Gestern vor 125 Jahren, am 24. Oktober 1882, wurde der ungarische Komponist Emmerich Kalman geboren.
Emmerich Kálmán verstand es, Melodien zu komponieren, die der Operettenfreund heute noch mitsingen kann. Er wurde in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen zum Begründer der sogenannten silbernen Wiener Operettenära.
Im Alter von 30 Jahren gelingt ihm mit der Operette "Der Zigeunerprimas" der internationale Durchbruch. Zuvor hatte das Leben dem am 24. Oktober 1882 in dem kleinen Badeort Siófok am Plattensee Geborenen einige Hindernisse in den Weg gelegt: Sein Vater verliert bei einem Bankenkrach all seinen Besitz. Emmerich spart jeden Heller für seine Musikausbildung, er möchte Pianist werden, doch eine Gelenkentzündung verhindert die schon hoffnungsvoll begonnene Karriere. Als Notlösung studiert er Komposition und Musiktheorie, schreibt die ersten Symphonien und Lieder - und entdeckt die Operette. Bereits seine erste, eine Militär-Satire mit dem Titel "Herbstmanöver", schlägt bei ihrer Budapester Uraufführung 1909 wie eine Bombe ein und feiert ein Jahr später in Wien ihren Erfolg. Von nun an lebt Kálmán in der österreichischen Metropole, wo er bald mit der "Csárdásfürstin", der "Zirkusprinzessin" und seiner "Gräfin Mariza" für Furore sorgt. Publikum und Presse lieben das ungarische Kolorit in der walzerseligen Wiener Operette. Genauso wie jenen parodistischen Unterton, mit dem Kálmán kokett augenzwinkernd das Genre selbst auf die Schippe nimmt, wenn etwa "Leidenschaft heißer brennt als Gulaschsaft"
1938 gerät er wegen seiner jüdischen Abstammung auf die Liste sogenannter "entarteter" Künstler. Ein Schlag, von dem er sich nicht mehr erholen wird. Gemeinsam mit seiner vierköpfigen Familie emigriert er in die USA, wo er vor allem als Dirigent in Erscheinung tritt. Die letzten zwei Jahre seines Lebens verbringt er in Paris. Hier stirbt er am 30. Oktober 1953 im Alter von 71 Jahren an einem Herzschlag.
Seine "Csárdásfürstin" und die "Gräfin Mariza" zählen heute nach wie vor mit zu den beliebtesten Werken der Operettenbühne.
(Quelle: Deutschlandfunk)