Jussi Björling - Eine Jahrhundertstimme

  • Die Björlings


    Der Vater David Björling (1873 - 1926) war ein Schmied und Mechaniker, der in die USA auswanderte, wo seine Stimme entdeckt wurde. Er ließ sich ausbilden und versuchte, eine Tenorkarriere aufzubauen. Nach seiner Rückkehr nach Schweden sang er einige Jahre lang auf Konzerten und in kleineren Opernhäusern, konnte sich in der Branche jedoch nicht durchsetzen und arbeitete als Gesangslehrer und etablierte seine eigene Methode. Er konzentrierte sich vor allem darauf, seine Söhne Olle, Jussi und Gösta schon in jungen Jahren für eine Karriere als Musiker auszubilden; Olle konnte Tonleitern singen, bevor er verständlich sprechen konnte! Das Björling Quartett, bei dem David zusammen mit den Söhnen sang, erlangte in Schweden und den USA eine gewisse Bekanntheit.

    David Björling war ein Alkoholiker und eine eher schwierige Persönlichkeit. Er war aber auch ein genialer Gesangslehrer, der den Grundstein für die Tenorkarriere seiner drei Söhne und insbesondere für Jussis absolut außergewöhnliche Technik legte. Die Vorbereitung, die die drei von ihrem Vater erhalten hatten, war so gut, dass die sogar während des Stimmbruch weiter singen konnten!

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    Olle, eigentlich Olof Björling (1909 – 1965) war im Quartett der Leadsänger und trat später auch als Konzertsänger auf.

    Gösta, offiziell Gustaf Björling (1912 – 1957), begann im Alter von drei Jahren öffentlich mit dem Björling-Kvartetten zu singen. Später studierte er zunächst am Stockholmer Konservatorium als Bariton, dann bei Fernando Carpi als Tenor. Nach seiner Rückkehr nach Schweden im Jahr 1937 sang er zunächst Hauptrollen in Göteborg (Marouf, Arrigo in der schwedischen Erstaufführung von Les vêpres siciliennes), aber seine Stimme konnte das Orchester nicht ganz übertönen, so dass er für weitere Studien nach Italien ging. 1940 debütierte er am Königlichen Opernhaus Stockholm, wo er den Rest seiner Karriere verbrachte. Er begann als Rodolfo, Lyonel und Almaviva, 1949 sang er Don Ottavio, 1952 Duca und 1954 Turiddu.


    Rolf Björling (1928 - 1993), Jussis Sohn wurde auch Opernsänger. Seine Rollen waren u.a. Radames, Rodolfo und Don Carlo. Er trat auch in der Carnegie Hall auf. Sein Sohn Raymond Björling wurde ebenfalls Opernsänger (Tenor).


    Lars Björling (* 1939), Jussis jüngster Sohn, war eher der Sohn eines Tenors als selbst ein Tenor. Obwohl er die Grundlagen der Gesangstechnik von seinem Onkel Olle und von seinem Vater erlernte, betrat er nie eine Bühne, nahm aber einige Stücke auf.


    Jussis Tochter Ann-Charlotte Björling (*1943) verschrieb sich auch dem Musiktheater und war über lange Jahre Mitglied im Stockholmer Operetten-Ensemble.

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Nachtrag zum Foto vom Beitrag Nr. 78:


    Der Junge rechts auf dem Bild ist Jussi (Johan Jonathan). In der Mitte steht Gösta (1912-1957), der eigentlich Carl Gustav hieß. Er war Tenor an der Stockholmer Oper von 1941 bis 1957.


    Links im Bild ist Olle (Olof) Björling (1909-1965) zu sehen. Er litt seit seiner Kindheit an Rachitis, was ihm eine Bühnenkarriere verwehrte. Er war aber ein gesuchter Tenor für Kirchenkonzerte.


    Carlo


    P. S. Dieser Beitrag hat sich mit dem Beitrag Nr. 91 gekreuzt, was ich erst im Nachhinein gesehen habe.

  • Sonst habe ich noch einen Sampler der aber auch einen schönen Überblick bietet

    Lieber kalli,


    dieses 2 CD-Album ist in der Tat unverzichtbar. Als Ergänzung möchte ich Dir aber unbedingt noch folgendes Recital empfehlen:

    Operatic Arias

    Es enthält einige Stücke, die in dem Doppelalbum fehlen, z.B. fünf Arien unter dem Dirigenten Nils Grevillius, mit ungenanntem Orchester, vom 22. Januar 1957:

    1) Borodin: FÜRST IGOR (Vladimirs Arie 2. Akt)

    2) Giordano: ANDREA CHENIER (Arie "Come un bel dì maggio, 4. Akt)

    3) Flotow: MARTHA (Arie des Lyonel, 3. Akt, "Ach so fromm" (ital.ges.)

    4) Donizetti: DER LIEBESTRANK (Arie des Nemorino "Una furtiva lagrima", 2. Akt)

    5) Tschaikowsky: EUGEN ONEGIN (Arie des Lenski aus dem 2. Akt, schwed.ges.)

    sowie aus Gounods "FAUST" (Margarethe) die Arie des Faust "Salut, demeure chaste et pure", 1. Akt

    (aufgenommen 9.3.1951, mit dem RCA Victor Orchestra, Dirigent: Renato Cellini).


    Die übrigen Arien sind Doubletten, die auch im Doppelalbum dabei sind. Und dann noch:


    O Paradiso Great Opera Arias


    mit einem grandiosen "O paradiso" aus Meyerbeers "Afrikanerin". Alles übrige gibt es auch auf anderen CDs, aber allein diese Arie des Vasco da Gama lohnt den Kauf, zumal die CD ganz billig gebraucht zu haben ist.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Und dann gibt noch ein ganz unverzichtbares Stück, das einige absolute Raritäten enthält:

    The Rare Repertoire

    wie z.B. das Hindulied aus SADKO (Rimsky-Korssakow), aufgenommen 1936, das Duett "Wer uns getraut" aus dem ZIGEUNERBARON (mit Hjördis Schymberg, aufgen. 1938), Arie des Paris "Auf dem Berg Ida", aus DIE SCHÖNE HELENA (Offenbach), 1938, und vor allem ein wahrer Gipfel der Gesangskunst: Arie "Ich hab' kein Geld, bin vogelfrei" aus Millöckers BETTELSTUDENT, 1938 (oder heißt das inzwischen DER BETTELSTUDIERENDE ?:D).

    Allesamt in schwedisch gesungen. Das hohe D in letztgenanntem Lied ist ganz einfach umwerfend! Die CD ist ein wahres Juwel. Gebraucht kann man sie noch für relativ wenige Euros erwerben.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Die Liste der singenden Björlings wird erweitert um den 1917 geborenen Karl, Sohn von David Björling und Betty Wermine Björling, die in zweiter mit Ehe Olle Björling verheiratet war. Sie sind alle auf Tonträgern verewigt worden.


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    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Lieber Nemorino,


    ich sehe und benutze ‚Tamino‘ in erster Linie als Informationsquelle, das Diskutieren – das in der Vergangenheit oft in Streitereien ausgeartet ist, die zum Weggang vieler Mitglieder geführt haben – überlasse ich anderen. Zu alten und wieder belebten Themen, zu denen eigentlich schon alles Wissenswerte gesagt ist, melde ich mich nur, wenn ich etwas Neues mitzuteilen habe. Natürlich bin ich auch ein Verehrer der Gesangskunst Jussi Björlings, den ich für einen der wichtigsten Tenöre der Vergangenheit erachte. (Ein Kritiker nannte seine Stimme einmal treffend ‚Feuer unter Eis‘!) Und da Du seine 1960er Aufnahme des „Requiems“ von Verdi herausgestellt hast, möchte ich mich zu den Hintergründen dieser Produktion äußern.


    Im Jahre 1952 schlossen die Schallplattenfirmen ‚HMV‘ in Großbritannien und ‚RCA‘ in den Vereinigten Staaten einen Kooperationsvertrag, der nicht nur den Vertrieb der jeweiligen Platten in den beiden Staaten regeln sollte. Ausgewählte ‚RCA‘-Aufnahmen – die in den USA mit dem ‚Nipper‘-Label (der Hund vor dem Grammophon) erschienen - wurden in Großbritannien von ‚HMV‘ vertrieben, das ebenfalls dieses Label benutzte, z. B. erschienen Toscaninis ‚RCA‘-Aufnahmen in Großbritannien bei ‚HMV‘ und umgekehrt Furtwänglers „Tristan“ (eine ‚HMV‘-Produktion) in den USA bei ‚RCA‘. Komplikationen entstanden dadurch, dass ‚HMV‘ ihre eigenen Aufnahmen in Großbritannien angeblich besser vermarktete als die amerikanischen Importe. Auch der vereinbarte Austausch ihrer Exklusiv-Künstler funktionierte nicht im gewünschten Maße. Um bei Jussi Björling, der bei ‚RCA‘ unter Vertrag war, zu bleiben: Aufnahmen mit Victoria de los Angeles, die vertraglich an ‚HMV‘ gebunden war, wie „I pagliacci“ (produziert und Eigentum von ‚RCA‘) und „La Bohème“ (produziert von ‚RCA‘, aber auch wegen Thomas Beecham im Besitz von ‚HMV‘) waren die große Ausnahme.


    Das sollte sich 1957 mit dem neuen Kooperationsvertrag ändern. Der vor allem für die Schallplatten-Käufer interessantere Teil der Zusammenarbeit von ‚Decca‘ und ‚RCA‘ bestand darin, dass man die jeweiligen Künstler öfter austauschte und auf diese Weise Produktionen zustande kamen, die wohl Ewigkeitswert besitzen. ‚Decca‘-Sänger wie z. B. Renata Tebaldi, Birgit Nilsson, Lisa Della Casa, Giuseppe Di Stefano und George London nahmen Opern auf, die bei ‚RCA‘ erschienen, und umgekehrt wurden ‚RCA‘-Sänger – wie z. B. Leontyne Price, Leonie Rysanek, Zinka Milanov und Jussi Björling - in ‚Decca‘-Produktionen eingesetzt. Dirigenten wie Herbert von Karajan, Georg Solti, Ernest Ansermet, Charles Munch, Fritz Reiner oder Erich Leinsdorf arbeiteten ebenso ‚zweigleisig‘ wie auch manche Orchester, z. B. die Wiener Philharmoniker. Diese Regelung hatte bis 1963 Bestand. (Dass die ‚Decca‘-Platten in den USA mit dem Label ‚London‘ erschienen, sollte Verwechslungen mit der amerikanischen Firma ‚Decca‘ vermeiden, die in den USA die Aufnahmen der ‚Deutschen Grammophon Gesellschaft‘ vertrieb.)


    Nun zum „Requiem“ von Giuseppe Verdi. Geplant war die Aufnahme für den 12., 13., 16. und 19. Juni 1960 in den Wiener Sofiensälen mit Rosalind Elias, Jussi Björling, Giorgio Tozzi und Fritz Reiner, die von der ‚RCA‘ kamen. Das Orchester und der Chor (die Wiener Philharmoniker und der Singverein der Gesellschaft der Musikfreunde Wien, heute kurz ‚Singverein‘ genannt) waren bei ‚Decca‘ unter Vertrag, die auch die Tontechniker (James Brown und Gordon Parry) stellte; der Aufnahmeleiter, Erik Smith (ein Sohn von Hans Schmidt-Isserstedt), kam ebenfalls von der ‚Decca‘. Für den Sopranpart hatte man Leonie Rysanek engagiert, die nach ihrem Sensationsdebüt an der New Yorker ‚Met’ als die ‚angesagte‘ Sängerin Anfang der 60er Jahre galt. Sie hatte am 3. 4. 1958 in Chicago (trotz fiebriger Erkrankung) unter Fritz Reiner das „Verdi-Requiem“ (mit Regina Resnik, David Lloyd und Giorgio Tozzi) lt. Presse-Kritiken ‚sensationell‘ gesungen und ihren Erfolg am 21. 8. 1958 in Salzburg unter Herbert von Karajan (mit Christa Ludwig, Giuseppe Zampieri und Cesare Siepi) wiederholt. (Von beiden Konzerten habe ich Mitschnitte). Doch schon bei den ersten ‚Takes’ musste Leonie Rysanek wegen starker Schmerzen aufgeben; sie kam in eine Klinik, wo eine Operation vorgenommen wurde. Man holte Leontyne Price – die während der Wiener Festwochen in der Staatsoper als ‚Aida‘ auftrat - in die Sofiensäle und sie war nicht nur ein gleichwertiger Ersatz, sondern ist neben Jussi Björling der gesangliche Glanzpunkt der Aufnahme.


    Noch ein Wort zur Aufnahme des „Ballo in maschera“ mit Jussi Björling und Georg Solti. Der Juli 1960 war in Rom einer der heißesten Monate des Jahrhunderts. Verständlich, dass ein Mensch mit Herzproblemen wie Jussi Björling besonders unter der Hitze litt. Der Anlass für den Abbruch der Aufnahme war aber nicht der Alkoholismus von Björling, sondern seine Weigerung, das schwierige ‚È scherzo od è follia‘- Ensemble im 1. Akt in schnellerem Takt – wie von Solti gefordert – zu singen. Björling hatte extra seinen Klavierauszug aus Chicago mitgebracht, wo er im November 1957 unter Soltis Leitung den ‚Riccardo‘ gesungen hatte, und damals war Solti mit dem von Björling im Klavierauszug notierten Tempo wohl einverstanden. Nun erwartete er, dass sich der Sänger auf ein neues Tempo einstellte. Als Björling der Überlieferung nach sinngemäß sagte, Solti solle nach Hause gehen und die Partitur studieren, war der Krach da und Björling fuhr in sein Hotel. John Culshaw hat es später in seinen Memoiren so dargestellt, als sei das Alkoholproblem Björlings der Streitpunkt gewesen. Giulietta Simionato, die dabei war, erklärte später, sie habe davon nichts gemerkt. Ein Jahr später wurden die Aufnahmen mit Carlo Bergonzi wieder aufgenommen. (Bei der „Aida“-Aufnahme in Rom 1961 mit Leontyne Price und Jon Vickers gab es ebenfalls Zoff mit Solti, als er mit Vickers wegen der Tempi aneinander geriet. Dieser lenkte zwar ein, aber er hat nie wieder mit Georg Solti gearbeitet.)


    Zwei Aufnahmen, die leider nicht wie geplant, mit Jussi Björling zustande gekommen sind, ist erstens die Wiener „Ariadne auf Naxos“ von 1959 unter Erich Leinsdorf, die auch eine ‚Decca‘-Produktion mit dem Etikett der ‚RCA‘ ist. Ursprünglich waren Lisa Della Casa und Jussi Björling als ‚Ariadne‘ und ‚Bacchus‘ vorgesehen, aber die Sängerin geriet in eine Auseinandersetzung mit dem ‚Decca‘-Boss Maurice Rosengarten und Jussi Björling erklärte nach dem Studium der Partitur, die Rolle nicht singen zu wollen. (Als Ersatz wurden kurzfristig Leonie Rysanek und Jan Peerce engagiert.) Zweitens nahm Ende Juli bis Anfang August 1960 die ‚RCA‘ in Rom den „Otello“ unter Tullio Serafin mit Leonie Rysanek als ‚Desdemona‘ und Tito Gobbi als ‚Jago‘ auf. Die Titelrolle sollte nach der Planung des Produzenten Richard Mohr Jussi Björling singen, aber der Sänger war – nach den Erfahrungen mit dem römischen Sommer 1960 - nicht bereit, sein schwedisches Domizil auf der Insel Siarö zu verlassen; Jon Vickers sprang für ihn ein. Am 9. 9. 1960 ist Jussi Björling dort an einem Herzinfarkt gestorben.


    Carlo

  • An dieser Stelle möchte ich allen danken, die sich in den vergangenen Tagen zu Jussi Björling geäußert haben. Mein ganz besonderer Dank gilt aber Orfeo und Carlo, die in ihren Beiträgen viel (für mich, und vielleicht auch für einige andere Interessierte) Neues berichtet und manchen Irrtum klargestellt haben. Das umfangreiche Hintergrundwissen zeigt, daß sie sich eingehend mit dem Sänger beschäftigt haben.


    Carlo hat einige Details aus dem Künstlerleben Björlings mitgeteilt, die ein ganz neues Licht auf manche Begebenheit werfen. So habe ich bisher stets geglaubt, daß Björling wegen seiner Alkoholprobleme von der Verpflichtung für die "Maskenball"-Aufnahme unter Solti entbunden wurde. Das habe ich irgendwo gelesen, weiß aber im Moment nicht wo. Die Geschichte von den musikalischen Differenzen zwischen dem Dirigenten und dem Tenor klingt dagegen glaubhafter, da man weiß, daß Solti mit seinen Sängern nicht gerade zimperlich verfahren ist. Da gibt es einige ähnliche Vorfälle, die verbürgt sind. Zu den "Opfern" zählte nicht nur Jon Vickers, sondern auch Karl Ridderbusch und noch ein paar andere. Karajan war sicher kein einfacher Dirigent, aber viele "seiner" Sänger und Sängerinnen haben ihn immer als streng, aber doch zugänglich beschrieben.


    Es hat mich sehr gefreut, daß Jussi Björling auch nach über einem halben Jahrhundert bei manchen Gesangsfreunden noch präsent ist.


    Eine CD mit der Überschrift "His last Performances" möchte ich jetzt noch kurz vorstellen:


    Björling,Jussi His Last Performances 1959-60 (CD) - Bild 1 von 1

    Sie enthält u.a. auch die berühmte Gralserzählung aus dem LOHENGRIN, die am 5.8.1960, einen Monat vor seinem Tod, in Göteborg aufgezeichnet wurde. Unerreicht auch das Weihnachtslied (Cantique de Noel) von Adolphe Adam und die "Märzdiamanten" von Sibelius, beide schwedisch gesungen.

    Seine Turandot ist für mich die beste Aufnahme des Werkes, also der beste Calaf ever

    Hallo Suelzenfuss,


    das sehe ich genauso, aber was die Kalaf-Arie "Nessun dorma" betrifft, so gibt es eine HMV-Aufnahme vom 30.3.1944, die seine Version in der RCA-GA von 1959 noch deutlich übertrifft und für mich einsam an der Spitze aller mir bekannten Aufnahmen des leider so abgenudelten Stückes steht. Sie ist, sorgfältig restauriert, auf der von mir in Beitrag 95 abgebildeten CD (Track 16) enthalten. Es gibt sie aber auch auf diversen anderen Recitals.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Heute gehört und wieder einmal Musikgenuß pur gehabt:

    Puccini -Tosca - Living Stereo

    Eine STEREO-Aufnahme aus dem Jahr 1959. Ich ziehe diese Aufnahme sogar der legendären Legge-Produktion von 1953 mit Maria Callas, Giuseppe die Stefano und Tito Gobbi vor :untertauch: . Zinka Milanov und Leonard Warren sind die idealen Partner von Björling, wie auch in dem bis heute unübertroffenen TROVATORE unter Renato Cellini aus dem Jahr 1952.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Nach eingehender Beschäftigung mit dem großen Sänger in den letzten Tagen möchte ich noch auf eine CD hinweisen, die weniger bekannte Aufnahmen des Künstlers enthält:

    Jussi Björling Opernarien & Gesänge 2 (EMI, 1993)  [CD]


    Auf dieser CD möchte ich besonders Track 22 hervorheben. Da singt Björling Beethovens "Adelaide" in deutscher Sprache. Begleitet wird er von Harry Ebert, einem hierzulande kaum bekannten Pianisten. Die Aufnahme entstand am 15.7.1939. Traumhafter habe ich dieses schlichte Lied nie vorher oder nachher je gehört.

    Der "Stimmenpapst" Jürgen Kesting beschreibt das Stück in seinem Buch "Die großen Sänger" so:

    "1939 hat der damals 28jährige Beethovens "Adelaide" gesungen, mit zaubrischen Abtönungen bei der vierzehnfachen Wiederholung der singenden Beschwörung des geliebten Namens, mit wundervollen Farb-Valeurs bei den Wechseln von B nach F, Des und Ges - ein wahrhaft erfüllter Moment des Singens."


    Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Die 5 beliebtesten Lieder aus einer Mitgliederumfrage der Jussi-Bjorling-Society-USA

    https://jussibjorlingsociety.org/


    Die Gesellschaft hat kürzlich eine Umfrage zu den beliebtesten Lied-Aufnahmen von Jussi Björling unter den Mitgliedern durchgeführt. Die 5 beliebtesten Aufnahmen sind:


    1. ADELAIDE


    2. O HELGA NATT ("Heilige Nacht" von Adolphe ADAM)


    3. TONERNA (Carl Sjöberg)


    4. L'ALBA SEPARA DELLA LUCE L'OMBRA (F.P. Tosti)


    5. SKOGEN SOVER (Hugo Alfvén)

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Heute gehört und wieder einmal Musikgenuß pur gehabt:

    Puccini -Tosca - Living Stereo

    Eine STEREO-Aufnahme aus dem Jahr 1959. Ich ziehe diese Aufnahme sogar der legendären Legge-Produktion von 1953 mit Maria Callas, Giuseppe die Stefano und Tito Gobbi vor :untertauch: . Zinka Milanov und Leonard Warren sind die idealen Partner von Björling, wie auch in dem bis heute unübertroffenen TROVATORE unter Renato Cellini aus dem Jahr 1952.


    LG Nemorino

    Die höre ich auch gerade mir großem Genuss, leider nur als QS ( aber immerhin 70 min ). Und den Trovatore habe ich komplett.

  • Die höre ich auch gerade mir großem Genuss, leider nur als QS ( aber immerhin 70 min ).

    Lieber kalli,


    ich finde es schön, daß auch Du zu der Schar der Björling-Freunde zählst.

    Wenn Du Interesse an der GA der "Tosca" hast: Bei ebay gibt es sie momentan, wenn auch in etwas anderer Aufmachung, für schlappe € 6,53 (incl. Versandkosten, "gebraucht, sehr gut"):

    Erich Leinsdorf - Puccini: Tosca  Gesamtaufnahme (Ital.) ZUSTAND SEHR GUT


    Ich wünsche Dir viel Erfolg und schöne Pfingstfeiertage.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Die 5 beliebtesten Lieder aus einer Mitgliederumfrage der Jussi-Bjorling-Society-USA

    Lieber Orfeo,


    danke für das Einstellen der Top-Five, von der Jussi-Björling-Society aus USA.

    Die beiden erstgenannten zählen auch zu meinen absoluten Lieblingsstücken, obwohl ich Björling am meisten als Opernsänger schätze. Aber ganz gleich was er singt, es ist immer ein Genuß für Herz und Seele.


    Ich habe mir übrigens den "Luxus" einer NAXOS-CD erlaubt, die ausschließlich Aufnahmen enthält, die ich in anderer Zusammenstellung bereits auf CD habe:

    Opera Arias


    Sämtliche Stücke sind von dem bekannten und zu Recht berühmten Aufnahme-Restaurator Mark Obert-Thorn

    mit größter Sorgfalt und mit den besten zur Verfügung stehenden Apparaturen neu überspielt worden. Und ich muß sagen: Es hat sich gelohnt!

    Ich besitze von den Aufnahmen die älteren EMI-Remasterings, die aber klangtechnisch z.T. erheblich hinter diesen neuen Überspielungen zurückstehen. Es gibt jetzt fast kein Hintergrundrauschen mehr, die Stimme des Sängers klingt fast so, als ob die Aufnahmen erst gestern entstanden wären, und selbst die Orchesterbegleitung hat deutlich an Fülle gewonnen. Ich habe den Kauf nicht bereut, zumal der Preis nicht der Rede wert war.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Danke nemorino,


    Ich habe sie sogar noch billiger ( als GA für 4,74 - eigentlich eine Schande, aber so sind die Zeiten ) gefunden und bestellt......


    auch dir schöne Pfingsttage !


    Kalli