Puccini oder Wagner? - oder beides: Der Tenor SANDOR KONYA

  • Wie schon gesagt, sind Live-Mitschnitte nicht mein Ding. Wenn ich es recht erinnere, habe ich nur eine einzige Live-Oper in meinem Bestand:

    die habe ich mal im Rundfunk gehört und fand sie, vor allem wegen Callas, umwerfend. Und für einen Mitschnitt von 1955 ist sie tatsächlich gut anhörbar. Es handelt sich um die legendäre Berliner Aufführung der Oper mit Herbert von Karajan. Du wirst sie sicher kennen!

    LG Nemorino

    Ja lieber Nemorino, die gehört jedenfalls in jede gute Sammlung :!:<3


    LG Fiesco


    Zitat von nemorino

    Da hast Du ja wahre Schätze in Deiner Diskothek, um die Dich mancher Sammler beneiden wird!

    Das kannst du laut sagen, und ich erfreue mich jeden Tag an meiner Sammlung, die mittlerweile gigantische Ausmaße zur Folge hat! :love: Aber ich habe immer noch Platz! :hahahaha:

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Grundsätzlich schätze auch ich die deutschen Übersetzungen fremdsprachiger Opern nicht (mehr). Als ich meine ersten Opernbesuche machte, wurden alle Opern hierzulande deutsch gesungen, auch an den ganz großen Häusern. Erst Karajan hat als Wiener Operndirektor da eine Zäsur geschaffen. Das Wiener Opernpublikum war "not amused", denn wo bei den Rezitativen in Mozarts und Rossinis Opern blieben die Stellen zum Lachen?


    Auch mir hat das zuerst gar nicht gefallen, aber inzwischen bin auch ich ein Befürworter der Originalsprache. Höchstens aus nostalgischen Gründen lege ich mal eine fremdsprachige Oper in deutsch auf :) . Meine erste Bühnen-TOSCA z.B. wurde deutsch gesungen (in Köln), und deshalb habe ich mir die alte Aufnahme unter Horst Stein (DGG) zugelegt (mit Konya als Cavaradossi), obwohl ich mindestens ein halbes Dutzend italienisch gesungener Aufnahmen besitze.


    Ihr Lieben, die Übersetzung von Opern ins Deutsche ist ja im Forum oft und sehr kontrovers diskutiert worden. Persönlich verdanke ich derlei Übersetzungen sehr viel. Die "Bohéme", auf die ihr hier abermals kamet, kannte ich schon als Jüngling. Ich habe sie rauf und runter gehört. Und dabei bis in alle Einzelheiten kennengelernt. Sie ist eine der Aufnahmen, auf denen ein Großteil meiner Liebe zur Oper an sich fußt. Deshalb hege ich zu ihnen immer noch eine stille Zuneigung. Die Zäsur durch Karajan war wichtig und zeitgemäß. Die Globalisierung des Opernbetriebes war aber aus meiner Sicht nicht nur Segen. In jüngster Zeit habe ich hier in Berlin einige Opern konzertant in Originalsprache gehört - darunter "Cellini" und "Rusalka". Das war nicht immer ein Genuss. Würde ich die "Frau ohne Schatten", die ebenfalls in der Philharmonie angesetzt war, nicht so gut wie auswendig verfolgen können, es wäre auch für das deutschsprachige Publlikum bei weitem nicht alles zu verstehen gewesen. Auch das ist eine Folge der von Karajan angestoßenen Internationalisierung. Ich halte die Tatsache, dass bei Aufführungen ein Großteil des Publkums vom Text nichts verstehe, auch für ein Einfallstor für Regisseure ist, den Zuschauern ein X für ein U vormachen zu wollen.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Lieber nemorino, sorry das mit dem Ø war mir völlig entgangen!

    Um welche Aufnahme geht es hier eigentlich gerade? Die Lorengar-Konya-FiDi-"Bohème"? Die gibt es sehr wohl als Gesamtaufnahme (war meine erste "Bohème", Doppel-LP bei ETERNA, vier Plattenseiten). Ebenso die Konya-"Meistersinger" unter Kubelik. Was also nur ein "ziemlich magerer Querschnitt" sein soll, ist mir leider nicht ganz klar geworden.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Um welche Aufnahme geht es hier eigentlich gerade? Die Lorengar-Konya-FiDi-"Bohème"?

    Hallo Stimmenliebhaber,


    nun betrachte das nicht gleich wieder als Angriff: Im Beitrag #116 habe ich heute früh genau diese GA vorgestellt (mit Bild), weil sie z.Zt. bei Amazon günstig zu haben ist, in einer CD-Sonderauflage der DGG. Da es sich um eine Co-Produktion DGG/VEB Deutsche Schallplatten von 1960 handelt, wurde sie auf LP in der DDR auf ETERNA vertrieben, im Westen mit dem DGG-Label. Es gab auch eine deutsche "Tosca" (unter Horst Stein) in ähnlicher Besetzung. Nach der Wiedervereinigung gingen die gesamtdeutschen Rechte für die TOSCA an Berlin Classics, für LA BOHEME an die DGG (ähnliche Transaktionen gab es auch zwischen EMI und Berlin Classics).

    In seiner Antwort #117 hatte Fiesco darauf hingewiesen, daß die Aufnahme in Beitrag #9 schon einmal vorgestellt wurde; wie Du Dich überzeugen kannst, ist das aber nur ein knapp bemessener Querschnitt daraus, mit 50 min. Spielzeit. Darauf hatte ich dann in #118 aufmerksam gemacht.

    Was also nur ein "ziemlich magerer Querschnitt" sein soll, ist mir leider nicht ganz klar geworden.

    Dann tippe mal den #9 an, da ist er abgebildet. Ich hoffe, daß damit alle Unklarheiten beseitigt sind.


    Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Im Beitrag Nr. 9 hat Harald Kral zwar als Cover den eines Querschnitts gepostet, dann seinen Beitrag allerdings fortgesetzt mit den Worten:


    Eine andere Puccini-Gesamtaufnahme

    Daraus ziehe ich die Schlussfolgerung, dass er die Gesamtaufnahme in seiner Sammlung hatte und vielleicht nur das falsche Cover gepostet hatte.


    Mir war lediglich wichtig festzuhalten, dass es diese Einspielung sehr wohl als Gesamtaufnahme gibt.


    Diese ist sogar aktuell bei jpc erhältlich:



    Für mich ist diese Aufnahme nach wie vor ein wichtiger Grund, dass ich zum Puccini-Fan, zum "Bohème"-Fan, zum Lorengar-Fan und zum FiDi-Fan wurde, nicht aber zum Konya-Fan...

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Da hat sich Harald Kral damals tatsächlich etwas mißverständlich ausgedrückt. Es handelt sich in jedem Fall um dieselbe Produktion. Auf dem Cover in #9 ist ganz oben (allerdings sehr undeutlich) zu lesen: "Opernquerschnitte in deutscher Sprache". Vielleicht konnte er das Cover der GA nicht abbilden.

    Diese ist sogar aktuell bei jpc erhältlich:

    Auch das ist richtig, es kann sich nur um diese Aufnahme handeln, die inzwischen nicht mehr unter das Copyright fällt. Allerdings kostet die originale DGG-Ausgabe bei Amazon momentan 3,70 € (gebraucht, sehr gut), während die bei jpc für 10 € angeboten wird. Die DGG-Ausgabe enthält kein Libretto, ob das bei jpc (Myto) der Fall ist, kann ich nicht sagen.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Hallo, Gregor!


    Ein Nachtrag zu Deinem Beitrag Nr. 107 und meinem Beitrag Nr. 108:


    Der WDR hat mir mitgeteilt, dass die Aufnahmen zu Aubers "Fra Diavolo" mit Lotte Schädle, Sándor Kónya und Werner Krenn in der 1. Juni-Woche 1969 erfolgten; die genauen Aufnahme-Daten wurden nicht dokumentiert.


    LG


    Carlo

  • Zum heutigen 100. Geburtstag von Sándor Kónya sendet OE 1 (ORF) im Rahmen seiner historischen Rundfunkübertragungen aus der New Yorker `Met` heute Abend um 19.30 Uhr die folgende Aufnahme:


    „Lucia di Lammermoor (Gaetano Donizetti): Enrico Ashton – Nicolae Herlea / Lucia – Joan Sutherland / Edgardo di Ravenswood – Sándor Kónya / Raimondo Bidibent – Bonaldo Giaiotti / Arturo Bucklaw – Charles Anthony / Alisa – Carlotta Ordassy / Normanno – Robert Nagy / Chorus and Orchestra of the Metropolitan Opera House, New York / Chorltg.: Kurt Adler / Dirigent: Silvio Varviso (New York, Metropolitan Opera House, 5. 12. 1964).