Eine Klasse für sich - Simon Keenlyside

  • Zumindest eine Frage kann beantwortet werden, lieber Gregor...


    Sie Geraint Evans ist natürlich als Beckmesser in der Karajan-Aufnahme der "Meistersinger" oder als Falstaff in der Solti-Einspielung in Erinnerung geblieben.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • 2011 wurde Daniel Barenboim mit einem der höchsten Orden ausgezeichnet, den Königin Elizabeth II. an Nicht-Briten verleiht: Barenboim, Generalmusikdirektor und Künstlerischer Leiter der Staatsoper Unter den Linden, ist damit "Knight Commander of the most excellent Order of the British Empire (KBE)", übersetzt trägt er damit den Titel eines Ritters und Großkomturs.

    Da Daniel Barenboim kein Brite ist, kann er zwar die Abkürzung "KBE" hinter dem Namen tragen, der Titel "Sir" bleibt ihm jedoch vorenthalten.

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Mir ist auch noch Sir Geraint Evans eingefallen. Aber kennt den überhaupt noch wer? :untertauch: Ruhm ist ja so vergänglich ...

    Sie Geraint Evans ist natürlich als Beckmesser in der Karajan-Aufnahme der "Meistersinger" oder als Falstaff in der Solti-Einspielung in Erinnerung geblieben.

    Lieber Gregor!


    Na da gibt es auch noch eine ganze Menge mehr Aufnahmen, durch die er unvergessen ist: Evans singt den Figaro bei Barenboim und Klemperer, den Guglielmo bei Klemperer, den Leporello unter Solti neben Siepi, den Dulcamara unter Pritchard neben Cotrubas und Domingo, Mahlers Wunderhorn-Lieder zusammen mit Janet Baker und etliches mehr!


    Aber eine Frage: ist er denn noch aktiv?

    Dürften auch Sänger genannt werden, die nicht mehr singen, würde das eine recht lange Liste. Die würde dann den auf Simon Keenlyside konzentrierten Thread entschieden sprengen! Das ginge dann von John McCormack und Maggie Teyte bis hin zu Gwyneth Jones und Felicity Lott!


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Endlich wieder einmal gehört: Sir Simon Keenlyside's Interpretation von Schubert's Winterreise. Nun, meine letzte von ihm ist gar nicht so lange her. 2019 in Wien. Auf YT gibt es zwar nicht die berühmte aus Paris, aber immerhin jene von der Schubertiade Schwarzenberg von 2004 mit Malcolm Martineau am Klavier.


    Sir Simon's Meriten im Liedgesang sind bekannt, stehen aber doch immer etwas im Schatten seiner hervorragenden Rollenportraits auf den Opernbühnen. Zu unrecht natürlich. Wir alle wissen, dass der Liedgesang einen wichtigen Anteil seiner musikalischen Laufbahn einnimmt und beide Genres für ihn gleich wichtig sind. So wechselt er ständig zwischen Oper und Lied.


    Simon Keenlyside's Winterreise versteckt den Opernsänger nicht ganz. Dieser Umstand bringt eine große gestalterische Kraft und Spannung mit in seine Interpretation ein. Zugegeben heute noch mehr als anno 2004.

    Sobald er mit Gute Nacht beginnt wird man schnell in diese Winterreise hineingezogen. Seine Diktion ist vorbildlich, die Stimme ist farbenreich, ausdrucksvoll, nuanciert. Dazu kommt sein attraktives Timbre. Mich erstaunt überhaupt wie ein Brite so ein gutes Deutsch singen kann.


    Schön, diese Live-Aufnahme entdeckt zu haben.




    Gregor

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  • Auch den zweiten berühmten und wichtigen Liederzyklus, Schumann's Dichterliebe, gibt es als Audio. Zum einen die Live-Version von 2008 aus dem Wiener Konzerthaus und dann die kommerzielle CD-Aufnahme von 2009. In beiden Aufnahmen ist Malcolm Martineau Sir Simon Keenlyside's Begleiter.


    Keenlyside's deutsche Aussprache ist auch hier hervorragend. Wunderbar auch im Ausdruck. Sehr detailiert in der Interpretation.

    Etwas für Lied-Freunde (von denen es hier im Forum kaum welche zu geben scheint, leider).





    Gregor