Es gibt keine Seele,
die nicht ihr Wattenmeer hätte,
in dem zu Zeiten der Ebbe
jedermann spazieren gehen kann.
Georg Christoph Lichtenberg ( 1742-1799 ),
deutscher Physiker und Meister des Aphorismus
Es gibt keine Seele,
die nicht ihr Wattenmeer hätte,
in dem zu Zeiten der Ebbe
jedermann spazieren gehen kann.
Georg Christoph Lichtenberg ( 1742-1799 ),
deutscher Physiker und Meister des Aphorismus
Der Wille
und nicht die Gabe
macht den Geber.
Gotthold Ephraim Lessing ( 1729-1781 ),
deutscher Kritiker, Dichter und Philosoph
L'espérance, toute trompeuse qu'elle est, sert au moins à nous mener à la fin de la vie par un chemin agréable.
(La Rochefoucauld, 168)
Die Hoffnung, so trügerisch sie auch ist, dient zu mindestens, uns zum Lebensende auf einem angenehmen Weg zu führen.
Liebe Grüße Peter
Drei Dinge helfen, die Mühseligkeiten des Lebens zu tragen: Die HOFFNUNG, der Schlaf und das Lachen. - Kant
Pendant que la paresse et la timidité nous retiennent dans notre devoir, notre vertu en a souvent tout l'honneur.
(La Rochefoucauld, 169)
Wenn uns Trägheit und Ängstlichkeit bei unserer Pflicht halten, wird oft der Tugend die Ehre dafür gegeben.
Liebe Grüße Peter
Die Mauern sind dick, die Diener sind dünn,
Die Götter draußen, der Teufel drin.
Liebe Grüße Peter
Il est difficile de juger si un procédé net, sincère et honnête est un effet de probité ou d'habileté.
(La Rochefoucauld, 170)
Es ist schwer zu beurteilen, ob ein reines, ernsthaftes ehrliches Betragen die Folge von Rechtschaffenheit oder von Gewitztheit ist.
Liebe Grüße Peter
Les vertus se perdent dans l'intérêt, comme les fleuves se perdent dans la mer.
(La Rochefoucauld, 171)
Die Tugenden verlieren sich im Eigeninteresse, wie die Flüsse sich im Meer verlieren.
Liebe Grüße Peter
Si on examine bien les divers effets de l'ennui, on trouvera qu'il fait manquer à plus de devoirs que l'intérêt.
(La Rochefoucauld, 172)
Wenn man sich die verschiedenen Wirkungen der Langeweile genauer ansieht, so findet man, dass sie es weit mehr an Pflichterfüllung mangeln lässt als der Eigennutz.
Liebe Grüße Peter
Il y a diverses sortes de curiosité: l'une d'intérêt, qui nous porte à désirer d'apprendre ce qui nous peut être utile, et l'autre d'orgueil, qui vient du désir de savoir ce que les autres ignorent.
(La Rochefoucauld, 173)
Es gibt verschiedene Arten der Neugier: die eine des Eigeninteresses, die uns dahin trägt, zu lernen wünschen, was uns nützlich sein kann, und die andere des Hochmuts, die vom Wunsch kommt, zu wissen, was die anderen übersehen haben.
Liebe Grüße Peter
"Die deutsche Sprache sollte sanft und ehrfurchtsvoll zu den toten Sprachen abgelegt werden, denn nur die Toten haben die Zeit, diese Sprache zu lernen."
Il vaut mieux employer notre esprit à supporter les infortunes qui nous arrivent qu'à prévoir celles qui nous peuvent arriver.
(La Rochefoucauld, 174)
Es ist mehr wert, unseren Verstand zu gebrauchen, die gegenwärtigen Unglücksfälle zu ertragen, als Vorsichtsmaßnahmen jenen gegenüber zu ergreifen, die uns zustoßen können.
Liebe Grüße Peter
Zwanzig Söhn' erzeugte der Bildnismaler Diokles.
Unter den Söhnen sogar hat er nicht einen der gleicht.
Liebe Grüße Peter
La constance en amour est une inconstance perpétuelle, qui fait que notre coeur s'attache successivement à toutes les qualités de la personne que nous aimons, donnant tantôt la préférence à l'une, tantôt à l'autre; de sorte que cette constance n'est qu'une inconstance arrêtée et renfermée dans un même sujet.
(La Rochefoucauld, 175)
Die Beständigkeit in der Liebe ist eine ständige Unbeständigkeit, die macht, dass unser Herz nacheinander an allen Eigenschaften der geliebten Person hängt, indem sie mal dieser den Vorzug gibt, dann jener; der Art,dass diese Beständigkeit nur eine Unbeständigkeit ist, gehalten von und beschränkt auf denselben Gegenstand.
Liebe Grüße Peter
"Die Idee sitzt gleichsam als Brille auf unserer Nase, und was wir ansehen, sehen wir durch sie. Wir kommen gar nicht auf den Gedanken, sie abzunehmen."
Salve,
Cassiodor
"Das Geheimnis des Agitators ist, sich so dumm zu machen, wie seine Zuhörer sind, damit sie glauben, sie seien so gescheit wie er."
"Als die christliche Nacht hereinbrach und die Menschheit auf Zehen zur Liebe schleichen mußte, da begann sie sich dessen zu schämen, was sie tat."
"Was ist ein Wüstling? - Einer, der auch dort noch Geist hat, wo andere nur Körper haben."
Jeder spricht Unsinn.
Ein Unglück nur,
wenn man es feierlich tut.
Michel de Montaigne (1533-1592)
französischer Philosoph und Essayist
Wer alles werden will,
wird nie vollkommen werden.
Karl Wilhelm Ramler ( 1725-1798 )
deutscher Dichter und Philosoph
Jeder sehnt sich
nun einmal nach dem,
was nicht für ihn bestimmt ist.
Paul Ernst ( 1866-1933 )
deutscher Philosoph und Autor
Halte das Glück wie
den Vogel: so leise und lose wie
möglich! Dünkt er sich selber nur frei,
bleibt er dir gern in der Hand.
Friedrich Hebbel ( 1813-1863 )
deutscher Dramatiker
Nirgends strapaziert sich
der Mensch mehr als bei der Jagd
nach Erholung.
Jean Paul ( 1763-1825 )
deutscher Dichter, Publizist und Pädagoge
Wer A sagt,
der muss nicht B sagen.
Er kann auch erkennen,
dass A falsch war.
Berthold Brecht ( 1898-1956 )
deutscher Dramatiker und Lyriker
ZitatOriginal von diotima
Wer A sagt,
der muss nicht B sagen.
Er kann auch erkennen,
dass A falsch war.
Ich will nicht beckmessern, aber braucht man dafür nicht mindestens C???
LG, Paul
Wer a sagt, muß vor allem auch /a sagen.
Und noch ein mir nicht mehr aus dem Sinn gehendes gefiedertes Wort:
Morgen fällt aus! (aus Karl Heinz Ott: Endlich Stille!)
Ulli
Originaltext: musicophil
ZitatIch will nicht beckmessern, aber braucht man dafür nicht mindestens C???
Lieber musicophil,
inspiriert durch Ullis geflattertes Wort: Morgen fällt aus:
sage ich nur: "Heute ist C-frei!"
Sonnige Grüße aus Kassel,
Diotima.
Ein Kluger bemerkt alles -
ein Dummer macht über alles
eine Bemerkung.
Heinrich Heine ( 1797-1856 ),
deutscher Dichter und Journalist
Erinnerung
ist das einzige Paradies,
woraus wir nicht vertrieben
werden können.
Jean Paul ( 1763-1825 ),
deutscher Dichter, Publizist
und Pädagoge
Oft büßt das Gute ein,
wer Besseres sucht.
William Shakespeare ( 1564-1616 ),
englischer Dichter
Mit Adleraugen
sehen wir die Fehler der anderen,
mit Maulwurfsaugen
unsere eigenen.
Franz von Sales ( 1567-1622 ),
französischer Kirchenlehrer
und Ordensgründer
Man liebt noch
den Ort der Liebe,
wenn man gegen die Person
keine mehr hat.
Jean Paul ( 1763-1825 ),
deutscher Dichter,
Publizist und Pädagoge