Das romantische Klavierkonzert - Hyperions Megaserie - Vol 1 - 80

  • Das Romantische Klavierkonzert - 74c

    BENNETT William Sterndale : Klavierkonzert Nr 3 op 9

    Hatte William Sterndale Bennett mit seinem ersten Klavierkonzert die Aufmerksamkeit Mendelssohns erregt und mit dem zweiten einen großen Erfolg, so gelang ihm mit dem dritten der internationale Durchbruch. Dabei war er bei der Erstaufführung am 16. Mai 1835 erst 18 Jahre alt. Persönlich finde ich es als sehr gelungenes eindrucksvolles Konzert, aber mein persönlicher Favorit (bisher) ist nach wie vor das 2. Ich sehe auch nicht wirklich ein stilistisches Naheverhältnis zu Mozart, wie das Booklet vorschlägt. Bennet mag ein Verehrer Mozarts gewesen sein, aber er hat dennoch einen anderen Stil - kein Wunder Mozart war schon über 40 Jahre tot. Aber es gibt auch nichts titanenhaftes a la Beethoven. Bennet war anscheinend in der Verwirklichung seiner Karriere recht zielstrebig, dieses Konzert widmete er Johann Baptist Cramer (1771-1858), einem englischen Pianisten, Komponisten, Klavierbauer, Pädagogen und Musikverleger, einer einflußreichen Persönlichkeit des Londoner Musiklebens mit deutschen Wurzeln.

    1837 spielte Bennet das Konzert in Leipzig in einem Gewandhaus-Konzert, wo Robert Schumann begeistert über das Stück sprach (oder schrieb ?)

    Generell wurde Bennet in Leipzig überaus freundlich behandelt.


    mfg aus Wien

    Alfred






    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Das Romantische Klavierkonzert - 76a

    RHEINBERGER Joseph : Klavierkonzert in As-dur op 94


    Welch ein wuchtiger Beginn, der dann mehr oder weniger den gesamten ersten Satz prägt, aber in gewisser Hinsicht dem ganzen Konzert den Stempel aufdrückt. Man kännte von Bombast sprechen, aber das träfe es nicht wirklich, geballte Energie wäre hier treffender, bei gleichzeitiger Wahrung der Eingängigkeit. Der Autor des Booklets fühlt sich an Beethoven erinnert, im zweiten Satz eher an Schumann. Der zweite Satz, wiewohl verinnerlicht, ist eine optimale Fortführung des ersten (Adagio pathetico trifft das genau !), der dritte indes greift den kraftvollen Grundton des ersten Satzes wieeder auf.Wieder ist mit der Bezeichung "Allegro energica" der Punkt getroffen - IMO würde das aber auch auf den ersten Staz zutreffe. Alles ist sehr wirkungsvoll, wuchtig und brilliant, ohne indes in reines Virtusentum abzgleiten. Ein Konzert dsß jeder Klavierfreund gehört haben sollte.


    Das Werk ist dreisätzig und besteht aus den Sätzen


    1) Moderato

    2) Adagio pathetica

    3) Finale Allegro energico


    mfg aus Wien

    Alfred

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  • Das Romantische Klavierkonzert - 76b

    SCHOLZ Bernhard : Klavierkonzert in B-dur op 57




    Kaum jemandem wird der heute der Name Bernhard Scholz (1835-1916) mehr etwas sagen. Zear war er vor allem als Musikpödagoge tätig. Eindes hat er uns ca 80 Werke mit Opuszahl hinterlassen, darunter einige Opern, zwis sinfonien, ein Klavierkonzert und etliche Kammermusik und Werke für Klavier solo. Er gehörte zum Kreis um Johannes Brahms, Clara Schumann , Joseph Joachim. Man sagt ihm auch eine eher "akademische" als "schöpferische" Tendenz in seinen Werken nach. Zumindest was das von mir soeben gehörte Klavierkonzert betrifft, möchte ich dem energisch widersprechen.

    Sollte ich diesem Klavierkonzert einen Titel geben, so wüede ich es als "das Sonnige "bezeichnen

    Das 3 sätzige Kontzert wurde erstmals 1883 im Druck veröffentlicht


    Die Sätze:

    1) Allegro moderato

    2) Andante, quasi adagio

    3) Allegro



    Im Booklet wird auf Einflüsse von Brahms verwiesen (was ich nicht so empfunden habe) und im zweiten Satz auf solche von Schumann. (des ist für mich eher nachvollziebqar)


    Im ersten Satz eröffnet das Orchester mir einem eingängigem Thema, welches kurz dauf vom Klavier übernommen wird. In folge durchzieht das Thema den gesamten ersten Satz, immer durchs Klavier umspielt und variiert. In der Mitte etwas selbstbewusster, marschähnlich und immer wieder durch weichere Passagen abgemildert, aber auch durch solche mit strahlendem Charakter verstärkt. Der zweite Satz ist aus meiner Sicht entspannt und kontemplative, aber nicht wirklich ernst, wie das Booklet behauptet.


    Der dritte Satz ist dem ersten Satz verwandt ein spielerisches eingängiges Thema ,mitreissend voller Lebensfreude mit einem kurzen stahlenden Ausklang der mich an Beethoven erinnert.


    Man sollte nicht glauben wie viele unendeckte Schätze in den Archiven verborgen sind


    mfg aus Wien

    Alfred


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  • Das Romantische Klavierkonzert - 4b

    ARENSKY Anton: Fantasie über Russische Volkslieder


    Im Booklet finden wir den Hinweis darauf, dass die Aufnahme eine Lücke fült, nämlich ein unbedeutendes , aber klangschönes Werk eines (zur Zeit des Erscheinens der CD - 1992)

    kaum jemand mehr bekannten Komponisten: Die knapp 9 Minuten dauernde Fantasie verwendet als Themen 2 Lieder, welche von Trophin Rjabinin gesammelt wurden.

    Steltenweis kling sie nach "großem Klavierkonzert, stellenweise erinnert sie mich an Balletmusik a la Tschaikowsky. Ein nettes Zugabestück der Vergangenheit...


    mfg aus Wien

    Alfred

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  • Das Romantische Klavierkonzert - 9a

    D' ALBERT Eugen : Klavierkonzert Nr 1 h-moll op 2


    D' Alberts Klavierkonzert Nr 1 von 1884 ust eigentlich sein 2. Klavierkontzert, denn bereits 3 Jahre zuvor fand die Aufführung eine einsätzigen Klavierkonzertes in A-dur unter Hans Richter statt, welches indes nie gedruckt wurde und heute verschollen ist.

    So läuft nun das KK op 2 als Nr 1. Es wurde Franz Liszt gewidmet, der das Vorbild von D' Albert war.

    Es ist ein Virtuosenkonzert und hat mich alles in allem erstaunlich wenig beeindruckt. "Viel Lärm um nichts" wäre vielleicht ein zu hartes Urteil, aber tendenziell trifft es den Punkt.

    Ich habe längere Zeit gezögert, dies bei solch einem aufwändigen Schlachtross eines doch sehr bekannten Komponisten schreiben zu dürfen, aber dann habe ich herausgefunden, daß dieser Komponist - aller Berühmtheit zum Trotz - lediglich in einem meiner drei Konzertführer Erwähnung fand. Es ist schon klar, daß sein Hauptwerk aus Opern bestand. aber man hätte ihn wenigstens erwähnen können, wie beispielsweise der von mir oft "abgewatschte" "Harenberg Konzertführer" dies tat.


    mfg aus Wien

    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Zitat

    Nach langer Pause - (durch das Fernbleiben von JLang habe ich irgendwie die Freude an diesem Thread verloren)

    Das, lieber Alfred, bedaure ich sehr, wenn ich selbst ein wenig die Freude verliere ist es das eine, dass ich anderen die Freude an etwas genommen habe, bedarf einer Entschuldigung. Ich muss gestehen, dass der Sammler in mir in den letzten Jahren weiterhin am Werk war, in der Tat gehörten CD‘s dieser Serie zu den wenigen, die ich gekauft habe, eine nach der anderen. Es existiert daher ein eigener „ungehörte“ Stapel nur mit Hyperion Romantic Piano Concerto, also werde ich den Basis nehmen, um diesen thread hier in den kommenden Tagen ein wenig aufzufüllen. Mit bestem Grüßen JLang

    Gute Opern zu hören, versäume nie
    (R. Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln)

  • Lieber JLang

    Ich freue mich sehr, daß ich Dich wieder bei uns sehe - und ich hoffe das bleibt über einen längeren Zeitraum zu

    Selbstverständlich kankst Du hier über Aufnahmen schreiben, die ich bereits vorgestellt habe.

    Ich habe den Beiträgen ein Schema gegeben.

    Da ich einzelne Werke vorstelle und nicht jeweils die ganze CD

    habe ich eine Systematik hier eingeführt.

    Zuerst kommt der Serientitel und die Nummer

    Oft sind auf eine solchen CD mehrere Werke - auch 3 oder 4

    und daher wird durch die angdängten Kleinbuchstaben die Position auf der CD angeszeigt,

    so ist beispielsweise c die dritte Nummer auf der CD


    Liebe Grüße aus Wien

    Alfred

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  • Das Romantische Klavierkonzert - 11a
    SCHARWENKA Franz Xaver: Klavierkonzert Nr. 4 in f-moll op 82



    0034571167909.jpgNach längerer Zeit darf ich mich noch einmal ausgiebiger einer Einspielung aus der großen Serie widmen, die hier im Forum erfreulicherweise viele Anhänger hat. Ganz zu Recht, möchte ich sagen. Unter den zahlreichen Zeugnissen romantischer Klavierkonzerte sind immer wieder solche wie das vorliegende, das einem Hörer knappe 40 Minuten eine wunderbare Bandbreite spätromantischer Klaviermusik darzubieten weiß. Franz Xaver Scharwenka (1850-1924) komponierte es im frühesten 20. Jahrhundert (1908 wurde es komponiert und uraufgeführt) als er bereits eine sehr erfolgreiche Karriere als Solist, aber auch Lehrer absolviert hatte.
    Der erste Satz Allegro Pathetico nimmt mit seinen über 18 Minuten nahezu eine Hälfte des gesamten Konzerts ein. Nach einer kurzen, wuchtigen Vorstellung des Themas (Bläser und Pauken dominieren), setzt das nicht minder wuchtige Klavier ein. Das ist wahrlich keine leichte Kost, aber immer wenn man den Eindruck hat, nun könne es einen akustisch erdrücken, wird Wucht herausgenommen, kehrt immer wieder Leichtigkeit ein, wenn das Klavier einzig durch Pizzicati begleitet wird und im Anschluss Klavierstimmen und Streicher ineinanderfließen. Ich schwelge einfach gern in diesem durch und durch spätromantischen Klangbild.

    Der knapp siebenminütige, zweite Satz Intermezzo. Allegro molto tranquillo variiert thematische Anklänge an den ersten Satz. Wie im ersten Satz reagiert der Pianist auf den Vortrag des Orchesters, greift die Themen auf, variiert sie und spielt sie zurück ans Orchester. Die zunächst vorgebrachte bisweilen tänzerische Leichtigkeit im Klavierpart (Solo und über einem Streicherteppich) bietet ein erstes Gegengewicht zum ersten Satz, doch gewinnt auch dieser Satz bald an Dramatik und akustischer Schwere, bevor gegen Ende wieder die tänzerischen Elemente überwiegen.
    Ein mysteriös angehauchter Bläserklang (Fagott und Hörner) eröffnet den mit Lento mesto überschriebenen dritten Satz, der knapp 7.30 Minuten dauert. Hier übernimmt das Klavier zunächst die Funktion als Begleitung, trägt erst im Anschluss ein eigenes Thema vor und geht schließlich in ein ruhig-ausgewogenes, musikalisch breit auserzähltes, schwermütiges Gespräch mit dem Orchester über, an das ohne Pause der vierte Satz angehängt ist.

    Und der letzte, kürzeste Satz Allegro con fuoco hat es in sich! Hier ist gleich von Beginn an pianistische Virtuosität gefragt, die gegen Ende in Doppeloktavketten und Läufen gipfelt. Man hat fast den Eindruck, dass er nicht länger hätte andauern können, weil das nicht durchzuhalten gewesen wäre. Und ja, das ist alles etwas vordergründig auf den anschließenden Beifall ausgelegt, na und? Ich kann damit sehr gut leben und finde das Konzert fabelhaft.


    Musikalisch bin ich überzeugt: das Orchester, das City of Birmingham Symphony Orchestra unter Lawrence Foster und Stephen Hough sind bestens disponiert, der Aufnahmeklang imO sehr gut und bei einem dunklen Orchesterklang sehr transparent. Meine Vorliebe für diese Reihe führt vielleicht dazu, unkritisch zu werden, aber was wäre an einer sehr gut eingespielten Aufnahme eines seltener präsentierten, hörenswerten Repertoires auch auszusetzen. Für mich nichts, ich würde mich freuen, das Werk einmal im Konzertsaal zu hören und könnte mir vorstellen, dass es einem Publikum auch gut zu vermitteln wäre. Mit besten Grüßen JLang


    Gute Opern zu hören, versäume nie
    (R. Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln)

  • Das romantische Klavierkonzert - 24a VIANNA DA MOTTA José: Klavierkonzert in A-Dur op 82


    Das schöne an dieser Hyperion-Reihe ist die enorme Breite, die bei mir immer wieder zu Erweiterungen des Repertoires führt. Dabei zählte José Vianna da Motta seiner Zeit wirklich zu den ganz großen Pianisten des Faches. Das Klavierkonzert entstand in den Jahren 1886/ 87 und ist das Werk des noch jungen Komponisten. Es ist ein Werk voller hörbarer technischer Klippen und gibt sich in den ersten Takten zunächst als charakteristischer Vertreter der romantischen Klavierkonzerte zu erkennen, Nach dem kurzen, noch verhaltenen Orchestervortrag setzt der Klavierpart wuchtigen Akkordfolgen ein, es folgt das übliche Wechselspiel aus Themenvortrag und -Wiederholung. Das ist gefällig, aber so recht mag es mich nicht mitreißen, auch wenn die Themen schwelgerisch eingängig sind und die technische Raffinesse immer wieder durchklingt.

    Hier kommt der zweite Satz, das in Variationen konstruierte Largo, das in fünf Variationen aufgeteilt ist, interessanter daher; leider wackeln - für mich etwas zu deutlich, die Hörner gleich zum Auftakt der ersten Variation, schade. Zwei kurze Variationen werden von drei längeren gefolgt. Dabei folgte dem Orchestervortrag der Klavierpart, der das vorgetragene Thema aufgreift, weiterführt und steigert. Zunächst wird der Satz bis zu einem Vivace (Variation 3) aufgebaut, bremst noch einmal kurz ab, um virtuos in einem molto vivace zu enden. Das ist hinsichtlich der Melodie vielleicht nicht allzu spannend, aber insgesamt gefällt mir das Verweben der Variationen mit den Wechseln der Tempi wirklich gut. Das hat etwas Leichtes, mitunter romantisch Tänzelndes, das eben nicht allein von pianistischer Artistik lebt.

    Nun, man mag sich über die klangliche (leicht gedämpfte) Qualität der Aufnahme und die Qualität dieses Werkes eines knapp 20jährigen, der vor allem Virtuose war, streiten können, für mich ist das Klavierkonzert zumindest mit dem harschen Urteil „es spielen artur pizaro und das mittelmäßioge gulbenkian orchster und leitung von martyn brabbins belangloses geklimper aus der reihe romantische klavioerkonzerte von hyperion - fehlkauf“ eines Forenmitglieds nicht hinreichend charakterisiert. Aber dass in der Reihe andere Aufnahmen höher einzuschätzen sind, dieses Urteil teile ich gern. Als verschwendete Zeit kann ich die knapp über 26 Minuten, die ich das Konzert gehört habe, nicht ansehen.

    Abendliche Grüße

    JLang

    Gute Opern zu hören, versäume nie
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  • Mein urspünglicher Gedanke und Wunsch, in einem Thread über romantische / spätromantische Klavierkonzerte zu lesen, evtl. auch zu schreiben, wäre in diesem Thread hier gut aufgehoben. Oder etwa nicht ?

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Mein urspünglicher Gedanke und Wunsch, in einem Thread über romantische / spätromantische Klavierkonzerte zu lesen, evtl. auch zu schreiben, wäre in diesem Thread hier gut aufgehoben. Oder etwa nicht ?

    Sofern sie in die Serie von Hyperion gehören JA

    Hier bitte ich auch die von mir vorgegeben Form bezüglich Bild und Überschrift einzuhalten.


    Für Romantische Klavierkonzerte, welche bei anderen Labeln veröffentlicht wurden habe isch soeben einen speziellen Thread eingerichtet, er muss jetzt nur noch eingeweiht werden......


    Romantische Klavierkonzerte - Jenseits der Hyperion Serie


    mfg aus Wien

    Alfred

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  • Das Romantische Klavierkonzert - 12b

    STANFORD Charles Villiers: Klavierkonzert Nr 1 in G-dur op 59 (1894)


    Schon bei den ersten Tönen fällt der leichte, eingängig- gefällige Ton des Konzerts auf. Das war durchaus beabsichtigt. Stanford wollte sich von den bombastisch donnerneden und Epischen, teilweise auch aggressiven Werken seiner Zeitgenossen unterscheiden. Das wurde dem Werk beinahe zum Verhängnis, als es bei seiner uraufführung hinter einer Sinfonie von Tschaukowski und eienem Stück von Richard Wagner aufgeführt wurde. Stanford selbst hat diesen Makel erkannt, sein Werk sei eher als Nebenstück gesehen word, neben zwei Giganten. Zwei weitere Aufführungen waren erfolgreicher, insbesondere die dritte, wo er dreimal durch Obationen aufs Podium gerufen wurde.

    Nun stand der Drucklegung des Werke eigentlich nichts mehr im Wege. Die Betonung liegt auf "eigerntlich". Denn wieder kam das Konzert mit einem anderen in Wettstreit.

    Diesmal war es ein eigenes Werk, nämlich Stanfords Klavierkonzert Nr 2. Das war sooo erfolgreich, daß darüber das erste - noch vor der geplanten und vorbereiteten Drucklegung- in Vergessenheit geriet. Die informationen darüber verdanke ich dem Autor des Booklets, dem englischen Musikwissenschafter Jeremy Dibble (*1958).

    Ungeachtet dessen ist es ein wunderbares eingängiges Werk, das gute Laune macht, selbst in den introvertierrteren Passagen, die zum Reflektieren anregen - aber nicht zum Grübeln.


    Die Sätze:


    1) Allegro commodo

    2) Adagio molto

    3) Allegro e giocoso


    mfg aus Wien

    Alfred







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  • Danke,


    schon ( gebraucht ) bestellt, auch das zweite Konzert habe ich geordert. Das zweite mit dem mir unbekannten Andres Jetter......


    Kalli wünscht noch einen schönen Sonntag !

  • Das Romantische Klavierkonzert - 13a

    GLASUNOW Alexander: Klavierkonzert Nr 1 in f-moll op 92


    Das erste Klavierkonzert von Alexander Glasunow (1865-1936) ist zweisätzig und hat eine Spieldauerer von etwas einer halben Stunde.

    Es ist dem Pianisten und Komponisten Leopold GODOWSKY (1870-1938) gewidmet.

    Wer ein feuriges Virtuosenkonzert erwartet, der wird vermutlich (vor allem zu Beginn) leich enttäuscht sein, denn das Werk beginnt zurückhaltend und düster und blüht erst langsam auf um gegen Ende des ersten Satzes dann durchaus Feuer zu entwickeln.

    Der zweite Satz wiederum stellt ein langsames, dezentes Thema vor, welches im weiteren Verlauf 9 Variationen durchlebt, die gut beschrieben sind, daher also keiner weiteren Erläuterung bedürfen. allenfalls daß ab Varation 7, einer Mazurka, das Thema wieder an Temperament gewinnt und in Variation 9 - vor allem gegen Ende des Konzerts, das Orchester aufrtrumpft - offenbar um den Eindruck eines 2bombasrischen" Werkes zu erzielen, was aber nur eine dem Endspurt spendierte Täuschung ist....


    1) Allegro Moderato

    2) Tema (andantino tranquillo)

    3) Variation I

    4) Variation II (chromatica) Andantino

    5) Variation III (Eroica) Allegro moderato

    6) Variation IV (Lyrica) Adagio

    7) Variation V (Intermezzo) Allegro

    8 ) Variation VI (Quasi una fantasia) Lento

    9) Variation VII Mazurka: Allegretto

    10) Variation VIII Scherzo: Allegro ma non troppo

    11) Variation IX Finale: Allegro moderato


    Die Konzertführer Harenberg und Csampai/Holland erwähnen Glasunows Klavierkonzerte mit keinem Wort


    mfg aus Wien

    Alfred

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  • Das Romantische Klavierkonzert - 15a

    MASSENET Jules: Klavierkonzert in Es-dur (1903)




    Dieses Klavierkonzert ist unbeschreiblich - und das in jeder Bedeutung des Wortes. Zum einen wegen seiner Güte , zum andern wergen seiner Originalität und Vielfalt, sowie seiner klanglichen Effekte. Der Dritte Satz (man höre ins Sample hinein !!) ist vermutlich für unser Mitglied Teleton komponiert. Franz Liszt schätzete Massenet so sehr, daß er ihm sogar eine seiner Schülerinnen - Louise-Constance de Gressy - überließ - eine selten Auszeichnung mit Folgen. Sie war bildhübsch und Massenet verliebte sich sofort in sie. 1866 heirateten die beiden.

    Das von mir gewählte Bild stammt von 1864, also in etwa zwei Jahre vor seiner Heirat.

    Das Klavierkonzert weist - vor allem im Letzten Satz Einflüsse von Liszt auf. Es ist eigentlich ein Frühes Werk, oder besser gesagt, die Fragmente sind ein Frühwerk. Im Alter von 60 Jahren -1902- holte Massenet das vorhandene Matereial quasi aus der Schublade nd vollendete es binnen dreier Monate. Die Uraufführeung fand dann 1903 statt.

    Die Sätze


    1) Andante Moderato -Allegro-non troppo

    2) Largo

    3)Airs Slovaques: Allegro




    Eigentlich schade, daß Massenet ansonst nur Opern geschrieben hat.....


    mfg aus Wien

    Alfred

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  • Das Romantische Klavierkonzert - 15b

    HAHN Reynoldo: Klavierkonzert in E-dur (1931)


    Auf der gleiche CD wie Massenet findet sich das Klavierkonzert in E-dir von Reynoldo Hahn (1865-1947)

    Ich hielt das Abhören des Konzerts eines eher unbekannten Komponisten, der 1931 mit 65 Jahren sein erstes Klavierkonzert schrieb eher für eine Pflichtübung der Serie gegenüber. Das Werks soll schon zu Zeiten seines Erscheinens nicht mehr zeitgemäß gewesen sein und stieß zu Zeiten seiner Uraufführung eher auf laue Begeisterung. Dennoch wurde 1937 eine Aufnahme des Konzertes gemacht, die vermutlich bislang einzige. Denn (alle Infos stammen aus dem Booklet, denn in Konzertführern wird Han nicht mal erwähnt) als man für die Aufnahme Noten suchte, fand man lediglich EIN Exemplar, das von USA eingeflogen wurde. Dabei stellte es sich heraus, daß es sich augenscheinlich um die Originalpartitur handelte. Sie bar mit Bemerkungen bekritzelt und einige Seiten waren (absichtlich) zusammengeklebt. Man fand heraus, daß dise gemacht worden war um das Werk für die damalige Aufnahme zu kürzen (das war in manchen Fällen der Spieldauer von Schellackplatten geschuldet) So stellt die hier vorliegende Aufnahme die erste komplette Aufnahme des Werkes überhaupt dar.



    Es ist sehr schwer dieses eigenwillige Werk zu beschreiben, denn mit "unzeitgemäß" zu Zeit der Komposition wird man ihm nicht gerecht. Es gibt da zahlreiche kleinere, aber eindrucksvolle "Modernismen", die dem Stück zzusätzlich Farbe geben.

    Generell sind die Stummungskontraste sehr groß. Einerseits durch sofort einsetzendes Klavier recht anspringend, dann wieder entspannt belanglos, bis einige kurze klangliche Attacken des Orchesters das Werk wieder in den Focus rückt.

    Immer wenn man meint, man habe sich ein Urteil über das Konzert gemacht folgt eine Überraschung.

    Das Konzert hat 3 Sätze, wobei der Mittelsatz als "mini" zu sehen ist, der von 2 Gigant umragmt ist, von denen jeder am Schluss im strahlenden Triumph endet....

    Alles in allem: Ein hervorragendens Konzert und - in Anbetracht vom auch auf der CD enthaltenen Klavierkonzert Massenets - eine hervorragende CD


    1) Improvisation: Modéré très librement

    2) Danse: Vif
    3) Reverie, Toccata et Finale: Lent - Gai, fortement rythme (pas trop vite) - Allegro


    mfg aus Wien

    Alfred

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  • Das Romantische Klavierkonzert - 17a

    MENDELSSOHN Bartholdy Felix: Capriccio Brillant in h-moll op 22



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    Fast enttäuschend dezent und leise, wohl aber lieblich beginnt diese 9 minütige Stück für Klavier und Orchester in einem Satz.

    Nur das Klavier solo bestreitet die ersten Takte. Indes die Brillanz folgt dann doch auf dem Fuß. Sowohl durc das Orchester, als auch durc das Soloinstrument, Perlende Lüfe wechseln mit verträumten - fast unhörbaren Passagen, dazwiaschen wieder produziert das Klavier abgrundtiefe Töne. Andauernde Stimmungswechsel und effektive ohrenschmeichelnde oder eben auch "brillante", strahlende Passagen prägen das Bild dieses wunderbaren Stückes....


    mfg aus Wien

    Alfred






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  • Das Romantische Klavierkonzert - 17B

    MENDELSSOHN Bartholdy Felix: Klavierkonzert Nr 1 in g-moll op. 25


    Das Klavierkonzert Nr 1 schrieb Mendelssohn 1830/31 also im Alter von 21 Jahren. Eigentlich ist es viel zu wenig bekannt - gemessen an seiner Schönheit. Aber angeblich ist es gerade die Menge an eingängigen Themen, bzw. "Ohrwürmern" die von manchen "Kennern" nicht geschätzt wird. Es gibt keine Brüche , keine spröden Stellen, alles ist positiv und überaus glatt und elegant (gerade das ist es was mir an diesem Konzert - und anderen von Mendelssohn so gefällt !!!)

    In einem der zahlreichen Aufsätze, die ich über dieses Konzert gelesen habe, wird berichtet, daß bei einer Begegnung mit Liszt im Salle Pleyel, der junge Mendelssohn das fast unlesbare mit Randbemerkungen versehene Autograph zeigte, und dieser es sofor vom Blatt gespielt haben soll, was Mendelssohn zum Ausruf "Ein Wunder !!" veranlasst gaben soll. Die Uraufführung fand unter Mendelssohns Leitung am 17. Oktober 1831 im Rahme eines Wohltätigkeitskonzerts "Zum Besten der Armenpflegegesellschaft" im Odeonssaal München statt. statt. Die Pianistin war die ers 17 jährige Pianistin Delphine von Schauroth, einer Schülerin Kalkbrenners. Mit dieser Pianistein spielte Mendelssohn gelegentlich vierhändig am Klavier - und später hat er das Konzert ihr gewidmet.

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    mfg aus Wien

    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Ich höre gerade :

    HAHN Reynoldo: Klavierkonzert in E-dur (1931) +

    MASSENET Jules: Klavierkonzert in Es-dur (1903)


    Gefällt mir außerordentlich !


    Und die Mendelssohn CD ist auch schon angekommen, werde ich morgen hören. Ganz lieben Dank für diese Empfehlungen.


    Kalli

  • Das Romantische Klavierkonzert - 19A

    TOVEY Sir Donald Francis: Klavierkonzert in A-dur op. 15

    Der Komponist des hier eingespielten Werkes, der Engländer Sir Donald Francis TOVEY (1875-1940) war Orchestergründer, Pianist, Komponist und Musikwissenschafter.

    Das Konzert wurde 1903 mit großem Erfolg - auch zur Zufriedenheit seines Schöpfers - uraufgeführt. Dennoch verschwand es nach einigen weiteren Aufführungen in verschiedenen Städten - und wurde erst für die hier vorgestellte CD wiederbelebt. Der erste Satz ist voller Saft und Kraft - irgendwie in der Nachfolge von Brahms und Beethoven, aber dennoch eigenständiger Tovey. Wenn ich hier an Beethoven erinnert werde, dann nicht unbedingt ans seine Klaverkonzrte, sondern an strahlende Passagen aus seiner 9. Sinfonie. Genau diese überbordenen Freude strömt hie gegen Ende des ersten, fast sechzehnminütigen, Satzes abgewechselt mit Passagen der vollkommenen Harmonie. Klavier und Orchester bilden fast durchwegs eine Einheit, verschmelzen miteinander. Also kein Konzert für sich ins rechte Licht setzen wollende "Virtuosen"

    Der 2. Satz ist von zurückhaltender Anmut, zugleich aber eindrucksvoll und von inniger Tiefe.

    Der 3- Satz beginnt leicht und beschwingt, gewinnt aber rasch an Substanz und Energie, bei gleichzeituger Auftrechterhaltung des Wohlklangs. Ein strahlendes Finale beendet dieses schöne Konzert.

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



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  • Reynaldo Hahns Klavierkonzert - siehe wenig weiter oben!


    Ja, das gefällt mir auch jedesmal aufs Neue. Ein gerade für romantische Klavierkonzerte bemerkenswert charmanter Auftakt ganz ohne Pomp, Pathos oder Virtuosität. Stattdessen schmeichelhaft charmante Melodik, fast filmmusikhaft oder einem Operettenton anverwandt, harmonisch sicher eher einfach gestrickt im Vergleich mit einem Korngold, obwohl gar nicht so verschieden von diesem im Charakter. Alles in allem ohrwurmig ... ;) .


    Aber wie Alfred entdecke ich dann immer wieder Neues, Überraschendes. So bleibt ein Gesamteindruck der Unverwechselbarkeit, was nun nicht so selbstverständlich ist bei romantischen Klavierkonzerten, die (eigentlich) nicht in der ersten Liga spielen, die es zuhauf gibt ... und die sich dennoch auch immer wieder lohnen.


    Oder anders ausgedrückt: Musik, bei der man sich rasch - und wiederholt - fragt, warum sie nicht viel bekannter ist.


    Der Komponist scheint vor allem dem Lied zugeneigt gewesen zu sein - da bin ich nun kein Kenner.


    :) Wolfgang



    clck 24.000

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Das Romantische Klavierkonzert - 19B

    MACKENZIE Sir Alexander Campbell: Klavierkonzert op. 55 "Scottish Concerto"


    Beinahe bombastisch startet das Schottische Konzert von Mackenzie. Es ist in vielerlei Hinsicht schottisch, weil es zumindest drei schottische Themen einbindet. Im ersten Satz ist - so konnte ich nachlesen - ein schottischer Volkstanz namen "Reel" inkludiert, mit Namen "The Reel of Tulloch" der eine Geschichte hat, wird hier ein Liebespaar beschrieben, das gegen denn Willen der Familie heiratet, deren Rache indes entgeht. Dieses Erlebnist hatt Mackenzie in personam, und hat es daher verarbeitet. Hier kommt das IMO erste Problem auf, welches dieses Konzert mit seiner Verbreitng über seine unmittelbare Umgebung hinaus hat. Es dürfte einem Nicht-Schotten nur schwer möglich sein, die Musk der Hornpipe aus dem Klavier-oder Orchesterpart heraus zu erkennen. Es sind weitere schottische Melodien enthalten, die in diversen Versionen existieren - oft mit anzüglichen und erotischen, zweideutigen Texten (Babelfish in nicht mal imstande die Überschriften zu übersetzen)

    Interessanterweise kann ich die mir verfügbaren Titel nicht zuordnen, habe aber EINE Melodie an einer Wendung sofort erkannt. Ich muß die schon früher kennengelernt haben.

    An sich sollen sich in diesem Konzert zahlreiche erotische Anspielungen befinden (und darübe hinaus) - die herauszufindenvermutlich nur Insidern vorbehalten sein werden.

    "The woulking of the Fauld" ist in verschiedenen Textversionen existent, im langsamen Satz begnügen wir uns mit der Melodie*)

    Das Konzert wurde Frau Angelina Goetz gewidmet, die seine Komposition angeregt hatte. Es wurde 1897 vin Ignaz Paderewsky in London uraufgeführt und rief so stürmischen Beifall hervor, daß er den Finalsatz wiederholen musste.

    So ändern sich die Zeiten......


    mfg aus Wien

    Alfred


    The woulking of the Fauld

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  • Das Romantische Klavierkonzert - 18B

    KORNGOLD Erich Wolfgang: Klavierkonzert in Cis-Dur op.17 - für die linke Hand


    Es handelt sich hier im ein Auftragswerk des Pianisten Paul Wittgenstein, der im ersten Weltkrieg seinen rechten Arm verloren hatte und der nun etliche zeitgenössisch Komponisten beauftragte Werke für ihn zu schreiben. Korngold war der erste, dem die Ehre zuteil wurde. Zuvor existierte in der gesamten Klavierkonzertlitereatur lediglich ein einziges, von Géza, Graf Zichy (1849-1924) der selbst als 14 jähriger bei einem Jagdunfall einen Arm verloren hatte. Das Konzert wurde 1923 komponiert und am 22. September 1924 in Wien durch den Auftraggeber uraufgeführt. Wittgenstein war begeistert. Keine Selbstverständlichkeit, denn nicht alle von ihm gegebenen Auftragswerke fanden Gnade vor seinen Augen. Diese führte er dann nicht auf.

    Ich habe das Konzert heute gehört - ein Wechselbad der Gefühle. Zu beginn fand ich es als langweilig, dann triste. Aber dann kamen sehr eindrucksvolle, wirksame Passagen voller Drive und sehr effektvoll. Ich würde dem Werk eher eine starke Wirkung und auch hohe Qualität zugestehen, als das, was ich unter Klangschönheit verstehe. Im Booklet steht, daß die Einflüsse des 20. Jahrhunderts unüberhörbar seien und das Werk derart komplex ist, daß man es erst frühestens ab dem 2. Hören voll in sich aufnehmen könne.


    mfg aus Wien

    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Das Romantische Klavierkonzert - 20a
    BRÜLL Ignaz: Klavierkonzert Nr 1 in F-dur op 10


    Dieses Klavierkonzert wurde von Ignaz Brüll (1846-1907) im Alter von 15 Jahren geschrieben und ist seinem Lehrer für Klavier, Julius Epstein (1832-1926) gewidmet, der es erstmal 1861 in Wien zur Aufführung brachte. Eine weitere Auffühung in Wien fand 1869 mit Brüll am Klavier selbst statt

    Das Konzert ist in der Nachfolge von Mendelssohn, Schumann zu sehen.

    Ich empfand es als sehr ausgewogen, nicht übermäßig auf Effekte bedacht und sehr angenehm im Gesamteindruck. Der 15 Jährige Junge schreibt nicht nur einen tollen Klaviersatz, sondern weiss auch mit dem Orchesterteil gut umzugehen (was nicht allen Pianisten-Komponistenkollege gegeben wat

    Hier gibts nicht progressives, es werden keine Bäume ausgerissen , ausser vielleicht am Ende, mit der äusserst effekvollen Coda. Und wie gesagt, wir haben es hier nicht mit einem Komponisten aus der Schule eines Tschaikowski zu tun, sondern mit einem, der sich an der frühen Romantik orientierte.


    Mfg aus Wien

    Alfred

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  • Das Romantische Klavierkonzert - 20c
    BRÜLL Ignaz: Klavierkonzert Nr 2 in C-dur op 24


    Das Klavier solo eröffnet den ersten Satz mit einem einfachen, eingängigen Thema, der kurz darauf vom Orchester übernommen wird und sich bald zu einer triumphierenden Fanfare steigert. Danach wird wieder reduziert und das Orchester umspielt das Thema immer und immer wieder - im Dialog mit dem Klavier. Gegen Ende des Satzes kommt es erneut zu einem triumphalen bombastischen Abschluss. Dagegen wirkt der leicht verträumt wirkenen 2. Satz naturgemäß etwas blasser., aber durchaus gefällig. Die Überleitung zum Finalsatz ist nahtlos. Diese ist wieder fröhlicher und plakativer mit einem weiteren eingängigen Thema mit leichter "Fanfarencharakteristik" und Eindringlichkeit. Wie - nach dem bisher gehörtem - nicht anders zu erwarten - endet das Konzert beeindruckend - sozusagen mit einkomponiertem Applaus.....


    Am 22. und 23. Dezember 2009 hat unser MitgliedWolfgangZ im Thread "Unbekannte Klavierkonzerte aus dem 19. und 20. Jahrhundert " die Klavierkonzerte von ignaz Brüll bereits kurz bespreochen


    Unbekannte Klavierkonzerte aus dem 19. und 20. Jahrhundert

    Unbekannte Klavierkonzerte aus dem 19. und 20. Jahrhundert


    Hier ein Clip aus dem Internet - eine andere - längst gestrichene - Aufnahme - so sie überhapt je auf CD veröffentlicht wurde:



    mfg aus Wien

    Alfred

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  • Das Romantische Klavierkonzert - 21b

    Alexander DREYSCHOCK: Klavierkonzert in d-moll op. 137


    J. Lang hat dieses Klavierkonzert bereits ausführlich vorgestellt, weshalb ich mich auf einige Zeilen, betreffend mein subjektives Hörerlebnis, beschränken kann.

    Das romantische Klavierkonzert - Hyperions Megaserie - Vol 1 - 80

    Es ist interessant wie unterschiedlich Dreyschock von seinen zeitgenössischen Kollegen und Kritikern sowohl als Pianist als auch als Komponist beurteilt wurde - man könnte sagen, er polarisierte.

    Über seine virtuose Technik bestand niemals ein Zweifel, aber seine Gegener wussten selbst diese als Schwachpunkt darzustellen. Vor allem das gehässige Verdikt der sowieso intoleranten und verbohrten Robert Schumann ist lesenswert. Dieser hatte ein sehr eigenwilliges Verständnis von Kunst, was belegbar ist, durch seine Sammlung von Musikstücken anderer Komponisten seiner und anderer Zeit, die er seine Zeitung als Notenbeilage anfügte.

    Da ist IMO doch einiges mittelmässig - biedermeierliches - dabei.

    ICh habe dieser Sammlung dereinst einen eigenen Thread (zu einer bestehenden cpo 3 CD-Box) spendiert:

    Sammlung von Musikstücken alter und neuer Zeit

    Wen wunderts, daß auch Clara Schumann Dreyschoks Klavierspiel negativ beurteilte.

    Liszt hingegen fühlte sich herausgefordert.

    Das Booklet enthält zahlreiche Aussagen von Zeitgenossen, negative und positive.

    Das internationale Publikum und die Mehrheit der Presse lag ihm indes zu Füßen.

    Ähnlich wie J. Lang beurteilt Piers Lane, der Pianist dieser Aufnahme, als ein Stück mit gewissen Vorzügen-

    aber ohne Tiefgang

    Und jetzt kommts: Er meint, das Stück sprudele mit champagnerhafter Brillianz - die offenbar beim zeitgenössischen Publikum gut ankam.

    Besser kann man es eigentlich nicht formulieren: champagnerhafte Brillianz - damit hat er bei mir schon gewonnen.

    Das Stück ist unterhaltsam, virtuos, eingängig und ein wenig plakativ. Das sollte IMO ausreichen.

    Der Wiedererkennungswert ist IMO nicht allzu hoch - aber das kann man erst nach mehrfachem Hören beurteilen.


    mfg aus Wien

    Alfred

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  • The Romantic Piano Concerto Vol 21a

    KULLAK : Klavierkonzert op 55


    Und wieder ein von J.Lang bereits besprochenes Konzert. Es fragt sich, weshalb ich hier eine Wiederholung anbringe, weshalb ja das Wichtigste bereits geschrieben ist. Wie es aussieht werde ich den Rest dieses Threads vorwiegen alleine gestalten - und daher werde ich mich bemühen ALLE Klavierkonzerte dieser Serei - so sie mir anhörbar erscheinen, kurz mit meinen Worten zu beschreiben - vor allem aber - sie - nach und nach in der Reihenfolge ihres Erscheinens - zu hören und- wenn nötig - Fehlendes nachzukaufen.

    Das Konzert ist IMO äusserst einhängig, originell und wirkungsvoll - geradezu ein Geniestreich, das unter den meisten anderen Konzerten seiner Zeit herausragt. Melodik, Virtuosität und geniale Einfälle halten sich ideal die Balance, nichts wirkt aufgesetzt oder gekünstelt. Dennoch hat Kullak offenbar immer ein wenig den Geschmack des Publikums im Auge - was IMO ja kein Fehler ist.

    Das Konzert macht Lust auch Aufnahmen anderer Werke des Komponisten - Aber es gibt leider keine

    Kullak hat - von 2 Klaviersonaten abgesehen - hauptsächlich gehobene Salonmusik geschrieben und auch Werke für Klavier und Violine.

    Über sein Klavierkonzert op 55 schreibt die französische Wikipedia:

    "Sein Klavierkonzert (datiert 1850) verkörpert sicherlich eine der imposantesten Errungenschaften der Romantik. Das Werk bestätigt einen einzigartigen Stil, der von Chopin inspiriert ist, aber neue Wege beschreitet, insbesondere auf melodischer Ebene. Im Gegensatz zu anderen Komponisten wie Scharwenka oder Litolff zeigt Kullak keine aggressive und manchmal brutale Orchestrierung oder "Pianistik", die zu Werken von Tschaikowsky oder Grieg führen wird, sondern weiche, aber präzise und prägnante Motive."


    mfg aus Wien

    Alfred

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  • Das Romantische Klavierkonzert - 23a

    Joseph HOLBROOKE: Klavierkonzert Nr 1 "The Song of "Gwyn ap Nudd" op. 52


    Ich gestehe, daß mir das Klavierkonzert Nr. 1 von Joseph Holbrooke nicht wirklich gefällt- obwohl es zweifellos ein Meisterwerk - auf seine Art ist. Ich empfand es als pendelnd zwischen langweilig, düster und gelegentlich aggressiv.Nachdem ich ein wenig im Booklet darüber gelesen hatte, verstand ich vieles besser. Eigentlich als "Symphonische Dichtung" begonnen endete das Werk als Klavierkonzert.

    Es ist -oberflächlich gesehen 3sätzig, aber jeder Satz ist noch weiter unterteilt, wobei der

    1. Satz - 9 Abschnitte

    2. Satz - 4 Abschnitte

    3. Satz - 9 Abschnitte


    enthält, welch jeweils einer bestimmte Textstelle einer Dichtung zugewiesen sind, die sich mit der mytologischen keltischen Gestalt Gwyn ap Nudd befasst, dem Elfenkönig und späteren König der Kelten. Man müsste sich hier genau einlesen, aber wer die ersten Zeilen zu keltischen Mythologie und die Verwandtschaftsverhältnisse ihre Götter und Herrscher nur ansatzweise liest, der versteht vielleicht, warum ich es nicht tue. Allein die Namen sind schon ein Graus. Aber im Booklet wird vieles genauer erklärt und das Gedicht ist sowoh in englisch, als auch in deutsch abgedruckt. Ich stelle es hier nicht ein, weil die Übertragungen uns Deutsche aber auch ins heutige Englisch urheberrechtlich geschützt sein können.....

    Zurück zum Konzert. Die Übertragung der (naturgemäß) pathetischen Geschichte ist sicher beeindruckend und als Kunstwerk zu sehen. Ob es dem einzelnen gefällt ist eine andere Frage...


    mfg aus Wien

    Alfred

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  • Das Romantische Klavierkonzert - 23b

    Haydn WOOD: Klavierkonzert in d-moll


    Haydn Woods Klavierkonzert in d-moll ist sein einziges - und auch vergessen - und das ist IMO gut so

    Wie viele andere Kompositionen dieser Zeit aus England (hier z.B. 1908) ist es "Patchwork" ohne wirkliches Gesamtkonzept, wie jene von Laien gebastelten Werbeanzeigen aus DTP-Programmen, wo quasi jede Schriftart, jeder Stil, jede Größe wild durcheinander gewürfelt wird um zu zeigen was man alles kann. Zudem weist das Konzert weder eine besonders eingängige Melodik noch sonstige Eigenschaften auf, die geeignet sind Hörer für sich einzunehmen. Allenfalls das Finale klingt eindringlich bombastisch um vorzutäuschen, man habe ein "großes " Konzert gehört. Ungeachtet meiner Einschätzung ist, anzumerken, daß das Konzert in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mehrmals aufgeführt wurde.


    1) Majestoso e moderato - Tranquillo - Cadenza - Allegro

    2) Andante

    3) Finale: Vivace


    Nach Vollendung dieses Konzerts änderte der Komponist seinen Stil und wandte sich weitgehend der seichten Muse zu....


    mfg aus Wien

    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



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