Albert, Eugen d': Der Golem

  • EUGEN d'ALBERT: DER GOLEM

    Liebe Musikfreunde,

    Herbert Schaefer hat auf diese wenig bekannte Oper aufmerksam gemacht, immerhin hat er sogar selbst in mehreren Aufführungen mitgewirkt - und damit mein Interesse geweckt. Grund genug, diesen Thread einzurichten.

    Anders, als der Name EUGEN d' ALBERT (1864 - 1932) vermuten ließe, ist der Komponist nicht (nur) französischer Abstammung, sondern wurde tatsächlich in Glasgow geboren. Daher blickt er auf britische, französische und schweizerische Wurzeln zurück.
    Sein Vater Charles d' Albert, ebenfalls Komponist, war in Deutschland geboren worden als Kind englischer und französischer Eltern. Alles in allem eine bunte Mischung; dabei zählen sogar italienische Komponisten (Alberti) zu seinen Vorfahren. Wikipedia erläutert:


    Zitat

    "D’Albert besaß bis 1918 die britische Staatsbürgerschaft und nahm dann die schweizerische an. Zeitweise lebte er in Lugano. Er fühlte sich jedoch Deutschland verbunden, beherrschte die deutsche Sprache, vertonte ausschließlich deutsche Texte und bevorzugte die deutsche Form seines Vornamens."

    https://de.wikipedia.org/wiki/Eugen_d%E2%80%99Albert


    Der Komponist schrieb nicht weniger als 21 Opern, von denen "Tiefland" der mit Abstand größte Erfolg war, es gibt einen ausführlichen Thread dazu hier im Forum:

    "Tiefland" von d'Albert - ein deutscher Beitrag zum Verismo

    Der Golem wurde 1926 in Frankfurt uraufgeführt, auch hier verfügt wikipedia über einen eigenen Artikel, der recht ausführlich ist und auch die Handlung detailliert darstellt:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Golem_(Oper)


    Wer sich die Oper in Gänze zu Gemüte führen will, kann dies unter anderem auf youtube tun:



    Der Werbepartner hält auch die Gesamtaufnahme als Tonträger bereit:


    Was haltet ihr von dieser Oper? Habt ihr sie schon einmal gesehen oder gehört? Vergessenes Juwel oder zurecht selten gespielt?

  • Don_Gaiferos

    Hat den Titel des Themas von „d' Albert, Eugen: Der Golem“ zu „Albert, Eugen d': Der Golem“ geändert.
  • Liebe Interessenten von :


    " Der Golem " von Eugen d'Albert.


    bevor ich hier jetzt versuche etwas über diese Oper zu schreiben, bitte ich um Verständnis, daß ich in meiner bekannten sehr genauen Art, damit das auch nicht Theatergänger, oder wie auch immer verstehen, und erklären möchte wie ich überhaupt zu dem Komponisten Eugen d' Albert gekommen bin.


    Nach meinem Debüt 20.4.1975 in Regensburg mit Lohengrin, Tosca 1976, daß dann gleich Tiefland von Euegn d' Albert Premiere am 16. Januar 1976 an die Reihe kam.


    Ich fand die Musik und den Rhythmus sehr schwer zu lernren, sodaß ich das schon ablehnen wollte. Ich mußte es aber singen, und habe es dann doch musikalisch gepackt, und dann an insgesamt 9 Opernhäusern, mit noch einer Inszenierung, und an 7 Opernhäusern ( eingeschlossen ) als Einspringer gesungen habe.


    Gleich 1976 2 Aufführungen am Staatstheater Mainz, am Tiroler Opernhaus in Innsbruck. Dann am Opernhaus Mönchengladbach, und mehrmals am Opernhaus in Krefeld.


    Dann mehrere Vorstellungen am Staatstheater Oldenburg. Hier hatte man wohl zuerst den Krefelder Heldentenor Stan Unruh angerufen, der wollte das aber aus irgendeinem Grund nicht singen, und hat gesagt rufen sie mal den Herbert Schaefer in Ulm an, der macht das.


    Gerade kommt mir nach Jahren die Erleuchtung, daß ja Stan Unruh in Krefeld engagiert war. Ob das die Zeit war, wo ich da mehrmals Tiefland gesungen habe, oder war er krank ? Vielleicht kam diese Tiefland - Oper seiner Stimme nicht so entgegen. Ich habe mal den Versuch gemacht ihn an zu rufen, finde aber keine Telefon Nummer.


    Eigentlich müßte ich ihm noch danken, für diese Gastspiele am Staatstheater Oldenburg und ihm noch etwas überweisen wenigstens für ein paar schöne Essen. Manchmal hat man wirklich ein Brett vor dem Kopf, daß ich seinerzeit nicht daran gedacht habe. Vielleicht liest das ja jemand hier, und weiß seine Telefon Nummer, dann werde ich das nach holen !


    Stan Unruh hat auch eine schöne Stimme, ist aber meiner " unmaßgeblichen Meinung " nach etwas lyrischer in der Stimmkraft.


    Dann habe ich es noch in Wuppertal am Opernhaus gesungen, in der Stadt in der ich ab 1946 aufgewachsen bin, und die ich als meine Heimtastadt ansehe, nach dem uns die Polen in meiner Geburtsstadt aus unserer Wohnung in Patschkau/Schlesien dem Schlesischen Rothenburg vertrieben haben !


    Hier in Wuppertal habe ich auch meine 3 jährige Lehre gemacht als Maschinenschlosser, weil ich ja Lokführer werden wollte.


    Zuletzt hat Kammersänger " Rene Kollo " 1991 diese Oper am Ulmer Theater inszeniert, wo er auch 2 sogenannte Festvorstellungen Tiefland singen sollte, die er aber dann nicht gesungen hat, sondern nur ein schlecht besuchtes Konzert mit Solo - Arien. Das 2. Konzert fand erst garnicht mehr statt.


    Die Ulmer wollten wohl keinen Tenor hören, der immerhin fast in der ganzen Welt gesungen hat. Mir war er deutlich lieber als Peter Hofmann und Siegfried Jerusalem zusammen.


    Für mich hat er immer echt gesungen, seine Stimme nicht verbogen, abgedunkelt, zu baritonal gemacht, und bei fast jedem hohen Ton mit dem Kopf gewackelt hat, wie der 2. genannte Tenor.


    In Ulm kam ich mir wie im Harem vor, denn ich hatte 3 Marthas: Gabriele Maria Ronge, Elisabeth Lachmann, und die in Ulm fest engaierte Züricherin Martha Dewal, die wohl auch Martha Hürlimann heißt.


    Als letztes dann 1993 mehrmals in dem wunderschönen Jugenstil Opernhaus in Klagenfurt/ Österreich.


    Ich war dann sehr erstaunt, als die Oper " Der Golem " von Eugen d'Albert in Ulm gebracht wurde, und wo die Premiere am 10. November 1988 angesetzt war. Ich hatte bis dahin nie etws von dieser Oper gehört.


    Von der Oper " Die Abreise " schon eher.


    Die Inszenierung hat ein Michel Beretti gemacht, wo ich vermute, daß unser seinerzeitiger Intendant Pavel Fieber ihn kannte und geholt hat.


    Die Partie, die ich gesungen habe, heißt in dieser Oper " der Jünger ", und ich war mit einem lyrischen Tenor doppelt bestezt, der hieß Joseph Levitt.


    Das Arbeiten mit dem sehr guten, ruhigen und wirklich netten Regisseur war äußerst angenehm. Ich weiß nicht mehr wer von uns beiden die Premiere gesungen hat.


    Michel Beretti nahm mich mal zur Seite, und sagte zu mir mit französischem Akzent: Herbert du bist ein alter Fuchs. Ich nehme an, er meinte damit, wie ich die Rolle aufgefasst hatte.


    Die Besetzung an dem Tag war wie folgt:


    Der Golem:::::::::::::::::::::::::: Kammersänger Manfred Capell alternierend Wolfgag Lenz

    Sein Jünger: ::::::::::::::::::::::::Herbert Schaefer alternierend Joseph Leveitt

    Rabbi Loew::::::::::::::::::::::::::Thomas Carson

    Lea:::::::::::::::::::::::::::::::::::: Ruth Gross

    Kaiser Rudolf II.:::::::::::::::::::: Jorge Escobar

    Erster Jude:::::::::::::::::::::::::::Jose Sanchez

    Zweiter Jude:::::::::::::::::::::::: Joachim Pierczyk
    Tycho von Brahe::::::::::::::::::: Claus Rimpau


    Musikalische Leitung Mathias Husmann


    Ich habe die Oper komplett auf CD vom 1. März 1989


    Es steht auch im Programmheft: Aus Anlass des 50. Jahrestages der Zerstörung der Ulmer Synagoge.


    Aufführungsdauer 3 Stunden.


    Ich muß jetzt sehen, wenn ich die CD fotografiere und die 2 Rollenfotos, wie man das hier einstellen kann. bzw. hin kopieren kann. Mal sehen.


    Es gibt in der CD auch eine Inhaltsangabe über die 3 Akte, aber das ist dermaßen viel zu schreiben, und " Don_Gaiferos hat ja schon endeckt, daß es bei Wickipedia einen Eintrag gibt der die Handlung detalliert beschreibt.


    Also darf ich mir diese Arbeit ersparen.


    Die Bilder und Fotos, der kompletten CD, vom Programmheft, und meine 2 Rollenfotos kann ich wohl nicht hierhin übertragen, wie mir Herr Alfrd Schmidt in Wien sagte.


    Mir ist das auch vollkommen unverständlich, wenn man nun schon so ein gewaltiges Projekt in Angriff nimmt, wie das " Tamino - Forum " das es dann nicht möglich ist auch Fotos zu übertragen !?!?!


    Nun damit muß man wohl leben.

    Somit erschöpft sich eigentlich schon mein weiteres Talent über diese Oper zu schreiben.


    Ich habe diese Partie gerne gesungen, muß aber gestehen, daß ich mich an keine Melodie, Arie oder sonst etwas groß erinnern kann ! Minmal an die Inszenierung.


    Während die Tiefland - Wolfserzählung, oder sogar noch die gesamte Oper, der Bacchus, der Erik, der Manrico oder der Idomeneo heute noch wie aus der Pistole geschossen aus meinem Mund kommen könnten, ist das leider so mit der Partie des Jüngers aus der Oper " Der Golem " nicht !


    Das ist vielleicht auch so, daß es darin keine so echten Ohrwürmer gibt, die sich im Kopf verfestigen. Ich habe auch im Moment keine Zeit das mal wieder zu hören !

    3 Mal editiert, zuletzt von Herbert Schaefer () aus folgendem Grund: Fehler berichtigt und dazu erweitenrd geschrieben !