• Da ich gerade auf CD die Frau ohne Schatten höre mit Boehm
    aus Salzburg mit Rysanek,Ludwig,King,Berry aus dem Jahr 1974
    will ich an R U T H H E S S E erinnern, die hier die Amme singt!
    Ruth Hesse war Mitglied der Deutschen Oper Berlin und sang hier das gesamte
    Repertoire aber auch Amneris.
    Auch gastierte sie an der Staatsoper Wien.
    Eine sehr musikalische Sängerin die auch darstellerisch in vielen
    Ihrer Rollen zu überzeugten wusste.
    :):angel:

    mucaxel

  • Lieber mucaxel,
    schön, dass an diese Sängerin erinnert wird, die mir am eindrucksvollsten als Ortrud im "Lohengrin" erschien. Auf der Bühne habe ich sie leider nie gesehen.
    Gruß Lohengrin

  • Hallo!


    Hier gibt es Näheres über diese Sängerin:


    Hesse, Ruth, Alt, * 18.9.1936 Wuppertal; sie erhielt ihre Ausbildung zuerst bei Peter Offermanns in Wuppertal, dann bei Hildegard Scharf in Hamburg, schließlich studierte sie in Mailand. Ihr Bühnendebüt erfolgte 1958 am Stadttheater von Lübeck. Seit 1960 gab sie regelmäßig Gastspiele an der Hamburger Staatsoper. 1962 wurde sie an das Deutsche Opernhaus Berlin berufen, an dem sie eine große Karriere hatte, die sich bei vielen Gastspielen im In- und Ausland auch dort als erfolgreich erwies. Als hervorragende Wagner-Altistin sang sie viele Jahre hindurch bei den Bayreuther Festspielen, und zwar 1960-61 ein Blumenmädchen, 1960-61 und 1963-66 einen der Knappen, 1961 und 1963-64 das Altsolo im »Parsifal«, 1961 und 1966 die Roßweiße, 1963 die Schwertleite in der »Walküre«, 1963-64 die Magdalene in den »Meistersingern«, 1966 die Floßhilde im Nibelungenring, 1985 die Mary im »Fiegenden Holländer«, schließlich 1979 die Ortrud im »Lohengrin«. 1966 sehr erfolgreiche Gastspiele an der Wiener Staatsoper als Ortrud im »Lohengrin«, als Brangäne im »Tristan« und als Eboli in Verdis »Don Carlos«. 1966 hörte man sie in Paris als Carmen, 1967 an der Oper von Bordeaux, 1972 sang sie an der Pariser Grand Opéra in »Figaros Hochzeit« und in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss, jedesmal mit großem
    [Lexikon: Hesse, Ruth, S. 1. Digitale Bibliothek Band 33: Sängerlexikon, S. 10764 (vgl. Sängerlex. Bd. 2, S. 1581) (c) Verlag K.G. Saur]

    W.S.

  • Hier ist der komplette Text aus dem Kutsch-Riemens:



    Zitat

    Hesse, Ruth, Alt, * 18.9.1936 Wuppertal; sie erhielt ihre Ausbildung zuerst bei Peter Offermanns in Wuppertal, dann bei Hildegard Scharf in Hamburg, schließlich studierte sie in Mailand. Ihr Bühnendebüt erfolgte 1958 am Stadttheater von Lübeck. Seit 1960 gab sie regelmäßig Gastspiele an der Hamburger Staatsoper. 1962 wurde sie an das Deutsche Opernhaus Berlin berufen, an dem sie eine große Karriere hatte, die sich bei vielen Gastspielen im In- und Ausland auch dort als erfolgreich erwies. Als hervorragende Wagner-Altistin sang sie viele Jahre hindurch bei den Bayreuther Festspielen, und zwar 1960-61 ein Blumenmädchen, 1960-61 und 1963-66 einen der Knappen, 1961 und 1963-64 das Altsolo im »Parsifal«, 1961 und 1966 die Roßweiße, 1963 die Schwertleite in der »Walküre«, 1963-64 die Magdalene in den »Meistersingern«, 1966 die Floßhilde im Nibelungenring, 1985 die Mary im »Fiegenden Holländer«, schließlich 1979 die Ortrud im »Lohengrin«. 1966 sehr erfolgreiche Gastspiele an der Wiener Staatsoper als Ortrud im »Lohengrin«, als Brangäne im »Tristan« und als Eboli in Verdis »Don Carlos«. 1966 hörte man sie in Paris als Carmen, 1967 an der Oper von Bordeaux, 1972 sang sie an der Pariser Grand Opéra in »Figaros Hochzeit« und in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss, jedesmal mit großem Erfolg. Bei den Salzburger Festspielen hatte sie 1974-75 große Erfolge als Amme in der »Frau ohne Schatten«. Auch als Interpretin zeitgenössischer Musik wurde sie bekannt; so sang sie am 7.4.1965 in der Uraufführung der Oper »Der junge Lord« von Henze am Deutschen Opernhaus Berlin. Dort hatte sie 1988 einen besonderen Erfolg als Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss. Nicht zuletzt war sie eine der bedeutendsten Konzert- und Oratorienaltistinnen innerhalb ihrer Generation in Deutschland.


    Die dunkel timbrierte, groß dimensionierte, zu intensiver Dramatik des Ausdrucks befähigte Stimme der Sängerin erscheint auf den Marken Electrola (»Meistersinger«, Querschnitt »Verkaufte Braut«), DGG (»Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss, »Der junge Lord« von Henze), Concert Hall (Mozart-Requiem), Westminster (Fricka und Waltraute in vollständigem »Ring des Nibelungen«, Ortrud im »Lohengrin«), CBS (»Violanta« von Korngold), HRE (»Frau ohne Schatten« von R. Strauss).


    [Nachtrag] Hesse, Ruth; sie debütierte 1958 am Stadttheater von Lübeck als Orpheus von Gluck und blieb an diesem Haus bis 1960. 1960-62 war sie am Staatstheater Hannover engagiert. Ihr Engagement an der Deutschen Oper Berlin bestand bis 1995. 1965-88 trat sie regelmäßig an der Wiener Staatsoper (seit 1982 österreichische Kammersängerin) auf, wo sie 19 große Rollen zum Vortrag brachte, darunter die Ortrud im »Lohengrin«, die Herodias in »Salome« und die Amme in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss, die Fricka wie die Waltraute im Ring-Zyklus, die Kundry im »Parsifal« und die Preziosilla in Verdis »Macht des Schicksals«. Sie gastierte an der Covent Garden Oper London (1969 als Amme in der »Frau ohne Schatten«, 1971 als Fricka, 1975-76 wieder als Amme), an der Oper von Lyon (1966 als Brangäne im »Tristan«, 1967 als Ortrud im »Lohengrin« und als Fricka), beim Holland Festival (1968 als Herodias in »Salome«, 1972 als Quickly im »Falstaff« von Verdi), am Teatro Colón Buenos Aires (1979 als Amme) und sang die Herodias 1975 in einer konzertanten »Salome«-Aufführung in der New Yorker Carnegie Hall. Weitere Gastspiele an der Königlichen Oper Stockholm, an den Opernhäusern von Marseille, Toulouse und Rio de Janeiro, am Théâtre de la Monnaie Brüssel, in Amsterdam, an der Oper von Rom (1971 als Fricka), in Turin, am Teatro Fenice Venedig (1971 als Jocasta in »Oedipus Rex« von Strawinsky), in Mexico City (1970 als Fricka), Barcelona (1977 als Herodias), am Grand Théâtre Genf und an der Chicago Opera. Beim Festival von Orange hörte man sie 1973 als Brangäne, 1974 als Herodias. Sie lebte nach Beendigung ihrer Karriere in Hallstatt (Österreich), war aber auch im pädagogischen Bereich tätig.- Schallplatten auch auf Eurodisc und auf Philips (Floßhilde im »Rheingold«) sowie auf Rodolphe Records (Mitschnitt »Tristan«).


    [Lexikon: Hesse, Ruth. Großes Sängerlexikon, S. 10764]

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Mein lieber Harald!


    Vielen Dank! Ich habe den Fehler zu spät bemerkt. Ich bin nach 2700 Auto-Kilometern noch nicht ganz in Form!



    Herzliche Grüße


    Wolfgang

    W.S.

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  • Na das freut mich sehr das doch noch Beiträge zu Ruth Hesse gekommen sind!
    Ergänzend möchte ich hier noch festhalten das Sie an der Staatsoper Wien auch
    Eboli,Mary,Amme,Ortrud,Kundry,Maddalena,Fricka,Brangaene,Azucena gesungen hat!
    Von 1965 - 1977!
    Das gleiche Repertoire auch an der Deutschen Oper Berlin wo Sie ja zum
    festen Ensemble gehörte!


    Gruß aus München
    :hello:

    mucaxel

  • Sie sang damals fast ausschliesslich das Deutsche Repertoire deshalb waren
    wir damals sehr erstaunt das da auch die Amneris und die Eboli dabei war.
    Dies als Antwort gedacht für das Zitat in Stilblüten.
    :)

    mucaxel


  • Die Altistin Ruth Hesse wurde am 18.September 1936 in Wuppertal geboren, sie kann heute also ihren 75. Geburtstag feiern.


    Herzlichen Glückwunsch! :jubel::jubel::jubel:


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Lieber Harald!


    Beim Durchstöbern diverser Tamino-Threads stieß ich auf diese Würdigung Ruth Hesses. Dazu meine Frage : Ist die Dame auf dem Foto wirklich Ruth Hesse? Ich traf sie 1997 zufällig in Helsinki, wo ihr Mann Siegwulf Turek Fidelio inszeniert hatte, und da sah sie noch genauso aus, wie ich sie aus den 60er Jahren aus Bayreuth, Berlin und Hamburg in Erinnerung hatte.


    Gruß, Peter

  • Hallo Peter,


    Du hast vollkommen recht mit Deinem Zweifel an dem von mir eingestellten Bild. Das ist zwar eine Ruth Hesse, aber nicht die Sängerin, sondern eine zufällige Namensschwester, die mir google-images da untergejubelt hat.


    Unsere Ruth Hesse sah so aus:


    ein neueres Bild habe ich nicht gefunden.


    Sorry.

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • Danke, lieber Harald, für diese prompte Antwort. Ja, dies ist die richtige Ruth Hesse, und so sah sie auch noch 1997 (vielleicht leicht verändert) aus. Dieses Foto erinnere ich aus dem Programmheft der Bayreuther Festspiele von 1960.


    Danke und Gruß, Peter

  • Ruth Hesse war eine ganz ausgezeichnete Altistin. Von ihren vielen beeindruckenden Abenden habe ich beispielsweise eine ganz bizarre in Erinnerung. Es war eine "Salome", in der neben ihr Fritz Uhl den Herodes sang. Bedauerlicherweise war er indisponiert und um nicht absagen zu müssen, stopfte er sich voll mit Medikamenten. Das ging eine Weile recht gut, doch plötzlich sackte dieses fast zwei Meter große Mannsbild auf offener Bühne zusammen und war bewußtlos. Seine "Gattin" Ruth Hesse versuchte verzweifelt, ihn hochzuheben, doch als sie ihn etwa einen Meter hochbrachte, versagten ihre Kräfte, und abermals donnerte Uhl krachend zu Boden. Dann fiel der Vorhang, und nach einiger Zeit ging die Vorstellung mit dem Schlußgesang der Salome weiter. Die letzten Takte des Herodes sang dann aus dem Off der Narraboth (Waldemar Kmentt - wahrscheinlich der einzige Herodes seines Lebens, wenn auch alla breve!).


    Neben der auf CD herausgekommenen "Frau ohne Schatten" unter Böhm (Wien, 1977) möchte ich auf eine Rundfunkaufnahme aus Salzburg (1974, ebenfalls unter Böhm) hinweisen, die ich auf Band habe. Hier ist die Hesse neben King, Rysanek, Ludwig, Berry eine ganz hervorragende Amme.

    Arrestati, sei bello! - (Verweile, Augenblick, du bist so schön!)

  • Lieber Milletre,


    wie bedauerlich ist dieser Vorfall über den Du berichtest. Firtz Uhl war eine der liebenswürdigsten Persönlichkeiten, die ich aus der Opernszene kannte. Zu gut für diese Welt. Er hatte eine sehr gute Zeit mit vileen internartionalen Erfolgen. Er konnte sogar neben der Nilsson als Tristan achtbar bestehen. Nach Aussagen von Kollegen, die ihn alle mochten, war sein Nervenkostüm nicht das Stärkste.


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Du kannst mir glauben, dass wir Besucher dieser Vorstellung dem Herzstillstand nahe waren.


    Ein weiteres schreckliches Erlebnis mit ihr war vor einer "Lohengrin"-Vorstellung, als die arme Ruth Hesse aus dem rechten Latrinen-Eck einige Schmäh- und sogar Drohbriefe erhielt, worauf eine Abordnung des Stehplatzes die geschockte Ruth in ihrer Garderobe aufsuchte, ihr Blumen überreichte und versuchte, sie unserer Solidarität zu versichern. Die Tränen in ihren Augen werden wir wohl nie vergessen!

    Arrestati, sei bello! - (Verweile, Augenblick, du bist so schön!)