Wünsche an die Deutsche Grammophon ("The Originals")

  • Das Schöne an den Originals finde ich, dass im Booklettext über die konkrete Aufnahme geschrieben wird und nicht über das "Werk".

    Das finde ich tatsächlch eher einen Nachteil.

    So gehen die Meinungen auseinander. In diesem Fall stimme ich Johannes Schlüter zu, weil man bei den "Originals" viele interessante Details über die Aufnahme und die beteiligten Künstler findet, statt zum x-ten Mal zu lesen, wann, wo und wie z.B. Beethoven seine Fünfte komponiert hat.

    Für mich würde zu "Originals" eine 1:1 Kopie des ursprgl. Beitextes gehören.

    Das ist prinzipiell richtig; RCA hat das in seiner (inzwischen eingestellten) Serie "Living Stereo" so gemacht. In den Booklets finden sich da stets die ursprünglichen Texte der originalen LPs. Nachteil hier: sie sind nur englisch abgefaßt.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Schlimmer waren die ersten EUROPÄISCHEN "Eloquence"-Veröffentlichungen, ihr wisst schon, die mit den Covern, die man auch für eine Toiletteseife aus dem Supermarkt hätte verwenden können. Auch hier wurde der Käufer indirekt gedemütigt. (.....)

    Sowas habe ich nur dann genommen, wenn es in keiner anderen Version am Markt war.

    .... und sofort gegen eine qualitativ und optisch bessere ausgetauscht, sobald eine solche auf dem Markt erschien, wie beispielsweise hier:

    Rafael Kubelik - Dvorak: Symphonie No.9 (BP), Smetana: Die Moldau, Böhmen (BSO)  Sinfonie Nr. 9 "Aus der neuen Welt" (Virtuoso)


    Als die "Virtuoso"-Ausgabe erschien, habe ich das primitive "eloquence"-Produkt umgehend entsorgt! Es gab die Aufnahme auch als "Originals":

    The Originals - Dvorak: Sinfonie Nr. 8 und 9 - Aus der Neuen Welt


    doch dieses Cover fand ich so grauenhaft, daß ich vom Kauf abgesehen habe. Hier hat man den Eindruck, daß der Dirigent im nächsten Augenblick von den umgebenden Wolkenkratzern erschlagen wirdX(!


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Lieber nemorino, wenn dir Ästhetik sooo am Herzen liegt, soltest du bitte auch lernen ;)zu verlinken und die Cover einheitlich gestalten!

    Zitat von nemorino

    doch dieses Cover fand ich so grauenhaft, daß ich vom Kauf abgesehen habe.

    Was an dem Cover jetzt GRAUENHAFT sein soll verstehe ich nicht, sorry, ich finde es perfekt und passend!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Tatsächlich, lieber nemorino, muss ich wohl unbewusst auch an Fontane gedacht haben dabei.

    Lieber Joseph II.,


    die beiden, ein wenig aus der Mode gekommenen Begriffe "inzedent und degoutant" haben mich gleich an Fontane denken lassen, und da ich "Effi Briest" est kürzlich (zum wiederholten Male) gelesen hatte, war ich rasch auf der richtigen Spur. Es ist im 17. Kapitel zu finden. Der Satz lautet wörtlich: "Nein, Crampas, so dürfen Sie nicht weitersprechen. Das ist indezent und degoûtant zugleich. Und das alles so ziemlich in demselben Augenblick, wo wir frühstücken wollen."


    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende*,

    Nemorino:hello:


    *Hoffentlich nicht so verregnet wie hier, im Rheinland hat der Herbst über Nacht Einzug gehalten:huh:!


    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

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  • Auch "Galleria" war nicht mein Geschmack. Ich frage mich - auch bei Tapetenmustern oder Kleidungsstücken, warum oft ein erheblicher Aufwand getrieben wird um scheussliche Desings zu entwerfen. Es kann keine Frage des Preises sein - denn das Einstampfen der Originalcover und das Herstellen von neuen ist sicherlich kaufmännisch kein Geniestreich....



    mfg aus Wien

    Alfred

    POLITIKER wollen stets unser Bestes - ABER WIR GEBEN ES NICHT HER !!!



  • Auch "Galleria" war nicht mein Geschmack.

    .... der meine auch nicht. Cover und Inhalt paßten ganz einfach nicht zusammen. Obwohl hier die meisten der vorgestellten Bilder zumindest noch erträglich waren, wie zum Beispiel dieses:


    Grieg: Klavierkonzerte


    Es gehört eigentlich nicht hierhin, und doch möchte ich bei dieser Gelegenheit auf zwei Serien aufmerksam machen, die zwar möglicherweise wenig gehaltvolle, aber immerhin recht geschmackvolle Malerei gezeigt haben. Mehr kann und will ich dazu nicht sagen.

    Einmal die Serie "The Royal Edition" von Sony/CBS, die in 100 Ausgaben Aufnahmen von Leonard Bernstein mit Gemälden von "HRH The Prince of Wales" (Prinz Charles) verband. Die Malerei des Prinzen hat international wenig Aufmerksamkeit und noch weniger Begeisterung erregt, selbst in England war die Aufnahme verhalten. Doch insgesamt handelt es sich um eine repräsentative, geschmacklich ansprechende Reihe. Hier ein paar Beispiele:


    The Royal Edition Vol. 65 Sinfonien 3 + 5 The Royal Edition 60 Beethoven: Missa Solemnis; Choral Fantasy / Haydn: Theresia Mass (Bernstein Royal Edition #11) by Kim Borg / Eileen Farrell (1992-08-02) The Royal Edition Vol. 84

    Dasselbe möchte ich von der "Karajan-Edition" der DGG sagen, die "100 Meisterwerke" des Dirigenten mit Gemälden seiner Frau Eliette kombinierte, was von zahlreichen Karajan-Gegnern seinerzeit als "diskographische Zugewinngemeinschaft" (Klaus Umbach im SPIEGEL) verteufelt wurde. Und der Schweizer Verleger Robert C. Bachmann lästerte in seiner Biographie "Karajan - Anmerkungen zu einer Karriere" (Econ-Verlag, Wien): "Er dirigiert - sie dekoriert". Sei's drum! Auch hier habe ich einige Beispiele herausgegriffen:

    Symphonie Nr. 9 (Karajan-Edition: 100 Meisterwerke) Karajan-Edition: 100 Meisterwerke (Brahms) Karajan-Edition: 100 Meisterwerke (Grieg / Sibelius) Karajan-Edition: 100 Meisterwerke (Borodin / Brahms / Tschaikowsky / Smetana)


    Ich bin kein Kunstkenner, aber ich finde, beide Serien erfreuten Ohr und Auge gleichermaßen. Welten liegen zwischen diesen Ausgaben und dem, was heutzutage - zumindest überwiegend - dem Käufer aufgetischt wird.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Sowohl bei der Royal edition als auch der mit den Gemälden Eliettes finde ich "einheitlich" das einzig positive, was man dazu sagen kann.


    Die Originalcover in #49 sind auch sehr gemischt. Das mit den kostümierten Klarinettisten finde ich potthässlich und kitschig und Schneiderhans Gesicht und Knöpfe geisterhaft aus schwarz auf schwarz hervorleuchtend finde ich auch nicht besonders schön. (Überhaupt finde ich diese drögen Fotos von Künstlern, die etwas verlegen durch Chefbuchhalterhornbrillen in die Kamera starren, durchweg unattraktiv.)


    Tatsächlich hat die billigste DG-Edition, "Resonance" häufig in meinen Augen zwar unspektakuläre, aber oft passende und manchmal ziemlich schöne Cover. So etwas ist mir aber tatsächlich schon ziemlich lange egal, wenn es nicht sehr abstoßende Cover sind.


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    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Tatsächlich hat die billigste DG-Edition, "Resonance" häufig in meinen Augen zwar unspektakuläre, aber oft passende und manchmal ziemlich schöne Cover

    Das trifft für die ersten Ausgaben der Reihe vollkommen zu, während das Design der späteren Veröffentlichungen, die nicht mehr den Schriftzug "Deutsche Grammophon" trugen, sondern nur noch durch den Tulpenkranz als DGG-Erzeugnis kenntlich waren, mit der einheitlichen Balkenschrift alles andere als ein Labsal fürs Auge war. Hier jeweils ein Beispiel aus der ersten und der späteren Serie:


    Mendelssohn, Berlin Philharmonic Orchestra, Schumann, Herbert Von Karajan -  Mendelssohn Symphony No. 4 "Italian"; Schumann Symphony No. 1 "Spring" -  Amazon.com Music  Sinfonie 4/Tragische Ouvert./+


    Die späteren Ausgaben (rechts) waren auf den ersten Blick als Billig-Produkte zu erkennen, während die früheren ästhetisch wesentlich ansprechender aussahen.

    Schließlich wurde die "Resonance"-Reihe ganz eingestellt und durch die Serie "eloquence" abgelöst,

    mit den Covern, die man auch für eine Toiletteseife aus dem Supermarkt hätte verwenden können.

    :thumbup:


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Weil wir grade bei DGG Nachkriegs !! Schallpalltengeschichte sind

    Die Zweitauflagen kostetten in der ersten Phase öS 99 -- (im Gegensatz zu Normalpreis 150)


    Die kamen recht schnell nach ihrem ursprünglichen erscheinen und wurden unter PRIVILEGE angeboten

    Die waren recht hübsch aufgemacht, das DGG Logo war klein und störte nicht das Coverbild !!

    Was waren das für Aufnahmen ?

    Meist waren es Einspielungen die recht rasch nach Einführung der Stereophonie gemacht wurden um das Repertoir rasch wieder aufzubauen. Das waren oft gute, aber manchmal auch hausbackene Aufnahmen, die dann durch ERSTKLASSIGE (oder was man darunter verstand) ersetzt wurden. Da wat auch Beethoven unter Böhm mit den Berlinern dabei, das Zugpferd aber hiess Karajan, ODER Böhm mit den Wienern. Fricsaay war kürzlich gestorben und konnte seinen Beethoven Sinfonien Zyklus nicht vollenden -> ab zu PRIVILEGE. Halbfertige Zyklen, jüngst verstorbene Dirigente, oder solche die das Label gewechselt hatten, all das schien nicht mehr repräsentativ genug für die serst Serie. Privilege war aber ZUERST eine gute Serie (ichj hatte zahlreiche davon)

    BAR Mitten in der Produktion bekamen weitere Aufnahmen plötzlich den Namen "RESONANCE" - in gleicher Aufmachung wie einst "RESONANCE" Und RESONANCE verkam zum echten Billigprodukt, wo OFT (aber nicht immer) Athologien zusammengestellt wurden.

    Das war aber nur kurze Zeit. DGG dürfte selbst kene Freude mit dieser Lösung gehabt haben. Daher gebaren sie die Serie "FAVORIT" wo ein "Klassik Mischmasch" unergebracht wurde. Klassik für das ahnungslose Volk.Die Aufnahmen waren dem Regulärprogramm (Typ Zweitveröffentlichung)entnommen - also nicht schlecht. Aber eben eine Art "best Of" Mix)

    Später startete dann die Serie Elocence mit ähnlicher Thematik - aber sie verbesserte sich dann (abgesehen vom lustlosen Cover wo eine CD wie die andere aussah - zumindest bei flüchtigem Hinsehen. Man konnte schwer aus der Erinnerungan Hand des Coverbldes sagen ob man eine CD bereits besaß oder nicht. Ob Universal darauf spekulierte, versehentliche Doppelkäufe zu tätigen - oder nicht, das vermag ich nicht zu sagen. Die Kehrseite könnte sein - daß man im Zweifelsfall NICH kauft. Das habe ich praktiziert (auch des Programmes wegen) und habe deshalb lange übersehen, daß DGG schon wieder die Strategie geändert hatte, daß man in dieser Serie nun auch sehr gute Aufnahmen finden konnte, die teilweise schon lange vom Markt verschwunden waren - Mit Eloquence Australie und den schöneren Covern ist Universal ein Geniestreich gelungen - natürlich abgemildert, daß sie in Europa nicht so einfach zu bekommen sind......

    Fast hätte ich noch "The Originals" vergessen, mit den schrägen Originalcovern. Hier gab es wenig auszusetzen, lediglich stellte sich mir die Frage, warum man nicht gleich die kaufmännisch bessere Lösung gesucht hat und die Originalausgabe zum midprice abgesenkt hat.

    Falls es als notwendig erschienen wäre. Hätte man auf das Originalbooklet oder DAs LAbel auf de CD einen nicht ablösbaren Aufkleber

    mit der Aufschrift: "Schnorrer-Edition" oder (für Deutschland) "Pfennigfuchser-Ausgabe" oder "Klassik für Arme und Gierige" anbringn können (Ich lege Wert darauf daß die Idee - und ihre allfälligen Ableger unter Copyrigthschutz stehen - Bi aber zu Verhandlungen und Consulting kostenpflichtig bereit)

    Ja - dann gibt es noch das Sublabel "Heliodor" welches seit 1914 für Deutsche Grammophon geschütz war - eigentlich als Blliglinie von Polydor gemacht (also Sclager etc) erschenen Mitte der 60er Jahre einige Klassik-Wiederveröffentlichungen.

    Der Sinn war mir anfangs nicht klar - Heute gehe ich aber davon aus, daß man durch diesen Kunstgriff, das Erlöschen der Marke verhindern wollte. Nicht benützte Marken erlöschen nach einer gewisschen Anzahl von Jahren der Nichtbenützung...

    Fast hätte ch noch das LAbel Virtuoso vergessen

    mfg aus Wien

    Alfred

    POLITIKER wollen stets unser Bestes - ABER WIR GEBEN ES NICHT HER !!!



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