Lautenlieder und Lautenmusik der Renaissance

  • Lautenlieder von Thomas Campion (1567-1620) singt der Countertenor Robin Blaze begleitet von einem Ensemble um die Lautenistin Elizabeth Kenny. (David Miller (Laute), Joana Levine (Viola da gamba), Mark Levy (Viola da gamba)). Ein Fantasia von Philip Rosseter (1568-1623) ist auch enthalten.



    Ebenfalls Lautenlieder des gleichen Komponisten aus dem Goldenen Elisabethanischen Zeitalter singt der Countertenor Michael Chance begleitet vom Lautenisten Nigel North. Verstärkt werden sie durch die Sängerinnen und Musiker von The English Ayre und den Instrumentalisten des Ensembles Concordia.

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Diese CD mit Werken für Laute von Robert Johnson (1582-1633) habe ich mir angeschafft.


    Der britische Lautenist Nigel North spielt die Tänze und Lautenstücke des Shakespeare Zeitgenossen. Bisher waren sie einzeln auf verschiedenen Zusammenstellungen zu finden oder die Einspielungen sind nicht mehr erhältlich.


    Die beim Label Erato erschienene CD aus Beitrag 39 ist längst gestrichen. Alfred Schmidt hat den Komponisten und seine Stellung in der Zeit, in der er wirkte, in seinem Beitrag gut beschrieben Lautenlieder und Lautenmusik der Renaissance


    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Mit dem Sänger Charles Daniels hat Nigel North ein Programm mit Lautenliedern verschiedener Renaissance Komponisten aufgenommen. Ich hätte mir das Recital etwas weniger gleichförmig gewünscht.


    Alfonso Ferrabaso, Thomas Campion, Thomas Morley, William Corkine, Thomas Ford, Robert Jones, Francis Pilkington, Philip Rosseter


    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Eine unscheinbare Perle in meiner Sammlung ist diese CD. Sie gefällt mir ausserordentlich.


    Von Nicholas Lanier (1588-1666) sind Lautenlieder überliefert, die intim und wenig spektakulär erscheinen. Sie wirken in ihrer Zurückhaltung und durch den poetischen Ausdruck der Worte.


    Der Lautenist stand im Dienste des englischen Königs Charles I. und genoss hohes Ansehen. Lanier erhielt 1626 den neuen Titel „Master of the King’s Music“ und wurde damit zum Ahnherrn der britischen Hofkomponisten.


    Der Tenor Paul Agnew wird von Christopher Wilson auf der Theorie und Laute begleitet.



    Das Cover zeigt ein Portrait Nicholas Laniers von Sir Anthony van Dyck (1599-1641), das in Italien entstand, als Maler und Musiker sich in Genua aufhielten. Heute ist es im Kunsthistorischen Museum in Wien.


    36krWDOEA8VRFIsWrElzIkdxMxROT1xqhBefXpeO3iEhrAwlQAf9XvVnu0j8-bo_TA=s1200

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Der "Star" dieser SACD-Aufnahme ist die älteste spielbare Laute aus dem Jahr 1590. Die Sopranistin Emma Kirkby und der Lautenist Jakob Lindberg haben Stücke ausgewählt, die um dieses Jahr in Europa entstanden sind. Vertreten sind Solowerke und Lautenlieder.



    Jan Vermeer:


    Die Lautenspielerin am Fenster


    i?id=4f9bc1f22567074dfb08857a7a58b825_l-8497208-images-thumbs&ref=rim&n=13&w=1200&h=1360

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Noch eine SACD mit der ältesten spielbaren Laute habe ich im Regal. Lautenmusik, die am Hofe Elisabeth I. in England gespielt wurde. Musik zum Entschleunigen. Jakob Lindberg ist wiederum der Interpret.


    Werke für Solo-Laute von : John Dowland (1562-1626) , Thomas Robinson (1560-1610) , Robert Johnson (1582-1633) , Daniel Bacheler (1572-1619) , Cuthbert Hely (fl. 1620-1648) , Jacques Gaultier (1617-1652) und einem Anonymus


    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • In einem anderen Thread über Principe Carlo Gesualdo von Venosa (1566-1613) habe ich diese Lauten-Musik-Aufnahme erwähnt. Sie ist seit einem Jahr im Regal und ich hatte hier nicht darauf hingewiesen. Es ging schlicht vergessen.


    Gesualdo ist für seine Gesangskompositionen bekannt. Er war ein guter Lautenspieler und es ist überliefert, dass seine Zeitgenossen von seinem Spiel begeistert waren. Es sind allerdings keine Werke von seiner Hand für dieses Instrument erhalten. 3 von 27 Stücken auf der CD stammen in Bearbeitung von ihm. Bor Zuljan hat für seine Laute attiorbatto ein Programm mit Lautenwerken von Komponisten zusammengestellt, denen Gesualdo begegnet sein könnte.


    Alessandro Piccinini (1566-1639), Giovanni Kapsberger (1580-1651), Pietro Paolo Melli (1597-1623), Claudio Saracini (1586-1630) , Bellerofonte Castaldi (1581-1649)



    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Ich gebe dieser Perle des Forums immer wieder mit Hinweisen auf Aufnahmen etwas Glanz. Wer sich mit dieser Musik beschäftigt wird reich belohnt.


    Der britische Countertenor Iestyn Davies und der Lautenist Thomas Dunford haben 2013 eine CD beim Label Hyperion mit Lautenliedern und Solowerken für Laute von John Downland (1562-1626) veröffentlicht. Ein Glücksfall ist die Altstimme des Sängers, der über jede sängerische Technik verfügt, um diesen Liedern Leben einzuhauchen. Ich mag den herben Schmelz seiner Stimme. Er singt vibratolos, weiss aber wo er das Vibrieren der Stimmlippen des Kehlkopfes sehr dosiert einsetzen muss. Das ist in meiner Einschätzung ganz grosse Kunst.

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Diese SACD des Lautenist Jonas Nordberg bringt die Musik Giovanni Girolamo (Johannes Hieronymus) Kapsbergers (1580-1651) auf der klangvollen Theorbe zum Klingen.



    Kapsbergers Werke sind in Tabulaturen Büchern, einer besonderen Form der Notation, erhalten (1604 bzw. 1640). Diese Notation gibt es auch für Tasteninstrumente.


    Jonas Nordgren spielt aus "Libro primo & Libro quarto d'intavolatura di chitarone". Von Kapsbergers Hand gab es somit vier Stück solcher Tabulaturen, wenn man auf die Nummerierung achtet. Die Bücher zwei und drei sind verschollen.


    Die Produktinformation des Werbepartners jpc zur Aufnahme von Jonas Nordberg liefert einen guten Beitrag zu den Verdienste, die der italienische Komponist und Lautenist für seine Instrumentenfamilie geleistet hat.


    Unerwähnt ist, dass nach Kapsberger ein Tanz benannt ist. Er erklingt als letztes Stück auf der SACD des Labels BIS.


    * * * * *


    Braucht es noch mehr Überzeugungsarbeit? Paul O'Dette macht mit seinem Spiel süchtig nach dem Klang dieser Zupfinstrumente.


    Johannes Hieronymus Kapsberger (1580-1651)


    Die Aufnahmen sind beim Werbepartner nicht mehr erhältlich. ;(



    Auf You Tube ist das vollständige Album. :jubel:


    .


    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Auf Lautenlieder scheint John Dowland (1562-1626) im Tonträgermarkt das Monopol zu haben.


    Diese SACD des Labels Ars ist aufnahmetechnisch gelungen, Sänger und Instrumentalist sind räumlich gut wiedergegeben.

    Der Tenor David Munderloh, ausgebildet an der Schola Cantorum Basiliensis singt vibratoarm und der Lautenist Julian Behr begleitet einfühlsam. Zwischen die 16 Lieder sind 5 Solostück aus der Zeit Dowlands gesetzt.


    Zum Lautenisten: Nach einem Aufbaustudium bei Joachim Held am Hamburger Konservatorium studierte Julian Behr Alte Musik und Lauteninstrumente an der Schola Cantorum Basiliensis in Basel bei Hopkinson Smith. Von 2007 bis 2011 unterrichtete er Laute an der Musikhochschule Nürnberg, seit 2020 hat er die Professorur für Laute an der Schola Cantorum Basiliensis inne.


    David Munderloh lässt sich in der englischen Sprache coachen: Von unschätzbarem Wert war seine enge Zusammenarbeit mit Anthony Rooley, der seine Interpretation englischer Lautenlieder begleitet.


    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Drei Lauten erklingen auf dieser CD in Bearbeitungen vokaler Werke der Renaissance von Orlando di Lasso und seiner Zeitgenossen.


    Evangelina Mascardi (Laute) spielt. Manchmal sind Frederic Zigante (Alt- und Tenor- Laute) und Cornelia Demmer (Bass-Laute) beteiligt.


    Die Erwähnung Roland de Lassos auf dem Cover ist dem Umstand geschuldet, dass die aus Belgien stammende Aufnahme im Label Musique En Wallonie erscheint. Dort wird Französisch gesprochen.


    Der Name wird in verschiedenen Sprachen unterschiedlich geschrieben: Hruotland, auch Hruodland, im Deutschen und Französischen traditionell Roland, im Baskischen Errolan, im Spanischen Roldán oder Orlando, im Katalanischen Rotllà und im Italienischen Orlando.


    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • David Munderloh lässt sich in der englischen Sprache coachen: Von unschätzbarem Wert war seine enge Zusammenarbeit mit Anthony Rooley, der seine Interpretation englischer Lautenlieder begleitet.

    Welch wunderbare Stimme, welch wunderbare CD. Ich hab michsoeben finanziell ausgeblutet und mein Budget bereits weit überschritten, daher wird es vermutlich 3-4 Monate dauern bis diese CD "drankommt" - Aber sie ist es wert, angeschafft zu werden.

    Besonders genieße ich, daß hier ein heller Tenor eingesetzt wird, anstelle eines Countertenors.

    Ich finde, die Lieder gewinnen dadurch ungemein.

    Ich würde sagen, nicht nur von Dowland gibt es überproportional viele Aufnahme, sondern von englischer Lautenmusik generell.

    Dafür mag es verfschieden Gründe geben. Einer davon ist, daß die Produktionskosten gering sind (verglichen mit Orchestern und sogar gagen für ein Kleinensemble9

    Aber auch die (relative) Allgemeine Beliebtheit, jener Hauch von Tudorzeit, bzw englischer Renaissance. Mich versetzen diese Klänge in eine Art zufriedener Melancholie, eigentlich ein Widerspruch in sich - aber diese Musik schafft es.

    mfg

    aus Wien


    PS:

    Na ja- Vielleicht wirds doch etwas früher mit dem Kauf...;)

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Im Forum verdient dieser Thread wenig Beachtung, was er in meiner bescheidenen Einschätzung nicht verdient. Was sind die Gründe?


    Der Wert der Lauteninstrumente wird gering eingeschätzt.


    Renaissancemusik ist nicht im Fokus der Mitglieder des Forums.


    Dem Sologesang ist man eher abgeneigt.



    Was sind meine Argumente für dieses Genre? Wer sich in die Musik verliebt hat wie unser Forenbetreiber Alfred Schmidt, den muss ich nicht überzeugen.


    Lautenisten sind klangverliebt und sind grosse Meister dieser Musik. Sie müssen sich in die Tabulatoren-Notation einarbeiten, was musikalischen Geschmack für die Interpretation erfordert.


    Das Repertoire der Renaissancemusik ist vielfältig und hat von Italien ausgehend in ganz Europa Verbreitung gefunden. Sie steht in ihrer Spätphase am Schnittpunkt der Polyphonie und Homophonie.


    Man muss die gezupften und arppegierten Akkorde der Lauten und Theorben mögen. Die tiefen Basstöne der Theorbe lassen mich erschauern, wenn sie aus den Lautsprechern erklingen.


    In den Liedern ist es für den Hörer wertvoll sich mit den Texten der Poesie zu befassen. Sie kreisen um die zeitlosen Themen Liebe und Tod.


    Ob es historisch korrekt Tenor oder Countertenor singen oder eine Frauenstimme ist Geschmacksache.

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928