Warum zum Beispiel spricht mich die "Nachtszene" Symphonie "Romeo et Juliette" von Hector Berlioz besonders an? Dazu lese ich bei Leonard Bernstein:
Also benützt Berlioz viermal sovie chromatische Töne als Mozart. Aber gerade diese Häufung chromatischer Töne verleiht der "Romeo"-Melodie ihren geheimnisvollen Doppelsinn und färbt sie mit romantischer Sehnsucht."
Nun, hier in diesem Fall ist es eben dieses kompositorische Spiel mit der Chromatik, das Berlioz ganz bewusst einsetzt.
Nachvollziehbar - da ist zufälligerweise das nämliche Gefühl für ein Musikstück bei Bernstein vorhanden und man hat mit ihm eine Kapazität anhand, die über jeden Zweifel erhaben ist.
Bernstein ist ein hervorragender Dirigent und Komponist, seine Interviews und Musiksendungen mit seinen Wortbeiträgen habe ich gerne gesehen.
Aber wenn ich es nun mal überspitzt ausdrücke: Bernsteins Gefühl (nicht seine Musikinterpretation!) ist mir ziemlich schnuppe.
Ich bin der "zweitebass" und damit "Gottseidank" ein einmaliges, unverwechselbares Geschöpf, was auch mein Empfinden und Gefühl betrifft - welche Gefühle oder "Gänsehaut" ein Musikstück bei mir auslöst ist genauso einmalig und nur für mich typisch.
Viele Grüße
zweiterbass