Gilbert: "Die keusche Susanne" - eine Berliner Operette

  • Als Operette des Monats März 2009 gibt es im ZDF-Theaterkanal zu sehen:


    Die keusche Susanne
    Berliner Operette von Jean Gilbert

    Fernsehinszenierung, BR Deutschland 1971


    Zitat

    Berlin um 1900. In äußerst unkeusche Situationen gerät der frisch geadelte Moralapostel und Privatgelehrte Conrad v. Felseneck durch den Besuch Susanne Fleurons. Sie ist auf Einladung seiner als Vorsitzende des Thusnelda-Bundes persönlich über die Tugend wachenden Gattin aus Eisenach nach Berlin gekommen, um als Mustergattin mit dem Tugendpreis geehrt zu werden. Obwohl Papa v. Felseneck in seinem Haus auf strengste Disziplin hält, hat sich seine Tochter Pauline mit René Wildhagen heimlich verlobt, während Sohn Paul auf erste Liebesabenteuer hofft. Zunächst erkennen sich René und Susanne, die beileibe nicht die Tugend in Person ist, als alte Bekannte. Um eine sittlich brenzlige Situation zu meistern, mussten sie sich vor einigen Jahren in einem Kurort gegenüber Prof. Hintzmeier, einem Kollegen Felsenecks, als Mann und Frau ausgeben. Da nun genau dieser Professor ebenfalls im Hause Felseneck anwesend ist, sind weitere Problemsituationen vorprogrammiert.


    Die Besetzung:


    Die keusche Susanne
    Berliner Operette von Jean Gilbert
    in der Neufassung von Robert Gilbert
    Libretto: Georg Okonowski
    Fernsehinszenierung, BR Deutschland 1971


    Felseneck - Fritz Tillmann
    Clementine - Inge Wolffberg
    Pauline - Barbara Schöne
    Paul - Amadeus August
    Fleuron - Harald Juhnke
    Susanne - Maria Schell
    Hintzmeier - Hans-Jürgen Dietrich
    Rosa - Beate Hasenau
    René Wildhagen - Peer Schmidt
    Krause - Benno Hofmann
    Musikal. Leitung: Gert Wilden
    Szenenbild: Maleen Pacha
    Kostüme: Maleen Pacha
    Choreographie: William Milié
    Regie: Thomas Engel


    Erstsendung am 1. März 2009 - 11.15 Uhr (90 min.)
    weitere Sendetermine gebe ich noch bekannt.


    LG


    :hello: :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • "......Puppchen, hab Dich zum Fressen gern...."


    Mit Paul Lincke und Walter Kollo gehört der am 11. Februar 1879 in Hamburg als Max Winterfeld geborene Jean Gilbert zu den bedeutendsten "Berliner" Operettenkomponisten. Nach dem Musikstudium am Berliner Klindworth-Scharwenka-Konservatorium war er mit 18 Jahren Kapellmeister und schrieb mit 20 seine erste Operette. Als er das Werk einem Hamburger Theaterdirektor vorlegte, war dieser von der Musik begeistert, meinte aber, dass der junge Komponist einen "zugkräftigeren" Namen bräuchte, am besten einen französischen und so wurde aus Max Winterfeldt Jean Gilbert.


    Zwischen 1903 und 1933 entstanden 50 Werke. Den ersten großen Erfolg hatte Gilbert mit der 1911 in Berlin uraufgeführten Operette "Polnische Wirtschaft". Am bekanntesten sollte er aber mit einem Werk werden, das bereits ein Jahr zuvor in Magdeburg seine Uraufführung erlebt hatte: Die keusche Susanne, deren Handlung in der Neufassung von 1953 durch seinen Sohn Robert ins Berlin der Jahrhundertwende verlegt wurde und mit dem Schlager "Puppchen, du bist mein Augenstern, Puppchen, hab´ dich zum Fressen gern" zum Evergreen wurde.


    Der Komponist starb am 20. Dezember 1942 im Alter von 63 Jahren in Buenos Aires. (Rechte: FELIX BLOCH ERBEN)


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • LIebertf Harald!


    Danke, immer wieder, für Deine ZDF Theaterkanal - Sendungen, habe es schon einprogrammiert, dürfte sehr nett werden, schon wegen der Besetzung.


    Die Berliner Operette ist ja auch so eine besondere Sache bei mir, ich liebe die Operette, ob sie aus Berlin, Wien, Paris oder Böhmen oder Ungarn kommt.


    Liebe Grüße sendet Dir Peter. :hello: :hello:

  • Die keusche Susanne
    Berliner Operette von Jean Gilbert
    Fernsehinszenierung, BR Deutschland 1971

    in der Neufassung von Robert Gilbert


    Hier sind die weiteren Sendetermine im März im ZDF-Theaterkanal:


    Di, 03.03.2009 16:15 Uhr(89 min.)
    So, 08.03.2009 16:15 Uhr
    Fr, 13.03.2009 11:15 Uhr
    Mi, 18.03.2009 11:15 Uhr
    Fr, 20.03.2009 16:15 Uhr
    Mo, 23.03.2009 11:15 Uhr
    Mi, 25.03.2009 16:15 Uhr
    Mo, 30.03.2009 16:15 Uhr


    LG


    :hello: :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)


  • Lieber Harald!


    Berliner Operette mit einem ungeheurem Temperament und Spiellaune!


    Danke für den Tipp - ich habe es heute angesehen - und es ist bezaubernd.


    Maria Schell hinreißend in ihrer Komödiantik, und Harald Juhnke besonders gut als preußischer Offizier. :jubel: :jubel:


    Sehr zu empfehlen.


    Liebe Grüße Euer Peter aus Wien. :hello: :hello: :hello:

  • Zitat

    Original von oper337
    ...
    Berliner Operette mit einem ungeheurem Temperament und Spiellaune!


    Danke für den Tipp - ich habe es heute angesehen - und es ist bezaubernd.


    ...


    Thielemann mit der 8. Bruckner auf Ö1 zur gleichen Zeit war aber auch nicht übel! ;)


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Gibt es von der "keuschen Susanne" eigendlich eine Ton-gesamtaufnahme? Ich kenne das Werk noch nicht---was eine Schande ist als gebuertige Berlinerin. :-)

  • Zitat

    Original von operettenfan
    Gibt es von der "keuschen Susanne" eigendlich eine Ton-gesamtaufnahme? Ich kenne das Werk noch nicht---was eine Schande ist als gebuertige Berlinerin. :-)


    Mir ist keine bekannt. Überhaupt gibt es fast nichts von Vater Jean und Sohn Gilbert auf Platten, was sehr schade ist.
    Die Vita der beiden ist so interessant, dass man eigentlich ein Buch über sie schreiben sollte....


    Ich kenne eine Platten-Veröffentlichung des Schlagers "Puppchen, du bist mein Augenstern" aus der Operette. Eine weitere Melodie aus der "keuschen Susanne" wurde - mit anderem Text - in dem Heinz-Rühmann-Film "Wenn der Vater mit dem Sohne..." verbraten.


    Die rund 50 Operetten sind fast alle vergessen bzw. wurden durch die Popularität von Paul Lincke und der Kollo-Familie in den Hintergrund gedrängt.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Einhundert Jahre ist es nun her, dass diese Operette ihre Uraufführung erlebte:


    Die keusche Susanne
    von Jean Gilbert,
    UA: 26.2.1910 Magdeburg.

    Operette in drei Akten nach einem Libretto von Georg Okonkowski und Alfred Schönfeld.
    Der Text basiert auf der französischen Komödie Fils à Papa von Antony Mars und Maurice Desvallières.


    Robert Gilbert, der Sohn des Komponisten, gestaltete das Werk 1953 sowohl textlich als auch musikalisch neu. So verlegte er beispielsweise die Handlung von Paris nach Berlin.


    Schade, dass es keine Plattenaufnahmen davon gibt.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Hallo,
    hier ein kleiner Lichtblick in Sachen Jean Gilbert: Das HAfG hat eine Gesamtaufnahme der Operette "Katja, die Tänzerin" herausgebracht.
    Zum Werk und zur Aufnahme kann ich nichts sagen, ist mir (noch?) völlig unbekannt.
    Außerdem gab es eine Plattensammlung in den 80ern "Das Goldene Operettenarchiv", mmerhin 60 Operettenschallplatten, da war Gilbert auch mit einer Plattenseite (wenig ist besser als nichts) vertreten. Hoffen wir auf Weiteres.

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