Habt ihr heute Haydns Nr. 47 (G-dur) schon gehört? Solltet ihr tun, falls noch nicht geschehen. Eine typische "Sturm-und-Drang-Symphonie". Der 3. Satz ist cool: Sowohl beim Menuett als auch beim Trio wird als jeweils zweiter Teil einfach der erste rückwärts gespielt. Und das klingt einwandfrei. Wäre mir gar nicht aufgefallen, wenn's nicht im Booklet (NAXOS, SY 43+46+47, Kölner Kammerorchester, Müller-Brühl) erwähnt wäre. Überhaupt ist der dritte Satz ein typisch schönes Haydn-Menuett.
Davon abgesehen mache ich mir jetzt Gedanken, wie man als Komponist effizienter arbeiten könnte. Durch Rückwärtswiederholung wird das Werk ja glatt doppelt so lang, ohne dass mühsames Neukomponieren notwendig ist. Man könnte das z.B. auf eine Mahler-Symphonie anwenden, da hat man sofort doppelt so langen Hörgenuss. Auch Parsifal rückwärts wiederholt wäre eine interessante Option. Allerdings geht das auf Kosten der Textverständlichkeit. Aber den versteht man auch vorwärts gesungen nicht...
Thomas Deck