Lieber Uranus,
schönen Dank für das Einstellen dieses Artikels, der in der Tat zeigt, dass zwischen Herrn Rübenacker und uns tatsächlich etliche unterschiedliche Meinungen bestehen. Ich will jetzt mal nur für mich sprechen, aber Holger wird das, wenn er es liest, sicher auch noch kommentieren.
Zum Kapitel "Die alten Meister" bin ich anderer Meinung in der Beurteilung von Swjatoslaw Richter, wobei ich vermutlich die Live-Aufnahme Richters aus der Carnegie-Hall gar nicht besprochen habe, sondern die darauf folgende im Studio und die Live-Aufnahmen aus Moskau und Prag (Warum höre ich hier davon nichts?) Bei Gieseking bin ich auch anderer Meinung und habe das auch wesentlich eingehender sozusagen "am Text" begründet als Herr R. Das Gleiche gilt für Wilhelm Kempff.
Zu Arthur Schnabel, Wilhelm Backhaus und Rudolf Serkin kann ich noch gar nichts sagen, da ich sie noch nicht besprochen habe.
Zum Kapitel "Die Alten Meister II:
Die vier vorliegenden Aufnahmen von Rubinstein habe ich noch nicht besprochen, aber schon gehört und kann zumindest zu der einen oder anderen jetzt schon sagen, dass ich da anderer Meinung sein werde.
Von Horowitz habe ich die Aufnahme von 1959 besprochen, die von Rübenacker gemeinte von 1973 kenne ich nicht.
Zum Kapitel "Die Indiskutablen":
Was Glenn Gould betrifft, bin ich mit Thomas Rübenacker einer Meinung, obwohl ich die Aufnahme noch nicht besprochen, aber schon mehrfach gehört habe.
Barenboim habe ich noch nicht besprochen und gehört, weil er zur zweiten (kleineren) Gruppe der Pianisten gehört (ebenso wie übrigens Backhaus), der im Finale "la seconda parte" nicht wiederholt, obwohl es von Beethoven vorgeschrieben ist.
Zum Kapitel "Die Besten":
Bei Emil Gilels bin ich mit Rübenacker wieder einer Meinung, obwohl er nur die Studioaufnahme von 1973 besprochen hat. Darüber hinaus habe ich noch die Live-Aufnahme von 1961 besprochen, wo er im Finale noch schneller ist als Richter, und die von 1951 steht noch aus.
Bei Gulda bin ich zum großen Teil der gleichen Meinung wie Rübenacker, im Gegensatz zu diesem aber der Meinung, dass Gulda im Kopfsatz zu schnell ist und dass er in diesem Satz nicht zu den Wirkungen kommen kann wie etwa ein Emil Gilels in der 1973er Version, ja nicht einmal in der 1961er Version, die immer noch zwei Minuten langsamer ist als die Version Guldas.
Was er über Alfred Brendel sagt, findet vorbehaltlos meine Zustimmung.
Zum Kapitel "Junges Gemüse"
Paul Lewis kommt als Nächster bei mir an die Reihe, insofern werde ich vielleicht einen Kommentar zu ihm nachlegen, was allerdings schwierig sein wird, weil Rübenacker sich hier wieder sehr knapp und allgemein äußert.
Zu Fazil Say kann ich nichts sagen, weil er in meiner Sammlung nicht enthalten ist, desgleichen Nikolay Lugansky (jedenfalls nicht mit Beethoven).
Andras Schiff habe ich ebenfalls noch nicht besprochen.
Zum Schluss möchte ich noch bemerken, dass in der Aufzählung der Besten bei Rübenacker zwei Namen fehlen: Lazar Berman und der "Großmeister" der Appassionata, Claudio Arrau.
Liebe Grüße
Willi