●●●●●●Die Handlung findet in Ephesus statt. Lucius Verus, Mitherrscher des Römischen Reiches, belagert Berenice, die Frau von Vologeses, dem König von Parthien. Die Ankunft seiner zukünftigen Braut Lucilla, der Tochter seines Mitkaisers Marcus Aurelius, aus Rom ist ihm mehr als peinlich. Vologeses, der für tot gehalten wird, ist sehr lebendig, obwohl er ein Gefangener ist. Verus bietet an, sein Leben zu verschonen, wenn er Berenice aufgibt. Vologeses und Berenice lehnen den Austausch beide verächtlich ab. Verus befiehlt Lucilla und Flavius, dem sie begleitenden Abgesandten, nach Rom zurückzukehren; Doch Flavius ist entsetzt über das Verhalten von Verus und anstatt zu gehorchen, rettet er die feindlichen Vologeses. Ein Kampf wird von Lucilla verhindert, woraufhin Verus sich bereit erklärt, das Richtige zu tun, indem er sie doch heiratet und Vologeses und Berenice erlaubt, in ihr Königreich zurückzukehren.●●●●●●●●


    Eine von den üblichen Geschichten könnte man meinen, aber dem ist nicht so.

    Insbesondere der Charakter von Verus ist sehr feinfühlig gezeichnet. Er ist wirklich verliebt in Berenice und denkt traurig darüber nach, dass sie seine Liebe nicht erwidern wird. Er kann sich nicht dazu durchringen, Lucilla zu gestehen, dass er Berenice liebt, bis er mitten in der Handlung sein Schamgefühl aufgibt. Doch als Lucilla ihm vergibt, gerät er in Rage und beleidigt sie. Es ist schon seltsam, um Berenice für sich zu gewinnen lässt er sie glauben, dass sie in einer mit einem Tuch bedeckten Schüssel den Kopf von Vologeses finden würde; Tatsächlich enthält es eine Krone und ein Zepter.

    Drei der vier Männerstimmen wurden für Kastraten geschrieben. Das Drama wird durch Jommellis Einsatz des Accompagnato, bei dem das Orchester die Gefühle der Figur widerspiegelt, erheblich gesteigert. Gegen Ende gibt es ein längeres Accompagnato das eine verrückte Szene für Berenice einleitet. Jeder Akt endet mit einem Ensemble: Bemerkenswerterweise verwandelt sich ein Quartett in ein Duett, und das Trio im zweiten Akt endet mit einem reumütigen Verus allein. Es erscheinen kurz die Flöten; ansonsten werden die Arien von den Streichern begleitet, mit oder ohne Oboen und Hörner.

    Die Besetzung, die beim Konzert ohne nachträgliche Retuschen aufgenommen wurde, ist ausgezeichnet. Stuart Jackson ist sehr beeindruckend und offenbart alle Facetten von Verus Charakter.(u.a.feinfühlig wie ich schon schrieb). Nach einem begleiteten Rezitativ der Selbstzweifel hat der Mitkaiser selbst eine fast verrückte Szene, die von Jackson und dem Orchester lebhaft dargestellt wird. Mit schillernden Koloraturen klingt er heroisch, wie Mozarts Idomeneo, wenn er später vom Sturm singt, der sein Herz erschüttert.

    Zenos ursprüngliches Libretto hieß ja Lucio Vero, trotz der Umbenennung wird Vologeso (um ihm seinen Opernnamen zu geben) nicht ganz so anschaulich dargestellt. Aber....... Rachel Kelly ist großartig in ihrem Trotz und er/sie passt gut zu den helleren Tönen von Gemma Summerfields liebevoller Berenice. Lucilla, die vergeblich darum kämpft, ihre Liebe zu Verus zu überwinden, wird vom düstereren Mezzosopran der Angela Simkin lebhaft dargestellt. Jennifer France und Tom Verney haben beide die Chance zu glänzen, und das tun sie auch.

    Nicht vergessen werden soll, ist die großartige Leistung von The Mozartists und Ian Page.


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Hier komme ich zu einer meiner Lieblingssängerinnen, die ich leider etwas später schätzen und lieben gelernt habe.


    Francesco Cavalli: Arien - Heroines of the Venetian Baroque

    Mariana Flores
    Anna Reinhold, Cappella Mediterranea, Leonardo García Alarcón


    Das ganze ist aufgemacht wie ein Buch.


    Zitat von Beschreibung

    Die Eröffnung des Teatro di San Cassiano und damit des ersten Opernhauses in Venedig 1637, war eines der größten Ereignisse der Operngeschichte. Die Charaktere dieser neuen Opern sollten von nun an alle sozialen Kategorien der Gesellschaft der Republik Venedig repräsentieren, die sich jetzt tatsächlich auf der Bühne wiederfanden. Die Götter waren nicht mehr die einzigen, die, im Prolog herausgefordert von den allegorischen Tugenden und Lastern, ein Machtwort sprechen konnten. Die neuen Helden waren Könige, Kaiser, Diktatoren, Prostituierte, ebenso wie Ammen, Diener, Soldaten, Philosophen und, vor allem, Liebende.

    Mit seinen 27 erhalten gebliebenen Opern hat Francesco Cavalli der Nachwelt eine faszinierende Darstellung dieses Theaters des Lebens hinterlassen. Der Ausdruck der menschlichen Leidenschaften zieht sich wie ein roter Faden durch alle Ausschnitte: von Naivität bis Ekstase, von Freude bis Wut, von leidenschaftlicher Liebe (und ihrem erotischen, sinnlichen Ausdruck) bis zur Verzweiflung. Leonardo Garcia Alarcon zeichnet jede einzelne nach und enthüllt damit einen Teil der Mysterien, die sich bis heute um die Opern Cavallis ranken.

    Cavalli komponierte mehr als 30 Opern für fünf verschiedene venezianische Theater, und die meisten Partituren sind erhalten. Aufnahmen kompletter Bühnenwerke sind nicht gerade selten, aber es fehlt leider doch einiges.Leonardo García Alarcóns Doppelalbum „Heroines of the Venetian Barock“ ist eine gut gemachte chronologische Erzählung, die verschiedene (oft auch sehr kurze) Auszüge aus 27 verschiedenen Opern aus der Zeit zwischen 1639 und 1667 enthält, von denen die meisten von Mariana Flores gesungen wurden. Procis leidenschaftliches "Volgi, deh volgi il piede“ aus "Gli amori di Apollo e Dafne" hat wunderschöne melodische Sprünge, aber auch Momente gequälter Dissonanz und wiederholte Refrains, die an Monteverdis berühmte Klage aus Arianna erinnern Arianna(wiederbelebt während derselben Karnevalssaison 1640). Gefällt es mir deshalb so gut! ;) Zwischen den traurigen Szenen finden sich bescheidene, komische Klagen über Amor aus Egisto (1643) gut nach zu hören auf der neuen GA, L'Ormindo (1644) und La Doriclea (1645). Flores' sanfterer und fast träger Gesang vermittelt treffend die erotische Sehnsucht einer Nymphe nach der Rückkehr ihres Geliebten Jupiter ( La Calisto, 1651), diese Oper sollte man unbedingt kennen(lernen). Isifiles Klage: "Lassa, che far degg'io?“ in Giasone (1649) steht neben einer lebhaft dramatischen Darstellung der Beschwörungsszene ihrer Rivalin Medea – letztere ebenso leidenschaftlich gesungen von der Mezzosopranistin Anna Reinhold.

    Die beiden Sängerinnen kommen in einigen unterschiedlichen Szenen zusammen, beispielsweise in der vom Flamenco durchdrungenen Darstellung einer spanischen Schlacht in La Veremonda (1653). Flores' Darstellung der wütenden Juno in Ercole amante (Paris, 1662) ist eine ausgesprochen kraftvolle Glanzleistung, während die Gleichnisbilder der Wellen in den sanft rollenden und überlappenden Streicherritornellen, die Giulias "Come al mar corrono i fiumi“ begleiten, wunderbar zum Ausdruck kommen in Pompeo Magno (1666). Der vielschichtige Verlauf der CDs endet mit einem Quartett, das am Ende von Eliogabalo (1667) von zwei wiedervereinigten Liebespaaren gesungen wird.

    Ein Vergnügen den beiden CDs zu lauschen!



    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Henry Purcell "How pleasant `tis to love"


    2.jpg

    Nicolas Achten


    Sound the Trumpet
    Ah! How pleasant tis to Love!
    O Solitude!
    Almand in re minore
    Still Im whishing
    Seek not to know
    Corant e Hornpipe in re minore
    Musick for a While
    Sweeter than Roses
    A new Ground in mi minore
    Tis Natures Voice
    From Rosie Bow'rs
    Hornpipe in mi minore
    They tell us that you mighty Powers above
    Ah! how happy are we
    The plaint: O let me Weep!
    A ground in re minore
    Roundo in re minore
    Strike the Viol, touch the Lute
    Preludio in la minore
    In vain the amrous Flute
    An Evening Hymn


    Nur wenige der vielen Aufnahmen, die Henry Purcell gewidmet sind, haben es geschafft, den ganzen Reichtum und die Vielfalt der Musikinstrumente des späten 17. Jahrhunderts einzufangen. Hier erhalten bekannte Stücke von Purcell eine völlig neue und unerwartete Farbgebung (nichts anderes habe ich von Achten erwartet und mich wieder bestätigt gefühlt) und unterstreichen gleichzeitig die Theatralik der Gesangsmelodien.


    Ein unerwarteter Klang erwartet einen gleich zu Beginn dieser CD: „Sound the trumpet“ normalerweise als Duett für zwei Countertenöre, sondern hier für Tenor und Bariton (van Mechelen und Achten) und mit sanft klingender Begleitung der Instrumentengruppe "Scherzi musicali". Die nicht nur sorgfältig ausgewählte Instrumentalklangfarben verwendet, sondern auch kein Problem darin sieht, Lieder zu übernehmen, die normalerweise mit Frauenstimmen in Verbindung gebracht werden, wie "The Plaint“, "From Rosie Bowrs“, "Sweeter than roses“ und "An Evening Hymn“ und ordnet sie männlichen Sängern zu.


    Die Idee und Vorgehensweise dieser CD stammt von Scherzi Musicali-Direktor Nicolas Achten, der nicht nur der betreffende Bariton, sondern auch Keyboarder und Harfenist ist und als einziger auf allen 22 Titeln auftritt. Sein Klang ist tendenziell angesiedelt, und sowohl er als auch der Tenor Reinoud Van Mechelen verfügen über einen ausgeprägten tonalen Fokus und viel Sympathie für den Text (soweit ich das beurteilen kann), die in Nummern wie "O Solitude!“ die Qual hervorrufen können. oder „From Rosie Bow'rs".


    Jedenfalls gefällt mir idas hier dargebotene ohne Ausnahme sehr gut, ich habe einige Aufnahmen mit Achten und der Junge Mann ist bemerkenswert!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Mein Gebiet ist ja eher die Instrumentalmusik, wenngleich ich zugeben muss, dass Fiesco und Tristan2511 mich mehr un mehr zum Gesang bringen. Vorstellen möchte ich nun eine Aufnahme, die mich beim gestrigen ersten Hören regelrecht umgehauen hat:



    Was nun ist so bemerkenswert daran? Nun, niemand würde heute einen "Messias" so aufnehmen, wie das etwa Adrian Boult tat, so verdienstvoll diese Aufnahme auch gewesen sein mag. Chor und Orchester sind beide schlank und beweglich, was die Aufnahme indes noch nicht so besonders macht. Angeschafft hatte ich sie wegen der Sopranistin Julia Doyle, aber das eigentliche Ereignis ist in meine Ohren Iestyn Davies, der Counter der Aufnahme. In alten Aufnahmen hat man die Stimmen gerne auf Sopran und Alt verteilt, den Alt-Part übernimmt hier Iestyn Davies, der allerdings einen wunderschönen, glockenklaren Sopran singt. Die Arien "He shall feed his flock" und "He was despised" habe ich noch nie in so vollendeter Schönheit gehört, bei der Stimme Instrument ist, aus dessn Klang das Wort sich herausschält, gehört. Ergreifend auch der Schlußchor "Amen", dem die schlanke Besetzung schon deshalb zugute kommt, als die Pauken nun ganz anders akzentuieren können. Nicht meine einzige "Messias"-Aufnahme, aber ad hoc meine liebste.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Lieber Thomas, das freut mich ganz ungemein, zuerst habe ich diesen "Messiah" nur wegen Iestyn Davies gekauft, Dezember 2009, denn die Britten Sinfonia spielt .....leider nicht auf Original Instrumentarium.

    Aber dann wurde mir bewusst, was für eine tolle Aufnahme das ist. Nicht nur Davies, auch Doyle, Clayton und Forster-Williams sind schlichtweg genial, was aber für mich beeindruckend ist, ist die Tatsache, dass das ganze Ensemble eine Einheit bildet! :jubel:


    LG Fiesco


    Allan Clayton (tenor), Andrew Foster-Williams (bass), Iestyn Davies (countertenor) & Julia Doyle (soprano)

    Polyphony & Britten Sinfonia, Stephen Layton

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • L'Arpeggiata & Christina Pluhar - Himmelsmusik



    Johann Theile – Nun, ich singe, Gott, ich knie

    Johann CHristoph Bach – Ach dass ich Wassers g’nug hatte

    Crato Butner – Ich suchte des Nachts in meinem Bette

    Johann Theile – Gott hilf mir

    Christian Ritter – O amantissime sponse

    Anonymous – Chiaccona a 4 in C

    Heinrich Schütz – Von Gott will ich nicht lassen

    Philipp Heinrich Erlebach – Kommt ihr Stunden macht mich frei

    Franz Tunder – Ein kleines Kinderlein

    Johann Rudolf Ahle – Bleib bei uns, denn es will Abend werden

    Antonio Bertali – Sonata a 6 in E minor

    Heinrich Schütz – Erbarm dich mein o Herre Gott

    Johann Sebastian Bach – Komm susser Tod komm sei’que Ruhl


    In Himmelsmusik erkunden Pluhar & Co. eine Auswahl der schönsten Klagelieder vom Früh- bis zum Hochbarock. Abgesehen von den sog. berühmten wie Schütz und Bach sind die Komponisten (oder zumindest die Werke) weitgehend unbekannt, was ihre Schönheit zu einer noch rührenderen Überraschung macht (bestimmt für viele).

    Das gut gewählte Programm ist voller Interesse und nutzt oft die Ausdrucksmöglichkeiten des Grundbasses aus, wie in einem anonymen Instrumentalstück "Chiaccona" oder Erlebachs "Kommt, ihre Stunden", das von Jaroussky intensiv vorgetragen wird. Scheen ist nicht weniger intensiv wie bei Ritters Vertonung vom Hohelied "O amantissime sponse" bis zu "Erbarme dich mein, o Herre Gott" von Schütz und verleiht diesen auch die entsprechende Sinnlichkeit.

    Beide Sänger fügen sich hervorragend in Ahles "Bleib bei uns" ein , ebenso in Werke von Theile und Schütz.

    L'Arpeggiata, angeführt von Christina Pluhar an der Theorbe, begleitet mit Einfühlungsvermögen und Diskretion und bietet viele Details und instrumentale Farben, wie wir das von Pluhar gewohnt sind.


    Diese hervorragenden, auf leisen Sohlen überzeugenden Darbietungen werden für viele >>>>>himmlisch<<<<<sein.


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • GettyImages-1156693585-d3c033b.jpg?quality=90&webp=true&resize=1500,1001


    Henry Purcell

    Dido & Æneas



    Dido – Camille Allérat
    Æneas – Renato Dolcini
    Belinda – Julie Rose
    Die Zauberin – Anthea Pichanick
    Die erste Hexe/Zweite Dame – Ana Viera Leite
    Geist – Leo Fernique
    Der Seemann – Pierre Arpin

    Der Priester - Augustin Laudet


    Les Argonautes, Jonas Descotte


    Wahre Liebe, böse Intrigen, die Berufung eines Helden ... die Geschichte aus Vergils Aeneis wird in Purcells Oper nacherzählt.


    Zitat von Beschreibung

    Die Umstände der Entstehung von Purcells einziger Oper Dido and Æneas sind unklar. Das in den 1680er Jahren uraufgeführte Stück erlebte zu Lebzeiten des Komponisten nur wenige Aufführungen, bevor es bis zu seiner Wiederaufführung am Ende des 19. Jahrhunderts verschwand. Diese Miniatur – poetisch, dramatisch, herrlich melodisch und mit einigen unvergesslich schönen Gesangsstücken (Didos „Lament“, Hexenlieder) – erfreut sich seitdem großer Erfolge.

    Jonas Descotte und sein junges Ensemble Les Argonautes (benannt nach den Helden, die Jason auf der Suche nach dem Goldenen Vlies begleiteten) haben dieses Werk für ihr Aufnahmedebüt ausgewählt.

    Mit einem intimen Ansatz, einem Musiker pro Stimme, formt der Dirigent sein Klangmaterial, um die Essenz des musikalischen und dramatischen Inhalts des Werks einzufangen, die hier durch eine attraktive Gesangsbesetzung, in der Camille Allérat, Renato Dolcini, Anthea Pichanick und Besonders herausragend sind Julie Roset.

    Zwischen historischer Praxis und Moderne liefert der Dirigent hier in perfekter Symbiose mit seinen Musikern eine hochglanzpolierte und intensive Interpretation, getragen von den Winden der Freiheit.


    Neuaufnahme der berühmtesten englischen Oper mit neuem Ansatz. Das Team von Les Argonautes unter der Leitung von Jonas Dascotte versammelt eine Gruppe junger Künstler, die bereits Erfahrungen mit persönlichen und gemeinsamen Auftritten im Rahmen anderer Projekte gesammelt haben. Und ja, die Musiker selbst haben das nicht so sehr zum Ziel Sänger zu begleiten, sondern mit ihnen zusammenzuarbeiten. Daher diese gewisse improvisatorische Botschaft, die ja wunderbar zum Barock passend ist. In dieser Aufnahme von "Dido“ hört man eine etwas andere Instrumentierung, so als ob sie für jeden Solisten individuell wäre. Und so entsteht dadurch eine völlig lebendige Wirkung!
    Camille Allérat, eine junge Sopranistin ist für mich eine Entdeckung. Und überhaupt ist die Abkehr von der Tradition, die Stimme des Mezzosoprans zu spielen, auch ihr eigener Höhepunkt, (seit der Aufnahme von Currentzis mit Kermes) ob dies allerdings jeder Sopranistin gelingt ist eine andere Frage. Allérat verfügt über Erfahrung in verschiedenen Chören und Gesangsprojekten, was dem Geist der Aufnahme entspricht. Ich jedenfalls werde ihren Weg weiter verfolgen.


    Drei der Interpreten – Allérat, Rosé und Viera Leite – schließen sich im Team "La Néréide“ zusammen, um ein gemeinsames Album aufzunehmen. Renato Dolcini hört bis zu seinem Einsatz gut zu und passt sich seiner Partnerin großartig an. Und die Zauberin Anthea Pichanick verzaubert mit einem mystischen Alt-Timbre!


    Als eine Art Prolog bieten Les Argonsutes erhaltene Szenen aus Bannisters "Circe“-Maske.


    Da ich ja immer auf NEUES aus bin landete die Aufnahme bei mir!


    LG Fiesco


    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Johann David Heinichen: Italienische Kantaten & Konzerte



    Marie Friederike Schöder – Sopran Terry Wey – Alt Batzdorfer Hofkapelle


    Konzert für Oboe, Streicher und Basso continuo g-moll

    Intorno a quella rosa (Kantate)


    Lascia di tormentarmi (Kantate)

    Konzert für Violine, Streicher und Basso continuo D-Dur


    La bella fiamma (Kantate)


    Sa mai, Tirsi, mio bene (Kantate)


    Die Konvertierung Augusts des Starken zum römischen Katholizismus im Jahr 1697 ermöglichte es dem Kurfürsten von Sachsen, König von Polen zu werden, und die künstlerische Kultur des Dresdner Hofes wurde zunehmend vom italienischen Geschmack geprägt. Dementsprechend war in der sächsischen Landeshauptstadt eine erlesene Schar illustrer Musiker beschäftigt.

    Johann David Heinichen (1683-1729) in Leipzig ausgebildet bevor er während seines sechsjährigen Aufenthaltes in Italien umfassende Erfahrungen sammelte. Während eines Besuchs des Kurfürsten von Sachsen in Venedig war er von Heinichens Kantaten im arkadischen Stil so beeindruckt, dass er seinen Vater überredete, den Komponisten als neuen Dresdner Kapellmeister zu verpflichten.


    Die umtriebige Hofkapelle Batzdorf führt vier dieser Kantaten auf. Marie Friederike Schöders sanfter Gesang, ein Paar Hirtenblockflöten und fast flüsternde Streicher schilderin in "Lascia di tormentarmi" die verletzlichen Klagen eines gequälten Liebhabers.Terry Weys (er geht aus den Wiener Sängerknaben hervor) zarter Gesang in "La bella fiamma" (Venedig, 1711) wird von kunstvoll von der obligaten Theorbe begleitet, die Stephan Rath wunderschön spielt. Beide Sänger schließen sich zu einem Duett zusammen, zwischen den Liebenden Clori und Tirsi in "Se mai, Tirsi, mio bene". Eine Kantate, die länger, poetischer vielfältiger und voller schönster Musik ist. Das sorgfältig geplante Programm wird durch ein Oboenkonzert in g-Moll bereichert (hier hat er sich Vivaldi als Vorbild genommen), das die Solistin Xenia Löffler mit sicher und virtuos spielt, und ein prägnantes Violinkonzert in D, das vom Konzertmeister Daniel Deuter mit viel Geschicklichkeit vorträgt.


    Die hier aufgenommenen Gesangsstücke zeigen erheblich den Einfluss der venezianischen Oper des frühen 18. Jahrhunderts.


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Interviebanner 1 Gelbe Rose