Zurzeit wird er wieder viel kritisiert - wie jedes Jahr um diese Zeit: Der Krefelder Bassbariton ist in Bayreuth, um dort das Publikum mit Wagners schweren Rollen zu erfreuen - was ihm wohl nicht immer gelingt.
Eigentlich kann ich als Nicht-Wagnerianer nichts dazu beitragen, ich hoffe, dass dies andere hier tun werden.
Meine persönliche Erinnerung an Albert Dohmen ist eine ganz andere: Anfang der 80er Jahre kam er an das Opernstudio der Düsseldorfer Oper, um dort seine "Lehre" zu absolvieren und ab und zu Bühnenluft zu schnuppern. Haupsächlich Mozart, ein bißchen Verdi, Lortzing, was eben auf dem Spielplan stand.
Kurz vor seinem 30. Geburtstag verabschiedete er sich - in Richtung Wiesbaden (das dortige Staatstheater zahlte höhere Gagen für Anfänger als das Düsseldorfer Stadttheater).
Dann habe ich ihn aus den Augen verloren - bis er mir im Italien-Urlaub ein paar Jahre später wieder begegnete - bei den Festspielen in Macerata sang er in den da Ponte Opern wieder Mozart, den Figaro-Graf und den Don Giovanni, im Jahr davor hatte er schon in der "Cosi" mitgewirkt.
Dirigent war immer der Österreicher Gustav Kuhn, der ihn wohl auch später in Erl zu ersten großen Wagner-Rollen überredete.
Inzwischen ist er wohl bei Wagner fest etabliert.