Deutsche Oper am Rhein Duisburg Premiere Turandot ein Fest für Augen und Ohren

  • Komme grade aus der Premiere von Turandot. Das Duisburger Haus war restlos ausverkauft . Die Inszenierung von Huan Hsiung Li war modern aber doch sehr konventionell. Die Kostüme waren aus der Zeit des 14. Jahrhunderts aus China und sehr farbenprächtig und aufwendig. Das ganze wurde aus Sicht einer jungen Chinesin erzählt die von Turandot träumt. Die Videoproduktionen waren passend mit sehr viel Symbolik. Es gab ein Einheitsbühnenbild das aber dank der Videoproduktionen nicht störend war. Man sah im Hintergrund die Siluette von Peking und einen großen Steg wo die Auf und Abtritte stattfanden. Der Chor musste zum Glück keine unnötigen Aktionen machen und stand die ganze Zeit nur herum. Liu wurde zum Glück auch nicht erschossen sondern nur geköpft, denn ich zucke jedesmal zusammen wenn auf der Bühne geschossen wird. Leider schlecht wie immer war das Dirigat von Axel Kober, der machte das was er am Besten kann , laut dirigieren und bekam am Ende auch die einzigen Buhrufe. Sehr gut waren die drei Minister gesungen von Bogdan Baciu , Florian Simson und Cornel Frey. Etwas schachstimmig war der Kaiser gesungen von Bruce Rankin. Gut bei Stimme war Timur gesungen von Sami Luttinen und die Liu gesungen von Brigitta Kehle. Ganz hervorragend war Linda Watson als Turandot. Sie ist keine Eva Marton die die ganze Zeit büllt, sondern geht das Ganze eher lyrisch an, kann aber auch die hohen Stellen sehr gut singen ohne zu brüllen. Die Sängerkrone des Abends gehört aber Zoran Todorovich der den Calaf gesungen hat. Er wirkte zwar etwas angestrengt sang aber ganz hervorragend, vor allem das Ness un dorma gelang ihm sehr gut. Grandios wie immer der Chor der Deutschen Oper am Rhein. Am Ende gab es fast 15 Minuten Schlussapplaus drei Solovorhänge und sehr viel Bravis für das Regie Team. Wer sich das Ganze noch ansehen möchte sollte sich beeilen denn die anderen Vorstellungen sind schon zu 90 Prozent ausgebucht. Das hatte ich noch vergessen, eun weiterer Glücksfall, das der Alfano Schluss gespielt wurde. Noch etwas hab ich vergessen, das wir Duisburger keine Kulturbanausen sind und nach Ness un dorma nicht geklatscht haben. Ich weiß natürlich nicht wie das in Wien , Berlin oder Hamburg so ist.

  • Lieber Stimmenliebhaber,
    beim Dirigenten ist mehr der Fehler herzlich egal, aber bei allem anderen hast du natürlich recht. Gut das es dich im Forum gibt.

  • Ich habe die Vorstellung am 9.12. erlebt. Mit der Inszenierung konnte ich mich sehr gut anfreunden. Fabelhaft war der Chor und Brigitta Kehle als Liu. Auch die drei Minister konnten sehr gefallen. Das Orchester spielte teilweise übermäßig laut . Weder der Kalaf von Zoran Todorovich noch die Turandot von Linda Watson konnten mich überzeugen. Sie traf die hohen Töne nicht richtig. Den meisten Applaus bekam Birgitta Kehle, während der Applaus für Todorovich etwas schwächer und für Linda Watson mäßig ausfiel, was sich auch mit meinen Eindrücken deckte. Insgesamt war es aber ein befriedigender Abend.


    :hello:
    Jolanthe

  • Unverwüstlich, dieser Zoran Todorovich! Nach meinen Live-Begegnungen als Cavaradossi, Turridu und Canio muss ich ihn auch als Kalaf erleben! Ein Wunder, wie lange diese Stimme hält... :hail:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Liebe Jolanthe,


    danke für den kurzen Ausschnitt aus der Inszenierung. Das sieht zumindest nach einer Darstellung aus, die dem Werk gerecht wird.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

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